Selbstexperiment: 1 Quartal keine Spiele kaufen

  • Ich hatte schon überlegt den Thread mit nem Clickbaittitel wie "3 Monate keine Spiele gekauft - schlimmste Zeit im Hobby" aufzumachen, da es sich in dem Hobby ja teilweise so viel um das Kaufen neuer Spiele dreht, dass man meinen könnte ohne neue Spiele zu kaufen kann man keinen Spaß haben.

    Die Idee

    Es war gar nicht der Plan zu Beginn des Jahres dieses Selbstexperiment durchzuführen, ich hatte anfangs einfach nur gar keine Lust neue Spiele zu kaufen. Da wir so viel Blood on the Clocktower gespielt haben blieb nicht so viel Zeit für andere Spiele und die Lust war auch gar nicht so richtig da was anderes zu spielen und kam erst so langsam wieder.


    Es kamen ein paar Kickstarter an in der Zeit und ich hab ganz am Anfang des Jahres ein Spiel von meinem Pile of Shame geholt, allerdings gar nicht mit meinem eigenen Exemplar. Es ist also eine ganz gute Simulation davon, für 3 Monate keine eigenen neuen Spiele gekauft und gespielt zu haben.

    Statistik

    Was hab ich also in dieser furchtbaren Zeit, in der ich keine neuen Spiele kaufen "durfte" gemacht? Ich bin dem schlimmsten und unbeliebtesten Teil unseres Hobbys nachgegangen: dem Spielen.


    Partien: 243

    Spielzeit: 210 Stunden

    Spiele: 68

    - mein Exemplar: 26

    - neu für mich: 19


    27% meiner Sammlung mit dem eigenen Exemplar gespielt


    Wie ihr seht konnte ich in diesen 3 Monaten absolut keine Freude an diesem Hobby haben, weil ich einfach keine neuen Spiele kaufen konnte. Ich habe sogar 40 mal Blood on the Clocktower und 13 mal Spirit Island gespielt, ich musste die selben Spiele mehrfach spielen. Ich konnte durch die Spiele anderer auch nur 19 neue Spiele kennen lernen, wovon sogar 2-3 gut genug waren als das ich mir die eventuell selbst kaufen würde, nur 19 neue Spiele kennen gelernt...


    Spaß beiseite. Ich spiele einfach total gerne und hatte richtig viel Spaß in der Zeit. Ich hab gemerkt, dass ich wirklich gar nicht so viele Spiele besitzen muss und das es für mich auch nicht nötig ist ständig neue Spiele zu kaufen. Mir ist's auch nicht schwer gefallen keine neuen Spiele zu kaufen, ich hatte da nicht mal Lust zu.

    Finanzielles

    Hab ich trotzdem gar nichts gekauft? Nein, so ganz stimmt das auch nicht, es gab ein paar Ausnahme, aber eben keine neuen Grundspiele. Die Ausnahmen waren wie folgt:

    • Among Cultists Erweiterung auf Kickstarter: 28€
    • Nemesis Kriechen Deck: 10€
    • Blood on the Clocktower Upgrades: 16€
    • Skull King von Schmidt Spiele auf Vorrat weil OoP: 5€
    • Sleeves aus Sammelbestellung: 21€
    • Versand + VAT Keep the Heroes Out Erweiterung Kickstarter: 33€

    Ein paar Ausnahmen sind also dabei, das Kriechen Deck für Nemesis ist schwer zu bekommen, deswegen hab ich da zu geschlagen und da hatte ich mir auch noch nicht die Challenge gesetzt und Skull King besitze ich bereits, wollt aber eines auf Vorrat haben.


    Insgesamt also 113€ an "Materialkosten" für dieses Hobby, wenn man mal sowas wie Kosten für Brettspielwochenenden weg lässt. Das hab ich in den letzten 3 Jahren eigentlich regelmäßig jeden einzelnen Monat überboten.


