Alles anzeigenMüssen sie nicht. Aber wollen sie gute fiktive Werke sein, sollten sie es sein. Davon kann Dir z.B. jeder RPG-Spielleiter mehr Lieder singen, als in Tolkiens Werken vorkommen.
Mit "gut" hat das exakt 0 zu tun.
Ist ein schwarzer Macbeth schlecht? Oder ein Romeo und Julia in der Gegenwart? Ist der Film Vom Winde verweht schlecht, weil Scarlett O'Hara weniger Kinder hat als im Buch?
Kongruenz hat exakt Null Einfluss darauf, ob zwei unterschiedliche Werke gut oder schlecht sind.
Da gehen jetzt zwei Dinge durcheinander fürchte ich. Kongruenz zwischen Vorlage und Adaption (Buch-Film, Buch-Rollenspielwelt etc.) ist das eine, und da hast Du völlig recht. "Werkimmanente" Kongruenz (also innerhalb des Films oder der Rollenspielwelt) hingegen halte ich für extrem wichtig immer dann, wenn es um Immersion geht. Und da ist dann halt die Frage, an was ich mich störe und an was nicht. Externe Faktoren da mit hineinzuziehen habe ich allerdings auch nie wieder so verkrampft erlebt wie in meinen Rollenspieltagen (ich erinnere mich nur ans LARP, wo ein Mitspieler, der sein eigenes Kettenhemd geflochten hatte, immer wieder darauf hinwies, wie sehr ihn die Begrünung von Schloss Burg störe, weil es die dort ausgestellten Zuchtrosen vor 200 Jahren noch gar nicht gegeben hätte).