Spielen mit Baby

  • Ich lese gerade in dem Thread zum Thema „ein Quartal keine Spiele kaufen“ mit viel Interesse die Erfahrungen verschiedener Eltern, wie sich das Brettspielen mit dem Alltag mit Kindern vereinbaren lässt (oder eben auch nicht) :) Mein Partner und ich haben vor ziemlich genau einem Monat eine kleine Tochter bekommen und haben seitdem zwischen schlaflosen Nächten, Füttern und Windeln wechseln immerhin eine Runde Patchwork einschieben können… Gerade vermisse ich das Brettspielen schon sehr! Bis der Nachwuchs dann hoffentlich mit 3 Arche Nova mitspielen kann, wie sehen eure Erfahrungen, Tipps und Tricks zum Spieleabend mit Baby/Kleinkind aus? Bitte gebt mir ein bisschen Hoffnung, dass ich die großen Boxen nicht für die nächsten Jahre in den Keller räumen muss ;)

  • Gerade wenn sie klein sind geht das ohne Probleme. Im besten Fall schlafen sie gut und man kann nichts anderes machen. Ich hab selten so viel gespielt wie in der Neugebohrenen- und Babyzeit. Quasi im ersten Jahr.


    Bei Schreikindern oder ähnlichem sicherlich anders, aber das ist statistisch gesehen ja zum Glück nicht der Normalfall. Da hat man wahrscheinlich andere Sorgen als nicht mehr zum Spielen zu kommen.


    Ein weiterer Einbruch kommt dann, wenn der Mittagsschlaf obsolet wird und die Wochenenden lang, weil man irgendwann kein Memory oder Dobble mehr sehen kann ;)


    Unfassbar, dass es Erwachsene gibt, die sich aus eigenem Antrieb damit beschäftigen ;)

  • Bitte gebt mir ein bisschen Hoffnung, dass ich die großen Boxen nicht für die nächsten Jahre in den Keller räumen muss ;)

    Du wirst hier bestimmt verschiedene Erfahrungen mitbekommen, es ist ja auch jedes Kind und jede Alltags- und Familiensituation anders. In der Elternzeit der Zwillinge (Kind 2 und 3), da muss ich mich PowerPlant anschließen, haben wir so viel gespielt wie selten. Das ging da wirklich fantastisch, wurde dann später noch mal etwas schwieriger und dann wieder besser. Also keine Bange, das wird schon klappen, ihr müsst da nur selbst euren Weg finden. :)

  • Ich habe das hier bestimmt schon mal irgendwo erzählt: bei mir kam die Gloomhaven-Vorbestellung an als mein Sohn 4 oder 5 Monate alt war. Und wir haben das Spiel in den folgenden Wochen und Monaten exzessiv gespielt. Das ging aus mehreren Gründen sehr gut: erstens weil es kooperativ war und somit die Gruppe auch mal zeitweise für einen von uns übernehmen konnte, wenn das Kind wach wurde und wieder in den Schlaf gebracht werden musste. Auch geholfen hat, dass wir damals eines der ersten Pärchen im Freundeskreis mit Kind waren und die kinderlosen Freunde uns gerne und häufig besuchen gekommen sind. Aber zuletzt hängt es sicher auch am jeweiligen Kind – es gibt ja auch Säuglinge, die nur mit Körperkontakt zuverlässig schlafen. Dann wird es natürlich ungleich schwerer, sich an den Spieltisch zu setzen.

  • es gibt ja auch Säuglinge, die nur mit Körperkontakt zuverlässig schlafen. Dann wird es natürlich ungleich schwerer, sich an den Spieltisch zu setzen.

    Das funktioniert auch gut. Als mein Sohn ein Säugling war, haben wir exzessiv Dominion gespielt. Derjenige, auf dessen Arm er schlief (das ging reihum), durfte mischen lassen und sich bedienen lassen 😅

  • Einfach Mal ein persönlicher Erfahrungsbericht:
    Meine Frau spielt kaum - spielen mit der Frau fällt also flach. Spielen ist für mich also eine Aktivität mit Freunden.
    Hinzu kommt, dass unsere Tochter die ersten 1 1/2 Jahre nicht länger als 1h am Stück geschlafen hat, teilweise gar nicht, wenn niemand neben ihr lag.
    Das killt alles. Da ist Brettspiele spielen die letzte Sorge die wir hatten. Wir liefen so sehr auf dem Zahnfleisch, von Nervenkostüm konnte da keine Rede mehr sein.
    Jetzt ist das knapp 6 Monate her und wir erholen uns im Alltag immer noch von den Strapazen der ersten 1 1/2 Jahre.
    Die Zeit die am einfachsten war, waren die ersten drei Monate.

    Heute spiele ich ca. 1x im Monat den ganzen Tag. Der Rest der freien Zeit geht an Hobbys, die ich alleine ausführen und jederzeit unterbrechen kann. Denn auch heute ist die Schlafsituation nicht wirklich gut, sie ist nur besser.

    Als Pädagoge weiß ich, Schlaf von Kindern und das Bedürfnis nach Hilfe und Unterstützung ist höchst unterschiedlich von Kind zu Kind und von Elternteil zu Elternteil. Da lässt sich absolut nichts verallgemeinern, nichts wirklich an Tipps geben - eher im Gegenteil ist meine persönliche Erfahrung das zu viel Wissen eher verunsichert in solchen Themen.

    Man kann allen frischen und nicht mehr frischen Eltern bei jedem Kind nur die Daumen drücken das es gut läuft und sich niemand wegen solchen Geschichten abschrecken lässt. Denn das ist unsere Geschichte und eure kann ganz anders aussehen.