    Ich hab 5 mal Heat mitgespielt und will das haben und es gab ein gutes Angebot auf Kleinanzeigen und es war dumm das nicht zu kaufen, weil's ein gesunder kauf gewesen wäre aber ich wollte dann aus Prinzip das Quartal durchziehen. Als City of the Big Shoulders hier im Marktplatz für 60€ angeboten wurde, wurde ich fast schwach, das suche ich schon lange und es ist nicht leicht zu bekommen, zumal der Preis echt gut war aber ich hatte letztendlich aktuell auch gar keine Lust auf das Spiel, von daher war das okay so.


    Ich glaube ich habe 7 Spiele verkauft in der Zeit für deutlich mehr als 113€ weil da auch Zeug wie Weather Machine und Age of Steam dabei war, somit sind die Ausgaben sogar mehr als gedeckt, tatsächlich also quasi nichts ausgegeben für das Hobby in dem Quartal (Brettspielwochenenden mal ausgenommen).

    Fazit

    Ich hab vergleichsweise wenig Geld für dieses Hobby ausgegeben in den letzten 3 Monaten, definitiv weniger als je zuvor seit ich wieder in diesem Hobby bin aber ich hatte kein Stück weniger Spaß, im Gegenteil, ich hatte richtig viel Spaß in den letzten 3 Monaten mit Brettspielen. Natürlich gibt es unterschiedliche Phasen im Hobby, wer noch dabei ist eine Sammlung aufzubauen und noch nicht so die Connections mit den Brettspielern im Umkreis gemacht hat, der ist in ner anderen Situation wie ich und hat gar nicht den Zugriff auf 68 verschiedene Spiele und kauft natürlich etwas mehr (da is per se ja auch nichts falsch dran).


    Ich konnte dadurch in den letzten Monaten auch einfach mehr Geld beiseite legen und ansparen oder es für andere Dinge ausgeben, die eventuell sinnvoller sind für meine aktuelle Lebenssituation.


    Ich merke auch immer mehr, dass ich gerne die Spiele die ich sehr mag öfters Spiele als immer was neues. Die meisten neuen Spiele die ich kennenlerne sind okay aber nicht überragend und was alleine in zB Spirit Island und Blood on the Clocktower für ein Wiederspielwert drin steckt ist der Wahnsinn.


    Ich habe weiterhin relativ wenig Lust neue Spiele zu kaufen zumal ich aktuell auch einfach weniger Spiele und nicht so gerne neue Spiele auf den Tisch bringe. Ich werde weiterhin ausmisten und die Sammlung ausdünnen um sie auf die Spiele zu reduzieren auf die ich wirklich Lust habe und ich werde weiterhin ganz viel spielen, weil darum geht es mir persönlich in diesem Hobby.


    Aber ich werde mir Heat: Pedal to the Metal beim nächsten guten Angebot besorgen :D


    Spielen > Kaufen

  • Interessanter Bericht, aber fast keine Spiele kaufen ist bei mir normal. Wobei Q 1 bei mir diesmal schon viel war mit 3 gekauften Spielen und einer Erweiterung , da muss ich ja schon auf die Bremse treten :D Ich stimme voll und ganz zu dass man nichts neues braucht oder viel besitzen um Spaß zu haben. 210 Stunden ist schon echt krass. Ist ja noch mal ein Halbtagsjob zu den 40 Stunden Standardjob :D Für die 210 stunden benötige ich ca. 2 Jahre und das ohne Kinder, ohne Familie, ohne anderes Hobby und ohne in den Urlaub fahren :lachwein:

    Einmal editiert, zuletzt von Knolle ()

  • In 3 Monaten 210 Stunden mit Spielen verbringen. Welchen Traum lebst du? So viel Freizeit hätte ich nicht mal ohne Kind 😭

    ☝️ :D

    Das müsste man aber mal korrigieren. Alles was nicht Arbeitszeit ist, ist ja Freizeit, demnach hat jeder locker soviel Freizeit zu Verfügung. Kommt halt nur auf die Gestaltung an ;)

  • In 3 Monaten 210 Stunden mit Spielen verbringen. Welchen Traum lebst du? So viel Freizeit hätte ich nicht mal ohne Kind 😭

    Es waren halt 3 Spielewochenenden dabei die alleine vermutlich für 70-80 Stunden davon verantwortlich sind. Und ansonsten arbeite ich zwar nen ganz normalen 40 Stundenjob, aber meine Freizeit ist dann eben auch mein Freizeit und das ist mir wichtig. Das ich durch Home Office keine Zeit mit Pendeln verliere und weder Kindern noch sonstige Verpflichtungen habe, hilft mit Sicherheit aber sind eben auch bewusste Entscheidungen von mir.


