Dune (Romane)

  • Stilp

    Ich halte das Dune Brettspiel für das deutlich bessere Spiel im Vergleich zu Rex. Das Thema fliest so wundervoll mit dem Aufbau des Spielplans und dem gameplay zusammen, es ist wirklich ein Genuss. Dazu ein so bitterböses Spiel wie es selten am Markt gibt :)


    Dune das Spiel war seiner Zeit imo meilenweit vorraus und auch heute noch den meißten Spielen mit dieser Zielsetzung.

    Den Preis für die Neuauflage finde ich extrem fair da ja auch überarbeitet wird!

    Ich werde aber warten und hoffe das sich ein deutscher Verlag diese Perle schnappt und übersetzt.

  • Ich habe die Neuübersetzung gelesen und finde sie ebenfalls sehr gelungen. Während der Lektüre entdeckte ich in einem Regal die alte Übersetzung vom Heyne Verlag, die ich vor dem Kauf der Neuübersetzung gesucht aber nicht gefunden hatte😀 (ich habe irgendwann mal die Gesamtausgabe vom 2001-Versand gekauft)


    Ich habe die Übersetzungen dann natürlich mal an ein paar Stellen verglichen. Die neue ist flüssiger zu lesen, die alte ist aber auch nicht schlecht.

    Einmal editiert, zuletzt von Bernd68 ()

  • Ich habe tatsächlich bei mindestens zwei Versuchen immer zum Anfang abgebrochen 🙈


    Nicht weil die Geschichte nicht spannend wäre..

    Oder der Schreibstil schlecht wäre.. (mir gefällt die neue Übersetzung besser. Sie ist deutlich leichter lesbar)


    Mich hat ein gewisser Punkt immer etwas abgeschreckt und vielleicht könnt ihr den hier ja entkräften:


    Herbert nutzt Begrifflichkeiten aus den Weltreligionen und ich hatte immer den Eindruck (bei der Kürze die ich bisher geschafft habe (Überfall der Artreidesfamily) dass besonders der Islam negativ wegkommt. Und das, obwohl die Geschichte selbst eher dem Islam zu entspringen scheint als dem Christentum. Das passiert häufiger in Literatur aus der damaligen Zeit und auch heute noch (Beispiele müsste ich allerdings suchen).


    Merkwürdigerweise stört es mich bei Verweisen auf politische Strömungen (Harkonnen -> Sowjetunion - Immerhin ist die Geschichte eine (wenn auch leichte) Allegorie auf den damals zur Entstehungszeit schwelenden Kalten Krieg)


    Wie sehr ihr das?

    - In Progress -


    Lieblingsorte für den nächsten Urlaub:

    Arkham, Innsmouth, Newberryport und Dunwich

    Lieblingsessen: Calamares fritti (eigentlich Lasagne)


    Nichts ist tot, was ewig stinkt. Bis Seife den Geruch bezwingt.

  • Wie sehr ihr das?

    Also ich habe den Epos seiner Zeit damals geliebt, verschlungen und bestimmt 5x gelesen. Vergangenes Jahr sind die ersten drei Bände nach Jahrzehnten mit in den Urlaub geflogen und auch im höheren Alter habe ich noch Zugang zu der Reihe gehabt.

    Meiner Frau habe ich so davon vorgeschwärmt, dass sie es auch gelesen hatte. Sie hat den ersten Teil auch durchaus gelesen, allerdings mit weitaus weniger Gefallen. Und die folgenden Bände wollte sie nicht lesen. D.h. Geschmäcker sind verschieden. Aber zumindest hat sie das erste Buch zu Ende gelesen, dass kenne ich auch anders.

    Zu Deiner Frage, die drängenden Fragen seiner Zeit hat der Autor definitiv in den Büchern verarbeitet, d.h. Klimawandel (schon damals), Religionen (Afghanistan) und Weltpolitik (kalter Krieg).