  • Wir sind seit Januar Eltern. Das Brettspiel-Hobby teilt meine Frau nicht.


    Unser Junior ist sehr anstrengend. Die ersten 6 Wochen war nur Geschrei, das Stillen hat nicht geklappt, er ist selbst mit Flasche kaum satt geworden, wollte keine Nähe, nicht in die Trage... aber immerhin der Nachtschlaf war okay (19 bis 5 Uhr mit nur 2 Wachphasen).


    Der heftigste Tag waren 11 Stunden Geschrei non-stop. Wir hatten die Hebamme, Krankenschwester etc. hier, keiner wusste mehr Rat. Das hätten wir wirklich keine einzige Sekunde länger ausgehalten. . Hat sich in den folgenden Tagen und Wochen dann aber zum Glück wieder etwas gelegt.


    Die letzten beiden Wochen waren dann sogar ganz gut, er war aktiv, fröhlich, hat viel "erzählt" und gelacht... seit 3 Tagen hat er aber anscheinend verlernt, tagsüber zu schlafen. Er kommt nicht mehr zur Ruhe, braucht Stundenlang Begleitung, um mal 15 Minuten zu schlafen. Die Nächte sind nach wie vor in Ordnung, aber tagsüber raubt uns das müde Gejammer bis Geschrei wirklich den letzten Nerv.


    Um die Phase irgendwie durchzustehen, schaufeln meine Frau und ich uns gegenseitig abwechselnd Abende / Nächte frei. So kommt sie zum Ausgleich 3 mal die Woche ins Fitnessstudio und ich begleite den Mini-Mann, während ich umgekehrt einen Videospiel- und einen Brettspielabend als Ausgleich habe. So schlagen wir uns aktuell durch und hoffen, dass es irgendwann besser wird...

  • Auch wenns bei uns mit Geschrei nicht so heftig war (Nachts teilweise schon, aber tagsüber war sie ein Engel): Ich fühl das so sehr NemesisWhip haltet durch. High-Need-Babys sind eine heftige Aufgabe und niemand muss sich schlecht fühlen, wenn er/sie sagt: Ich schaff das nicht mehr. Ich weiß selbst, dass es nach dem "ich schaff das nicht mehr" oft noch 100 Meter weiter geht, aber es kostet sooo viel Kraft :O

  • So ähnlich wie die Erfahrungen von Alex SpieLama waren meine auch. Ich glaube, es ist wichtig, BEVOR man Kinder bekommt, die Stressoren durchzusprechen:

    - Wer steht nachts auf, um Windeln zu wechseln?

    - Wer bleibt zu Hause, wenn Kinderkrankenschein angesagt ist? (zum zweiten Mal diesen Monat)

    - Wer geht zum Spielplatz, obwohl er keine Lust auf Spielplatz hat?

    - Wie verteilt man die Hausarbeit, wenn einer sich mehr ums Kind kümmert?

    - Wie findet man Zeit für gemeinsame Hobbys?

    - Wo findet wann GV statt, wenn ein Partnerteil dauermüde ist?


    Offenbar trifft nie alles davon zu - aber das sind die Herausforderungen, vor denen man ggf. stehen kann. Darüber hinaus gibts noch viele potentielle Herausforderungen mehr (z.B. wenn beide bisher Sonntags Kirchgänger sind, beide Samstags ins Stadion gehen und viel Bier konsumieren oder man ausschließlich Ballermann-Urlaub geil findet). Ich vermute, wenn es beiden Partnern gleichermaßen wichtig ist, eine bestimmte Sache zu machen, finden sich für alle dieser Dinge Lösungen. Man sollte nur vorher schon abklopfen, ob das bei beiden auch so der Fall ist.

  • I feel u...


    Sie ist jetzt 14 Monate und während ich diese Zeilen schreibe liegt sie auf mir und schläft...


    Etwas, was wirklich klappt und was ich seit baby lieben gelernt habe ist die Boardgamearena. Meine Frau und ich liegen abends häufig zusammen im Bett, einer mir Kind auf sich und spielen online.


    Hilft. :)

  • Sie ist jetzt 14 Monate und während ich diese Zeilen schreibe liegt sie auf mir und schläft...

    Bei mir hat sie auch nur geschlafen wenn sie auf mir einschlafen durfte. Ablegen war dann volles Risiko, meist bin ich dann selbst vor Erschöpfung bei ihr liegen geblieben, bis sie dann nach ner Stunde wach wurde und ab da ging dann meist nur noch die Mama.

  • Wir hatten auch ein High Need Baby und im ersten Jahr hätte ich selbst mit Zeit nicht wirklich die psychische Verfassung gehabt, um viel zu spielen. Trotzdem haben wir trotzdem ab und an mal was probiert, dann aber nur mit Baby im Arm (wie angesprochen, Schlaf nur mit Körperkontakt, dann aber nie lange usw.). Haben für eine Partie Arche Noah 8 Stunden gebraucht, weil wir eben dauerhaft unterbrechen mussten. Seitdem haben wir ehrlich gesagt unser Spieleprofil verändert, mehr kurze knackige Kennerspiele oder sogar Familienspiele, anstatt Brecher.

    Am einfachsten sind Spielepartner, die entweder Verständnis oder eigene Kinder haben, dann kann man sich eben auch treffen, und mit vielen Pausen Spiele probieren. Entweder klappt es, oder man hat quasi eine Krabbelgruppe 😉

    Aber es gab auch bei uns Phasen, wo es mal besser ist und dann eben nicht.

