Spiel X hat Spiel Y ersetzt

  • In so einen direkten Vergleich gehe ich eigentlich nicht. Bei mir kommt das schon vor, das ein Spiel im Regal verschwindet, weil ein anderes, ähnliches mir besser gefällt. Aber so konsequent wie Sankt Peter, dass ich jene dann verkaufe, bin ich nur selten.
    Allerdings "erlebe" ich beim Betrachten von Neuheiten immer häufiger: "Ach, da habe ich schon Spiel X, da brauche ich Y nicht."


    Wenn ich eine so radikale Spielschlankheitskur machen würde, wie Eingangs beschrieben, würde ich wahrscheinlich ähnlich vorgehen...

  • Allerdings "erlebe" ich beim Betrachten von Neuheiten immer häufiger: "Ach, da habe ich schon Spiel X, da brauche ich Y nicht."

    Das geht mir mittlerweile ganz genauso, entsprechend lässt die Zahl der Neuerwerbungen auch stark nach. Derzeit bin ich auch dabei,
    mich von alten Spielen zu trennen, wobei es aber die erwischt, die mir nicht so gut gefallen haben bzw solche, die keinen nachhaltigen
    Spielspaß brachten (sowie einige unglücklich gewählte Geschenke ;) ). Hat sich ein Spiel erst einmal einen Platz in meinem Herz
    gesichert, dann lässt es sich nicht einfach durch ein anderes ersetzen, auch wenn dieses verlockend neuer und moderner daherkommt.
    Und selbst wenn es dann mal eine Weile einstaubt, wir holen es dann doch ganz gerne mal wieder hervor ... :)

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Mir fallen zwei Beispiele ein, wo die Weiterentwicklung eines Spiels (einmal durch den gleichen Autor, einmal durch einen anderen) das Original für mich ersetzt, weil entscheidend verbessert hat:


    "Love Letter" > "Lost Legacy" (beide von Seiji Kanai)


    Nicht nur hat "Lost Legacy" das interessantere Endspiel, sondern vor allem auch sechs verschiedene Decks (mit wachsendem Komplexitätsgrad), die man sogar kombinieren und mischen kann.
    "Love Letter" packe ich wirklich nur noch für absolute Anfänger-Runden aus.


    "En Garde" von Reiner Knizia > "Flash Duel" von David Sirlin.


    Die Sonderfähigkeiten der verschiedenen Charaktere (10 in der ersten Auflage, gar 20 in der "Second Edition") bei "Flash Duel" machen ein an sich schon tolles Spiel noch interessanter.
    (Eine ganz andere Frage ist,, ob Sirlin sich jemals bei Knizia grünes Licht für diese Bearbeitung geholt hat...)

  • Hallo zusammen,
    bei uns wurden tatsächlich ersetzt:


    1. Agricola durch Caverna -- die Karten bei Agricola sind nervig und für uns zu glücksabhängig
    2. Brass durch Age of Industry -- gleicher Mechanismus nur gestrafft
    3. Age of Steam durch Steam -- Verbesserung der Verteilung der Waren
    4. Vinci durch Small World -- abwechsungsreicher und nicht nur mit Freaks spielbar
    5. Through the Ages durch Nations -- kürzeres Spiel, eleganteres Design und nicht so fummelig


    Wir haben ca. 170 Spiele (mehr passen in unsere Schränke nicht hinein). Jedes Jahr verkaufen wir Spiele, die wir sehr lange nicht mehr gespielt haben
    oder Spiele, die uns aus welchen Gründen auch immer nicht mehr gefallen(Khronos, die Legenden von Andor). Wir kaufen etwa 10 neue Spiele, wobei etwa die Hälfte in unserer Sammlung bleibt.
    Generell versuchen wir Spiele erst auszuprobieren, bevor sie gekauft werden. Wenn wir uns irgendwelche Exoten in den Kopf setzen (Legacy:Gears of Time), müssen wir diese auf Verdacht kaufen.


    Wir finden für alle unsere Spiele Spielgruppen, mit denen wir sie spielen können.


    Ciao
    Nora

    Einmal editiert, zuletzt von nora ()

  • Ich bin in der glücklichen Lage momentan genug Platz für meine Kleine Sammlung (ca. 200 Spiele inkl. Erweiterungen) zu haben. Ich mag mir nicht ausmalen was einmal passiert, sollte das nicht mehr der Fall sein :crying:


    Natürlich besitze ich Spiele, die ich nicht mehr oft oder sogar garnicht mehr spiele. Aber: ich habe sie schon alle gespielt und verbinde mit jedem einzelnen Spiel eine schöne Erinnerung. Ich vergleiche meine Spiele gerne mit Bildern an der Wand, jedes erzählt für mich eine Geschichte. Und so wenig ich meine Bilder austausche so wenig tausche ich meine Spiele aus :)

  • Ohne der große Small World Fan zu sein: humoriges Fantasy-Setting ist sicher massenkompatibler als der Kampf zwischen antiken Mittelmeer-Zivilisationen.