    D.h. Du wirst immer Parallelen ziehen können. Für mich war vor allem die Antipathie der Protagonisten ggü. den Harkonnens sehr vergleichbar mit der Antipathie des irdischen Westens (meiner eigenen ideologischen Heimat) ggü. nun ja „der Achse des Bösen“. Aber das spielt sich im eigenen Kopf ab. Am Ende ist es wie auf der Erde keine reine ideologische Bösheit, sondern harter Machtkampf zwischen den verschiedenen Fraktionen (Imperium+Harkonnens vs. Landrat/Atreides vs. Bene Gesserit vs. Raumfahrergilde vs. Bene Tleilax vs. Atreides/Fremen).

    Und diese Fraktionen bringen mich zur Religion. Die orange-katholische Bibel ist im gesamten Reich vorherrschend, da sie von einigen Fraktionen als Machterhalt verwendet wird. Sie vereinigt aber mehrere irdische Religionen in einer.

    Davon abweichend gibt es archaischere Religionen (u.a. von den Fremen), die eigene Propheten, Geschichten und Glaubenssätze beinhalten. Bei den Fremen geht es schlussendlich um Wasser auf dem eigenen Planeten. Diese einfacheren Religionen wurden vor Jahrhunderten von einer der Fraktionen (Bene Gesserit) spirituell beeinflusst, um Mitgliedern der Schwesternschaft der Bene Gesserit Ansatzpunkte zur Beeinflussung der Bevölkerung zu geben. Hier wurden tatsächlich Wörter aus dem arabischen Raum entlehnt. Jedoch ist die Religion der Fremen dem Leser gegenüber mitnichten negativ beschrieben. Eher fiebert man mit dem Underdog der Geschichte mit.

    Ab dem zweiten Teil wird der Religionsteil komplett durcheinander gewirbelt, da ohne Spoiler der Protagonist selbst zu einer Religionsfigur wird und mit den Folgen hadert und kämpft. In noch späteren Büchern wird es diesbezüglich noch eigenartiger und von irdischen Religionen abweichender. Eines der Bücher ist ja auch mit „Der Gottkaiser“ benannt. Da gab es für mich keine Ähnlichkeit mehr zu unseren Religionen.

    Fazit: zumindest den ersten Teil lesen/teilweise durchkämpfen. Es ist im Science Fiction Genre bzgl. des Weltenbaus eines der Standardwerke (jedoch ohne die Widmung die Tolkien im Fantasy-Genre erfahren hat). Der erste Teil ist in sich rund. Die weiteren Teile sind eher für die harten Fans. Erst das erste Buch lesen und dann selbst beurteilen. ob man in die Welt gesaugt werden möchte. Ist ja auch immer ein beträchtlicher Zeit-Invest.

  • Ich finde nicht, dass der Islam in irgendeiner Weise schlechter wegkommt, als alle anderen Religionen. Das Konzept Religion an sich wird gerade im zweiten Teil massiv in Frage gestellt.


    Harkonnen sind in ihrem Kern für mich eine sehr faschistische, opportunistische Gesellschaft, wo die Schwachen unterdrückt werden und das Stärke sich durchsetzt. Ausbeutung und Profit auf Kosten der Einheimischen. Nur das Spice und der damit verbundene Profit zählt. Spice könnte man auch als Öl Metapher ziehen und damit als weitere Verknüpfung zu den Konflikten des kalten Krieges im mittleren Osten. Klares Gut und Böse gibt es in den Büchern auch nicht. Die Harkonnen sind zwar ziemlich deutlich die Antagonisten, aber auch die Atreides sind alles andere als eine Ideale "Gesellschaft". Im Grunde kommt keiner so richtig gut weg in den Büchern. Von daher erkenne ich in den Büchern mehr Gesellschaftskritik, als das hochstellen irgendwelcher Ideale. Zumindest bis zum Band 3. Weiter habe ich nicht gelesen...

  • Danke euch MacKenzie und PeeWee dann habe ich das wahrscheinlich irgendwie hineingelesen und/oder falsch interpretiert.


    Vielleicht waren mir damals beim ersten Versuch (da war ich 14-16 oder so (daher besitze ich neben der neuen Fassung (man gibt ja Bücher nicht so einfach auf🤓) auch die alte Heyne-Fassung), die religiösen Bezüge noch zu groß. Tatsächlich erschienen sie mir beim bisher letzten Versuch des Lesens nicht mehr SO riesig.


