Beiträge von Bierbart im Thema „Welche Spiele haben Freundschaften zerstört?“

    Na ja. Heutzutage lebt man sich schnell auseinander. Wenn ich mir nur mal überlege, wie oft ich inzwischen schon ganz stolz von Leuten erzählt bekommen habe, dass sie jetzt regelmäßig ihre Freundes- und Bekanntenkreis "ausmisten" würden, wundert mich eigentlich nichts mehr.

    Wobei früher ja auch. Im Dorf vom Opa im Saarland, knapp 200 Einwohner, gab's eine Kneipe, da haben sich zwei aus dem Dorf eines Tages in die Haare bekommen über das Thema "Bohrer richtig schärfen". Ergebnis: Jahrelange Funkstille bis ins Grab -- und wie man jetzt einen Bohrer richtig schäft, war hinterher trotzdem nicht geklärt.

    Vor gut drei Jahren gab es einmal eine Partie Eiserner Thron, in der einem langjährigen Kumpel der Gaul durchging. Mit "Kumpel" meine ich "Nicht-Zweckbekannter", und mit "Gaul durchging" meine ich: Er ist im Zorn aufgestanden und durch die Türe nach draußen gegangen. Hat er früher schon gemacht und war dann eine zigarette später wieder da. Aber leider inzwischen Rauchen aufgegeben, da kam er diesmal nicht zurück. Tjoa. Seitdem kein Kontakt mehr.

    Eiserner Thron ist halt ein Gesellschaftsspiel in bester Tradition von Klassikern wie Monopoly. Es dauert quälend lange und am Ende muss unausweichlich einer auf dem Sofa schlafen. Damit ist es familientauglich, könnte man sagen. Wobei heutzutage natürlich nur Großfamilie, Oma, Opa, Tante Gerda und so, weil sonst kriegt man ja die Minimum sechs Spieler kaum zusammen. Ich denke mir allerdings immer wieder: Vielleicht sollte es doch besser nur noch solo spielen. Jeder schön für sich, das passt dann auch besser in die heutige Zeit. Nebenbei: Gibt's da endlich auch ne Solo-Variante? Weiß da jemand was?

    Also nicht, dass mich das interessieren würde. Ich frage nur so.

    ... wobei ich da ja, um die Wahrheit zu sagen, inzwischen gar nicht mal sicher bin, ob das wirklich an dem Spiel lag, dass man von dem Kerl oben nichts mehr hört. Eher schon, dass die Mutter seiner Kinder ihn einfach nicht mehr unbeaufsichtigt rauslässt, denn die hat ihn ja zíemlich an der kurzen Leine, nach allem, was man so erzählt bekommt. Man stelle sich das nur vor: Am Ende trinkt er lustig ein paar Bier, während er da vergnügt um Eiserne Throne spielt, schnorrt in der Pause mindestens einen der verbliebenen Raucher an, und kommt dann statt gegen 22 Uhr erst nachts um halb zwei nach hause. Das geht ja gaaar nicht.