Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht (Amazon Prime)“

    Da gehen jetzt zwei Dinge durcheinander fürchte ich. Kongruenz zwischen Vorlage und Adaption (Buch-Film, Buch-Rollenspielwelt etc.) ist das eine, und da hast Du völlig recht. "Werkimmanente" Kongruenz (also innerhalb des Films oder der Rollenspielwelt) hingegen halte ich für extrem wichtig immer dann, wenn es um Immersion geht. Und da ist dann halt die Frage, an was ich mich störe und an was nicht. Externe Faktoren da mit hineinzuziehen habe ich allerdings auch nie wieder so verkrampft erlebt wie in meinen Rollenspieltagen (ich erinnere mich nur ans LARP, wo ein Mitspieler, der sein eigenes Kettenhemd geflochten hatte, immer wieder darauf hinwies, wie sehr ihn die Begrünung von Schloss Burg störe, weil es die dort ausgestellten Zuchtrosen vor 200 Jahren noch gar nicht gegeben hätte).

    Mal zurück zum Thema. Ist einem eigentlich auch aufgefallen, dass einige gerenderte Szenen geruckelt haben, als wurden einige FPS fehlen? Ist mir damals schon im Trailer aufgefallen, aber hatte gedacht, dass dies in der Post Production behoben werden würde. Ist jetzt nicht wirklich schlimm, aber ab und an fällt es doch arg auf, vorallem wenn es so Kamera schwänker über große Szenerien gibt.

    Zum Glück nicht. Ich bin voll darin versunken, ohne ein Auge auf solche Schwächen zu haben. Andersrum könnte man also sagen, dass es funktioniert hat und ich voll auf die Illusion hereingefallen bin. 😂


    Aber zum Glück ist das ja der Sinn und Zweck von Eskapismus. 🥰

    Das ist garantiert eine Einstellung an deinem TV, oder falls Du per PC guckst dem geschuldet. Ich bin höchstempfindlich was frame shutter angeht, und da war nix. Vermutlich hast du irgendeine Art von Bildverbesserung an, die müssen alle auf aus, die verzerren das Bild nur und führen zu ätzenden verschlimmbesserungen.

    Anders sieht es mit den hier auch erwähnten schauspielerischen Leistungen aus.

    Das ist deutlich schwieriger objektiv zu bewerten, und wurde hier auch nicht näher ausgeführt.

    Ach doch, Schauspiel lässt sich schon objektiv beurteilen, sonst gäbe es keine Schauspielschulen, keine Casting-Agenturen etc. Es gibt natürlich unterschiedliche Stile, unterschiedliche nationale Konventionen und unterschiedliche Aufführungsbedingungen, in denen sich Schauspieler*innen bewegen - und wenn Regie und Schnitt Schauspieler:innen im Regen stehen lassen, schlecht filmen, ihre Rolle unklar oder falsch definiert ist, können auch externe Faktoren die Leistung stark schmälern. Ich halte das, was in der Serie geboten wird, für Durchschnitt, sehe da weder Glanzleistungen noch Ausfälle - wie die ganze Serie ist das alles solides Mittelmaß. Peter Jackson hatte da imho ein etwas besseres Händchen, zumindest in der Originaltrilogie (im Hobbit gibt es leider so manche schauspielerische Schwachleistung, leider).

    Ach, die Bücher kann man mit fachlicher Erfahrung in Literatur und Film nicht soch schlecht umsetzen. Bei RoP sehe ich aber sehr viele handwerkliche Macken, die bei solch eine Budget einfach nicht sein dürfen. Allein schon was Maske und Kostüm an Sparmaßnahmen durchleiden muss...

    Teilweise sind ja Xena, Herkules und Co streckenweise besser/sinnvoller ausgestattet als manche Szene bei RoP, auch wenn RoP dies mit teils wirklich guten CGI-Optiken auszugleichen versucht.


    @reichderspiele

    Du kannst mir gerne Mal eine auf diesen Seiten zu findende berechtigte Kritik zitieren, ich bin entweder zu blind dafür oder es wir haben da andere Auffassungen.