    Ich werde es demnächst noch mal angehen👍🏻

    Ich glaube mir entgeht da sonst was.

    - In Progress -


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  • Nur so aus Interesse, bis das Buch kommt:


    Kenne bisher nur die beiden Filme (und das alte Westwood Spiel - aber Ordos gibt es in den Büchern wohl nicht).


    Wie Nahe sind die denn an der Origina-Geschichte (ohne da jetzt Details wissen zu wollen).

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

  • Ordos hat Westwood erfunden ;) Die gibt es nicht in der Vorlage, mEn nicht mal als unwichtiges Mitglied im Landrat (Versammlung der herrschenden Adelshäuser).

    Der ältere Dune-Film ist megaschlecht. Ggf. gab es noch eine ältere Verfilmung.

    Der neuere aus dem letzten Jahr und behandelt gekürzt den ersten Teil des ersten Buchs. Er ist recht nah am Buch, aber wie bei Filmen üblich mit jeder Menge gestalterischem Abstand.

  • Wenn du vom Film zum Buch kommst, wirst du viele Szenen wiedererkennen und das Gefühl haben, das im Film Gesehene zu vertiefen (z.B. der Verrat an Leto). Bei einer bestimmten Person wirst du dich wundern.


    Kommt man vom Buch zum Film, fällt auf, dass viele Bezüge zum Islam fehlen (was angeblich in der islamischen Welt nicht so gut ankam) und teilweise durch Bezüge zum Christentum ersetzt wurden. So hat Paul im Buch Angst vor einem Dschihad, während er im Film Angst vor einem Kreuzzug hat.

  • Wenn die Bücher gut sind, werden die vielleicht mal verfilmt auch?

    Mein Fragezeichen rührt daher, dass ich Deinen Post nicht ganz nachvollziehen kann 🤪

    Die Bücher bzw. die ersten Parts wurden bereits mehrfach verfilmt.

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  • Ich empfehle unbedingt die beiden Mini-Serien, die fand ich damals klasse.


    https://de.m.wikipedia.org/wik…%93_Der_W%C3%BCstenplanet


    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Children_of_Dune

    Leider kenne ich nur die erste Serie.

    Fand ich damals aber sehr gut.

    Owe Ochsenknecht da drin zu sehen war allerdings.. Unerwartet🤪

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    Arkham, Innsmouth, Newberryport und Dunwich

    Lieblingsessen: Calamares fritti (eigentlich Lasagne)


    Nichts ist tot, was ewig stinkt. Bis Seife den Geruch bezwingt.

  • Ich habe den Film nur damals im Kino gesehen. Müsste ich vor Teil 2 noch mal auffrischen.


    Damals hatte ich den Eindruck, dass einige, nicht unwesentliche, Hintergründe in Film etwas kurz kamen. Zum Beispiel was ein Mentat ist und wieso eine vermeintlich hochtechnologisierte Gesellschaft teilweise auf "alte" Methoden zurück greift. Bzw. was eigentlich so wichtig am Spice ist.


    Wobei ich gestehen muss, dass ich vor dem Film über eine "Was man wissen muss" Seite gestolpert bin und ggf. einige Sachen auch erst im Teil 2 Thema sind.

  • Wie Nahe sind die denn an der Origina-Geschichte (ohne da jetzt Details wissen zu wollen).

    Ich habe rein interessehalber gerade den Film gesehen, der erste Teil spielt in der ersten Hälfte (geschätzt) vom ersten Band der Buchreihe.

    Natürlich ist alles sehr stark aufs Wesentliche kondensiert, ich würde aber behaupten, dass zumindest die Schlüsselszenen sehr nahe an der Vorlage sind. Ohne zu spoilern, warum Dr. Kynes jetzt anders dargestellt wird verstehe ich nicht. Die Frage nach dem Warum, muss hier aber auch nicht weiter erörtert werden.

