Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht (Amazon Prime)

  • Zum Dreck-Aspekt

    Ich glaube, du hast mich da nicht ganz verstanden. Ich meinte das nicht im Sinn von so etwas wie "Gut und Böse", sondern im Wortsinn schmutzig. Verschwitzt, dreckig, realistisch eben. Guck dir vor diesem Hintergrund mal den Teaser oder veröffentlichte Fotos an. Vergleiche das mit den Filmen oder auch GoT. Das ist ein extremer Unterschied. Selbst an der Mauer hägend hat das Mädel da keine Spur von Anstrengung im Gesicht. Dadurch wirkt das alles für viele einfach nicht so.

    Genau da hatte GoT übrigens eine ganz große Stärke. Aus der Not hatten die eine Tugend gemacht: Dunkle Szenen, weil die Kulisse fehlte oder zu teuer war. Schmudelige Charaktere, die wie aus einem Schlachtfeld oder aus dem Boot-Camp aussahen. Das verzeiht mäßige Kostüme. Genau das macht Authentizität auf der Leinwand aus. Genau daran fehlte es bisherigen Amazon-Fantasy-Serien etwas. Manchmal glaube ich, dass es bei GoT jemanden gab, der in jeder Szene eine Lampe ausschießen sollte und dann einen Eimer Dreck auf dei Darsteller geschmissen hat. Und wenn er es verpasst hätte, hätte er die Kündigung bekommen.

    Was die HdR-Filme angeht, sind viele Dinge trotz großartiger Umsetzung diskussionswürdig. Von Tom Bombadil über den dicksten Morgenstern der Welt bis hin zu "Reitkünsten" und anderen Minidetails. Dass das Casting schlecht war oder die Atmosphäre der Bücher nicht getroffen war, die Erzähllinie nicht passte oder der Teaser Mist war, das kann man Jackson nun wirklich nicht vorwerfen. Auch die oben verlinkte Kritik kann ich in der Tat nicht teilen. Aber eins waren die Filme: Sie wirkten authentisch und trotz Hollywood nicht gewollt glattgebügelt.

  • Ich glaube, du hast mich da nicht ganz verstanden. Ich meinte das nicht im Sinn von so etwas wie "Gut und Böse", sondern im Wortsinn schmutzig. Verschwitzt, dreckig, realistisch eben. Guck dir vor diesem Hintergrund mal den Teaser oder veröffentlichte Fotos an. Vergleiche das mit den Filmen oder auch GoT. Das ist ein extremer Unterschied. Selbst an der Mauer hägend hat das Mädel da keine Spur von Anstrengung im Gesicht. Dadurch wirkt das alles für viele einfach nicht so

    Das habe ich auch so verstanden. Ich versuchte eine Erklärung zu finden, warum die älteren Fantasy-/ Historien-Filme immer so "sauber" waren. Meine Erklärung ist, dass diese sich zu sehr der Schwarz-Weiß-Darstellung der Charaktere/ Geschichte anlehnten. Schmutzig war höchstens der Bettler oder eben der Schurke. Übrigens sehr schön bei den Bösewichten aus Robin Hood König der Diebe zu sehen.

    Eine andere Erklärung ist vielleicht, dass wir aktuell die Vorstellung haben, dass die Menschen im Mittelalter oder noch früher so richtig dreckig waren. Deswegen müssen uns die Schauspieler auch so präsentiert werden.


    Aber ja, das haben die bei GoT sehr gut hinbekommen. Da haben sie meinen Geschmack und Vorstellungen auch richtig gut getroffen. Aber meiner Erinnerung nach, nicht weil sie einen zu niedriges Budget hatten. Ganz im Gegenteil war und ist(?) das Budget aus der 1. Staffel GoT nicht eins der höchsten in der Seriengeschichte. (Also für eine erste Staffel)


    Aber du hast das richtige Stichwort gegeben. Authentisch. Das kann man wiederum Jackson absolut nicht absprechen. Da hat er sich wirklich richtig viel Mühe gegeben. Wer erinnert sich nicht an die Zusatz-DVD mit den Making of Rohan etc. Da haben sie aber auch im Vorfeld richtig viel Werbung dafür gemacht.

  • Das habe ich auch so verstanden. Ich versuchte eine Erklärung zu finden, warum die älteren Fantasy-/ Historien-Filme immer so "sauber" waren.

