Beiträge von jorl im Thema „"Kidults"“

    und denke, dass wir gar nicht weit auseinander sind

    Das denke ich auch. :)

    Dass Spielen mit Kindsein verknüpft ist, halte ich nur für natürlich und verständlich

    Jein. Klar spielen Kinder, aber das Spielen grundsätzlich kindlich ist halte ich für antiquiert. Bei einem Schachgroßmeister würde auch niemand sagen, dass er sein kindliches Spielbedürfnis befriedigt.

    Kidult ist eben kein Kofferwort aus Spielen und Erwachsener, sondern aus Kind und Erwachsener und für mich damit keine geeignete Bezeichnung für das, was hier als Zielgruppe gemeint sein soll.

    Aber jaa... ich will damit ja auch nur sagen, dass es mittlerweile "salonfähig" geworden ist sich mit Games und Co. in einer großen Bandbreite auseinanderzusetzen. Die Generation die mit dem Super Nintendo großgeworden ist, ist mittlerweile erwachsen und hat einfach ein anderes Verhältnis zum Spielen/Zeitvertreib als es noch unsere Eltern hatten.... wahrscheinlich ein viel gesünderes.

    Von daher finde ich die Debatte und dieses "die Behandeln uns despektierlich..." immer etwas ... sagen wir mal fragwürdig...

    Ich verstehe den Zusammenhang zwischen den Absätzen nicht. Ich weiß aber auch nicht genau von welcher Debatte du sprichst.

    Also MTG und D&D waren definitiv Sachen die man verheimlicht hat als ich in den early 2000ern zur Schule gegangen bin

    In den early 2000ern war ich schon aus der Schule raus, habe Warhammer gespielt und das auch schon überall erzählt. Mir scheint man kann das nicht verallgemeinern. Das ist sicher von Ort zu Ort, Schule zu Schule, Person zu Person sehr unterschiedlich.

    Wenn mich Unbekannte nach meinen Hobbies fragen,

    Das ist gefährlich für die Unbekannten. Wenn man dann richtig loslegt, merkt man hoffentlich rechtzeitig: So genau wollte das gar keiner wissen. :)

    (Ich erzähle gern Bekannten und Unbekannten von meinem Hobby.)

    Schämt Ihr Euch oder habt Ihr Situationen erlebt, in der Ihr Euer Hobby verleugnet oder umdeutet, weil Ihr merkt, dass Euer Gegenüber das alles als Kinderkram abtut?

    Schämen nicht, aber gerade bei völlig Unbedarften bin ich schon geneigt ein "aber richtige Spiele, nicht so ein Quark wie UNO und Monopoly" hinterher zuschieben. (und wenn ich dann bei BGStats schaue habe ich doch relativ viele Partien UNO gespielt ;) )

    Ich möchte gern, dass der "richtige" Eindruck entsteht, aber das erfordert dann umfangreiche Erklärungen und oft hilft nicht einmal das.

    Ich kann die Kritik daran nicht so wirklich teilen. Ja, dass spielende Erwachsene durch den Begriff gleich als halbe Kinder dargestellt werden, kann man sicher diskutieren. Aber in dem WDR-Beitrag z.B. spricht Karin Falkenberg doch wirklich sehr positiv vom lebenslangen Spielen. Die Berichterstattung finde ich also alles andere als abschätzig.

    Den WDR-Beitrag meinte ich auch explizit nicht. Ich habe mehrere Beiträge gesehen bei dem ein Sprecher(?) der Messe diesen "neuen" Markt erklärt hat. Ich finde im Netz dazu aber nichts. Ich finde es halt albern, dass man erklären muss: Es gibt da sogar Erwachsene die spielen und die nennen wir Kidults. :rolleyes:

    Aber dass sich LEGO z.B. mit Erwachsenen komplett neue Käuferschichten erschlossen hat, dürfte doch außer Frage stehen.

    Na klar, aber die ziehen das auch ganz anders auf. Sets für Erwachsene und nicht Sets für die Ewig-Kleingebliebenen. (und ich finde die Werbung und Designentscheidungen von Lego oft fraglich.)

    Dann gefällt mir einfach der Begriff nicht und möglicherweise interpretiere ich da zu viel hinein. Aber so richtig nach 2024 klingt es einfach nicht.

    (Vielleicht ist das auch wie mit "Geek" und "Nerd" und man muss sich das einfach zu eigen machen und nicht darüber aufregen. :/ )

    Ich gehöre sicher auch dazu, für mich klingt der Begriff aber nicht positiv. Eher von oben herab. Hier haben wir ein paar dümmliche Erwachsene denen wir Spielzeug andrehen können.

    Vermutlich fasse ich das so auf, weil der Begriff eben nicht aus den Spielerreihen oder der Forschung kommt (wie vielleicht Homo Ludens), sondern von Marktingabteilungen genutzt wird um eine "neue" Käuferschicht zu klassifizieren.

    HRune

    Ich verstehe was du meinst, aber meine Neugier, Freude und Unbedarftheit sind nicht kindlich. Die sind erwachsen - so wie ich.

    Man kann doch auch einfach akzeptieren, dass Spielen zum gesamten Leben dazu gehört (wie auch im verlinken Beitrag genannt) und muss das nicht grundsätzlich mit Kindsein verknüpfen.

    Für immer spielen: "Kidults"
    https://www1.wdr.de/mediathek/audi…idults-100.html
    WDR3-Beitrag über spielende Erwachsene, 06:32 Minuten

    "Spielzeug für Erwachsene, ohne sich schämen zu müssen..." Erstaunlich, dass so eine Frage noch gestellt wird, aus dem Vorurteil entstanden, dass Spielen nur Kinderkram ist und deshalb Zeitverschwendung für Erwachsene ist, die lieber mal was sinnvolles machen sollten. Eventuell ist das Kulturgut Spiel doch noch nicht so weit, wie wir in unserer Blase so meinen. Ist mir persönlich aber auch egal, weil ich brauche da niemanden zu überzeugen und lächel nur über so viel Ignoranz in deren Blase ohne Spiele.

    Ich habe den Begriff gestern mehrfach im Fernsehen bei kurzen Berichten zur Nürnberger Spielwarenmesse gehört und finde ihn mehr als unglücklich. Erwachsene die spielen, sind also nicht richtig erwachsen, sondern verhalten sich noch wie Kinder? Ich frage mich was in den Werbebüros los ist. Nach den ganzen unsäglichen Trennungen von Mädchen- und Jungsspielzeug, hüpft man jetzt in das nächste Fettnäpfchen. (Und auch gestern wurde wieder betont, dass die Klemmbausteinblumen die Frauen abholen sollen und die Autos die Männer. :( )

    Zumindest wurde hier ein guter Gesprächspartner gefunden.