Hirnzwirbler sind toll, aber ab wann ist zu viel zu viel? Und welche Titel haben dich an den Rand der Verzweiflung getrieben?

  • Davon, direkt die Regeln und sämtliche FAQs zu lesen kann ich wirklich nur abraten.

    Ja, vor der Erstpartie würde ich das auch nicht machen.

    Was ich aber generell empfehle: Nach 1 oder 2 Partien die Anleitung noch mal in Ruhe komplett lesen. Nicht selten entdeckt man dann noch mal Kleinigkeiten, die man bisher übersehen oder falsch gespielt hat.

  • Letzter Punkt: Wenn während der Partie Fehler offenkundig werden, die aber den Spaß gebracht haben, dann einfach weiterspielen und erst in der nächsten Runde/Partie richtig spielen ;)

  • spielzeit gespielt, war also an hundertseitige Regelwerke gewohnt, aber was da abgeht ist einfach nur krank. Man kann mit Grundregeln spielen, dann ist es ein eher simples War Game, aber wenn es das volle Rollenspielabenteuer sein soll, muss man mit den vollen Magieregeln spielen, und den Erweiterungen

    Welche Erweiterungen meinst Du? Die Fansachen?


    Ansonsten gäbe es für Dich ja noch das hier ;) :

    Magic Realm Light 30 | Board Game | BoardGameGeek

  • Mache ich fast genau so, nur das ich vor dem „richtigen“ Spielen die offenen Fragen geklärt haben möchte :) Manchmal lassen sich Fragen nicht nachschlagen, weil nicht immer die Antworten drin stehen. Ich schreibe in diesen Fällen den Verlagen dann eine E-Mail . Habe halt oft diese „ was wäre wenn Fragen“ oder „ was ist in Situation xy“ (oftmals seltene) Ich halte nichts von diesen „ ich mach dann jetzt einfach so“ Entscheidungen im Spiel oder irgendwelche Hausregeln. Aber das Thema ist wieder ein anderes ^^

  • Davon, direkt die Regeln und sämtliche FAQs zu lesen kann ich wirklich nur abraten.

    Ja, vor der Erstpartie würde ich das auch nicht machen.

    Was ich aber generell empfehle: Nach 1 oder 2 Partien die Anleitung noch mal in Ruhe komplett lesen. Nicht selten entdeckt man dann noch mal Kleinigkeiten, die man bisher übersehen oder falsch gespielt hat.

    Das ist sehr empfehlenswert, ja. Denn auch in meiner Vielspielergruppe kommt es vor, dass Regeln über viele Partien hinweg falsch gespielt wurden, ehe es dann irgendeine(r) bemerkt und mit einem grooooooßen "Aaaaaah" und nachfolgend deutlich fluffigerem Spielablauf quittiert wird.

  • Davon, direkt die Regeln und sämtliche FAQs zu lesen kann ich wirklich nur abraten.

    Ja, vor der Erstpartie würde ich das auch nicht machen.

    Was ich aber generell empfehle: Nach 1 oder 2 Partien die Anleitung noch mal in Ruhe komplett lesen. Nicht selten entdeckt man dann noch mal Kleinigkeiten, die man bisher übersehen oder falsch gespielt hat.

    Ja, das kann auch sehr hilfreich sein. Guter Tipp!
    Ergibt sich bei uns meist automatisch, weil bei den Spielen einfach immer so viele Fragen diskutiert werden, dass wir die Regeln eh nochmal durchackern ... (Erklärbären unter sich ... :D )

  • Bei mir war es #MagicRealms. Das hab ich das erste Mal in der Hochphase meiner Rollenspielzeit gespielt, war also an hundertseitige Regelwerke gewohnt, aber was da abgeht ist einfach nur krank. Man kann mit Grundregeln spielen, dann ist es ein eher simples War Game, aber wenn es das volle Rollenspielabenteuer sein soll, muss man mit den vollen Magieregeln spielen, und den Erweiterungen natürlich auch. In der Pandemie habe ich mein lange verlorenes Exemplar dann durch ein PnP-Projekt ersetzt, mit der vagen Hoffnung, mich 30 Jahre später nochmal einzuarbeiten - aber ich fürchte bei der Hoffnung bleibt es.

