Beiträge von Brettspiel Dude im Thema „Spielen mit Baby“

    Fillias Danke. Ich weiß auch nicht warum, aber irgendwie will man mich auch falsch verstehen. Oder aber es will nicht verstanden oder geglaubt werden. Ist wie mit demokratischen KITAs. Wo 3-Jährige das Konzept von Parlamenten verstehen, echte Mitbestimmung erleben und Leute meinen, das funktioniert ja nicht, weil da bestimmen dann am Ende die 6-Jährigen, wo es lang geht und es gibt jeden Tag Cola. Die Praxis zeigt anderes.

    Weil in der Regel "Entscheiden" nur gespielt wird. Auch in der Schule können die Kinder sich im Sachunterricht demokratisch für ein Tier entscheiden, das gewählt wird. Der Lehrer/die Lehrerin manipuliert aber geschickt so, dass am Ende das gewählt wird, das man eh machen wollte. Selbiges im Morgenkreis: Wenn die Erzieher*innen jeden Vorschlag gleich enthusiastisch begleiten (Cola? Prima, kaufen wir gleich), dann haben die Kinder ja keine Richtlinien. Deswegen greifen sie ein, erklären, wie ungesund das ist und bla und man entscheidet sich gemeinschaftlich für was anderes. Ich bin mir SICHER: würde man dennoch jeden Tag Cola hinstellen, würde die auch getrunken.

    Das ist genau das, was ich im anderen Thread ja schon geschrieben habe und mir da leider als Vorwurf ausgelegt wurde. Für mich aber ein gutes Beispiel. Warum meinen wir bestimmen zu müssen, wann ein Kind ins Bett geht? Wieso traut man seinem eigenen Kind nicht zu, das für sich zu entscheiden? Dabei kann es ja zu Aushandlungen kommen und Absprachen, wegen der KITA oder später der Schule. Das muss auch nicht immer alles reibungslos funktionieren. Aber mit Zwang irgendwas umzusetzen, nur weil es irgendeine Person/Ratgeber oder sonstwas sagt, sorgt doch erst Recht für Frust. Wir selber als Erwachsene wollen auch individuell betrachtet werden, ich möchte so auch Kinder betrachten.

    Weil das verallgemeinert nicht richtig ist. Meiner (8) würde jeden Tag bis 10 aufbleiben und Serien schauen, die nicht für ihn geeignet sind (oder Switch spielen). Morgens wäre er unkonzentriert und ihm würde die Schule NOCH schwerer fallen.

    Glaubst Du, das würde sich nach 5 Wochen irgendwann selbst regulieren?


    Natürlich gibt es da Mittelwege. "Du kannst gern im Bett noch etwas lesen (ruhige Aktivität) bis Du müde bist". Aber rumturnen und Medienkonsum muss ja irgendwie auch ein Ende haben.

    So ähnlich wie die Erfahrungen von Alex SpieLama waren meine auch. Ich glaube, es ist wichtig, BEVOR man Kinder bekommt, die Stressoren durchzusprechen:

    - Wer steht nachts auf, um Windeln zu wechseln?

    - Wer bleibt zu Hause, wenn Kinderkrankenschein angesagt ist? (zum zweiten Mal diesen Monat)

    - Wer geht zum Spielplatz, obwohl er keine Lust auf Spielplatz hat?

    - Wie verteilt man die Hausarbeit, wenn einer sich mehr ums Kind kümmert?

    - Wie findet man Zeit für gemeinsame Hobbys?

    - Wo findet wann GV statt, wenn ein Partnerteil dauermüde ist?


    Offenbar trifft nie alles davon zu - aber das sind die Herausforderungen, vor denen man ggf. stehen kann. Darüber hinaus gibts noch viele potentielle Herausforderungen mehr (z.B. wenn beide bisher Sonntags Kirchgänger sind, beide Samstags ins Stadion gehen und viel Bier konsumieren oder man ausschließlich Ballermann-Urlaub geil findet). Ich vermute, wenn es beiden Partnern gleichermaßen wichtig ist, eine bestimmte Sache zu machen, finden sich für alle dieser Dinge Lösungen. Man sollte nur vorher schon abklopfen, ob das bei beiden auch so der Fall ist.