    Das hat auch viel mit Eskapismus zu tun, und betraf ja nicht nur die Fantasy, sondern auch und vor allem die Science-Fiction. Schon in der Buck-Rogers-Ära war alles in der Sci-Fi wie geleckt sauber und chromglänzend, und selbst in Megaerfolgen wie 2001 und Star Wars sah das alles noch so nagelneu aus. (Gibt es irgendwer, dem es in den letzten 45 Jahren gelungen ist, im Millenium Falcon den vielbeschworenen "Rosthaufen" zu erkennen?!?)

    Alien war einer der ersten großen Sci-Fi Filme im absoluten "Schmuddellook", wo das Raumschiff eben wie ein Gebrauchsgegenstand aussah. Das Ergebnis: Es wirkt "realistischer", "geerdeter". Damit ging aber eben auch die eskapistische Wirkung flöten. (Damit hätte der Film auch kaum funktioniert.)


    Übrigens ist das mit der Fantasy dann auch wieder so eine zweigleisige Sache gewesen, denn nicht zuletzt hat ja Frank Frazetta diesen erdigen, braunen "Schmuddellook" ab den Sechzigern auch in die Fantasy und den Pulp gebracht, oder zumindest dort populär gemacht. Das erklärt ja unter anderem seinen Erfolg, dass seine Fantasyfiguren nicht mehr so märchenhaft wirkten, sondern düster und bedrohlich, schmutzig, blutbefleckt und die wenigen dargestellten Kleidungs- und Gebrauchsstücke so einen "Gebrauchtlook" besaßen.


    Das ist eine ganz konkrete Ästhetikfrage, was man bevorzugt, und im Endeffekt hat beides seine Berechtigung. Die ursprünglichen LotR-Bilder von John Howe waren ja auch sehr sauber, rein, märchenhaft und eskapistisch, und von der Zeichentrickversion des ersten Bandes muss man vermutlich gar nicht erst sprechen. Da hat tatsächlich Peter Jackson als erster den Schlamm, Schleim und Schmadder eingeführt.


    Von daher ist HdR noch gar nicht allzu lange "schmutzig". Und im Endeffekt gibt es für beides ein Publikum - die einen mögen ihre Fantasy und Sci-Fi gerne sauber, rein, märchenhaft und eskapistisch, die anderen lieber erdig, schmutzig, bodenständig und damit auf gewisse Art in der Realität verankert. Ein "richtig" oder "falsch" gibt es da schlicht nicht.

  • Huutini

    Ich stimme dir da zu. Wenn ich mir Fantasysachen anschaue, die stark richtig Sci-Fi gehen, bzw. Elemente daraus entnehmen, desto schmutziger, weniger eskapistisch wirken sie. Man könnte fast schon dystopisch nennen. Da fällt mir Conan und seine Vertreter aus der Low-Fantasy ein. Das gilt übrigens auch für Comics (z.B. Auf der Suche nach dem Vogel der Zeit) und Bücher (z.B. Abercrombie).

    Das gilt mMn aber nicht die Vertreter der High Fantasy zu denen ich neben Herr der Ringe auch Rad der Zeit, Osten Ard, Midkemia etc. zählen würde. Da konnte ich bisher keine Sci-Fi-Elemente entdecken. Allerdings kenne ich mich in der Sci-Fi nicht so wirklich gut aus, so dass ich das an die Fantasy anschlussfähig halten kann.


    Eine andere Beobachtung. Vielleicht kann jemand dies Bestätigen oder widerlegen? High Fantasy lehnt sich meisten an das europäische Mittelalter, während Low Fantasy sich Elemente aus der Frühgeschichte & Antike bedient. Das würde auch die Sache mit dem "Blut, Schweiß und Dreck"-Element besser erklären.

  • Huutini

    Ich stimme dir da zu. Wenn ich mir Fantasysachen anschaue, die stark richtig Sci-Fi gehen, bzw. Elemente daraus entnehmen, desto schmutziger, weniger eskapistisch wirken sie. Man könnte fast schon dystopisch nennen. Da fällt mir Conan und seine Vertreter aus der Low-Fantasy ein. Das gilt übrigens auch für Comics (z.B. Auf der Suche nach dem Vogel der Zeit) und Bücher (z.B. Abercrombie).

    Das gilt mMn aber nicht die Vertreter der High Fantasy zu denen ich neben Herr der Ringe auch Rad der Zeit, Osten Ard, Midkemia etc. zählen würde. Da konnte ich bisher keine Sci-Fi-Elemente entdecken.