    Bei mir war es in den 80ern auch #MagicRealm das mich überforderte, war einfach to much. Bin dann über SL zu #ASL umgestiegen. Ist auch nicht wenig komplex aber so viel thematischer. Magic Realm liegt hier irgendwo seit 1988 nicht mehr gespielt rum.

    You know I'm born to lose, and gambling's for fools

  • Mache ich fast genau so, nur das ich vor dem „richtigen“ Spielen die offenen Fragen geklärt haben möchte :) Manchmal lassen sich Fragen nicht nachschlagen, weil nicht immer die Antworten drin stehen. Ich schreibe in diesen Fällen den Verlagen dann eine E-Mail . Habe halt oft diese „ was wäre wenn Fragen“ oder „ was ist in Situation xy“ (oftmals seltene) Ich halte nichts von diesen „ ich mach dann jetzt einfach so“ Entscheidungen im Spiel oder irgendwelche Hausregeln. Aber das Thema ist wieder ein anderes ^^

    Meine Erfahrung ist: Je komplexer ein Spiel, desto mehr unvorhersehbare offene Fragen kommen auf. Manchmal stolpert man im Spiel über die absurdeste Situation und muss dann manchmal eine "Tatsachenentscheidung" treffen, und das hinterher klären (natürlich erst, nachdem man 40 Minuten diskutiert hat ... :D ). Auch davor keine Angst haben. Die ersten Partien sind oft Lernpartien.

  • Pauschal kann man das gar nicht so sagen finde ich...


    Es kommt immer drauf an, ob sich das "arbeiten" auch lohnt. Also ob das ganze Gezwirbel auch am Ende einen befriedigenden Output hat...


    So blöd es da klingen mag ist da bei mir bei Roborally Schluss, obwohl das ja nun wirklich kein Expertenspiel ist.

    Aber hier kann man eben total "um die Ecke denken" und wahnsinnige Ereignisketten ausrechnen, nur um dann durch eine einzige kleine Aktion des Gegners mit ansehen zu müssen, wie der eigene Plan dahinscheitert... Das hat eigentlich nichts mit der Komplexität des Spiels zu tun. Da habe ich gar nichts gegen "Ärger Spiele", aber das muss halt alles in Relation zu Aufwand/Spieldauer/Flexibilität stehen.


    Ansonsten fällt mir jetzt kein Expertenspiel ein, dass mir direkt zu viel war. Ist aber auch Tagesform abhängig.

  • Robo Rally ist aber auch kein Hirnzwirbler, sondern ein Fun-Spiel. man SOLL ja gar nicht lange überlegen können. Das lebt ja von der Unberechenbarkeit!
    (Immer ein Highlight, wenn jemand seinen Roboter verwechselt und für einen anderen programmiert ...)

  • Magic Realm ist auch mein Monster im Keller. Irgendwann mal im "Das Spiel" in HH gekauft, samt deutscher Spielregel, und es ist nie über einen einzigen Versuch hinaus gekommen.

    Ansonsten bin ich an #Root gescheitert. So wahnsinnig komplex ist es ja gar nicht, aber zu den vier verschiedenen Fraktionen hab ich einfach keinen Zugriff gefunden.

  • Was mich an den „Rand der Verzweiflung“ getrieben hat, waren die Regeln von #DemocracyUnderSiege und #SecretWeaponsOfTheThirdReich . Die Jungs von 4Dados haben zwar interessante Themen im Angebot, aber Regeln ist so gar nicht deren Kernkompetenz.

    Spielerisch zuviel wird’s mir bei diesen „trockenen Flussdiagrammen“, die meinen ein Spiel sein zu wollen.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • So blöd es da klingen mag ist da bei mir bei Roborally Schluss, obwohl das ja nun wirklich kein Expertenspiel ist.

