Welche Spiele haben Freundschaften zerstört?

  • wenn etwas wegzunehmen war, bei mir zuzugreifen, anstatt den Führenden auszubremsen, was ihr durchaus noch gut möglich gewesen wäre.

    Einspruch. :)
    Welchen Sinn hat denn die Rolle, den Königmacher zu spielen, ohne selbst etwas davon zu haben? Wenn die Mitspielerin ernsthaft spielt, geht es darum, die eigene Position zu verbessern. In dem Fall warst du der richtige Gegner, der zu attackieren war. :/


    Liebe Grüße
    Nils

    Bitte korrigiert mich, aber ich habe das so verstanden, dass die Mitspielerin sonst selbst Erste oder Zweite geworden wäre, wenn sie den Führenden angegriffen hätte. Und da kann ich das dann sehr gut verstehen, dass man sich darüber aufregt.

  • Phase 10 Master

    Ich hatte das Glück gehabt bei den ersten 5 Runden immer gleich alles auf der Hand oder mit der ersten gezogenen Karte zu haben, teilweise auch komplett. Und selbst als ich dann, um die anderen nicht zu sehr zu frustrieren, bin ich zwar raus gegangen, habe dann aber so versucht zu spielen, dass ich nicht Schluss gemacht hatte, selbst wenn ich konnte. Aber auch da hatte ich dann auf einmal nur noch Karten um komplett zu machen. :D


    Nach der 5. Runde ist dann einer einfach wortlos aufgestanden und hat sich an den im selben Raum befindlichen Computer gesetzt. Der Abend war dann auch gelaufen.


    Es war übrigens nicht meine Idee Phase 10 zu spielen. Ich hätte selber lieber was anderes gespielt.

  • Bei einer Partie Nemesis hatte ich die Selbstzerstörung aktiviert und wollte mich gerade vom Acker machen, als mir jemand in die Suppe spucken wollte.


    Das war auch ok und ich hätte mich nie aufgeregt. Aber er tat es, indem er dem Spieler, der vor mir dran war, wie auch immer geholfen hat, vor mir an der Kapsel zu sein.


    Dabei war klar, dass wir alle sterben, wenn wir nicht die Kapseln erreichen. Und das konnten halt nur noch 2 von uns.


    Mich zu sabotieren fand ich halt ärgerlich, aber nicht schlimm. Aber wem anders zum Sieg zu verhelfen, ohne das es zwangsläufig das Resultat einer für sich selbst sinnigen Aktion ist hat mich irgendwie aufgeregt.


    Aber deswegen hatten wir keinen Streit, auch wenn ich mehrfach die Sinnlosigkeit seiner Absicht angeprangert habe.


    Dem Sieger spreche ich seinen Sieg bis heute übrigens ab.

    Was meine Wertung angeht, hat es diese Partie nie gegeben.

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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    "Die Menschen hungern nach der Wahrheit, doch wissen sie selten ihren Geschmack zu schätzen."

  • Vor gut drei Jahren gab es einmal eine Partie Eiserner Thron, in der einem langjährigen Kumpel der Gaul durchging. Mit "Kumpel" meine ich "Nicht-Zweckbekannter", und mit "Gaul durchging" meine ich: Er ist im Zorn aufgestanden und durch die Türe nach draußen gegangen. Hat er früher schon gemacht und war dann eine zigarette später wieder da. Aber leider inzwischen Rauchen aufgegeben, da kam er diesmal nicht zurück. Tjoa. Seitdem kein Kontakt mehr.

    Eiserner Thron ist halt ein Gesellschaftsspiel in bester Tradition von Klassikern wie Monopoly. Es dauert quälend lange und am Ende muss unausweichlich einer auf dem Sofa schlafen. Damit ist es familientauglich, könnte man sagen. Wobei heutzutage natürlich nur Großfamilie, Oma, Opa, Tante Gerda und so, weil sonst kriegt man ja die Minimum sechs Spieler kaum zusammen. Ich denke mir allerdings immer wieder: Vielleicht sollte es doch besser nur noch solo spielen. Jeder schön für sich, das passt dann auch besser in die heutige Zeit. Nebenbei: Gibt's da endlich auch ne Solo-Variante? Weiß da jemand was?

    Also nicht, dass mich das interessieren würde. Ich frage nur so.