    Was klar ist, dass bei den Nebendarstellern nicht in die Tiefe gegangen wird. Das war zeitlich nicht machbar. Dennoch wurden die Charakterzüge und Beweggründe gut und nachvollziehbar rübergebracht. Alles in allem würde ich die Verfilmung als eine der Besseren bezeichnen. Nicht wie Der Hobbit, bei dem ja am Schluss gar nichts mehr gestimmt hat...

  • Ordos hat Westwood erfunden ;) Die gibt es nicht in der Vorlage, mEn nicht mal als unwichtiges Mitglied im Landrat (Versammlung der herrschenden Adelshäuser).

    Doch... die gibt es ... haben aber keinerlei Background und das mit den Schmugglern und dem Eisplaneten ist erfunden, sowie deren ganzes spielerische Konzept...


    Ordos als Haus wird aufgeführt in einer Enzyklopädie zu Dune. Dort haben sie ein anderes Wappen und haben aber von Westwood das Wappen von Haus Wallach bekommen. Vermutlich wegen der Schlange, um jedem Haus ein eigenes Tierwappen zu geben (Adler, Widder, Schlange).


    Der Widder ist tatsächlich in einer Version das Wappen der Harkonnen zusammen mit dem Greif. Der Greif wird oft auch als alleiniges Wappentier gezeigt. Dann in der Farbe Blau für die Harkonnen und nicht in Rot... Bei Westwood hatten die Atreides die blaue Farbe... anstatt richtig grün... aber das haben ja die Schlagen.... naja... jetzt wird es ein bisschen zu viel des Guten... :D

  • Ohne zu spoilern, warum Dr. Kynes jetzt anders dargestellt wird verstehe ich nicht. Die Frage nach dem Warum, muss hier aber auch nicht weiter erörtert werden.

    Das ist schnell geklärt:
    Denis Villeneuve hat bei der Entwicklung des Stoffes überlegt, wer oder was Liet Kynes ist, und kam zu dem Schluss, dass er vor allem ein Symbol und eine Brücke zwischen den Kulturen ist. Er kam zu dem Schluss, dass es völlig irrelevant ist, ob er ein Mann oder eine Frau ist, weil seine Funktion in beiden Geschlechtern hervorragend funktioniert, und fand das eine gute Gelegenheit, um Sharon Duncan-Brewster eine tolle Rolle zu geben. Gut möglich, dass er sich auch gefreut hat, noch eine weitere Frauenrolle zu haben, Villeneuve ist ja Feminist und fand das Quellenmaterial recht männerlastig.

    Aber das ist der Grund dafür: Das Geschlecht der Rolle ist irrelevant und Duncan-Brewster spielt sie hervorragend.

    (Aus ähnlichen Gründen wurde Lt. Ripley ja auch mit einer Frau besetzt, weil die Figuren alle geschlechtsneutral geschrieben wurden.)

  • Ich fand die 3 Comics mit der Vorgeschichte zu Dune herausragend. Spannend, vermitteln ein tolles Gefühl für das Universum, Kapitel sind sehr angenehm von der Länge, kaum Füllermaterial. Ich habe sie gelesen, um bei Dune Imperium mehr vom Thema zu verstehen. Ix, Tleilaxu, Bene Gesserit, Imperator, Kwadach Haderach, ...

  • Huutini

    Ich weiß, ich habe schon was dazu gelesen.

    Und da ich Unknowns jetzt ein bisschen kenne weiß ich auch egal was ich jetzt sage und egal wie wertneutral und unverfänglich es gemeint ist, irgendeiner wird versuchen, mir ein Strick draus zu drehen... Also lasse ich es ;)


    Davon mal ab, und ohne das jetzt in Bezug setzen zu wollen, muss man aber auch anerkennen, dass Dune dafür, dass es in den 60ern erschienen ist, schon sehr viele starke, weibliche Charaktere hat, die mehr als nur seichtes Beiwerk sind. Gerade für das Genre.