    Da ich oft Abends in der Boulderhalle bin verzichte ich auch öfters auf Spieleabende und spiele eigentlich nur Montagabends und unregelmäßig am Wochenende wie sich's ergibt. Weder spiele ich solo noch viel zu zweit, daher ist mein Empfinden, dass ich gar nicht so viel Spiele

  • Alles was nicht Arbeitszeit ist, ist ja Freizeit, (...)

    Ich vermute, du findest den eigenen Haushalt überbewertet!?

    Bitte keine Spitzen 8o Den Haushalt macht man doch in seiner Freizeit und ist demnach Freizeit und keine Arbeitszeit :) Haushalt ist zwar keine so tolle Freizeitbeschäftigung, aber es ist dennoch Freizeit. Ich mache meinen Haushalt aber während der Arbeitszeit :P

  • In 3 Monaten 210 Stunden mit Spielen verbringen. Welchen Traum lebst du? So viel Freizeit hätte ich nicht mal ohne Kind 😭

    Interessant, klingt für mich ganz normal. Ich hab laut BGstats ca. 170h in diesem Jahr gespielt und das ist für mich recht wenig. Neben Job, Haushalt, Gartenarbeit, Freunden, Familie, Sport, Kino und Urlaub wird aktuell eher 1-2 Mal die Woche gespielt anstatt wie früher 3-4 Mal. Wobei ich sagen muss ich verbring aktuell auch mehr Zeit mit Zocken auf dem SteamDeck anstatt mit Brettspielen. Minis bemalen tu ich auch wieder mehr was mir dann da wieder Zeit wegnimmt. Mtg Zeit lasse ich da auch noch vorneweg.

  • Für die 210 stunden benötige ich ca. 2 Jahre

    Wenns mal reicht. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich überhaupt schon 210 Stunden Brettspiele in meinem Leben gespielt habe ^^


    Was das nicht kaufen angeht... keine Ahnung, finde ich nicht schwer. Wenn man keine kaufen will kauft man eben keine...

  • Ich hab keine Statistiken und kein so großes Fass zum öffnen, aber lange war John Company 2nd Anfang November mein letzter Spielekauf.

    Jetzt im März kam die Heat-Erweiterung dazu und letzte Woche ein paar Erweiterungen für Marvel Champions.


    Fand ich jetzt keine große Leistung und fiel mir auch nicht schwer.


    Gespielt hab ich auch wenig, dafür ordentlich bemalt und Spiele für den Flohmarkt aussortiert - äh, ich meine natürlich ihnen den Mietvertrag gekündigt weil sie schlechte Mitbewohner waren. 😊

    (Für alle Fragezeichengeber: Das bezieht sich auf den seltsamen Euphemismus, dass hier außer mir niemand Spiele verkauft, sondern sie überall "ausziehen müssen". 😅)

  • Ich hab jetzt ohne mir das groß vorzunehmen seit ähm.. Januar nix gekauft. Ok so gut wie nix, hab für 10€ Living Forrest gekauft. Immernoch deutlich weniger als du für Erweiterungen ausgegeben hast. :lachwein:

    Ich kann bestätigen das man es überlebt und einem nix fehlt.


    @210 Stunden:

    Wenn man nur einen Tag am Wochenende von 14 - 22 Uhr spielt sind das 96 Stunden in 3 Monaten. Das ist einmal die Woche.

    Dazu kommen dann ja noch kürzere Runden unter der Woche.

    Finde das jetzt nicht so bemerkenswert, ist halt alles eine Sache von Prioritäten setzen. Für manche ist es dann eben mega wichtig das Fußballspiel ihres Lieblingsvereins jede Woche live zu sehen oder 4mal die Woche im Sportverein aktiv zu sein, andere spielen halt lieber Brettspiele.

  • Los, Kleinkind! Du bis dran!