    Da oben wäre eine, es gibt wirklich erstaunliche technische Mängel auf der handwerklichen Seite, zusätzlich zum oben Genannten schwankt die Serie immer wieder zwischen "sauteurer location shoot" und "virtuelles Studio, aber nicht ganz durchdacht". Ich vermute, das ist wie bei den ganzen Netflix-Großproduktionen der letzten Jahre der Corona-Situation zuzuschreiben, aber das macht es ja nicht per se besser.


    Andere Schwierigkeiten sehe ich in einer wirklich holprigen Dramaturgie, die zu viele verschiedene Figuren einführt und dann erstmal nichts mit ihnen macht, und einen zerdehnten Spannungsbogen, durch den die Serie immer wieder wie im Stau steckenbleibt, um dann plötzlich ein übertriebenes Erzähltempo vorzulegen. Ich vermute, da ist nach Test-Screenings in den ersten Folgen eines rejustiert worden, denn ein gutes Drehbuch schreibt man so nicht, sowas entsteht im Schnitt, wenn man nicht alles hat was man braucht (und anderes nicht mehr nutzen will). Vermutlich bzw. hoffentlich wird sich das nach ein paar Folgen legen, aber für die aufwändige teure Produktion sind solche dramaturgischen Schnitzer, die - wenn sie im Vorfeld angegangen werden - billig zu beheben sind, schon recht auffällig.


    Kann natürlich sein, dass eine solche handwerkliche Diskussion nicht das ist was Du unter berechtigter Kritik verstehst, aber das fällt zumindest mir als 25%-Tolkien-Fan schon ein bißchen unangenehm auf.

    Viel Geld hilft halt nicht viel, gerade bei Film und Fernsehen. Dann noch Corona während der Produktionszeit und einiges wird anders als geplant. Gerade die Erfahrung der letzten zwei Jahre mit virtuellen Studios etc zeigt eben doch, dass nicht alles digital eingefangen werden kann, was mit praktischen Mitteln möglich wäre.

    Mal davon abgesehen, dass 25 Mio / Folge für eine Serie die fast nur aus Spezialeffekten besteht nicht Mal sooo viel ist.

    ähhh doch... Das ist dann immer noch die teuerste Serie aller Zeiten, gerade wenn man bedenkt dass die anderen Serien die bisher 20-25 Mio. Pro Folge gekostet hatten in sich geschlossene Miniserien waren. Hier bei HdR sollte die Festlegung auf fünf staffeln durch wiederkehrende Sets, Kostüme, das feste Team etc eigentlich kostensenkend wirken.

    Wenn man das riesen Budget hinter der Produktion bedenkt ist die Umsetzung schon recht dürftig.

    Viel Geld hilft halt nicht viel, gerade bei Film und Fernsehen. Dann noch Corona während der Produktionszeit und einiges wird anders als geplant. Gerade die Erfahrung der letzten zwei Jahre mit virtuellen Studios etc zeigt eben doch, dass nicht alles digital eingefangen werden kann, was mit praktischen Mitteln möglich wäre.

    Persönlich stören mich in den bisherigen Trailer die technischen Macken, die man bei den finalen Trailern auch nicht mehr groß entschuldigen kann. Entweder große CGI-Panoramen oder kleine Szenen, aber nichts dazwischen, was grade bei den Filmen die Landschaft, die eine wichtige Rolle spielt, so gut eingefangen hat. Und diverse Sparmaßnahmen, die man allerdings meist nur erkennt wenn man sich in dem Bereich gut auskennt. Wird man aber darauf hingewiesen, dann sieht man es dauerhaft (z.B. bedruckte Shirts statt Rüstungen, sind zwar nur Statisten meist, aber in den vorderen Reihen sollte sowas nichts stehen, eher in den hinteren Reihen. Dann die nicht gepflegten Kleidungsstücke und Perücken, die teils ungebügelt sogar getragen werden. Man sieht auch manchmal deutlich, dass sie für anderen Personen geschneidert und nicht angepasst wurden. Das bekommen viele deutlich billigere Produktionen besser hin. ) Serie muss ich mir noch ansehen.