  • Die neue Übersetzung(en) (von ckeleven und Bernd68 verlinkt) scheinen also von Jakob Schmidt zu sein... und die alte von Ronald M. Hahn

    Es gibt insgesamt insgesamt drei deutsche Übersetzungen von Dune. Die erst stammt von Wulf H. Bergner, dann Roland M. Hahn und schließlich Jakob Schmidt. Es gibt einige, die Bergners Übersetzung sehr schätzen, wie zum Beispiel Matthias J. Lange in diesem Artikel. Allerdings wurde diese stark gekürzt. Die von Hahn fand ich als Jugendlicher etwas "staubig", die neue von Schmidt habe ich noch nicht durch.

  • Herbert nutzt Begrifflichkeiten aus den Weltreligionen und ich hatte immer den Eindruck (bei der Kürze die ich bisher geschafft habe (Überfall der Artreidesfamily) dass besonders der Islam negativ wegkommt.

    Ich kann diese Sichtweise nachvollziehen, zumal Frank Herbert einen katholischen Hintergrund hat. Das Verhältnis von Religion und Macht in Dune wird ja immer wieder heiß diskutiert und ist für mich einer der großen Stärken des Romans. Bezüglich der islamischen Bezüge empfehle ich dir die beiden folgenden Artikel (tor.com und Washington Post) von Haris A. Durrani. Die sind wirklich aufschlussreich und bieten einen guten Einstieg in die Materie.

  • Huutini

    Ich weiß, ich habe schon was dazu gelesen.

    Und da ich Unknowns jetzt ein bisschen kenne weiß ich auch egal was ich jetzt sage und egal wie wertneutral und unverfänglich es gemeint ist, irgendeiner wird versuchen, mir ein Strick draus zu drehen... Also lasse ich es ;)


    Davon mal ab, und ohne das jetzt in Bezug setzen zu wollen, muss man aber auch anerkennen, dass Dune dafür, dass es in den 60ern erschienen ist, schon sehr viele starke, weibliche Charaktere hat, die mehr als nur seichtes Beiwerk sind. Gerade für das Genre.

    Naja, das ist bei den Bene Gesserit als rein weiblicher Orden, der quasi das Universum regiert auch nicht so schwer, stark wirkende Frauen zu schreiben. :)

    Die Big Player, über die erzählt wird, sind aber immer noch alles Männer - und dann und wann mal eine Mutter. (Ein bisschen wie bei Leone, bei dem waren Frauen auch immer nur Mütter oder Huren ... :) )


    Immer bei solchen Themen denke ich an George R.R. Martin, der da gerne den RIESEN Skandal auspackt, der 1939 in Amerika tobte, als sich ein Film rausnahm, einen Roman fundamental zu verändern, und Scarlett O'Hara zwei Kinder stahl! Statt drei Kinder wie im Buch, bekommt sie im Film nämlich nur eines.

    Derlei - im besten Falle hilfreichen, in den meisten Fällen völlig irrelevanten - Änderungen, die nicht selten auch Geschlechterwechsel mit sich bringen, sind gar nicht so selten. Mal sehen was mir spontan einfällt.

    Alien hab ich ja schon erwähnt. Und dass Starbuck im Remake von Battlestar Galactica plötzlich eine Frau war, kam auch nicht bei allen gut an. Oh, oder als M plötzlich von Judy Dench gespielt wurde, war das Geschrei auch groß. Es kommt immer wieder vor, dass Rollen von einer Inkarnation zur anderen das Geschlecht wechseln, oder eine andere besondere Eigenheit, und immer ist das Geschrei groß. Und immer fragt man: Warum? Dabei ist die Antwort meistens dieselbe: Warum nicht?

    Denn keine dieser Rollen ist an ein Geschlecht gebunden. Darum kann man sie ja so gut wechseln. :)

  • Ordos hat Westwood erfunden ;) Die gibt es nicht in der Vorlage, mEn nicht mal als unwichtiges Mitglied im Landrat (Versammlung der herrschenden Adelshäuser)

    Ordos als Haus wird aufgeführt in einer Enzyklopädie zu Dune.

    Wieder was gelernt, danke! Die beiden Enzyklopädien waren damals nicht verfügbar und „mal schnell nach googeln“ war da auch nicht möglich. Google….neumodischer Schnickschnack. Gehört seit Butlers Djihad sowieso verboten. Soweit ich mich erinnern kann gab es (bei uns, nicht im Buch) nicht einmal Verzeichnisdienste wie Altavista usw.