    ... wobei ich da ja, um die Wahrheit zu sagen, inzwischen gar nicht mal sicher bin, ob das wirklich an dem Spiel lag, dass man von dem Kerl oben nichts mehr hört. Eher schon, dass die Mutter seiner Kinder ihn einfach nicht mehr unbeaufsichtigt rauslässt, denn die hat ihn ja zíemlich an der kurzen Leine, nach allem, was man so erzählt bekommt. Man stelle sich das nur vor: Am Ende trinkt er lustig ein paar Bier, während er da vergnügt um Eiserne Throne spielt, schnorrt in der Pause mindestens einen der verbliebenen Raucher an, und kommt dann statt gegen 22 Uhr erst nachts um halb zwei nach hause. Das geht ja gaaar nicht.

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  • Mit "Kumpel" meine ich "Nicht-Zweckbekannter", und mit "Gaul durchging" meine ich: Er ist im Zorn aufgestanden und durch die Türe nach draußen gegangen. Hat er früher schon gemacht und war dann eine zigarette später wieder da. Aber leider inzwischen Rauchen aufgegeben, da kam er diesmal nicht zurück. Tjoa. Seitdem kein Kontakt mehr.

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    Surreal, echt jetzt.

    I wish I had a friend like me

  • Mit "Kumpel" meine ich "Nicht-Zweckbekannter", und mit "Gaul durchging" meine ich: Er ist im Zorn aufgestanden und durch die Türe nach draußen gegangen. Hat er früher schon gemacht und war dann eine zigarette später wieder da. Aber leider inzwischen Rauchen aufgegeben, da kam er diesmal nicht zurück. Tjoa. Seitdem kein Kontakt mehr.

    8|

    Surreal, echt jetzt.

    Jup - zum vollständigen Verständnis drängt sich mir die Frage auf, ob danach noch Kontaktaufnahmen versucht wurden und wie diese Versuche verlaufen sind...aber schon krass. Ist denn da auf der Metaebene außerhalb des Spielgeschehens noch was passiert?

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Na ja. Heutzutage lebt man sich schnell auseinander. Wenn ich mir nur mal überlege, wie oft ich inzwischen schon ganz stolz von Leuten erzählt bekommen habe, dass sie jetzt regelmäßig ihre Freundes- und Bekanntenkreis "ausmisten" würden, wundert mich eigentlich nichts mehr.


    Wobei früher ja auch. Im Dorf vom Opa im Saarland, knapp 200 Einwohner, gab's eine Kneipe, da haben sich zwei aus dem Dorf eines Tages in die Haare bekommen über das Thema "Bohrer richtig schärfen". Ergebnis: Jahrelange Funkstille bis ins Grab -- und wie man jetzt einen Bohrer richtig schäft, war hinterher trotzdem nicht geklärt.

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  • Hihi, wollte ich auch gerade ergänzen. Solospieler scheinen schon ziemlich harte Hunde zu sein.

    Um diese beiden Themen mal zu verbinden: Solospieler haben einfach keine Freunde mehr.... weil sie einfach zu hart spielen - Egal welches Spiel!

    Oh... Ich habe gerade ein paar Ideen für Chuck Norris Sprüche, nur mit Solospielern... :)

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  • Freundschaft zerbrochen nicht, weil es keine Freundschaft war, sondern nur Bekannte und nun Ex-Bekannte. War eine Partie "Ein solches Ding". Gastgeber meinte, dass eine von ihm ins Spiel gebrachte "Abschussrampe für eine Atomrakete" unkaufbar wäre. Die restliche Spielrunde sah das anders. Da half auch kein diskutieren, der Fall war klar abgelehnt. Nur nicht für ihn, der danach bockig war und uns die restliche Partie absichtlich kaputt machte, weil er demonstrativ immer alles anzweifelte. Das Folgespiel danach lief nicht besser, weil seine Frau (die auch gegen ihn gestimmt hatte) seinen kompletten Frust abbekam und von ihm vor versammelter Runde bei jeder Gelegenheit niedergemacht und bloßgestellt wurde. Nachdem mir der Kragen platzte und ich ihm sagte, wie scheisse ich sein Verhalten finde, war der Spieleabend recht schnell zu Ende und ich wurde nie wieder eingeladen. Wollte aber auch nicht mehr kommen. Ein Grund mehr, warum ich entspannte Runden so schätze.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Bei mir ganz klar: #Intrige