    Danke, das ist eines meiner Probleme nach den ersten beiden Folgen. Dafür dass die Serie so derart teuer war frage ich mich schon warum man in Sachen Ausstattung und Kameraarbeit in einigen Szenen derart schlampert vorgegangen ist. Es gibt schon Gründe für die forced perspective der Jackson-Filme, die wird hier völlig ignoriert, und die Sets sehen halt nahezu durchgehend wie Sets aus. Allerdings denke ich auch, dass die meisten das gut ignorieren können, v.a. wenn man die Serie auf einem kleineren Fernseher oder noch schlimmer Tablet guckt. Inhaltlich ist das Ganze dramaturgisch so wie bereits angemerkt noch recht holperig, aber schon harmlos-nette Heldenreise a la Joseph Campbell, wie HdR und Star Wars ja auch. Insoweit: nett, aber wohl am Ende nicht meins.

    Die Frage ist doch immer, ob ein anderer Look unbedingt besser oder schlechter sein muss oder sich einfach nur nicht mit angelernten Seegewohnheiten deckt?

    Ich finde auch die Argumentation bezüglich realistischem Look eher fragwürdig.
    Warum muss z.B. ein Fantasy-Werk zu 100% realistisch wirken?

    Ist nicht genau diese kreative Freiheit ein großer Vorteil fiktiver Werke?


    Ich würde einfach mal abwarten und nicht alles wegen eines ersten Teasers überanalysieren.
    Letztendlich wird es ja eh mehr auf die Story und die Charaktere ankommen.

    Mir ging es auch gar nicht so sehr um den Teaser selbst als vielmehr darum zu erklären, was vielleicht gestört haben kann. Ich wäre aber schwer überrascht, wenn die Show tatsächlich mit 48 oder gar 60fps aufgenommen worden ist.

    Trotzdem beschreibt Fankman natürlich auch einen spezifischen Look: digitale Überschärfung und Kantenglättung, die gerne genutzt wird um das Verwenden von CGI und Greenscreen zu retouschieren. Dadurch sieht die Realität dann genauso "künstlich" wie der Rest aus, der natürliche Seheindruck einer Schärfentiefe (nicht zu verwechseln mit deep Focus/Tiefenschärfe) entfällt.


    Ach ja, und der Effekt ist weniger ein Serienproblem denn der Tatsache geschuldet, dass Fernseher das 24fps-Material nehmen und künstliche Zwischenbilder produzieren. Auch Fernsehserien werden gemeinhin nicht mit mehr als 24/25/30 FPS produziert.

    Erst in der DVD-Veröffentlichung, da wurden Matrix-Szenen nachträglich grün eingefärbt. Davor gab es auch ein paar grüne Szenen, aber der restliche Film (Marmorhalle!) war kühlblau gehalten. Was dem Zeitgeschmack der späten 90er/frühen 00er Jahre entsprach, und umso witziger dass Matrix jetzt gar nicht mehr so aussieht.

    Du meinst schwarz/weiß, grobkörnig, 35mm und ohne Ton? 🤔

    Wie üblich ein klein wenig überspitzt, der Herr. Natürlich entwickeln sich visuelle Stile weiter, natürlich springt ein junges Publikum heute auf andere Dinge an als das junge Publikum der 70er, 80er, 90er oder auch 00er Jahre. Neulich noch eine längere Diskussion über die Auswirkungen von Matrix' blaustichigem Bild auf 10 Jahre Hollywood gehabt, angesichts der etwas überraschenden Tatsache, dass der 4K-Remaster diese blaue Farbgebung auf eine grüne Grundierung - passend zu den Sequels - geändert hat.