    IamSalvation benutzt:

    nur einen Tag

    Nur ein Tag ist nicht effektiv gegen Kleinkind.


    IamSalvation benutzt:

    am Wochenende

    Wochenende ist nicht effektiv gegen Kleinkind.


    IamSalvation benutzt:

    von 14 - 22 Uhr

    14 - 22 Uhr ist nicht effektiv gegen Kleinkind.


    IamSalvation benutzt:

    eine Sache von Prioritäten setzen

    Prioritäten setzen ist nicht effektiv gegen Kleinkind.


    Kleinkind benutzt: Anwesenheit.

    Anwesenheit ist sehr effektiv gegen Freizeit.

    Kleinkind hat den Kampf gewonnen!

    ^^ 8o

  • Hach danke für die Erinnerung dankbar dafür zu sein, dass man kinderlos ist :D

  • Dann hast du wohl die Priorität gesetzt Kinder zu bekommen...

  • @210 Stunden:

    Wenn man nur einen Tag am Wochenende von 14 - 22 Uhr spielt sind das 96 Stunden in 3 Monaten. Das ist einmal die Woche.

    14-22 Uhr ergeben aber keine 8 Stunden Nettospielzeit. Eher so 5-6, außer man spielt wirklich nur Spiele die wenig Auf- und Abbauzeit benötigen, und niemand am Tisch eine Erklärung braucht.

  • @210 Stunden:

    Wenn man nur einen Tag am Wochenende von 14 - 22 Uhr spielt sind das 96 Stunden in 3 Monaten. Das ist einmal die Woche.

    14-22 Uhr ergeben aber keine 8 Stunden Nettospielzeit. Eher so 5-6, außer man spielt wirklich nur Spiele die wenig Auf- und Abbauzeit benötigen, und niemand am Tisch eine Erklärung braucht.

    Wuschel hat nicht angegeben ob er Netto oder Brutto Spielzeit meinte.

  • Hach danke für die Erinnerung dankbar dafür zu sein, dass man kinderlos ist :D

    Ach, wenn man erstmal ein hat gibt man es nicht mehr her. Glaub mir, bevor ich meinen kleinen auch nur einen Tag hergebe verbrenne ich lachend meine komplette Brettspielsammlung und esse jeden Würfel der mir in Zukunft über den weg läuft...


    ... überspitzt ausgedrückt. Aber jeder mit Kindern weiß was ich meine ^^

    Dann hast du wohl die Priorität gesetzt Kinder zu bekommen...

    Meine Priorität war es, meinem Dasein einen Sinn zu geben, der über das Bedürfnis selbst Zentrum meines Universums zu sein hinaus geht :)

  • Dann jammer doch bitte nicht rum das du jetzt weniger Zeit hast selbst Zentrum deines Universums zu sein und sei glücklich mit deinem Sinn, danke :)

  • Ich muss da wieder hin. Ich war schon einige Jahre fast komplett raus aus Kickstarter und der Wunsch neue Spiele zu kaufen war nur noch sehr selten richtig stark. Mehr noch, habe ich einen Großteil meiner Spiele sogar verkauft.


    Und dann kam der Umzug. Und der neue Job. Und plötzlich hatte ich wieder deutlich mehr "disposable Income", wie man so schön sagt ... und zack, war ich wieder drin. Ich hab in den letzten 6 Monaten mehr für Kickstarter und Spiele ausgegeben, wie in den 6 Jahren davor zusammen.


    Aktuell suche ich noch 2 Erweiterungen für Darklight Memento Mori ... wenn ich die habe ... kaufe ich GAR keine Spiele mehr. Bis ich das Geld, dass ich zuletzt ausgegeben habe, "wieder drin habe" ... im Besten Fall, bin ich dann den Reiz des neuen komplett los.

  • Selbst zu Studi-Zeiten bin ich mangels Mitspieler nicht auf diese Spielzeit gekommen.

    Zum Kaufverhalten: Ich hab irgendwann gemerkt, dass die Neugier auf Neues und das Kaufen mehr Kompensation war als alles andere. Seit ich das abgestellt habe, geht es mir vieeel besser mit dem Hobby.