    Bei RoboRally käme auch nie auf die Idee das so krass zu durchdenken :D Das Spiel macht außerdem umso mehr Spaß, je mehr Chaohs herrscht

    Bei der Frage des Themas geht es für mich eher darum, wo macht mir das Kopf zermatern noch Spaß und ab wann hört es auf.

  • So blöd es da klingen mag ist da bei mir bei Roborally Schluss, obwohl das ja nun wirklich kein Expertenspiel ist.

    Bei RoboRally käme auch nie auf die Idee das so krass zu durchdenken :D Das Spiel macht außerdem umso mehr Spaß, je mehr Chaohs herrscht

    Ja, wenn man sowas mag... ich mag gerne auch chaotische Spiele... Aber wenn man etwas "programmieren" soll, dann mach ich das natürlich auch bestmöglich und finde es dann nur noch frustrierend, wenn ich auf Eingreifen in meinen Plan null darauf reagieren kann...


    Daher ist RoboRally mein persönliches Hassspiel ^^

  • Ansonsten bin ich an #Root gescheitert. So wahnsinnig komplex ist es ja gar nicht, aber zu den vier verschiedenen Fraktionen hab ich einfach keinen Zugriff gefunden.

    Mein persönlicher Eindruck ist, dass sich um #Root diverse Legenden gebildet haben. "Total komplex", "man muss alle Fraktionen kennen", "Erklären muss man viermal, wenn Neulinge am Tisch sind". Das alles hat zu extremen Berührungsängsten geführt.

    Auch wenn die verschiedenen Zugabläufe teils komplex sind, kenne ich kein anderes Spiel, das auf den Boards den Ablauf so detailliert aufführt. Man muss es einfach mal probieren.

  • Bin dann über SL zu #ASL umgestiegen. Ist auch nicht wenig komplex aber so viel thematischer.

    Der Regelumfang mag im ersten Moment zwar abschrecken, aber für die meisten Szenarios braucht man nur einen gewissen Teil davon. Der große Rest kommt immer nur punktuell dazu. Aber ja, auch Chapter A + B (die Starterkits kenne ich nicht) sind schon ca. 70 Seiten…

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Bin dann über SL zu #ASL umgestiegen. Ist auch nicht wenig komplex aber so viel thematischer.

    Der Regelumfang mag im ersten Moment zwar abschrecken, aber für die meisten Szenarios braucht man nur einen gewissen Teil davon. Der große Rest kommt immer nur punktuell dazu. Aber ja, auch Chapter A + B (die Starterkits kenne ich nicht) sind schon ca. 70 Seiten…

    Und vor allem machen die Regeln bis auf wenige Ausnahmen thematisch Sinn und erscheinen nicht willkürlich

    You know I'm born to lose, and gambling's for fools

  • Zu viel: So schnell nichts, aber mein Wohlfühlbereich liegt klar bei Spielen wie Marco Polo, Newton, Lorenzo, AquaSphere, Scythe, ... Fühle mich daher auch der Zielgruppe für das Kennerspiel des Jahres zugehörig. Meine Verzweiflung allerdings muss nicht unbedingt etwas mit der Komplexität zu tun haben. Es kann im Einzelfall auch mal ein Spiel sein, was einfach nicht zu mir passt. Ich habe beispielsweise bei Nova Luna vom ersten bis zum letzten Zug einfach nicht verstanden, was das Spiel von mir will und wie es funktioniert. Brett vorm Kopf halt.

  • vom ersten bis zum letzten Zug einfach nicht verstanden, was das Spiel von mir will und wie es funktioniert.

    #RobinHoodAndTheMerryMan

    #Chartered

    #Greenville1989


    EDIT: wobei ich ehrlicherweise ergänzen müsste, dass diese Spiele eigentlich hier nichts zu suchen haben und nur aufgrund der Sichtweisenalternative von AndreasB78 hier aufgeführt sind. Eigentlich gehören die in einen Thread "Welche Titel fandet Ihr besonders k*cke?"