    "Grobkörnig" ist übrigens etwas, was eigentlich erst die 1980er Jahre mit der Verwendung besonders lichtempfindlicher Kodakfilme produziert und popularisiert haben. Wenn Du dir die neue 4K-Restaurierung vom Paten ansiehst wirst du feststellen, dass da zwar immer noch Filmkorn vorhanden ist, aber kein Hauch mehr der hüpfenden Insektenmuster, ohne die bisher keine digitale Fassung des Paten auskam.


    Was mich für mich selbst etwas beunruhigt ist der Trend, dass Menschen den Soap-Effekt nicht mehr sehen oder das gar für einen Schärfegewinn halten - so erlebt vor kurzem on einem MediaMarkt. Wird das zum Standard (Argument des Verkäufers, das sehe ja besser aus als im Kino, seufz), dann geht imho viel Kinomagie verloren. Aber auch das ist nur ein rant eines Menschen, der rein digitalem Look nicht allzuviel abgewinnen kann.

    Dazu muss man auch sagen, dass Superbowl-Teaser grundsätzlich anders geschnitten sind als andere Teaser oder gar Trailer. Die sind meistens nur 15-30 Sekunden lang, eine Minute ist ein Riesenluxus. Und selbst da herrscht dann aber das völlige stakkato-Tempo vor, sonst würde man schlicht aus dem Werbeumfeld herausfallen.


    Hier Mal ein Beispiel, das jetzt auch schon wieder 6 Jahre alt ist:

    [Externes Medium: https://youtu.be/-giOU45G-20]


    Der fertige Film ist eher ruhig, das Tempo des Trailers ist hier eindeutig dem Umfeld geschuldet.

    Mein Eindruck vom Teaser ist irgendwo in der Mitte. Ich denke, was viele am CGI stört, ist nicht das CGI selbst - das ist völlig adäquat - als vielmehr der völlig weichgespülte Digitallook der Bilder. Wenn man das so lässt, dann sieht es halt sehr nach virtuellem Studio und sehr viel Greenscreen aus. Ich fürchte fast dass da die Wahrnehmung der meisten hier ausstirbt, dass das zu künstlich geraten ist, denn genau das ist ja der Look, den Fernseher heute mit den Voreinstellungen zu generieren suchen.


    Anhand der Schnipsel die Schauspieler*innen zu bewerten finde ich aber auch eher albern, allemal die Synchro klingt jetzt nicht ideal.

    Möglich ja, aber der Markt ist in Deutschland noch deutlich umkämpfter: Amazon ist in den USA in sehr vielen Lebensbereichen quasi alleiniger Lieferant, anders als in Deutschland, wo man zb. Im Lebensmittelbereich bisher Schiffbruch erlitten hat. Insoweit doch fraglich, ob Amazon hier auch an der (ja sowieso deutlich niedrigeren) Preisschraube drehen wird.


    Übrigens ist in den USA sehr viel mehr an Filmen und Serien in Prime enthalten, da kämpft man hierzulande doch sehr mit der Vielzahl an Rechteinhabern, die immer noch das große Geld im Streaming wittern (was es da bisher nicht gibt).

    Zum Thema "Werktreue" und "Herr der Ringe" muss man doch eigentlich nur einen Namen nennen: Tom Bombadil. Ansonsten gilt ganz generell, dass "Werktreue" ein Konzept ist, dass wissenschaftlich nie wirklich existiert hat, in Kritikerkreisen seit den 1970ern verpönt ist und in Fankreisen sehr sehr schlicht dann missbraucht wird, wenn eine Verfilmung etwas anders umsetzt als sich jemand das selbst vorgestellt hat. Dabei ist "Werktreue" immer so ein bisschen die uneheliche Schwester von "historisch akkurat", was auch in fast keinem Buch oder Film als Konzept je Sinn ergeben hat. Was die meisten Fans von der Serie wollen, ist ein Rückgriff auf den Look der HdR-Filme, und ein paar wenige den Rückgriff auf Texte von Tolkien (wo es aber eben zum zweiten Zeitalter kaum etwas gibt). Ich persönlich will vor allem gut unterhalten werden und in den dann entstehenden narrativen Kosmos eintauchen können.