  • Vater einer 1,5 jährigen Tochter. Meine Frau und ich haben in der letzten Woche ca. 40h Brettspiele gespielt. Geht nicht immer aber geht. Tochter ist halt immer mit im Raum. Mal will sie auf den Arm und guckt zu, mal macht man ne Stunde Pause und liest ihr was vor, wechselt Windeln, geht spazieren oder was gerade ansteht und mal sitzt sie 2 Stunden auf ihrem Spielteppich und beschäftigt sich. Man muss halt flexibler sein und bereit sein auch mal ne Stunde weniger zu schlafen, aber das Argument "mit Kind geht garnixmehr" hab ich bisher nicht nachvollziehen können.

  • aber das Argument "mit Kind geht garnixmehr" hab ich bisher nicht nachvollziehen können

    Ich möchte nur daran erinnern, dass besonders Kleinkinder massiv unterschiedlich in ihrer Bedürftigkeit sind. Nur weil man mit dem eigenen Kind Glück hat (und das ist es, wenn es mit 1,5h zwei Stunden alleine spielt), sagt das nichts über andere Kinder.

    Meine wird 2 und braucht unsere Aufmerksamkeit aktuell mehr denn je, auch das ändert sich ja teils wöchentlich.

    Ich kann aber auch nicht "abschalten" und spielen wenn die Kleine unterbricht, auch da ist jeder Jeck anders :)

  • Sorry, aber so ganz stimmt der Topic und die Ausführungen "keine neuen Spiele gekauft zu haben" nicht.


    Wird dann ja selbst relativiert mit "keine Grundspiel" und dann doch als "Spiel" Skull Kings.


    Irgendwoher kenne ich dieses: So lange X nicht mehr konsumieren bzw. konsumiert zu haben..und dann kommt das aber:

    - da ist die Ausnahme, weil Y (bspw. es so günstig war)

    - da dann die Ausnahme, weil Z

    - etc.


    aus anderen Bereichen.


    Ist ja nicht schlimm, nur die Aussage ist nicht zutreffend (und ggf. ein bisschen Selbstbetrug).

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

  • 3 Monate keine Spiele kaufen ist doch keine Competition :sleeping:

    Ich habe seit über 1 Jahr nichts mehr gekauft. Weil mich nach den Jahrzehnten nichts mehr vom Stuhl reißt. War irgendwie immer alles schon da, oder es befindet sich etwas zu ähnliches bereits in der Sammlung.

  • aber das Argument "mit Kind geht garnixmehr" hab ich bisher nicht nachvollziehen können

    Ich möchte nur daran erinnern, dass besonders Kleinkinder massiv unterschiedlich in ihrer Bedürftigkeit sind. Nur weil man mit dem eigenen Kind Glück hat (und das ist es, wenn es mit 1,5h zwei Stunden alleine spielt), sagt das nichts über andere Kinder.

    Meine wird 2 und braucht unsere Aufmerksamkeit aktuell mehr denn je, auch das ändert sich ja teils wöchentlich.

    Ich kann aber auch nicht "abschalten" und spielen wenn die Kleine unterbricht, auch da ist jeder Jeck anders :)

    Versteh ich, aber ich bin ja nunmal nur in meiner eigenen Lage und kann nicht bewerten inwiefern Kleinkinder vom Wesen her anders sind oder durch ihre Umgebung geformt werden. Ich kann nur bewerten, dass die Selbstständigkeit ganz alleine kommt, wenn man dem Kind das Gefühl vermittelt, dass man bei Bedarf jederzeit zur Verfügung steht. Sicher gibt es aber 1000 andere Faktoren und das führt jetzt dann doch viel zu weit vom Thema weg.

    Deinen anderen Punkt kann ich dagegen noch viel mehr verstehen. Es gibt Abende, nach denen ich sagen muss "das hat jetzt mal so garkeinen Spaß gemacht", weil man ständig beim Kind ist, alle 5 Minuten unterbrechen muss und der Kopf mit 3 Dingen gleichzeitig beschäftigt ist. Genauso gibt es aber Abende, die total entspannt sind. Da man das vorher selten weiß, probiert man es entweder aus, oder lässt es lieber bleiben. Da unsere Tocher Abends nicht vor 23 Uhr zum Schlafen zu bringen ist, ist die zweite Option für uns keine, da wir sonst nie spielen würden. Also muss man eben die 3 von 10 nervernzehrenden Abende in Kauf nehmen.