    Ich wollte auch gar nicht aussagen, dass es Sci-Fi-Elemente in Fantasy gäbe (sorry, wenn das so klang), sondern dass beide Genres für sich in "saubere, eskapistische" und "schmutzigere, geerdete" Vertreter aufgeteilt werden können - wobei das natürlich auch wieder ein Spektrum mit stufenlosen Variationen ist, kein binärer Zustand "sauber " oder "dreckig".

  • Das hat auch viel mit Eskapismus zu tun, und betraf ja nicht nur die Fantasy, sondern auch und vor allem die Science-Fiction. Schon in der Buck-Rogers-Ära war alles in der Sci-Fi wie geleckt sauber und chromglänzend, und selbst in Megaerfolgen wie 2001 und Star Wars sah das alles noch so nagelneu aus. (Gibt es irgendwer, dem es in den letzten 45 Jahren gelungen ist, im Millenium Falcon den vielbeschworenen "Rosthaufen" zu erkennen?!?)

    Ok...ich fand als Kind / Jugendlicher und eigentlich immer noch die alten 3 Star Wars Teile u.a deswegen toll, weil die Welt eben nicht sauber und geleckt aussah sondern authentisch. Allein die Raumschiffe : Die Details der Modelle, die vielen Schalter und Knöpfe im Cockpit, bunte Lichter, Geräte von denen man nicht weiß wozu sie gut sind etc. Die Raumschiffe der Rebellen sahen für mich benutzt aus, zig mal repariert oder Marke Eigenbau. Eine Situation halt in der nichts weggeschmissen wird seitens der Rebellen, sondern umfunktioniert oder wiederverwendet. Das Imperium war dagegen passenderweise kalt, geleckt, chromglänzend und absolut funktional im Design aber eben auch dadurch bedrohlich.


    Ich glaube es geht nicht direkt um "Schmutz" sondern um Authentizität. Tolkien hat sich die Mühe gemacht die Welt, Sprachen und Geschichte so umfangreich auszudenken, damit sie halt so real erscheint wie dabei möglich. Damit erhöht man halt auch die emotionale Fallhöhe der Geschichte, wenn einem Konsequenzen und Geschehnisse nachvollziehbar erscheinen. Jemand schrieb schon das der offensichtliche Fantasy Anteil bei Tolkien eher reduziert ist. Stimmt, also eben keine Zauberer die Feuerbälle verschießen können oder Geister die auf Elefanten losgehen (wie in der Extended Version von HDR). Peter Jackson sind die da auch die Gäule durchgegangen öfters mal.


    Stattdessen ist das Auenland zerstört als die Hobbits nach Hause kommen (im Film nachvollziehbar weggelassen), was leider schon eher die Realität wäre. HDR ist überwiegend Reisebericht, Geschichtsbuch, Politik und noch mehr Kriegsführung wie in den Filmen. Es gibt Staunen über Wunder links und rechts am Rande des Weges, aber weniger Knalleffekte und mehr zurückhaltende "Fantasy" im Bereich Landschaft und Natur, Architektur, Verhalten von Charakteren...


    Fans wie ich, mögen es (meiner Erfahrung nach) nicht besonders, wenn ein anderer Schwerpunkt gesetzt wird. Dazu gehört auch der Look, für mich brauchts da Modelle, Statisten, reale Drehorte. Mal abwarten wie es dann letztlich ist. Natürlich ist das für Amazon spannender, mit Monstern mit Stacheln und Elben die am Messer über dem Abgrund hängen, zu werben. Da lassen sich wahrscheinlich mehr Leute für begeistern. Nur emotional mitfiebern werd ich da wahrscheinlich nicht wenn Galadriel am Berg rumkraxeln sollte. Sieht halt auch nicht bedrohlich aus.

  • Vor allem wenn sie so rumkraxelt wie Legomas im Hobbit *würg*

    Wichtig ist eigentlich nur, dass man Sean Bean castet. Sonst gibt es ja niemand der ordentlich stirbt.

  • Fans wie ich, mögen es (meiner Erfahrung nach) nicht besonders, wenn ein anderer Schwerpunkt gesetzt wird. Dazu gehört auch der Look, für mich brauchts da Modelle, Statisten, reale Drehorte. Mal abwarten wie es dann letztlich ist. Natürlich ist das für Amazon spannender, mit Monstern mit Stacheln und Elben die am Messer über dem Abgrund hängen, zu werben. Da lassen sich wahrscheinlich mehr Leute für begeistern. Nur emotional mitfiebern werd ich da wahrscheinlich nicht wenn Galadriel am Berg rumkraxeln sollte. Sieht halt auch nicht bedrohlich aus.