  • Davon mal ab, und ohne das jetzt in Bezug setzen zu wollen, muss man aber auch anerkennen, dass Dune dafür, dass es in den 60ern erschienen ist, schon sehr viele starke, weibliche Charaktere hat, die mehr als nur seichtes Beiwerk sind. Gerade für das Genre.

    Gerade wegen Autorinnen wie Ursula Le Guin und Octavia E. Butler habe ich Science Fiction in diesem Punkt immer eher als progressiv empfunden. Und das gilt meines Erachtens auch für Frank Herbert, wie du selbst schreibst.

  • Huutini

    Danke für deine Ausführungen. Ich bleibe bei meiner Aussage, das Thema nicht weiter in die Breite zu tragen.

    Eine Anmerkung noch, weil ich das Gefühl habe, du legst mir Worte in den Mund, die ich nie gesagt habe: Ich mache kein Geschrei um die Sache.

  • Welche genau meinst du?

    Er meint Dune. Haus Atreides, auf Deutsch im Splitter-Verlag erschienen. Hier der Link zum ersten Band.

    Danke für den Tipp 🤗

    Ich war da tatsächlich auch schon öfter drumherum geschlichen. Werde mal reinschauen🤗

    - In Progress -


    Lieblingsorte für den nächsten Urlaub:

    Arkham, Innsmouth, Newberryport und Dunwich

    Lieblingsessen: Calamares fritti (eigentlich Lasagne)


    Nichts ist tot, was ewig stinkt. Bis Seife den Geruch bezwingt.

  • Danke für den Tipp 🤗

    Gern geschehen. Zusätzlicher Hinweis: Die US-amerikanischen Originalcomics sind bei Boom! Studios erschienen. Dort gibt es als Fortsetzung seit Januar diesen Jahres die Serie Dune. House Harkonnen und vor zwei Jahren wurde dort auch die Heftreihe Dune. Blood Of The Sardaukar gestartet. Und vor einem Jahr Dune. The Waters Of Kanly. Die Dune-Kuh wird also kräftig gemolken. :)

  • Der Lynch-Film ist angesichts der damaligen Möglichkeiten sehr gut geworden... die TV-Fassung aber nur interessant wenn man sehen will was alles an Material gedreht wurde (Schnitt ist grausam). Die Jodorowski-Fassung wäre wohl ein riesiges Debakel geworden, da zwar sehr ambitioniert aber wohl wirklich zu extrem experimentell.

    Die Mini-Serien sind näher am Text, aber optisch ziemlich daneben, grade was auch Kleidung und Szenenbild angeht. Insgesamt hat die Lynch-Fassung aber die Stimmung des Universums weitaus besser eingefangen... vor allem wenn man sich die späteren Bücher so ansieht.

    Die neuste Fassung ist sehr gut geworden, hinkt bei der Filmmusik noch etwas hinter Lynch zurück (passt aber trotzdem sehr gut zum Film, Eno Und Toto waren damals aber auch ein enormer Glücksgriff) und angesichts der verfügbaren Zeit sind die Verkürzungen sinnvoll.

    Der erste Bücherzyklus ist sehr gut. Die Bücher die unter Mithilfe seines Sohnes entstanden sind kommen nicht ganz an Herbert ran, erklären aber sehr viel, da sie auf den gesammelten Notizen Herberst basieren, die sein Sohn noch zu Lebzeiten mit ihm durch- und erarbeitet hat. Allerdings wäre der Stil Herberts zur Zeit der Veröffentlichung der Prequel-Bücher wohl auch eher nicht so gut angekommen, da war die gewählte Form der beste Kompromiss. Herbert fand die Lynch-Ferfilmung soweit er sie sehen konnte ziemlich gut.


    In den Prequels wird auf den Butlerian Jihad eingegangen und die Rollen zwischen Harkonnen und Atreides sind bis zu einem gewissen Grad vertauscht, auch die Aufteilung in Bene Gesserit, Mentat und Navigatoren ergibt danach mehr Sinn.

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