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöscht_08072022 ()

  • LeGon Ich glaube das ist etwas zu verkürzt dargestellt, zumindest bei Feudum. Ich mag komplexe Spiele, wenn es aber darum geht, dass das Hirn aussteigt, reicht das alleine nicht aus. Aus meiner Sicht spielt da dann oft Kompliziertheit dazu. Wenn ein Spiel komplex ist, also deine Breite, aber auch Tiefe besitzt, kann das mit einer guten Anleitung, grafischen Gestaltung wie Symbolsprache durchaus fluffig laufen. Da wäre deine Gallerist oder On Mars zu nennen. Aber auch ein Trickerion mit allen Modulen bleibt verständlich.


    Wenn dies aber nicht der Fall ist und dazu noch zerstörerische Elemente im Spielgeschehen drin sind, dann kann das der Ausstieg sein. Ich habe die Frage auch nicht so verstanden, dass es um Spiele geht, wo man am Ende des Tages geschafft, aber glücklich ist. Wo man also merkt, hier habe ich mich angestrengt. Es geht um Spiele und Partien, wo man diesen Status eben nicht erreicht, weil die Partie abgebrochen wird, es gar nicht zu einer Partie kommt oder sie aus dem Ruder läuft.

  • Bei mir war es #Cluedo !! Als ich hier bei Freunden ein Excelsheet als Ausdruck erhielt, wo man alle Fragen der Mitspieler, samt Antworten und nicht Antworten notierte und so jeder krampfhaft versuchte mit seinen Zügen und all den Informationen das bestmöglichste Ergebnis zu erzielen, ging damit ein elementares Spielelement für mich verloren und die falsche Erwartungshaltung an den Spielablauf war in der Situation für mich einfach zu viel!


    Ich liebe es wenn man vergessen hatte, dass der Spieler, bei dem man einen Raum vermutet und diesen sehen möchte, ja auch die ausgewählte Waffe im Besitz hat, welche man sich nun bereits zum 3. Mal verzweifelt ansieht.


    An einen Sieg war so auch nicht zu denken. Als der Spieleigentümer einem auch noch anfing auf den Kopf zuzusagen, welche Karte man gezeigt bekommt und das man diese doch schon mal gesehen habe und das doch so logisch sei was Person X an Karten hat, war es dann auch mit der Spieleslust zuende.

  • Bei mir war es #Cluedo !! Als ich hier bei Freunden ein Excelsheet als Ausdruck erhielt, wo man alle Fragen der Mitspieler, samt Antworten und nicht Antworten notierte und so jeder krampfhaft versuchte mit seinen Zügen und all den Informationen das bestmöglichste Ergebnis zu erzielen, ging damit ein elementares Spielelement für mich verloren und die falsche Erwartungshaltung an den Spielablauf war in der Situation für mich einfach zu viel!


    Ich liebe es wenn man vergessen hatte, dass der Spieler, bei dem man einen Raum vermutet und diesen sehen möchte, ja auch die ausgewählte Waffe im Besitz hat, welche man sich nun bereits zum 3. Mal verzweifelt ansieht.


    An einen Sieg war so auch nicht zu denken. Als der Spieleigentümer einem auch noch anfing auf den Kopf zuzusagen, welche Karte man gezeigt bekommt und das man diese doch schon mal gesehen habe und das doch so logisch sei was Person X an Karten hat, war es dann auch mit der Spieleslust zuende.

    Was kennst du für Leute?!??

  • brettundpad Hey! 😄

    Feudum habe ich nur die anderen zitiert, das ist eines der wenigen Spiele, die ich noch nicht gespielt habe (das mich optisch erstmal aber anspricht).