    Ich hatte das Spiel zuvor noch in einer Bekannten-Runde gezockt und es hatte dort mega viel Spaß gemacht, aber als ich es mit einem meiner damaligen besten Freunde samt meiner und dessen Freundin gespielt hatte, war das doch sehr ernüchternd (noch seeehr vorsichtig formuliert) ..... schade, denn ich fand das Spiel damals, wenn man es losgelöst von irgendwelchen sozialen Verbindungen spielt und betrachtet, wirklich ein extrem lustiges UND gemeines Spiel. Damals wurde mir aber nachgesagt, dass ich so spielen würde, weil es ein Partnerspiel sei und ich meine Partnerin bevorzugen würde....was totaler Schwachsinn war.... kurzum: Es entwickelte sich ein Streitgespräch, was ich zukünftig nicht mehr ausblenden konnte (sehr schade).....so etwas ist mir nur wirklich wenige Male passiert, da ich immer, unabhängig vom Gewinner des Abends, mich gerne an einen Event zurück erinnere.....ich verbinde oft mit einem Spiel nicht nur das Spiel, sondern auch den damit verbundenen Abend.....Streitgespräche wegen eines Spiels fallen bei mir daher wahrscheinlich immer mehr ins Gewicht als wie bei anderen....und ich hatte das wirklich bislang zum Glück nur sehr selten......

    Einmal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Vor Jahrzehnten im Landschulheim ist ein Mitspieler bei einer Partie Risiko aufgestanden und hat einem anderen Mitspieler, der angeblich immer nur ihn angegriffen hat, eine Ohrfeige verpasst und dann das Spiel durchs Zimmer geschmissen.

    Zwischen den beiden war dann länger Funkstille. Alle anderen Anwesenden fanden das Verhalten auch eher verstörend.

    You know I'm born to lose, and gambling's for fools

    Einmal editiert, zuletzt von Oli1970 () aus folgendem Grund: Korrekturen

  • Freundschaften zerstört? Niemals. Auch wenn alle in meinen das Spiel an sich sehr ernst nehmen - es bleibt immer noch ein Spiel. Ich denke, eine Freundschaft sollte sowas aushalten.


    Ich war einmal, vor vielen Jahrzehnten, auf einem Backgammon Turnier, wo einer meiner Gegner seine Niederlage dadurch eingestand, dass er das Brett und die Steine mit einer Handbewegung durch den Saal beförderte. Er wurde aus dem Turnier ausgeschlossen ...

  • Freundschaften nicht, aber zumindest einen Beziehungskrach verursachte bei einem befreundeten Pärchen einmal das Spiel Privacy, als die Frage gestellt wurde, ob man jetzt gerade gerne Kinder haben möchte. Trotz anonymen Antworten, war in unserer Gruppenkonstellation recht offensichtlich, dass nur einer der beiden mit "ja" geantwortet hatte. Sie haben dann erstmal den ganzen Abend nicht miteinander geredet :evil:

  • Ich hab einem Pärchen einmal Babel geschenkt. Wirklich, weil ich es für ein ausgesprochen feines 2er Spiel halte. Als ich Uwe davon erzählt hab, hat er mir fast den Kopf abgerissen ... wie ich sowas Unverantwortliches nur machen kann!


    Und damit hatte er zwar recht, aber das Pärchen ist mittlerweile und schon seit einiger Zeit glücklich verheiratet. Aber es war ein Risiko und hat seinerzeit für ziemliche Spannungen gesorgt.

  • Klemens Hatte auch viel Gutes über #Babel gelesen. Hab‘s mir daraufhin in der Bücherei ausgeliehen. Nach der Regellektüre habe ich das Spiel direkt wieder zurückgebracht. Nicht weil ich es schlecht fand, sondern weil ich mich aufgrund des Konfliktpotentials nicht getraut habe, es mit meiner Frau zu spielen.

  • Beziehungskrach verursachte bei einem befreundeten Pärchen einmal das Spiel Privacy

    Achja, das gute alte Privacy. Wir hatten mal gespielt und es waren nur Paare am Tisch. 2 Vollzählige und von 2 halbe. Also waren wir 6 Leute.


    Dann kam die Frage, ob man jetzt gerade gerne eine Affäre hätte.