    Bei uns wurde alles mit KiTa soooo viel besser! Dadurch kam der regelmäßige Schlaf, das mögliche alleinige Babysitten der Großeltern usw. Seitdem spielen wir wieder häufiger, trotzdem sind unsere Prioritäten leicht anders und wir spielen nicht so oft, wie wir könnten. Arbeit und Co. mit Kind unter einem Hut zu bringen ist eben trotzdem anstrengend..

    Ich drücke euch die Daumen, dass ihr eine Lösung für euch findet!

    Meine wichtigste Erkenntnis durchs Kinderkriegen ist: Ignoriere alle anderen!

    Jeder weiß es besser, hat Tipps (manchmal gut gemeint, manchmal überheblich) und trotzdem ist eben jede Situation, jedes Baby jede Familiensituation, usw. komplett anders! Findet einen Weg, wie ihr klar kommt und ignoriert dann, wenn andere diesen nicht gut genug finden...

    Bitte Rechtschreibfehler ignorieren :S

    Tippe oft mit Handy in der einen Hand und Baby in der anderen :danke:

    Einmal editiert, zuletzt von Maery ()

  • Sie ist jetzt 14 Monate und während ich diese Zeilen schreibe liegt sie auf mir und schläft...

    Bei mir hat sie auch nur geschlafen wenn sie auf mir einschlafen durfte. Ablegen war dann volles Risiko, meist bin ich dann selbst vor Erschöpfung bei ihr liegen geblieben, bis sie dann nach ner Stunde wach wurde und ab da ging dann meist nur noch die Mama.

    Au ja! Zumindest wenn Mama im Haus ist. Wenn sie nicht da ist, klappt es irgendwie. Sie spürt das.


    Maery Eingewöhnung läuft gerade. Finger sind gekreuzt!!

  • Unsere Tochter ist erst am 13.03 geboren und auch wenn wir jetzt öfters mal geschlaucht sind hat es schon für etliche Runden Cthulhu DMD und Sea salt & paper, und mit der Schwiegermama fast täglich ne Runde Carcassonne oder Living Forest gereicht.

  • Was ich aus Tipp geben kann, egal was für ein Kind man hat - nicht gegen Stress und (nicht)Planung ankämpfen, man zieht eh den kürzeren. Man findet sich damit ab, dass man nicht mehr der ist, der über Zeitpunkt und Dauer von allem bestimmt, von Duschen/Zähneputzen über Schlafen bis hin zu Spielen. Wir haben immer gesagt: „[beliebiges Verb hier einsetzen] wenn das Baby schläft.“ Ich kann nicht zählen wie oft man gerade den Tisch für 2 gedeckt / gerade einen Film abgemacht / ein Spiel aufgebaut / XY hat und dann plötzlich jemand beschließt nicht mehr zu schlafen.


    Dazu gehört aber auch, dass man sich das Gegenteil rausnehmen können sollte. Dass man Freizeit für sich hat und das geht dann leider nur getrennt in den meisten Fällen. Aber es ist wichtig einen Ausgleich zu haben, dass man auch noch das Individuum bleibt, nicht nur Vater oder Mutter.


    Aber alles in allem hilft es stark, zu lernen sich über die Dinge zu ärgern oder zu sorgen, die man selbst auch beeinflussen kann. Was in „Armlängenreichweite“ ist, metaphorisch gesprochen.


    Und anders herum bedeutet auch jede überwundene Schwierigkeit mehr Selbstständigkeit. Der Umkehrschluss ist, dass sie einen weniger brauchen und da spürt man die Evolution am eigenen Leibe ;) Das ist gut und richtig so, aber auch manchmal ein wenig melancholisch.

  • .... was soll ich dazu sagen, ... was geht und was nicht bestimmt halt das/die Kind( er ) ... und wir hatten jetzt schon einige ( Bereitschaftpflege ) .. und für mich/uns ist spielen schon ein/der Ausgleich ( funktioniert natürlich nur wenn der Partner mitspielt, also am Tisch )

  • Dann schreibe ich auch gerne mal einen Erfahrungsbericht, da ich anhand der Beiträge im anderen Thread oft das Gefühl vermittelt bekommen habe, dass ich ja die Ausnahme bin und ganz viel Glück habe.

    Das glaube ich allerdings nicht. Sicher gibt es Situationen, die es viel schwieriger machen, mit Kind zu spielen. Eine natural 20 für Brettspielkinder habe ich aber auch nicht gewürfelt.

    Unsere Tochter (1,5 Jahre) macht praktisch keinen Mittagsschlaf, hat sie noch nie.

    Wenn sie tagsüber mal mehr als 30 Minuten am Stück schläft, ist das viel. Dabei schläft sie zu 99% nur neben, auf oder an mir oder meiner Frau dran. Ablegen ist nahezu unmöglich wenn sie schläft, den Raum verlassen undenkbar.

    Wir haben uns also schon früh Tragetücher aus dehnbarem Stoff besorgt, die man sich überziehen kann wenn das Kind schon auf einem schläft. So ist es möglich in der Zeit trotzdem problemlos zu spielen.

    Ohne jemanden persönlich angreifen zu wollen, aber über das Argument „Nachdem das Kind um 19 oder 20 Uhr endlich im Bett liegt bin ich zu müde um noch ein Spiel aufzubauen“ kann ich nur schmunzeln. Unser Kind geht Abends nicht ins Bett. Wir haben es oft versucht, es geht nicht. Sie geht mit uns schlafen oder garnicht. Selbst wenn wir uns um 9 mit ihr hinlegen und das Licht ausmachen, klettert sie nur im Bett rum und bleibt aktiv. Vor 23 Uhr passiert da nichts.