    Wie kann man da überhaupt einen Schwerpunkt vergleichen, wenn es eine andere Geschichte als in den HdR-Büchern ist?

    Und warum genau darf ein Elb nicht an einem Messer am Abgrund hängen? Das konnte ich deinem Text nicht wirklich entnehmen.
    Und das Trailer und Teaser immer action-reicher geschnitten sind ist ja auch nichts Neues. Im Teaser ist jedoch fast die ganze erste Hälfte ruhig und ohne Action.


    Ich bin ja allgemein der Meinung, dass sich so mancher Fan da zu sehr reinsteigert. Das war mal ein erster Teaser, nicht mehr und nicht weniger.

    Einmal editiert, zuletzt von Diggler ()

  • Und warum genau darf ein Elb nicht an einem Messer am Abgrund hängen?

    Hehe - wenn ein eitler Elb kaum Fußspuren im Schnee hinterlässt - welches Problem sollte dann die Schwerkraft in einer Felswand bereiten? Das gewichtige Rumgehängl ist doch einfach nur Show - 8o

    Also den Teaser jetzt mit dem Schwerkraft Verlag gleichzusetzen geht selbst mir einen Schritt zu weit.

  • Wie kann man da überhaupt einen Schwerpunkt vergleichen, wenn es eine andere Geschichte als in den HdR-Büchern ist?

    Sollte man wahrscheinlich nicht, es wird aber trotzdem gemacht werden. Zumindest beim Hobbit war es schon so, das der Vergleich zu HDR gemacht wurde und bei vielen (bei mir auch) kam der Hobbit auch deshalb schlecht weg. Rational vielleicht falsch da es auch da ne andere Geschichte ist, aber seit wann sind Fans das denn schon...


    Und warum genau darf ein Elb nicht an einem Messer am Abgrund hängen? Das konnte ich deinem Text nicht wirklich entnehmen.

    Siehe oben :S Darf schon, klar, es weckt nur ungute Erinnerungen an Legolas im Hobbit. Da fehlt mir dann jegliche Spannung, bei derartigen "Superhelden". Aber du hast Recht, es ist nur ein Teaser

  • Echt angenehme Diskussion hier. Wenn ich mir dagegen einige Kommentare unter den You-Tube-Videos durchlese........Oh Gott oh Gott🤦‍♂️ Echte Keyboard-Warrior🤮 Haben alle Tolkien persönlich gekannt und mindestens 30 Seiten im Silmarillion selbst geschrieben🙄

  • Hier ein super Reddit-Beitrag, der die Beschwerden der HdR-Kritiker von 2001 (nach Ansehen des Teasers und des Trailers) zusammenfasst und mit der heutigen Situation in etwa vergleicht.

    Alles mit Quellen ;):thumbsup:

    A look back on how fans in 2001 criticized PJ's LoTR movie before it was released : lotr

    Amen, besonders zum Ende:

    Zitat

    By obsessing over random details of the movie outside of proper context, those fans essentially ruined the movies for themselves for no good reason. Judging from later threads, many of them went into the movie theatre in a nit-picking mode and spent the whole time trying to find every minor problem in the movies to prove that their preconception of the movie was right all along. They didn't try to enjoy it with an open mind and didn't experience the magical feeling of seeing Tolkien's world on screen, which most fans enjoyed and cherished. I really feel bad for them.

  • Hier ein super Reddit-Beitrag, der die Beschwerden der HdR-Kritiker von 2001 (nach Ansehen des Teasers und des Trailers) zusammenfasst und mit der heutigen Situation in etwa vergleicht.

    Alles mit Quellen ;):thumbsup:

    A look back on how fans in 2001 criticized PJ's LoTR movie before it was released : lotr

    Amen, besonders zum Ende:

    Zitat

    By obsessing over random details of the movie outside of proper context, those fans essentially ruined the movies for themselves for no good reason. Judging from later threads, many of them went into the movie theatre in a nit-picking mode and spent the whole time trying to find every minor problem in the movies to prove that their preconception of the movie was right all along. They didn't try to enjoy it with an open mind and didn't experience the magical feeling of seeing Tolkien's world on screen, which most fans enjoyed and cherished. I really feel bad for them.

    Stimmt ja eh teilweise.

    Aber gerade der zitierte Absatz ist ja mega präpotent. Zb "those fans essentially ruined the movies for themselves for no good reason" & "They didn't try to enjoy it with an open mind and didn't experience the magical feeling of seeing Tolkien's world on screen" machen ja überhaupt keinen Sinn.