    Der einsame eine orangefarbene Ja-Stein hat dann noch für sehr viele Diskussionen gesorgt, nicht anwesende Partner waren flugs informiert.

    Bis dahin fand ich das Spiel sehr lustig, seitdem nicht mehr gespielt.

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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  • Ja, aber das sind doch die besten Momente an #Privacy. :)

    Ich habe das mal mit einer Gruppe junger Frauen gespielt. Das war schon interessant, was die alles (noch) nicht gemacht hatten. Da war auch immer klar, von wem die ein oder zwei JA-Steine waren. Hat mir den Glauben an die Jugend zurück gegeben. Waren allerdings auch Mädels vom Land...

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  • Ohh, solche Probleme kenne ich.
    Ich habe das Problem mit meiner Frau bei einigen wenn es um Spiele geht wo wir gegeneinander spielen.
    Zum Beispiel spielen wir ja gerade #TheRiseOfQueensdale
    Die ersten beiden Partien haben wir noch geschaut dass wir uns unterstützen was die Regeln angeht, dass man nichts vergisst oder mal nen Tipp gegeben was sinnvoll sein könnte.
    Aber ab der dritten Runde hab ich halt ernster gespielt und zugesehen dass ich meine Ziele zügig verfolge. Sie meinte dann plötzlich "Gut, dann spiele ich jetzt auch nicht mehr fair" ?!?! Hallo??? Sie hätte es gerne, dass wir beide in jeder Partie gemeinsam unser Epochenziel erreicht.
    Ich habe ihr dann nochmals gesagt, dass wir bei dem Spiel halt gegeneinander spielen...
    Bei anderen Spielen hatten wir schon ähnliches.

  • Ja, aber das sind doch die besten Momente an #Privacy.

    Ich fand es auch immer unglaublich lustig.


    Aber am Ende war ich der Schuldige, weil es mein Spiel war und ich es als lustig empfohlen hatte. Von den Paaren sind auch soweit ich weiß außer mir und meiner Freundin keine weiteren mehr zusammen...


    Ansonsten kam es ausnahmslos im Nachging zu witzigen Diskussionen, ohne bleibendem Ärger. Bei der Aussage "Ich wechsel jeden Tag meine Unterwäsche" und einem Nein-Stein wurde noch Monate später sobald irgendwas müffelte wahllos einer der damals Anwesenden verdächtigt, aber das führte nicht zu echtem Ärger.


    Solche Erlebnisse hatte ich auch im Sinn, als ich das Spiel vorschlug und nicht Beziehungskrisen in mehreren Haushalten...

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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  • Freundschaft zerbrochen würde ich nicht sagen, aber vor über 30 Jahren flossen bei Junta am Spieltisch Tränen. Das habe ich weder davor noch danach erlebt.

    ...und möchte ich auch nicht wieder, ob wohl es nicht meine Tränen waren und ich auch keinen Attentäter in der Bank hatte...😯

  • bernsteinkatze Lustig, genau das ist mir auch bei Lords of the Waterdeep passiert. Wir hatten dazu noch die fiesen Erweiterungen. Ich spiele dieses Spiel seitdem nicht mehr. Es war einfach nur affig.


    Ansonsten habe ich natürlich ein paar Klassiker, die ich hier auch im Forum und auf meinem Blog schon erzählt habe.


    1. Therapy - die Sache mit dem Geiz


    Meine Frau, damals noch um die 20, spielte das erste mal mit meinen Eltern. Meine Mutter denkt, Strategiespiele sind immer verbissen und anstrengend, ich finde diese Haltung anstrengend, egal, sie wollte ihr geliebtes Therapy spielen. Doof war nur, das meine Frau, damalige frische Freundin, folgende Geschichte erlebte:


    Mein Vater, ein großzügiger Mann, aber doch eher knickerig beim Trinkgeld, zog das große Los. Die Frage nach seiner Großzügigkeit. An der Front meine Freundin als Therapeut. Sie vergab im Hinblick auf die Trinkgelderfahrung meines Vaters im Urlaub eine 2. Mutig! Mein Vater gab sich eine 10. Jap, Therapy kann sehr kompetitiv werden. Hochrote Wangen und peinlich berührte Erklärungsversuche, die mit geizigen Trinkgeldern nicht gerade ein beschwichtigendes Argument darstellen, traf auf eine Mischung aus Kränkung und einer „Prise“ Gereiztheit.


