Nico : Wenn du als Kickstarter-Creator Previews von Jon Gets Games und Hunter & Friends haben willst, bist du vermutlich mit den ganzen Nebenkosten wie Prototypen verschicken und Steuern schon den ersten Tausender aus deinem Werbe-Budget los. Und ich glaube kaum, dass die ganzen Franzosen-Youtuber das alles kostenlos machen.
10 Previews passen einfach nicht zu einem Projekt, das nur mit viel Glück auf 1000 echte Backer kommen dürfte. Das deutet stark auf unrealistische Planungen und Erwartungen hin -- und das weckt bei mir nicht unbedingt Vertrauen in die gute Durchführung einer Crowdfunding-Kampagne.
Zum Vergleich: Living Planet (auch von Christoph Boelinger und Ludically) hatte ~2500 Backer und ~210K Euro Finanzierungssumme. Die haben vermutlich wieder mit ähnlichen Zahlen gerechnet.
Hintergrund: Die 1000 Backer als (Mindest-)Ziel nenne ich nicht einfach nur so. Im Bereich von 500 bis 1000 liegt die Mindestauflagengröße für Brettspiele; darunter schießt der Herstellungspreis pro Stück extrem in die Höhe. Und hier kommt ja noch das selbstgemachte Problem mit den 3x2 = 6 unterschiedlichen Versionen dazu. Eine gewisse Überproduktion für Direktverkäufe (Webshop, Messen, etc.) ist normal, aber wenn die das Dreifache der Kickstarter-Backer-Anzahl beim Hersteller ordern müssen, besteht die Gefahr, dass das Ganze mit einer privaten Garage voller unverkäuflicher Brettspiele endet und der Verlag am Ende pleite geht. Crowdfunding-Projekte unter 1000 Backern sollten an allen nicht notwendigen Stellen sparen, sonst haben sie sich ganz schnell finanziell übernommen. Bzw. andersrum: Wenn deutlich größer angelegte Kampagne mit wenigen hundert Backern floppen, ist das auch ganz schnell das Ende eines Verlages, und ob ein willkürlich gesetztes "funding goal" erreicht wurde oder nicht, ist dann komplett irrelevant.