    Ansonsten bin ich grundsätzlich deiner Meinung, auch wenn es hier laut Thread ja in erster Linie ums „Hirnen“ geht und wir bei Lacerda vermutlich nicht zusammenkommen werden (um es böse zu formulieren: Ich kann auch ein an der Realität orientiertes Spiel herausbringen und hoffen, dass sich damit „automatisch“ auch ähnliche Interaktionen ergeben) - der überzeugt mich mit seinen Konzepten (in Gegensatz zu den Italo-Euros - hübsche Wortkreation, wie ich finde :) ) einfach nicht. 🤷‍♂️

    Einmal editiert, zuletzt von LeGon ()

  • Mein persönlicher Eindruck ist, dass sich um #Root diverse Legenden gebildet haben. "Total komplex", "man muss alle Fraktionen kennen", "Erklären muss man viermal, wenn Neulinge am Tisch sind". Das alles hat zu extremen Berührungsängsten geführt.

    Auch wenn die verschiedenen Zugabläufe teils komplex sind, kenne ich kein anderes Spiel, das auf den Boards den Ablauf so detailliert aufführt. Man muss es einfach mal probieren.

    Ich hab es probiert. Und jedenfalls bei uns haben sich die "Legenden" bewahrheitet. Um es sinnvoll spielen zu können, muss man die Möglichkeiten der Fraktionen kennen und die Erklärung dauert eine halbe Ewigkeit und die Einstiegshürde ist einfach zu hoch. Ich spiele schon durchaus mit Vielspielern, aber auch da winken die meisten ab, wenn es um #Root geht.

  • Interessant zu lesen, wie unterschiedlich man für sich „komplex“ definiert - „Schach“ aufgrund der sich ergebenden Implikationen, „Feudum“ aufgrund der Übersichtlichkeit, „Wasserkraft“ aufgrund der Möglichkeiten, andere Titel aufgrund des Regelwerks, …


    Bei mir persönlich sind es Spiele, die so breit (im Gegensatz dazu würde ich Schach als „tief“ definieren) aufgestellt sind, dass man irgendwann die Übersicht verliert, weil alles parallel läuft (zB sich ergebende point salads) - in solchen Situationen neige ich dann auch zu AP.

    Eigentlich verwenden wir szeneintern die Begriffe "komplex" (positiv, Tiefe, viele strategische Möglichkeiten usw) und "kompliziert" (eher negativ, Breite, Fülle an Regeln, verschachtelte, unübersichtliche Regeln, erschwerter Zugang, fehlender Feinschliff usw).


    Aber das werfen die Leute (mich eingeschlossen) gerne durcheinander, und manchmal gibt es durchaus auch Schnittmengen, also Spiele, die komplexe Möglichkeiten bieten, weil es das viele komplizierte Zeug gibt. ;)

  • Interessant zu lesen, wie unterschiedlich man für sich „komplex“ definiert - „Schach“ aufgrund der sich ergebenden Implikationen, „Feudum“ aufgrund der Übersichtlichkeit, „Wasserkraft“ aufgrund der Möglichkeiten, andere Titel aufgrund des Regelwerks, …


    Bei mir persönlich sind es Spiele, die so breit (im Gegensatz dazu würde ich Schach als „tief“ definieren) aufgestellt sind, dass man irgendwann die Übersicht verliert, weil alles parallel läuft (zB sich ergebende point salads) - in solchen Situationen neige ich dann auch zu AP.

    Eigentlich verwenden wir szeneintern die Begriffe "komplex" (positiv, Tiefe, viele strategische Möglichkeiten usw) und "kompliziert" (eher negativ, Breite, Fülle an Regeln, verschachtelte, unübersichtliche Regeln, erschwerter Zugang, fehlender Feinschliff usw).


    Aber das werfen die Leute (mich eingeschlossen) gerne durcheinander, und manchmal gibt es durchaus auch Schnittmengen, also Spiele, die komplexe Möglichkeiten bieten, weil es das viele komplizierte Zeug gibt. ;)

    Danke für die nette Antwort.

    So würde ich das auch unterschreiben. Bei bgg im „complexity rating“ scheint das zB aber auch zusammengefasst zu sein, was die Trennung mE bisweilen schwermacht. 😃

  • Tekhenu, was ich in den letzten Monaten zuletzt an Hirnzwirblern gespielt habe.

    Die 16 Züge, die man hat und die ganzen Möglichkeiten machen mich irre.

    Ansonsten noch Legacies, Feudum und Gaia Project.