    Meine Mutter hat verstanden, dass Stratgiespiele nicht immer das Problem sind.


    2. Nobody is perfect – die Laserschelle


    Ich dachte Brettspielabende der brutalen Sorte werde ich nicht erleben. Falsch gedacht! Ich weiß gar nicht mehr warum wir Nobody is perfect spielten. Ich weiß auch nicht wer gewonnen hat oder wer alles dabei war. Ausgelöscht von diesem einem Moment.


    Wir nehmen einmal zwei Menschen und nennen sie rein zufällig Michael und Emanuel. Mitte zwanzig. Mit mindestens einem Bein im Leben. Der eine mit dem Namen Emanuel driftet immer wieder vom Spielverständnis weg. Verliert Punkt um Punkt, und wundert sich wo die Rohstoffe bleiben damit er seine Siedlung bauen kann – nein, Emanuel, wir spielen kein Siedler! Der andere, Michael, ist die stetige nervige ermahnende Stimme im Ohr. Emanuel bittet und bettelt. Er will einfach nur noch verlieren und nichts erklärt bekommen.


    Doch Michael spielt den Loki und nervt ihn weiterhin mit stupiden Ratschlägen, eigentlich selbst nicht der hellste Brettspieler. Irgendwann zerriss das fleischige Klatschen die freudselige Atmosphäre. Klopfte meine Frau in der Küche gerade Schnitzel weich? Nein! Entsetzen! Gewalt am Tisch. Wie geht man damit um? Gruselig. Tumulte und Diskussionen am Tisch. Inzwischen ist dieser Konflikt, der hohe Wellen schlug, zum Glück bereinigt, allerdings sind die zwei nicht mehr richtig gut befreundet.

  • Also aus meiner Beobachtungen in meiner Tabletop Spielgruppe wurden schon ein paar "Freundschaften" durch Warhammer zerstört, manche können einfach nicht verlieren und andere wiederum kennen kein Fairplay die Spielen dann auch mal harte Turnierlisten bei einen Freundschaftsspiel.

  • Freundschaften sind bei mir noch nie wegen eines Spieles zerbrochen, aber langsam aber sicher lösen meine Frau und ich uns aus einer langjährigen 6er-Spielerunde (und langjährig meint bestimmt über 20 Jahre).


    Das liegt nicht an dem Mitspieler, der im Spiel flucht und schimpft und Rache schwört - weil er es spielerisch meint, sich dabei selbst nicht so ernst nimmt und nach dem Spiel nichts davon ins wahre Leben übernimmt.


    Es liegt an der einen Mitspielerin, die immer mehr ihre schlechte Laune und negativen Erlebnisse aus dem wahren Leben ins Spielen hineinträgt.


    Nichts ist öder als emotionsloses Spielen, aber das Spielerische nicht vom wahren Leben trennen zu können ist furchtbar.

  • Es liegt an der einen Mitspielerin, die immer mehr ihre schlechte Laune und negativen Erlebnisse aus dem wahren Leben ins Spielen hineinträgt.


    Nichts ist öder als emotionsloses Spielen, aber das Spielerische nicht vom wahren Leben trennen zu können ist furchtbar.

    Wie genau muss man sich das vorstellen?

    "Immer mehr" klingt jedenfalls nicht, als wäre es schon immer so gewesen. Habt ihr sie mal drauf angesprochen? Wäre doch echt schade, über 20 Jahre ist doch eigentlich echt ne tolle Leistung :)

  • Ich kann mich nicht erinnern, dass tatsächlich Freundschaften durch ein Spiel in die Brüche gegangen sind. Aber es gibt Erinnerungen an Ereignisse, die meist durch Pfusch/Betrug ausgelöst wurden, die einen gewissen Knacks in den Beziehungen zum jeweiligen Gegenüber nach sich gezogen haben. Je älter die Personen zu diesem Zeitpunkt waren, desto skandalöser erscheint mir deren (und auch mein) Verhalten im Nachhinein.