    Also ist sie immer mit im Raum und benötigt mal mehr und mal weniger Aufmerksamkeit, wenn wir Abends spielen. Auch damit haben wir uns arrangiert und versuchen jeden Abend entsprechend ihrer Laune was Kleines, was Großes oder im Zweifel garnichts auf den Tisch zu bekommen.

    Natürlich sind das alles sehr individuelle Dinge, aber ich bin der Meinung dass man sich mit genügend Motivation die meisten Umstände seinen Prioritäten anpassen kann. Natürlich gibt es Ausnahmefälle, über die ich mir nicht anmaße zu urteilen.

    Neben der Beschäftigung unserer Tochter sind wir vor einem Jahr umgezogen und renovieren seitdem schrittweise Haus und Garten. Das hat dazu geführt, dass unser Spieltisch im Laufe des Jahres in 4 verschiedenen Zimmern stand, wohingegen der Fernseher über 10 Monate in einem Haufen Umzugskartons stand und nicht angeschlossen war. Auch das fällt für mich unter die Kategorie „Motivation und Priorisierung“. Völlig wertefrei. Wenn jemand lieber fernsieht, ist das natürlich fein. Jeder soll in seiner Freizeit machen, was ihn glücklich macht. Dann bitte aber nicht beschweren, dass man mit Kind keine Zeit mehr zum Brettspielen hat. Denn weniger Zeit für eigene Hobbys hat man, das ist anders garnicht möglich. Schließlich ist man für ein Leben mehr verantwortlich.

    In meinem Fall hieß das, dass ich seit Dune 1 nichtmehr im Kino war, Netflix, Disney+ und Playstation Plus zwischenzeitlich deabboniert und mein Hobby als Amateurschriftsteller komplett pausiert habe. Im Urlaub waren wir seit 5 Jahren dank covid sowieso nichtmehr, daher ist die Zeit auch schon wieder zum Spielen drin.

    Wichtig für den Kontext ist vermutlich noch, dass ich 90% der Spielzeit mit meiner Frau spiele, da unser Freundeskreis über ganz Deutschland verteilt lebt und wir vor Ort außer Krabbelgruppen noch keinen großen Hobbyanschluss haben.

    Die restlichen 10% sind Besuche von Freunden oder Wochenenden auf die vorrangig ich fahre um andernorts mit Freunden zu spielen.

    Wenn Besuch da ist, beschäftigen wir uns natürlich auch gemeinsam mit dem Kind, gehen spazieren, essen Kuchen und machen Dinge, die andere Leute auch tun. Allerdings spielen wir auch so viele Spiele, wie es die Zeit zulässt, gerne auch mal bis tief in die Nacht während das Kind bei einem von uns auf dem Arm schläft. Das führt dann gerne mal zu extrem anstrengenden Montagen, aber den Preis sind wir bereit alle 2 Monate oder so mal zu zahlen.

    Vor zwei Wochenenden bspw. haben wir zu dritt an 3 Tagen je eine Partie Frostpunk, Everdell mit 2 Erweiterungen, Imperium:Legends, 3 Partien Beast, Cascadia, Knarr und zwischendurch immer mal Sky Team gespielt, wenn einer beim Wickeln oder Kochen war.

    Ich hoffe das macht dir Mut, dass man auch mit Kind Zeit zum Spielen finden kann, auch wenn man sicherlich engmaschiger priorisieren muss und dafür dann andere Dinge zeitweise hintanstehen müssen. Idealerweise natürlich nie das Kind. ;)

  • Jeder weiß es besser, hat Tipps (manchmal gut gemeint, manchmal überheblich) und trotzdem ist eben jede Situation, jedes Baby jede Familiensituation, usw.

    Das schlimmste finde ich immer wenn wir diese "ihr müsst euch mehr Zeit nehmen" Tipps von einem befreundeten Paar bekommen, die seit der Geburt ihres Kindes die Oma und Tante um das Kind herumspringen haben und den Kleinen mehrmals die Woche "abschieben" können...


    Ansonsten, joa, mehr als ein Minispiel abends ist eben einfach nicht drin. Selbst ein Aeon's End geht nicht mehr. Man könnte ja sagen, dass wen ich hier mit allem gegen 21:00 Uhr fertig bin ich theoretisch noch Zeit habe. Stimmt wohl, aber da packe ich eben kein Mage Knight mehr aus oder befasse mich groß mit Regelkunde, Hobby hin, Hobby her da habe ich dann einfach keine Lust mehr drauf. Vielleicht kennt ihr das manchmal habe ich total Lust auf ein Spiel aber auch keine Lust was zu spielen...


    So geht das jetzt seit über 2,5 Jahren, erste Lichtblicke sind "Mein erster Obstgarten". Das kann der Kleine eigentlich richtig gut. Aber wenn es da mal nicht so läuft wie er will ist er aluch schnell frustriert und gibt auf und wird bockig. Zumidest spielen wir schonmal, der Rest entwickelt sich. Ich versuche ihn an "richtige" Spiele heranzuführen indem wir uns das Material angucken, ich mal ein bisschen aufbaue und ihn Figuren ziehen lasse. Aber damit bekomme ich ihn natürlich nicht lange beschäftigt, hilft aber vielleicht mit der Zeit sein Interesse zu wecken.