  • LeGon Okay, das mag sein. Der Thread ist nur aus einer Frage entstanden, die von Blogs (unter anderem von mir) beantwortet worden ist und da ging es für mich durchaus um den negativen Ausstieg.


    Am Ende ist das natürlich absolut subjektiv. Für mich gibt es nur echt viele wunderbar komplexe Spiele, die ich liebe und mit dampfenden, aber glücklichen Kopf beende. Aus meiner Sicht ging es bei Christian (Spielstil.net) darum, wo das dann eben nur noch Dampf und Frust ist.

  • Vinhos ... in der Erstauflage und mein Erstkontakt mit einem Vital Lacerda Spiel. Wobei das für mich kein Spiel mehr war, sondern irgendwas zwischen Simulation und Arbeit. Fängt mit der Erklärung an, die für typische Eurogamer schon eine zeitliche Herausforderung war, weil es so viel an Infos zu vermitteln gab. Die rund 45 Minuten Erklärung in eigenen Worten forderten schon arge Konzentration und Sitzfleisch. Damals aussergewöhnlich, inzwischen für manche Spiele schon fast Standard. Ein Spiel, bei der es so viel zu beachten gibt und man allzu leicht völlig sinnlose Aktionen machen kann. Kam nach drei Partien in unterschiedlichen Runden danach nie mehr aufm Tisch, schlicht weil der Aufwand für mich in keinem gute Verhältnis zum Spielspass stand und steht.


    High Frontier ... in der Erstauflage war aufgrund des arg verdichteten Regelwerks eine Herausforderng für sich, das verstehen zu können. Wenn es einmal klick gemacht hat, dann ist es eigentlich recht einfach. Der Weg dorthin war aber arg mühsam und schwierig. Da mich das Thema weiterhin fasziniert und grandioses Kopfkino erzeugt, schlummert die 4th Edition "all in" in meinem Spieleschrank und wartet nur darauf, dass ich irgendwann die Zeit und Muße dafür finde.


    Twilight Struggle ... der Sprung vom Eurogame zum ersten CoSim-Regelwerk für mich war steinig. Erstmalig wurde mir ein Regelwerk nicht per Regelheft erklärt, sondern in einer immer tiefer strukturierten Art dargelegt mit dem Fokus auf "was und wie" mit völliger Aussparung des "warum". Erst nach mehrmaligen Anläufen und mit Hilfe von diversen Spielhilfen konnte ich das Spiel dann so verstehen, dass ich es auch erklären konnte. Weil Mitspielern zuzumuten, sich selbst und ohne das Spiel zu besitzen, durch eine Download-Anleitung zu kämpfen, das wollte ich niemanden antun.


    Jahre zuvor bin ich an Hannibal: Rom gegen Carthago in der Descartes German edition von 1998 kläglich gescheitert - das waren die Jahre nach Siedler von Catan. Hannibal ist bis heute ungespielt im Schrank. Das Regelwerk in seiner Mischung aus Eurogame mit CoSim-Struktur war für mich schlicht unverständlich. Ob es an der Übersetzung lag?

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Tekhenu,

    Nach dem Beispiel habe ich tatsächlich gesucht. Danke. Das ist, um beim Beitrag von PeterRustemeyer zu bleiben, komplex, aber es ist auch völlig unnötig kompliziert. Ich habe bei dem Spiel nichts Intuitives gefunden. Am Ende hätten wir es ein zweites Mal spielen können und ich hätte die gleichen Fragen an die Regeln gehabt, wie zu Beginn. Zum Glück kam es nicht dazu und wird auch nie mehr dazu kommen.

  • Es gibt gelegentlich Spiele, die irgendwelchen Hirnwindungen einfach zu quer liegen.


    Am Anfang meiner Vielspielerkarriere war das: #Euphoria - da habe ich bis zum Ende nicht verstanden, was ich überhaupt zu tun habe und wie alles zusammenhängt. Mag an der Erklärung gelegen haben, aber andere hatten gar keine Zugangsschwierigkeiten, daher wird's wohl irgendwo bei mir gehakt haben.