    Fange ich mal an mit dem "Hose runter lassen", bevor ich anderen Leuten ans Bein pinkle. Ich erinnere mich an eine Partie #ScotlandYard vor ca. 16 Jahren. Ich war damals noch nicht wirklich im Brettspiele-Game drin und habe mich mit den Otto-Normal-Gassenhauern begnügt (das sollte sich schon zwei Jahre später ändern). Zur Partie in der Wohnung von mir und meiner damaligen Lebenspartnerin war ein guter Freund geladen, der seine neue Freundin vorstellte. Es war die zweite Runde des Abends. Ich war als Mister X an der Reihe. Meine Freundin und ich kamen nonverbal schnell überein, dass die neue Flamme unseres Freundes nicht unser Fall war - später haben wir entsprechend abgelästert. :) Ich weiß nicht, ob es daran lag oder das bereits einiges an Alkohol geflossen war (oder beides), aber ich wurde von der Dame relativ schnell als Mister X überführt. Sie hat das Spiel schon vorher sehr gut beherrscht. Obwohl also meine Position erraten wurde, habe ih das nicht zugeben können. Ich habe schlichtweg "Falsch" gesagt und das Spiel ging weiter. Ausgehalten habe ich das noch zwei, drei Runden, bevor ich dann meinen Schwindel eingestanden habe. Verkauft habe ich ihn als Scherz, aber es lag verständlicherweise eine ungute Stimmung im Raum.
    Gesehen haben wir die Freundin dann noch ein, zwei Mal, aber es war klar, dass das Verhältnis zu mir auf keinem guten Boden stand. Kurz darauf hat unser Freund sich von ihr getrennt, was die Sache einfacher gemacht hat. Es war das letzte Mal in meinem Leben, dass ich in einem Brettspiel geschwindelt habe - zugegeben, es kam bis zum damaligen Zeitpunkt auch lange nicht mehr vor. Zuletzt wohl im Kindesalter, als aus Wut noch das Monopoly-Brett ab und an durch den Raum flog.


    Umgekehrt habe ich 2014 einen Spieleabend mit lauter Nichtspielern mitgemacht, die aus den besten Freundinnen und deren Partnern meiner heutigen Frau bestand. Ich kann mich nicht mehr ans Spiel erinnern, wohl aber daran, dass einer der Freundinnen üblen Pfusch begangen hat. Eingestanden hat sie es erst nicht, aber aus der Logik des Spiels heraus war klar, dass etwas nicht stimmen kann, was auf sie zurückzuführen war. Nach kurzer Diskussion hat sie dann gestanden. Eigentlich müsste ich ja nachsichtiger sein, war ich selbst mal in der Position, aber bis heute bin ich mit der Person nicht warm geworden. Häufig denke ich noch daran zurück. Die Person spielt zwar nur eine untergeordnete Rolle in meinem/unseren Leben - es mag aber sein, dass es auch ein Stück weit an diesem Abend lag.

    2016 habe ich an einem Brettspielewochenende mit ca. 50 Leuten mitgemacht - insgesamt habe ich beste Erinnerungen daran. Die meisten Mitspieler*innen waren mir zumindest zu Anfang unbekannt. Es kann also keine Rede von (zerstörten) Freundschaften sein, sondern von eher irritierenden Ersteindrücken einer anderen Person. Auf dem Tisch, um den 6 Personen saßen, lag der #DerEiserneThron. Ein Mitspieler hat sich sehr früh abgesetzt und war sich siegessicher. Es musste also irgendwas getan werden. Also habe ich mit zwei Mitspielerinnen, nach allen Regeln des Spiels, eine Allianz gegründet, um den Sieg des Mitspielers doch noch abzufangen. Wir haben dies dann auch tatsächlich geschafft. Dieser fand das alles andere als lustig und hat uns lautstark beschuldigt, dass wir das Spiel unnötig in die Länge gezogen hätten. Wir haben das Spiel darauf tatsächlich abbrechen müssen, weil die Person nicht mehr bereit war mitzuspielen. Ich muss gerade an die aktuelle US-Wahl denken...zum damaligen Zeitpunkt war ich aber total baff, dass jemandem so die Hutschnur wegen einem Spiel platzen kann.

  • Es liegt an der einen Mitspielerin, die immer mehr ihre schlechte Laune und negativen Erlebnisse aus dem wahren Leben ins Spielen hineinträgt.


    Nichts ist öder als emotionsloses Spielen, aber das Spielerische nicht vom wahren Leben trennen zu können ist furchtbar.