    Und dann ist da ja auch noch die Frau, die Brettspiele eher ungern spielt (zumindest die Spiele, die ich habe). Zusammen spielen ist also die absolute Ausnahme. An der Front ist hobbytechnisch auch eher wenig zu holen.

    Das darf jetzt gerne wieder als Rumjammern interpretiert werden, ist aber einfach nur eine Darstellung wie es bei mir läuft. Ich akzeptiere das und bin trotzdem meistens gut gelaunt und beschwere mich nicht.

    Je nach Kind und Lebenssituation sieht ein Tag nunmal unterschiedlich aus und Tipps die für den einen Gold wert sind, sind für den anderen gar nicht umsetzbar. Der Grat ist auch sehr schmal bei dem ein gut gemeinter Rat schon verletzend aufgefasst kann.

  • Ich fühl das so sehr NemesisWhip haltet durch. High-Need-Babys sind eine heftige Aufgabe und niemand muss sich schlecht fühlen, wenn er/sie sagt: Ich schaff das nicht mehr.

    Danke. Wenn man sich sonst so links und recht umhört, hat man eher den Eindruck, dass alle Säuglinge super friedlich den Tag verschlafen und nur unserer die Ausnahme ist.


    Auch diese etlichen "Frühwarnzeichen, wie Faust = Hunger oder Augenreiben = Müdigkeit gibt's bei uns einfach nicht. Da ist von einer Sekunde auf die nächste Alarm, ohne jeglichen Übergang.


    Sein ständiges ans Ohr fassen, die Weinerlichkeit und das schlechte Schlafen haben wir jetzt Mal auf eine mögliche Mittelohrentzündung geschoben und sitzen nun im Klinikum. Nebenher gibt's Brettspiel-Youtube für mich :)


    Für mich gehört tatsächlich die Recherche, das Regeln lernen, das Handeln mit Spielen etc. fast schon mehr zum Hobby, als das eigentliche Spielen. Und das bleibt mir alles auf dem Weg zur und von der Arbeit ohnehin noch. Und einmal die Woche 2 Spiele auf den Tisch bringen ist dann auch genug :)

  • Wir haben unseren Junior schon früh zu Spieleabenden mit Freunden mitgenommen da er von jeher besser einschläft wenn um ihn herum etwas Action ist.


    Ab 3 hat er dann wachsendes Interesse an Regelspielen gezeigt (Obstgarten etc.). Mit 6 dann Karak und heut zeigt er mir bei Erde, Carcassonne und Co, dass ich ihn nicht mehr unterschätzen darf.


    Zusätzlich teilt er mit mir auch das Hobby Figuren bemalen was zu sehr schönen Hobby Hangouts führt.


    Generell möchte ich allen Jungeltern einfach viel Kraft wünschen und vor allem auch Glück und Freude mit den Kindern. Und lasst euch vor allem nicht von den oft ungewollten Tipps Anderer beeinflussen - ich denke, dass doch viele Eltern einen ganz besonderen Sinn dafür entwickeln was ihre Kinder in der jeweiligen Situation wirklich wollen/brauchen.

  • Unser Kleiner ist jetzt 17 Monate alt. Seitdem er auf der Welt ist, hat meine Partnerin keine Lust bzw keinen Nerv mehr zu spielen. Jede Kinderfreie Minute am Abend oder am Wochenende (also wo der kleine mal schläft) nutzt sie dann für Arbeit (lehrerin) und vor allem schlafen. Sie ist abends einfach zu Kaputt um noch Lust zu haben was zu spielen. Sprich: seit der Geburt unseres Sohnes spiele ich fast nur noch einmal die Woche auf einem Spieletreff (unter der Woche, da das Wochenende der Familie (und dem FC ;)) gehört) oder Solo.

  • Das ist ja leider total individuell. Wie ist das Kind drauf. Bei unserem ersten waren die ersten 3 Monate die Hölle. Ich dachte, warum macht man sowas. Ich war am Ende. Kein wirklicher Schlaf. Beim zweiten Kind war es total gechillt. Dafür war das erste Baby recht schnell "autark" und selbständig. Also im Kontext von dem, was Babys/Kleinkinder können. Beim zweiten Kind war die Phase dafür später dann schlimmer.


    Sich auf jeden Fall nicht stressen und sich überlegen, was einem wichtig ist. Aufräumen? Oder mal zu zweit durchschnaufen? Ich tendiere zu letzteren. Eine aufgeräumte Wohnung wird überschätzt. Dazu haben wir uns gegenseitig Freiräume gegeben. Jeder beißt dann doppelt auf die Zähne, der andere tankt aber Energie. Brettspiele nicht zwingend zu Ende spielen. Vielleicht auch einfach mal stehen lassen. In kleinen Häppchen spielen. Dazu auf die eigene Intuition hören. Und wenn es den einen Tag nicht klappt, dann den nächsten probieren.


    Das wird schon! Es ist ein auf- und ab, manchmal richtig Scheiße, aber es ist auch etwas unfassbar cooles. Vor allem Retrospektiv. Wir haben mit 2 Jahren angefangen zu spielen und hatten das Glück, dass sich das erste Kind massiv dafür begeistert hat. Ich weiß noch, erste Partie Kingdomino mit 5 Jahren und wie er ohne Hilfe meine Frau knapp geschlagen hatte.

  • Beitrag von Brettspielelabor ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Danke. Wenn man sich sonst so links und recht umhört, hat man eher den Eindruck, dass alle Säuglinge super friedlich den Tag verschlafen und nur unserer die Ausnahme ist.