    Man kann die Filme ja aus guten Gründen durchaus für schlecht halten (tu ich übrigens nicht).

    Am unverständlichsten reden die Leute daher, denen die Sprache zu nichts anderem dient, als sich verständlich zu machen.

    - Karl Kraus

  • Man kann die Filme ja aus guten Gründen durchaus für schlecht halten (tu ich übrigens nicht).

    Ja, aber darum geht es nicht.
    Es ist halt ein Unterschied, ob du dir einen Film anguckst und ihn dann scheiße findest, oder ob su schon vor Filmstart denkst: "Das ist alles Scheiße, der kackt auf Tolkien, der kackt auf meine Kindheit, der kackt auf mich, so, und jetzt guck ich mir den Film an."
    Rezeption hängt auch stark vom Mindset ab, und in letzterem Fall machst du eben genau das, was er da sagt - weshalb es eben doch wieder komplett richtig ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Elijah Wood war ja auch erst 18 Jahre alt, als die Dreharbeiten zum ersten HDR begannen.

    Und er spielt einen 50jährigen. Skandal. Viel zuviel Jungvolk im HdR.


    Tjouneaze es ist halt auch kein Trailer sondern ein Teaser. Der soll einfach nur knallen und was zeigen, Werbesekunden sind teuer.

    Und Frodo war außerdem zu dünn. Aber das ist im Vergleich der eigentlichen Probleme der Verfilmung nur eins der kleineren :)

  • Ich freue mich einfach, dass es eine Herr der Ringe Serie geben wird. Wenn sie gut wird freue ich mich umso mehr, wenn sie schlecht wird habe ich auch nichts verloren.


    Bloß gut, dass ich mich nicht über einen Trailer ärgern muss, sondern mich einfach freuen kann…

  • Interessantes Video, dass sich mit dem Thema Wirkung von Farb- und Filmmusik zur kommenden Serie im Vergleich zur Filmtriologie auseinandersetzt.

    LINK

    Ausstehende KS: CoH, Batman GCC S3, Malhya, EuS: Flashpoint, Bad Karmas, RC, Primal, Purple Haze, RtPA, SM Aftershock SG, Tainted Grail2, DM Reborn, Cyclades, DMD S3, Wonderlands War, Zerywia, SoB, Retaliation, StlT2

  • Das beste ist aber der Typ, der nur rein mit dem Trailermaterial und paar Farbkorrekturen ein komplett anderer Stil geschaffen hat, der erst noch viel näher am Herr der Ringe-Feeling dran ist. Wahnsinn der Unterschied und das von einem "Amateur" mit komplett ungeeignetem Trailermaterial aus dem Internet. Und es sieht trotzdem um Welten besser aus, als von dem Spezialisten mit einem Millionenbudget im Rücken. Man sollte den Typ direkt den Posten als Chef-Nachbearbeiter anbieten.

    Leider sehe ich aber immer wieder, dass man die Leute mit satten Farben und knalligen Effekten zu ködern versucht. Vermutlich springen die Teenies einfach auf solche Farbreize mehr an, als wenn die Filme farblich so daher kommen, wie wir es von früher kennen.

    Zuletzt auch bei Horizon Forbidden West gesehen, unglaublich wie überall die Welt als die schönste OpenWorld angepriesen wird, die es im Moment so zu bestaunen gibt. Für mich sieht die nicht ansatzweise realistisch aus, da liefern die Jungs bei Rockstar mit RDR2 ein ganz anderes Niveau ab. Da knallen einem die Farben nicht in voller Breitseite ins Gesicht, dafür hat man das Gefühl über eine reale Landschaft zu schauen, wenn man auf einem Hügel steht und den Blick in die Ferne schweifen lässt.

    Aber schön und realistisch sind vermutlich zwei paar Socken.

  • Du meinst schwarz/weiß, grobkörnig, 35mm und ohne Ton? 🤔

    Wie üblich ein klein wenig überspitzt, der Herr. Natürlich entwickeln sich visuelle Stile weiter, natürlich springt ein junges Publikum heute auf andere Dinge an als das junge Publikum der 70er, 80er, 90er oder auch 00er Jahre. Neulich noch eine längere Diskussion über die Auswirkungen von Matrix' blaustichigem Bild auf 10 Jahre Hollywood gehabt, angesichts der etwas überraschenden Tatsache, dass der 4K-Remaster diese blaue Farbgebung auf eine grüne Grundierung - passend zu den Sequels - geändert hat.