    #Nippon und #Florenza wurden mir zu mathematisch. Ich konnte da keine sinnvollen Züge machen, irgendwie war es im Hirn blockiert. #ZhangGuo ist ähnlich sperrig im Zugang für mich.


    Andere Megaklopper sind dagegen super klar und "simpel" für mich, da habe ich Überblick, weiß, was ich tun will und wo das vermutlich enden wird. Sehr seltsames Phänomen. Aber wie sagt man hier so schön: Jede Jeck is anders.

  • Andere Megaklopper sind dagegen super klar und "simpel" für mich, da habe ich Überblick, weiß, was ich tun will und wo das vermutlich enden wird. Sehr seltsames Phänomen.

    Ich bezeichne solche Spiele, die es in größerer Zahl gibt, als elegant.

  • Andere durchaus elegante Spiele wie "The Estates", was es früher mal als "Neue Heimat" in der roten Pappbox gab, habe ich zwar vom Regelwerk verstanden. Ich habe nur absolut keinen Plan, wie ich die halbwegs erfolgreich fernab von chaotischen Bauchentscheidungszügen spielen soll. Und nein, ich lese mir keine Strategie-Guides an. Solche Spiele faszinieren mich und frustrieren mich zugleich, weil die eine Denke erfordern, die anscheinend nicht meine ist.

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  • Bios: Genesis von Sierra Madre Games. Ich besitze es, ich habe mal angefangen die Regeln zu "lesen" - mehr kann ich dazu nicht sagen :lachwein:


    ravn Die Erklärung der Erstpartie Vinhos dauerte deutlich länger als 60 Minuten. Ich dachte die ganze Zeit "wann ist der endlich fertig und wie viele Sonder- und Detailregeln kann es geben?" Leider war es dann nur Arbeit und der Spielreiz stand in keinem Verhältnis zum ganzen Aufwand.

  • Bios: Genesis von Sierra Madre Games. Ich besitze es, ich habe mal angefangen die Regeln zu "lesen" - mehr kann ich dazu nicht sagen :lachwein:

    Ein gutes Beispiel für eine "Legende" an Regel: Ich lese immer, sie sei so kompliziert. Dann habe ich mich mal drangesetzt - wenn man die (rein thematischen!) Fußnoten ignoriert, bleibt ja kaum noch was übrig, und dessen Struktur ist vielleicht ungewöhnlich, aber nicht allzu schwer. Und das Spiel dahinter ist eines der weniger schwierigen (es gibt ein paar Aspekte, die etwas kniffliger sind, aber grundsätzlich ist das Spiel eher simpel). Ich hatte wirklich keine Probleme mit der Regel und war am Ende ganz überrascht, eben WEIL sie angeblich so schwer sein soll.

    Das Hauptproblem ist halt, die "aktuellste" Regelfassung herauszuarbeiten, das kann dann tatsächlich in Arbeit ausarten. Aber das Booklet im Spiel war keine Hürde. Da war das Regelheft von Trismegistus aufgrund der Fehler und Ungereimtheiten deutlich herausfordernder.

  • Das ist ein gutes Beispiel... wenn man gut sein will, muss man sehr viel auswendig lernen... für tendenzielle Bauchspieler wie mich ist das dann logischerweise nichts...

    sorry Off Topic, aber
    das stimmt so nicht. Nur mit Auswendiglernen kommst Du im Schach nicht weit. Ich weiß, es hält sich die Mär, dass man zig Eröffnungen in und auswendig lernen muss, aber das stimmt vielleicht für Profis (GMs, IMs etc.), aber für Normalsterbliche stimmt das nicht.


    Zum Punkt Bauchspieler: Natürlich gibt es im Schach immer wieder Situation, wo man rechnen muss. Aber die Intuition (also der Bauch) ist genauso wichtig. Man kann nicht jeden Zug durchrechnen. Der Bauch ist auch beim Schach wichtig. Aber ich gebe Dir recht, für 100%ige Bauchspieler wird es schwierig.