    Ich denke oftmals ist es auch eine Art Scham, dass man nicht zugeben möchte dass das eigene Kind einen stresst. Man hat Angst, dass man als nicht belastbar, nicht fähig oder das Kind als schwierig abgestempelt wird. In persönlichen Gesprächen wird aber schnell klar, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat.

    Ich habe mich auch immer gefragt warum mein Kind so schwierig ist, aber spätestens wenn als er in der Kita war und man mit Eltern von Kindern gleichen Alters mehr Kontakt hat relativiert sich der eigene Eindruck recht schnell.

    Für mich gehört tatsächlich die Recherche, das Regeln lernen, das Handeln mit Spielen etc.

    Gut, dass ich da nicht der einzige bin.

    Meine Frau fragt warum ich so viele Spiele kaufe, die ich nie Spiele... darauf habe ich dann auch nur die Antwort: "Andere sammeln Briefmarken... ergäbe es Sinn wäre es kein Hobby" ^^

  • Wir erwarten in den nächsten Tagen unseren ersten Sohn und ich bin... gespannt wie sich mein Hobby und unser Leben dann entwickelt. Meine Hoffnung ist, dass zumindest ein Mischwald mal spielbar ist zwischendurch.


    Danke auf jeden Fall für all Eure Erfahrungsberichte, das hilft mir wirklich sehr. Auch die "schlechten".

  • Wir erwarten in den nächsten Tagen unseren ersten Sohn und ich bin... gespannt wie sich mein Hobby und unser Leben dann entwickelt. Meine Hoffnung ist, dass zumindest ein Mischwald mal spielbar ist zwischendurch.

    Alles Gute!

    Keine Sorge, die erste Zeit denkst du sowieso nicht mehr an Brettspiele ;)

    Alles andere hast du ja schon gelesen, es kann sich so oder so entwickeln... steckt man nicht drin. Also bringt es auch nichts sich vorher darüber den Kopf zu zerbrechen.

    Mein Sohn hat mich heute mit "Papa, wir haben Gras im Garten geraucht" begrüßt... habe ich zumindest verstanden. Gemeint hat er, dass er mit Mama Grassamen für den Garten gekauft hat ^^

    Sowas entschädigt ;)

  • Ich lese gerade in dem Thread zum Thema „ein Quartal keine Spiele kaufen“ mit viel Interesse die Erfahrungen verschiedener Eltern, wie sich das Brettspielen mit dem Alltag mit Kindern vereinbaren lässt (oder eben auch nicht) :) Mein Partner und ich haben vor ziemlich genau einem Monat eine kleine Tochter bekommen und haben seitdem zwischen schlaflosen Nächten, Füttern und Windeln wechseln immerhin eine Runde Patchwork einschieben können… Gerade vermisse ich das Brettspielen schon sehr! Bis der Nachwuchs dann hoffentlich mit 3 Arche Nova mitspielen kann, wie sehen eure Erfahrungen, Tipps und Tricks zum Spieleabend mit Baby/Kleinkind aus? Bitte gebt mir ein bisschen Hoffnung, dass ich die großen Boxen nicht für die nächsten Jahre in den Keller räumen muss ;)

    Unser Spieledurchsatz ist zwar mit Kind (3J) etwas zurück gegangen, aber 1-2 Abende die Woche nen Brettspiel auszupacken und 1x im Monat nen kompletten Tag zocken ist auf jeden Fall drin. Der Schlüssel ist aus meiner Sicht das Setzen der Prioritäten und Effizienz.

    Seitdem wir ein Kind haben, versuchen wir unsere Wohnung komplett durch zu optimiert => alles mit einem Handgriff erreichbar, Minimalismus, Thermomix... alles war unnötig Zeit frisst wird wegrationalisiert.

    Gleiches gilt bei den Hobbies: Filme schauen wir so gut wie garnicht mehr, wenn überhaupt, dann nur ausgewählte und dann im Kino bei maximalen Filmgenuß. Brettspiele genießen bei uns jetzt eine deutlich geringere schonfrist im Regal und werden viel selektiver ausgewählt (wir haben in dem Zuge auch unsere Sammlung ausgedünnt).

    Ich habe früher häufiger mal Überstunden im Job gemacht => findet jetzt auch nicht mehr statt, dafür muss es dann schon gute Gründe geben.


    Mit Kind weiß ich freie Zeit viel mehr zu schätzen ^^




    Das war bei uns genauso und hat mich emotional extremst belastet, zumal unsere Kleine sofort und ohne ersichtlichen Grund mit der höchstmöglichen Eskalationsstufe begonnen hat zu schreien. Sie dann nicht beruhigt zu bekommen und mit anzusehen, wie sie stundenlang schreit hat mich total fertig gemacht. Nach 3-4 Monaten wars dann aber vorbei und es wurde deutlich entspannter, da kann ich dich auf jeden Fall beruhigen. ;)

  • Stephan auch von mir alles gute, wird eine tolle Zeit!


    Um von meiner Seite nochmal positiv abzuschließen: man sagt ja: wer sich keine Zeit nimmt, der hat auch keine. Und da ist auch mit Kindern was dran. Wir haben zum Beispiel schätzen gelernt, dass eine ausgedehnte Partie eines 2 Stunden Expertenspiels eine reinigende Wirkung von Stress haben kann, weil sie einen raus zieht und auf andere Gedanken bringt. Wie ein kleiner Urlaub fürs Gehirn. Seit dem planen wir zumindest zu zweit Spieleabende mind. 1x pro Woche ein.