    Ja, denke ich auch. Trotzdem bleibe ich persönlich meinem Vinci treu. Die Grafik von Small World finde ich schlicht "augenkrebserregend".
    (Ich finde das Wort schlecht trifft es einfach nicht .... ;) )

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Mit Vinci vs. Smallworld würde ich den Thread "Spiel X konnte Spiel Y nicht verdrängen" füttern.


    Dazu würden mir noch einige mehr eifallen...

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Mit Vinci vs. Smallworld würde ich den Thread "Spiel X konnte Spiel Y nicht verdrängen" füttern.


    Dazu würden mir noch einige mehr eifallen...

    Wahrscheinlich Brass vs Age of Industry?


    Ich bin mir selbst immer noch unschlüssig bei Caverna und Agricola (plus Moorbauern). Beide haben "irgendwie" eine Existenzberechtigung bei mir... Das eine ist halt statischer (Caverna), das Andere chaotischer (Agricola)... Schwierig, finde ich...

  • Wahrscheinlich Brass vs Age of Industry?

    Unter anderem. Spntan fallen mir folgende weitere ein:


    Age of Steam vs. Railroad Tycoon
    Age of Steam vs. Steam
    Britannia vs. FFG Britannia
    Merchants of Venus vs. FFG Merchants of Venus
    Love Letter vs. Pegasus Love Letter
    ....

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Kannst du das etwas genauer erklären? Wieso denkst du das Vinci eher ein 'Freakspiel' ist als Small World?

    Hallo Fluxx, da gibt es mehrere Gründe:


    1. bei Small World ist das Ende etwas planbarer (Rundenmarker). Bei Vinci muß einer eine bestimmte Punktzahl erreichen, um das Spiel zu beenden. Das kann sich ziehen.
    2. Bei Vinci hat jeder Spieler Plättchen einer Farbe. Das bedeutet, das zweite Volk darf nicht neben dem ersten eingesetzt werden ( eine ziemliche Einschränkung).
    3. Die Kampfregeln sind bei Vinci komplizierter.
    4. Man kann es besser zu fünft spielen. Zudem gibt es mit Realms und Underground Erweiterungen.
    5. Mich stören die bunten Farben nur wenig. Das Fantasythema bringt Abwechslung in die Eigenschaften der Völker und es gibt neue Völker zum Kombinieren(z.b. Frauenpower).


    Ciao
    Nora

  • 1. bei Small World ist das Ende etwas planbarer (Rundenmarker). Bei Vinci muß einer eine bestimmte Punktzahl erreichen, um das Spiel zu beenden. Das kann sich ziehen.
    2. Bei Vinci hat jeder Spieler Plättchen einer Farbe. Das bedeutet, das zweite Volk darf nicht neben dem ersten eingesetzt werden ( eine ziemliche Einschränkung).
    3. Die Kampfregeln sind bei Vinci komplizierter.
    4. Man kann es besser zu fünft spielen. Zudem gibt es mit Realms und Underground Erweiterungen.
    5. Mich stören die bunten Farben nur wenig. Das Fantasythema bringt Abwechslung in die Eigenschaften der Völker und es gibt neue Völker zum Kombinieren(z.b. Frauenpower).

    Als alter "Vinci-Hase" muss ich meinen Senf dazu geben ;) :
    zu 1. Über die Punkte ist das genauso planbar, eher sogar noch besser. Man kann sich z.B. im Schlußspurt etwas zurückfallen lassen, um quasi von sich abzulenken. Natürlich muss man dazu sein Potential kennen...
    zu 2. Genau das zwingt einen dazu, bei den anderen "aufzuräumen", wenn also jemand mit einem neuen Volk nächste Runde erscheint, muss ich mir genau überlegen ob ich weiter im Spiel bleibe! Für das direkte nebeneinander stellen von alt/neu gibt es "Erbe".
    zu 3. Was ist denn am Kampf kompliziert?
    zu 4. Zu fünft geht doch Vinci auch...
    zu 5. Da hast du Recht, die Erweiterungen bringen mehr Kombinationen bei den Völkern, trotzdem zu bunt :D . Ich fand es auch schade, das es für Vinci keine Erweiterungen gab...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Hi,


    Das nenn ich mal zielsicher:


    3 von 5 Spielen wurden konsequent durch eine weichgespülte Version ersetzt.



    Atti

  • Danke für die Antwort.

    1. bei Small World ist das Ende etwas planbarer (Rundenmarker). Bei Vinci muß einer eine bestimmte Punktzahl erreichen, um das Spiel zu beenden. Das kann sich ziehen.

    Wie Torlok schon sagt, ist das auch bei Vinci ganz gut planbar - allerdings gebe ich zu, dass es da etwas mehr Erfahrung benötigt. Von daher evtl. leicht 'freakiger'.



    Zitat von Nora


    nora schrieb:


    2. Bei Vinci hat jeder Spieler Plättchen
    einer Farbe. Das bedeutet, das zweite Volk darf nicht neben dem ersten
    eingesetzt werden ( eine ziemliche Einschränkung).