    Wie genau muss man sich das vorstellen?

    "Immer mehr" klingt jedenfalls nicht, als wäre es schon immer so gewesen. Habt ihr sie mal drauf angesprochen? Wäre doch echt schade, über 20 Jahre ist doch eigentlich echt ne tolle Leistung :)

    Ja, das wäre überaus schade. Wenn man sie darauf anspricht ist sie ja einsichtig, aber das hält leider nicht...?(

  • Hier auch ein paar weitere nette Anekdoten aus meiner Richtung (haben nicht alle etwas mit vernichteten Freundschaften zu tun, weil ich so etwas massives zum Glück noch nicht erlebt habe):


    - #privacy : Ach ja - gutes, altes Privacy. Hat für viele nette Situationen gesorgt - eine Männerspielrunde vor vielen Jahren mit einem besonders umtriebigen damaligen Freund, der ein echt lustiger und ein echter Draufgängertyp war. Nach der Frage, wer schon einmal einen Dreier hatte, nimmt er nach der Runde mit lauter neugierigen Gesichtern das einzige Ja-Steinchen demonstrativ zurück mit den Worten: "Ihr Loser..." :D - hat uns nicht wirklich gekränkt, war aber in dem Moment sehr lustig, weil eiskalt rübergebracht. Bei manchen späteren schlüpfrigen / entlarvenden Fragen mit nur einem "Ja" haben dann alle nur wissend gegrinst oder sich kaputtgelacht (er noch breiter und noch lauter) - das war sicher die lustigste Runde Privacy, die ich hatte :lachwein:


    In einer anderen Runde #privacy haben wir über manche Ergebnisse hinterher diskutiert, wenn es für alle okay war und es haben sich wirklich schöne Erzählungen daraus ergeben und das vertraute Verhältnis zwischen den Beteiligten hat sich nur verstärkt. Es gab nur eine Ausnahme bei der Frage "Hast Du ein dunkles Geheimnis, dass Du nie jemandem erzählen würdest." - Nachdem ein paar "Ja" Steine drin waren, sich aber diesmal auf Nachfragen keiner outen wollte, konnte eine Freundin es einfach nicht fassen und wollte unbedingt mehr wissen - aber die Runde blieb standhaft - sicher kein Wunder bei der Frage :D


    - #Junta : Drei Spieler haben sich zusammengetan. Der erste durfte das ganze Spiel Präsident bleiben, während die anderen beiden immer die besten Posten und das entsprechende Geld bekommen haben. Dadurch blieb für uns übrigen nur der Mist übrig und es hat nie für einen wirklich Putsch gereicht, vor allem, weil wir kaum Geld bekommen haben. War ein ziemlich frustrierendes Spiel und ich habe seitdem Junta auch nicht wieder gespielt, weil es mir auch ansonsten nicht genug geboten hat.


    - #CaptainSonar: Wir spielen mit acht Personen - leider sind die Captains von beiden Schiffen nach kurzer Zeit so kiebig aufeinander, dass sie ihre Befehle, trotz mehrfacher Aufforderung der anderen Spieler entweder sehr schnell oder sehr leise verkünden, so dass die auf der anderen Seite nicht wirklich mitkommen bzw. etwas mitbekommen. Das hat sich dann ein wenig hochgesteigert, so dass einige der Spieler das Spiel by "going through the motions" nur noch demotiviert hinter sich gebracht haben und hinterher etwa die Hälfte der Spieler ganz sicher war, dieses Spiel nie wieder spielen zu wollen - der Beziehung hat es aber interessanterweise nicht geschadet...


    Am gleichen Abend haben wir noch als Absacker ein Party-Spiel gespielt, bei dem zwei Personen "ein Verbrechen begangen haben" und ihr Alibi absprechen müssen - sie kommen dann nacheinander rein und dürfen von den restlichen Spielern befragt werden. Durch Fragen müssen die Spieler die Ungereimtheiten der Absprachen aufdecken. Das Spiel war nicht wirklich auf kompetitives "Gewinnen" oder "Verlieren" angelegt, sondern eher als gemeinschaftliches Ereignis. Das hat leider der zweite Spieler der Verbrecher nicht ganz so verstanden. Seine Antworten haben sich dann sehr oft auf "Ich kann mich nicht erinnern" beschränkt - was zu einer heftigen Diskussion über die Regeln und denn Sinn des Spiels geführt hat (natürlich gibt es für so ein üblicherweise lockeres Event keine harten Regeln, was die Diskussion etwas absurd werden ließ...) - daran musste ich mich bei den Befragungen in den USA in den letzten Jahren oft denken, wo "Ich kann mich nicht erinnern" ebenfalls eine valide Strategie zu sein schien...