  • Erst einmal herzlichen Glückwunsch an alle werdenden und neuen Eltern 🙂


    Kleiner Einschub: Ich bin Vater eines fast dreieinhalbjährigen Sohnes und wer rechnen kann, der merkt schnell, dass wir Schwangerschaft und erste Kinderjahre während der Corona-Lockdowns zugebracht haben. Das hat uns viele öffentliche Betreuungs-Angebote verwehrt und insgesamt sehr vorsichtig werden lassen. Manche Tabletop- und Brettspiel-Freunde, vor allem jene in Paarbeziehungen, haben sich während dieser Zeit gänzlich rar gemacht (nicht nur schlimm, der Freundeskreis hat sich so ganz gut nachverdichtet). All jene Corona-Faktoren muss man wohl aus meinen Schilderungen heraus rechnen, wenn man sich ein komplettes Bild machen will. Aber zum Thema.


    Spielen mit Baby war Effektiv nicht im gleichen Ausmaß möglich wie zuvor. Ein Baby stört nüchtern betrachtet beim Ausüben jeder Interessens-gesteuerten Tätigkeit – die Kleinen brauchen Vollzeit-Pflege und schlafen meist äußerst erratisch. Man hat einen Pflegefall zuhause, der einem Zeit und Energie raubt. Mein Gehirn hat viel schon verdrängt, aber ich erinnere mich grob an schlaflose Nächte mit stündlichem Aufschreien, an komplette Ausnahmezustände, wenn das Kind krank ist, an eine gereizte Atmosphäre in der Paarbeziehung, weil niemand mehr kann. Vor diesem Hintergrund ist das Spielen in jener Zeit zum Luxus geworden – ich habe es schon angedeutet: wir hatten ohnehin wenig Energie, aber es war in dieser Situation auch immer schwierig, Freunde einzuladen. Entweder habe nur ich gespielt oder wir haben uns im Schichtbetrieb abgewechselt.


    Spielen mit Kleinkind ist eine andere Herausforderung. Hatte man mit Baby noch gelegentliche Auszeiten, weil der kleine Mensch ein oder zwei Stunden untertags geschlafen hat und früh ins Bett ist, so ist das nun völlig hinfällig geworden. Der Tag mit Kleinkind ist für uns meist zwischen 20 und 21 Uhr beendet, wenn der kleine Teufel wie ein Engelchen schläft und das reicht meist nur für ein oder zwei folgen der Lieblings-Serien, ein bisschen Nerven-Schokolade und dann decompressen wir auf der Couch, ehe wir ins Bett fallen. Immerhin: Kind schläft durch, ist von 8 bis 14 Uhr im Kindergarten und bleibt gelegentlich auch mal bei Opa oder Großtante; auch das mit dem Übernachten wollen wir wieder hinkriegen. Ich sehe Licht am Ende des Tunnels.


    Unterm Strich hat sich mit Kind folgendes geändert: Meine Frau und ich spielen lieber kurze, kooperative Spiele wie Dorfromantik als große Crawler oder kompetitive Titel (wir haben genug Kampf untertags). Ich habe eine dezidierte Brettspielgruppe bei mir im Ort gefunden, die zwar lieber stundenlang Euro-Games zockt als Crawler oder Wargames, aber man nimmt was man kriegt (dürfen sie ruhig mitlesen, ich werde ja fortwährend damit aufgezogen 😃). Ein sehr guter Freund kommt häufig vorbei, um mit mir Undaunted oder Imperium zu spielen. Imperium, Marvel Champions und andere Titel spiele ich auch sehr gerne solo, wenn das Kind im Kindergarten ist und ich die Zeit finde. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, gute Party- und Dexterity-Games zu scouten, die auch bei Nicht-Hobbyspielern gut ankommen. Ferner wächst das Arsenal an Haba-Spielen bei uns im Haus und ich schaue immer wieder, dass ich den Junior in die großen Spiele einbeziehe – und wenn am Ende die Heroquest-Miniaturen mit Spider-Man und der Paw Patrol auf Abenteuer gehen, dann freue ich mich 🙂


    Mein Tipp: Passt eure Erwartungen an der Realität an. Nehmt euch nicht zu viel vor und findet im Zweifel einfach etwas, das euch gefällt und auch in den Alltag mit Baby passt. Arrangiert euch fair, wenn ein Partner dezidiert auswärts spielen will. Und ganz wichtig: Macht euch schon mal mit den Regeln für Obstgarten und Co. vertraut – gibt schlimmeres 🙂

  • Wie scchon viele erwähnt haben, ist das super individuell.


    Unser Kind ist auch sehr aufmerksamkeitsbedüftig und super sensibel, spürt also jede Veränderung (Position, Lärm, ungewohnte Geräusche).


    Ja, wir konnten mal ein lautloses (!) Spiel machen, wenn sie im Tragetuch war oder in den paar Minuten, wo sie mal ohne unser zutun weiterschläft. Da wir nicht besonders viele Spiele haben, die wirklich lautlos sind (Stichwort: Würfel), nicht so lange dauern und vom Platz flexibel sind, also am Besten auch auf dem Sofa spielbar sind, wurde es bei uns tatsächlich am Anfang sehr häufig Codenames Duet. Den einen Begriff zuflüstern ging ganz gut, für den Rest reicht Zeichensprache und man kann sogar noch umherlaufen.


    Etwas später waren es dann kurze Sachen wie Dorfromantik, Flügelschlag oder MyCity möglich. Zuletzt ist es dann das erste längere Spiel geworden, Kampf um Hogwards (Schachtel 4 der 2. Erweiterung), was wir auf dem Spieletisch haben liegen lassen und dann am nächsten Tag beenden konnten (auch weil es gut lief).