    Gleiche Farbplättchen bedeutet aber auch deutlich mehr Überblick. Ich sehe auf einen Blick, ob einer viel oder wenig Punkte auf dem Brett hat. Außerdem macht die Einschränkung bzgl. Nachbarschaft es einfacher vorherzusehen, was ein Mitspieler ziehen wird. Ich denke das gleicht es ganz bequem aus, dass man beim Einsetzen etwas mehr mitdenken muss.



    Zitat


    3. Die Kampfregeln sind bei Vinci komplizierter.

    Meine Small World Erfahrung ist lange her. Aber sind die Kampfregeln nicht weitgehend identisch? (Abgesehen von dem komischen Würfel, der es erschwert vorherzusehen, was ein Mitspieler macht und den Spielzug länger dauern lässt.) - es gibt Sonderregeln für Gebirge und Wälder und manche Völkerfähigkeiten.


    Besser zu fünft mag sein, das kann ich nicht beurteilen. Wobei Vinci zu fünft auch ganz gut funktioniert.
    Bei der Abwechslung der Völker bin ich zwiegespalten. Einerseits finde ich so etwas toll und bedaure, dass es für Vinci keine Erweiterung gibt, andererseits müssen die neuen Fähigkeiten auch sinnvoll sein. z.B. gibt es bei Vinci genau eine Fähigkeit (Astronomie), die dir deutlich mehr Freiheiten in der Bewegung zubilligt. Meine verschwommene Erinnerung an Small World ist, dass ein Volk Untergrundgänge hat, das nächste kann fliegen, ein weiteres sich über Wasser bewegen,.... die Hälfte des Spiels hat mich ein Mitspieler überrascht, weil ich wieder völlig vergessen hatte, dass er sich ja irgendwie speziell ausbreiten kann. Für Freaks mMn weniger ein Problem als für Otto-Normal-Spieler.
    Generell ist meine Erfahrung, dass 'Normalspieler' gar nicht dauernd Erweiterungen wollen. Die sind oft froh das verstanden zu haben, was im Spiel drin ist. Der Freak ist es, der dauernd was neues möchte.
    Nebenbei hat SW die versteckten Siegpunkte, die dafür sorgen, dass derjenige im Vorteil ist, der besser den Überblick über die Punktestände der Mitspieler behält. Da die Punkte ja offen vergeben werden ist das eher eine Sache, die ein Freak hinbekommt, während der Normalspieler sich nicht darum schert und gar nicht merkt, dass er damit einen Vorteil aus der Hand gibt. (Ja, ich kenne Leute, die in der Lage sind dir am Ende ziemlich genau zu sagen wer am meisten Punkte hat, weil sie innerlich permanent mitrechnen. - Ich bin da nicht freak genug um diese zusätzliche Herausforderung zu brauchen.)
    Beim Thema selbst gehen wahrscheinlich die Meinungen auseinander was 'freakiger' ist - Fantasy oder Pseudo-europäische Frühzeit.

  • Persönlich finde ich Vinci ansprechender als Small World. Ich habe beide mehr als zweimal gespielt. Vinci ist für mich gut mit 4 bis 5 Spielern. Zu sechst vielleicht doch besser auf Funkenschlag oder den Eisernen Thron ausweichen.
    Meine Vinci Version ist gepimpt, d.h. es stehen insgesamt 10 Farben zur Verfügung. Vinci online auf Yucata.de beinhaltet ein paar neuere Erweiterungsplättchen. Der Autor müsste eigentlich nur ein paar transparente Aufkleber mit seinen kleinen Plättchen mit auf die Messe bringen, denn drei bis fünf unbedruckte, farbige Eigenschafts-Plättchen gab es ja in der Grundbox schon. Schade, das Philippe Keyaerts das nicht so einfach sieht, es wäre auch gern was dafür in die Kaffeekasse (Spendenkassse) gewandert.....

  • Hallo Atti,
    nicht drei von fünfen sondern alle!
    Wenn ein Autor eine Spielidee beibehält und die Zusatzregeln und Ausnahmen überarbeitet, dann gibt es bei uns die neue Version, wenn sie uns besser gefällt.
    Meistens wird dadurch die Spielzeit und die Erklärzeit ( Brass gegen Age of Industry) verkürzt und damit öfter gespielt. Mehr als drei Stunden reine Spielzeit ist normalerweise nicht drin.
    Ich brauche kein Spiel vor dem Spiel mit hohem Zufallsfaktor und auch kein Spiel bei dem ich praktisch zwei fast identische Durchgänge habe.
    Wir haben ja auch Antike durch Antike II ersetzt, weil wir die Wahl haben wollten, ob wir kriegerisch oder nicht kriegerisch spielen wollen.


    Ciao
    Nora

  • Hi,


    Vollkommen nachvollziehbar.
    Aber ich bevorzuge das *bessere* Spiel und nicht das was kürzer ist oder leichter zu erlernen.


    Atti