    Dann bleiben wir Tolkien-intern, just for fun: Thranduil im Hobbit wird ziemlich eindeutig als übergewichtig beschrieben, und dann gibt es da noch diese Textstelle:


    "Behind them came up the host of the Harp, and this was a battalion of brave warriors; but their leader Salgant was a craven, and he fawned upon Meglin. They were dight with tassels of silver and tassels of gold, and a harp of silver shone in their blazonry upon a field of black; but Salgant bore one of gold, and he alone rode into battle of all the sons of the Gondothlim, and he was heavy and squat."


    Salgant ist bekanntermaßen ein Elf. Also gibt es gedrungene übergewichtige Elfen, auch bei Tolkien. Ganz ehrlich: Ihr solltet Tolkien (der sich seine Welt ja auch nur circa 200mal komplett neu ausgedacht hat) bitte nicht auf innere Konsistenz überprüfen. Wenn es danach geht, haben die Macher der Serie jedenfalls sehr viel Spielraum, was das Äußere von Elfen angeht.

    WarFred Du beschreibst den Grund indirekt: Um zu zeigen, dass es geht, dass man mit praktischen Effekten Dinge erreichen kann, die man bisher vorrangig mit CGI erreicht hat. Star Wars ist übrigens ein wunderbares Beispiel dafür, wie mies Computereffekte altern - die gesamten Aufnahmen zu Episode 1-3 liegen bekanntlich nur als 1K-Composites vor, die dann wiederum auf Film gebannt wurden. Angeblich existieren da gar keine analogen Master, so dass man - wenn man daran arbeitet - eigentlich Rotoskopie betreibt, was den Look der BD erklärt, die aussieht wie hochskaliert.


    Und: Deine Beschreibung von Slo-Mo als "unrealistisch" in allen Ehren, aber effektiv sind ALLE Autorennszenen und die allermeisten Kampfszenen der gesamten Filmgeschichte in High-Speed aufgenommen, wären sie das nicht, sähen sie überwiegend arg langweilig aus. Gleiches gilt für die meisten Meeresszenen, die fast immer unterdreht wurden, um einen stärkeren Wellengang zu simulieren. Will sagen: Was für uns oft echt aussieht, ist es fast nie - aber das ist ja das Schöne am Film.

    Was ich ja spannend finde, ist die Frage, welche Erfolgsschwelle sich Amazon hier gesetzt hat, um diese absolut enormen Investitionen für 1 Staffel (ich finde 465m USD) auch nur im Ansatz refinanzieren zu können. Zum Vergleich, das Budget von The Wheel of Time Staffel 1 lag gerade einmal bei 80m USD. Ein echtes Schnäppchen.


    Die Ringe der Macht werden entsprechend global ein gigantisch großes Publikum holen, vielleicht sogar die Prime-Abozahlen spürbar steigern müssen. Mit der eingebauten Brand Awareness ist das sicher möglich, aber einen Selbstläufer sehe ich hier keinesfalls.


    (Was mich noch mehr schockiert, ist, dass der LotR-Betrag ziemlich exakt die gleiche Summe ist, die Netflix für die beiden Knives Out-Sequels mit Daniel Craig raushaut. Ich persönlich finde beides ziemlich irre.)

    Im Netflix-Deal ist ein exklusiver First-Look-Deal für die nächsten fünf Filme Johnsons mit drin, das lässt man sich auch bezahlen. Ansonsten ist das schon etwas absurd wenn man bedenkt dass der erste Teil nur 40 Mio gekostet hat.