    "Grobkörnig" ist übrigens etwas, was eigentlich erst die 1980er Jahre mit der Verwendung besonders lichtempfindlicher Kodakfilme produziert und popularisiert haben. Wenn Du dir die neue 4K-Restaurierung vom Paten ansiehst wirst du feststellen, dass da zwar immer noch Filmkorn vorhanden ist, aber kein Hauch mehr der hüpfenden Insektenmuster, ohne die bisher keine digitale Fassung des Paten auskam.


    Was mich für mich selbst etwas beunruhigt ist der Trend, dass Menschen den Soap-Effekt nicht mehr sehen oder das gar für einen Schärfegewinn halten - so erlebt vor kurzem on einem MediaMarkt. Wird das zum Standard (Argument des Verkäufers, das sehe ja besser aus als im Kino, seufz), dann geht imho viel Kinomagie verloren. Aber auch das ist nur ein rant eines Menschen, der rein digitalem Look nicht allzuviel abgewinnen kann.

  • Die Diskussion um Farbgebung und -sättigung finde ich auch dahingehend interessant, da ja die wenigsten ihren TV zuhause kalibriert haben und daher die Farben, je nach Einstellung eh auf jedem TV etwas anders aussehen.
    Ich brauche ja nur schauen, wie unterschiedlich das alleine auf meinen TV aussieht, wenn ich zwischen den verschiedenen Bildmodi umschalte.

  • Was mich für mich selbst etwas beunruhigt ist der Trend, dass Menschen den Soap-Effekt nicht mehr sehen oder das gar für einen Schärfegewinn halten - so erlebt vor kurzem on einem MediaMarkt. Wird das zum Standard (Argument des Verkäufers, das sehe ja besser aus als im Kino, seufz), dann geht imho viel Kinomagie verloren. Aber auch das ist nur ein rant eines Menschen, der rein digitalem Look nicht allzuviel abgewinnen kann.

    Soapeffekt :thumbsup:

    Genau den Effekt melnte ich, ich hab nur keinen so passenden Ausdruck gefunden.

    Das sieht man im Moment überall: Satte Farben, eher warme Farbtöne, keine Körnung, wenig 'Schmutz', alles glattgebügelt.


    Passt richtig zur aktuellen Instagram-Sehgewohnheit. In solchen Augen muss der alte HdR-Streifen natürlich komplett langweilig und unspektakulär wirken.

  • Geht mir auch so. Dieses Glattgebügelte, Cleane ist nicht meins.

    Ausstehende KS: CoH, Batman GCC S3, Malhya, EuS: Flashpoint, Bad Karmas, RC, Primal, Purple Haze, RtPA, SM Aftershock SG, Tainted Grail2, DM Reborn, Cyclades, DMD S3, Wonderlands War, Zerywia, SoB, Retaliation, StlT2

  • Unter Soap-Effekt versteht man aber eine TV-Serienoptik, die durch eine höhere Bildwiederholrate zustande kommt.

    Diskussionen darüber entstanden schon damals bei der Hobbit, welches in 48fps, statt der bis dahin üblichen 24fps gedreht wurde.

    D.h. hier entsteht durch eine objektiv betrachtet bessere Technik (höhere FPS), eine für das Kino, durch jahrzehntelange Konditionierung, ungewohnte Optik.


    Der Hobbit oder eine 48fps-Doku-Soap mit Zwergen

  • Erst in der DVD-Veröffentlichung, da wurden Matrix-Szenen nachträglich grün eingefärbt. Davor gab es auch ein paar grüne Szenen, aber der restliche Film (Marmorhalle!) war kühlblau gehalten. Was dem Zeitgeschmack der späten 90er/frühen 00er Jahre entsprach, und umso witziger dass Matrix jetzt gar nicht mehr so aussieht.

  • Trotzdem beschreibt Fankman natürlich auch einen spezifischen Look: digitale Überschärfung und Kantenglättung, die gerne genutzt wird um das Verwenden von CGI und Greenscreen zu retouschieren. Dadurch sieht die Realität dann genauso "künstlich" wie der Rest aus, der natürliche Seheindruck einer Schärfentiefe (nicht zu verwechseln mit deep Focus/Tiefenschärfe) entfällt.


    Ach ja, und der Effekt ist weniger ein Serienproblem denn der Tatsache geschuldet, dass Fernseher das 24fps-Material nehmen und künstliche Zwischenbilder produzieren. Auch Fernsehserien werden gemeinhin nicht mit mehr als 24/25/30 FPS produziert.