    Fazit unserer Meinung nach auch mit einem sehr anstregenden Kind: Spielen ist möglich, aber man muss die Spieleauswahl anpassen. So gerne wir mal wieder z.B. Everdell spielen würden, sowas ist mit Unterbrechung schwierig und es wird wohl noch einige Monate dauern, bis das wieder auf dem Tisch kommt.

  • Ich glaube, es kristallisiert sich hier auch ein starker Unterschied heraus: Spielt der Partner oder spielt er nicht? Die meisten Erfahrungsberichte hier zeigen: Wenn der Partner auch gerne spielt, dann finden sich auch mit Kind Wege, wie man zum ausgiebigen Spielen kommt. Wenn beide Spieleenthusiasten sind, dann gibt es meist am Abend die Begründung „bin zu müde“ nicht. :)

    Umgekehrt ist es aber so, dass wenn der Partner nicht mitspielt, es tatsächlich etwas weniger mit Spielen wird. Das hat einfach damit zu tun, dass man als der spielende Part abwägen muss, wie viel Spielzeit man sich selbst nimmt – und damit dem anderen Betreuungszeit gibt. Ich hätte zumindest kein gutes Gefühl, wenn ich dreimal die Woche bis nachts um 2 Uhr spielen gehe und mein Gegenüber dann Abends Bett bringen, Mitternacht aufstehen und Morgens zur Kita bringen muss. Im Optimalfall erreicht man ein gegenseitiges Geben und Nehmen: Der eine geht einmal die Woche Abends spielen, der andere geht dafür jede Woche Abends ins Kino oder mit Freunden weg etc.

    Und diese Aufteilung funktioniert bei uns recht so gut, sodass ich nicht sagen kann, dass ich zu wenig zum Spielen kommen. Es ist aber definitiv weniger geworden, das ist klar. Zusätzlich kompensiere ich das Nichtspielen aber durch – nein, nicht durch Kaufen, das ist ein anderer Thread ;) – sondern durch Meta-Beschäftiigungen mit Spielen (Arche-Nova-Solomodus, Waypoints-Karte, Erde-FAQ etc.). Das macht auch sehr viel Spaß und – sehr positiv – ich kann mich da Abends auch mal einfach nur ne Stunde dransetzen.

    Gruß Dee

  • Meine wichtigste Erfahrung, die ich gerne weiter geben moechte:

    Bei ersten Kind habe ich mich auch total stressen lassen, wenn es geschrien hat. Beim zweiten Kind war ich nur noch nervoes, wenn es keine Geraeusche gemacht hat. Einfach nicht stressen lassen, auch wenn 5 Minuten um ein Flaeschchen warm zu machen sehr anstrengend sind, wenn man neben einer Sirene steht.

  • Ich glaube, es kristallisiert sich hier auch ein starker Unterschied heraus: Spielt der Partner oder spielt er nicht? Die meisten Erfahrungsberichte hier zeigen: Wenn der Partner auch gerne spielt, dann finden sich auch mit Kind Wege, wie man zum ausgiebigen Spielen kommt. Wenn beide Spieleenthusiasten sind, dann gibt es meist am Abend die Begründung „bin zu müde“ nicht. :)

    Das war tatsächlich auch mein Fazit gestern Abend aus diesem Thread. Ich habe danach noch lange mit meiner Frau darüber gesprochen, wie es eigentlich dazu kam, dass wir dieses Hobby so intensiv teilen und was wir wohl jeweils für Spielertypen wären, wenn der Partner garkein Interesse am Brettspiel hätte. Und unserer beiden Antwort war: vermutlich garkeiner.

    Daher fühle ich mit jedem mit, der neben Familie noch "alleine" Zeit fürs Hobby finden muss und würde nochmal sehr deutlich herausstellen wollen, dass meine Erfahrungsberichte stark von der Tatsache gefärbt sind, dass ich das Brettspielhobby so nur lebe, weil ich es zusammen mit meiner Frau (und hoffentlich auch irgendwann mit meiner Tochter) bestreite.

  • Tut gut einfach mal zu lesen, dass man mit seinem „Leid“ nicht alleine ist. Häufig hat man ja das Gefühl, dass es nur bei einem selbst eher suboptimal läuft und doch eigentlich mit Vielen die gleichen Probleme teilt.


    Wir haben zwei Jungs (Abstand 18 Monate), der Kleinere wird in zwei Wochen 1 Jahr. Zum Spielen bin ich seit der Erste auf die Welt kam selten gekommen. Meine Frau ist eher Gelegenheitsspieler und abends meist froh, wenn Sie ins Bett kann, da speziell Kind 2 auch ein High Need Baby ist (bessert sich in den letzten Wochen aber stetig).


    Mir fehlt das Spielen aber auch aktuell nicht. Wie sind beide mit der Haltung herangegangen, dass wir uns bewusst für unsere Kinder entschieden haben und sie Priorität haben. Hobbies sind aktuell noch größtenteils alle heruntergefahren und sollen mit der Zeit wieder in den Alltag integriert werden. Ich hab in meinem Leben ja noch genug Zeit zum Spielen. 🙂


    Wir haben einige Paare im Freundeskreis, die dir Kinder häufig zu den Großeltern packen um möglichst viel von ihrem „alten“ Leben zu erhalten. Jeder soll sein Leben leben, wie er es für richtig hält. Aber ich kann persönlich nicht viel mit der Haltung anfangen. Kinder sind was tolles und ich verbringe gerne viel Zeit mit Ihnen. 🙂