    Einem Freund, der von weiter her angereist war, musste ich hinterher erst einmal erklären, dass unsere Spieleabende eigentlich nicht so konfrontativ und unharmonisch ablaufen - wenn wir daran zurückdenken, können aber inzwischen alle Beteiligten über die Sache lachen, wenngleich die Meinungen von damals immer noch Bestand haben. Solche Spiele werden in so einer Konstellation einfach vermieden ;)


    - #TwilightImperium3: Ein Freund von mir überlegte sich während des Spiels, dass er ab jetzt mal gegen mich spielen würde, anstatt auf den klar führenden Spieler zu gehen. Auch viel gutes Zureden führte nicht zum Umdenken - hat er auch bei anderen Spielen schonmal gemacht (nicht nur mit mir) und war immer frustrierend - aber die Freundschaft zerstört hat dies bei mir nicht - dennoch haben wir nicht mehr so häufig etwas zusammen gespielt, was King-Maker-Züge ermöglicht.


    - Ich habe auch einen sehr langjährigen Freund, der früher schonmal in Spielen geschummelt hat und ich dies bemerkt habe - ich habe es dann häufig nicht angesprochen oder zumindest die direkte Konfrontation darüber vermieden (dann war es eben ein Versehen). Die Freundschaft hält dafür bis heute und ich spiele immer noch gerne mit ihm. Die Mogeleien sind allerdings auch sehr selten geworden und vor allem bei Koop-Spielen ist dies zusätzlich kein Problem mehr...


    #ChaosInDerAltenWelt : Ich spiele zu dritt mit einem Pärchen. Der Partner spielt allerdings alle Spiele auch weiterhin hart durch und tendiert eher dazu, seiner Partnerin mal eins auszuwischen. Auch hier ergibt sich in letzten Runde die Situation, dass er entweder mir oder seiner Partnerin zum Sieg verhelfen kann, aber selbst nicht mehr gewinnen kann. Er sucht natürlich mich aus und ich gewinne. Seine Partnerin hat recht heftig reagiert, da sie ohnehin schon einmal schlechte Laune bekommen kann, wenn das Spiel nicht so läuft (Ich weiß - ist manchmal die perfekte Hexenkessel-Kombination :evil:).

    Danach gab es erst einmal Türen schlagen, heftigen Streit und zwei Stunden Sendepause - die beiden haben sich dann aber wieder zusammengerauft und es war kein Problem von Dauer. Auch wenn die Tendenz immer wieder in Spielen hochkommt und das dann schonmal auf die Stimmung beim Spiel schlägt, kommt es inzwischen aber nicht mehr so oft vor und beide (und auch wir) haben sich daran gewöhnt, dass das eben manchmal vorkommt - sie entschuldigt sich dann fürs schlecht drauf sein und er entschuldigt sich dann fürs biestig sein und dann ist auch wieder gut ;)

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Wie genau muss man sich das vorstellen?

    "Immer mehr" klingt jedenfalls nicht, als wäre es schon immer so gewesen. Habt ihr sie mal drauf angesprochen? Wäre doch echt schade, über 20 Jahre ist doch eigentlich echt ne tolle Leistung :)

    Ja, das wäre überaus schade. Wenn man sie darauf anspricht ist sie ja einsichtig, aber das hält leider nicht...?(

    Okay, dann ist es vermutlich nicht zu ändern. Was sagen denn die anderen 3 aus eurer Runde dazu?

  • Ja, das wäre überaus schade. Wenn man sie darauf anspricht ist sie ja einsichtig, aber das hält leider nicht...?(

    Okay, dann ist es vermutlich nicht zu ändern. Was sagen denn die anderen 3 aus eurer Runde dazu?

    ...der eine ist ihr Mann, die anderen schauen eher betreten beiseite :|. Wir haben es aber auch noch nicht in der kompletten Runde thematisiert, das müssen wir wohl nochmal machen.