    Ansonsten: Amazon macht das kaum für die kurzfristigen Streamingzahlen, das ist eine Image-Investition. Prime gilt in den USA bisher als Billig-Anbieter, den man kostenlos zum Versandvorteil dazu kriegt. Das will man ändern, und das macht man eben mit den langlebigsten und erfolgreichsten Mega-/Dauersellern derer man habhaft werden kann. Ein HdR ist fürs Image nicht mit 100 erfolgreichen Spartenserien aufzuwiegen. Daran knabbert Netflix ja, man hat aktuell nichts Vergleichbares im Portfolio, das an Bond (Amazon), Star Wars (Disney+), Marvel (Disney+), Star Trek (Paramount+ ab April), Harry Potter (HBOMax) oder eben Herr der Ringe (Amazon) heranreicht. Deshalb stagniert Netflix aktuell im Wachstum und versucht mit Aktionen wie Knives Out verzweifelt vom Kinoruhm zu zehren.

    Ich meinte lediglich den Teil "Slomo von flüssigem Metall, dass durch Holzrinnen fließt". Und der ist echt alt.

    Ja, das es Schmiede-Shots in Fantasy gibt will ich ja nicht bestreiten. Aber das hier hat doch schon eine speziellere Ästhetik. Verstehst du, was ich mit dem Bezug auf GoT, Westworld, The Crown meine?

    Ja, schon, und ich sehe auch, dass da Einstellungen imitiert werden, die es oft in CGI gab - aber eben auch manchmal ähnlich auch früher. Mein Lieblingsbeispiel ist da immer noch der Paramount-Berg in Hard Rain, an dem die Kamera vorbeifliegt um dann das Land dahinter zu zeigen, das war m.W. noch praktisch per Matte Painting in-camera gelöst und hatte einen ähnlichen Effekt. Oder die Überblendung des Titelschriftzugs in die Landschaft in Dragonslayer (1982). Will letztlich nur sagen: Die Idee gab es vorher auch schon.

    Feuer und Eis, Ralph Bakshi. Krull, Peter Yates. Zardoz, John Boorman. Das ist eigentlich ein typischer Fantasy-Shot Anno 1980ff.

    Freue mich gerne über Beispielclips. Solange bin ich immer noch der Meinung, dass man so einen Funkenflug nur mit CGI oder einer computergesteuerten 5000fps-Kamera hinbekommt.

    Ich meinte lediglich den Teil "Slomo von flüssigem Metall, dass durch Holzrinnen fließt". Und der ist echt alt.

    Nein, quatsch! Vor CGI gab es solche Shots nicht: also Slo-Mo Close-ups von flüssigem Metall, das funkenstäubend durch Holzrinnen fließt und dabei wie zerklüftete Landschaft im Nebel aussieht. Diese Ästhetik ist doch eindeutig so kontemporär, dass es das in einer Zeit vor CGI gar nicht gab.

    Feuer und Eis, Ralph Bakshi. Krull, Peter Yates. Zardoz, John Boorman. Das ist eigentlich ein typischer Fantasy-Shot Anno 1980ff. Ich meine sogar Conan hat den, wenn das Schwert geschmiedet wird.

    Aber anscheinend nur die 1. Staffel. Die 2. soll in UK gedreht werden und dann läuft es ja auf das von Dir genannte hinaus.

    Nicht unbedingt. Irland, Südwales, Schottland, da gibt es schon genug Fantasy-taugliche Drehorte, zudem wäre wenn man ganz konsequent praktisch arbeiten will kein Studio weltweit so gut dafür geeignet wie Pinewood. Glaub ich in der Konsequenz aber auch nicht dran.

    eine klare Ansage

    Hoffentlich war das auch als genau solch eine Ansage gemeint......

    ich denke schon. Du Holst nicht den 87-jährigen Douglas Trumbull, den teuersten und besten Experten für praktische Effekte in ganz Hollywood, aus dem Ruhestand, wenn Du dann in der Serie auf die übliche GreenScreen- oder VirtualStudio-Kacke setzt. Die Serie wird die teuerste aller Zeiten und in Neuseeland gedreht.



    Und bei Netflix hoffe ich ja, dass noch mehr denken wie du und der Markt sich wieder normalisiert durch mehr Konkurrenz. Ich kann die netflix-Einheitssülze auch nicht mehr sehen.