Beiträge von Alex SpieLama im Thema „Spielen mit Baby“

    Learning aus zwei Babyphasen: die harte Tour (2-3 Nächte durchziehen, wenn es Veränderungen gibt)

    Genau das war es dann auch. Das nächtliche abstillen hat 2 Nächte gedauert, 1 davon war terror, die zweite ging schon und ab der dritten war stillen erledigt.

    Wir haben am Ende 500€ in ein professionelles Schlafcoaching gesteckt und ja, alles was wir da gelernt haben und angewandt haben hat die Situation meistens verschlimmert oder nur kurz verbessert. Der letzte Nagel war "abstillen, zur Not auf die harte Tour". Sie hat nur noch nachts getrunken.

    Und ja, das wars dann. Von stündlich aufwachen sind wir so auf alle 2-3h gekommen aber da stehen wir nun seit August 2023 ohne Veränderung.

    Fillias ich werde hier niemanden direkt ansprechen und kritisieren. Ich würde nicht gefragt. Nur so viel: ich bin allein als Lerntherapeut mit so vielen Pädagogen im Clinch - das XY ist auch Pädagoge nichts über einen potenziell gemeinsamen Standpunkt aussagt. Es gibt ja nicht die Wahrheit, sondern nur Theorien, Konzepte und Ansichten :).

    Ich möchte eines klar stellen, denn das beeinflusst unsere Elternschaft ganz massiv. Wir sind beide Pädagogen, meine Frau sogar Kindheitspädagogin spezialisiert auf 0-12.

    Wir haben (leider) ganz viel im Kopf wie es gehen muss/soll/besser ist.

    Und das hat sicher auch schon zu Problemen geführt. Deswegen sag ich ja auch deutlich: Wissen über Dinge ist nicht immer ein Segen :).

    Ich lese hier viele Dinge, die mit meinem Wissen wie Prozesse und Entwicklungsschritte in dem Alter funktionieren nicht vereinbar sind. Ich weiss aber auch und merke selbst, das jede Familie ihren Modus finden muss und das perfekt nicht geht.

    Und als Pädagoge lernt man in der Regel ganz schnell Ratschläge nur dann zu geben, wenn man gefragt wird - privat also nie 😂

    Wie so oft im Leben kommt es hier auf Kompromisse und Vereinbarungen an.

    Nicht nur. Ich weiß wie das bei dir gemeint ist, aber man muss auch bedenken, dass jeder Elternteil individuelle Grenzen hat (die man vorher vielleicht nicht kannte).
    Mal als Beispiel von mir persönlich:
    Ich habe ADHS und komme damit gut klar und seit meiner Diagnose sogar immer besser. Bis der Stress mit meiner Tochter dazu kam. Das hat "überwundene" Symptome zurück geholt und vorhandene Schlimmer gemacht. Als ADHSler ist man auch ein Stück "high-need"-Mensch.
    Da haben sich einfach Abgründe aufgetan, mit denen niemand gerechnet hat und das hat zusätzlich Energie gekostet (und kostet immer noch). Meine Me-Time ist essenziell, damit ich überhaupt funktioniere.

    Sie ist jetzt 14 Monate und während ich diese Zeilen schreibe liegt sie auf mir und schläft...

    Bei mir hat sie auch nur geschlafen wenn sie auf mir einschlafen durfte. Ablegen war dann volles Risiko, meist bin ich dann selbst vor Erschöpfung bei ihr liegen geblieben, bis sie dann nach ner Stunde wach wurde und ab da ging dann meist nur noch die Mama.

    Auch wenns bei uns mit Geschrei nicht so heftig war (Nachts teilweise schon, aber tagsüber war sie ein Engel): Ich fühl das so sehr NemesisWhip haltet durch. High-Need-Babys sind eine heftige Aufgabe und niemand muss sich schlecht fühlen, wenn er/sie sagt: Ich schaff das nicht mehr. Ich weiß selbst, dass es nach dem "ich schaff das nicht mehr" oft noch 100 Meter weiter geht, aber es kostet sooo viel Kraft :O

    Einfach Mal ein persönlicher Erfahrungsbericht:
    Meine Frau spielt kaum - spielen mit der Frau fällt also flach. Spielen ist für mich also eine Aktivität mit Freunden.
    Hinzu kommt, dass unsere Tochter die ersten 1 1/2 Jahre nicht länger als 1h am Stück geschlafen hat, teilweise gar nicht, wenn niemand neben ihr lag.
    Das killt alles. Da ist Brettspiele spielen die letzte Sorge die wir hatten. Wir liefen so sehr auf dem Zahnfleisch, von Nervenkostüm konnte da keine Rede mehr sein.
    Jetzt ist das knapp 6 Monate her und wir erholen uns im Alltag immer noch von den Strapazen der ersten 1 1/2 Jahre.
    Die Zeit die am einfachsten war, waren die ersten drei Monate.

    Heute spiele ich ca. 1x im Monat den ganzen Tag. Der Rest der freien Zeit geht an Hobbys, die ich alleine ausführen und jederzeit unterbrechen kann. Denn auch heute ist die Schlafsituation nicht wirklich gut, sie ist nur besser.

    Als Pädagoge weiß ich, Schlaf von Kindern und das Bedürfnis nach Hilfe und Unterstützung ist höchst unterschiedlich von Kind zu Kind und von Elternteil zu Elternteil. Da lässt sich absolut nichts verallgemeinern, nichts wirklich an Tipps geben - eher im Gegenteil ist meine persönliche Erfahrung das zu viel Wissen eher verunsichert in solchen Themen.

    Man kann allen frischen und nicht mehr frischen Eltern bei jedem Kind nur die Daumen drücken das es gut läuft und sich niemand wegen solchen Geschichten abschrecken lässt. Denn das ist unsere Geschichte und eure kann ganz anders aussehen.