    210h in 3 Monaten geht also auch mit Kleinkind. Vielleicht nicht mit jedem Kleinkind und vielleicht nicht für alle Eltern, da es ihnen zu stressig ist. Und ganz sicher nicht in jedem 3 Monate Fenster. Wie du sagst, es ändert sich wöchentlich. Aber es geht wenn man opportunistisch ist und entsprechend seine Freizeit priorisiert und das war ja der Diskussionspunkt.

    Einmal editiert, zuletzt von Fillias ()

  • Tatsächlich ist es - denke ich - wie mit allem einfach nur eine Gewöhnungssache.


    Man informiert sich über Brettspiele. Sieht etwas, was einen anspricht. Und backt dann den Kickstarter bzw. kauft das Spiel im Handel. Dann liest man die Regeln. Und die besonders privilegierten Fans des geneigten Tafelspiels, schaffen es dann sogar mal, das Spiel zu spielen. Und oft verkauft man das Spiel dann wieder. Wenn ich mich so im erweiterten Bekanntenkreis umsehe, würde ich sogar behaupten, dass "oft" hier mit "fast immer" gleichzusetzen ist.

    Und dann geht der Zyklus wieder von vorne los.


    In der Zeit, in der ich fast gar nix gekauft habe, hat es mich im Grunde nur dann gestört, wenn ich mich wieder wild über die neuesten Spiele informiert habe. Das habe ich dann auch deutlich eingeschränkt. Und siehe da ... ich hab auch nix verpasst. Die Spiele, die ich nicht gespielt habe, verschwanden auch nach wenigen Monaten wieder vom "DER GANZ KRASSE SHIT!"-Diskussionstisch ... und das nächste Zeug wurde gehyped. Weniger Spaß hatte ich in der Zeit aber sicher nicht ... ich hab halt anderes Zeug gespielt. Ging auch.

  • Fillias

    Nicht ganz. Es ging hier nicht um Spielen mit genau 1 Kleinkind, sondern mit Kindern generell.

    Und spätestens beim zweiten Kind klappt das nicht mehr so wie von Dir momentan praktiziert.

    Der von mir zitierte Post von Player2 hat ein Kleinkind in den Kampf geschickt. Dagegen habe ich argumentiert.

    Dass man mit 8 Kindern, 5 Hunden, 3 Katzen und 2 Nebenjobs nichtmehr viel zum Spielen kommt ist bestimmt richtig, entspricht aber weder meinem Punkt noch meiner Lebensrealität.

    Und wenn man es ganz auf die Waagschale legen will, begann das Argument sogar damit, dass 210h in 3 Monaten sogar für Menschen ganz ohne Kinder viel sei. Weiß also nicht ganz worauf du hinaus willst. Deine Aussage mag aber sicher korrekt sein. Bestätige oder dementiere ich dann, wenn es soweit ist und ich mitreden kann. 8o

  • Fillias

    Nicht ganz. Es ging hier nicht um Spielen mit genau 1 Kleinkind, sondern mit Kindern generell.

    Und spätestens beim zweiten Kind klappt das nicht mehr so wie von Dir momentan praktiziert.

    Bei uns hat sich mittlerweile das geflügelte Wort "Ein Kind ist kein Kind" etabliert.

    Das merken wir jedes mal, wenn wir eine von unseren Beiden mal alleine haben, weil die andere gerade anderweitig "vergeben" ist.

    Das ist fast wie Urlaub :lachwein:

    Geschwisterdynamiken sind teilweise schön, teilweise aber auch sehr "beobachtungsintensiv".

  • Ich möchte nur daran erinnern, dass besonders Kleinkinder massiv unterschiedlich in ihrer Bedürftigkeit sind. Nur weil man mit dem eigenen Kind Glück hat (und das ist es, wenn es mit 1,5h zwei Stunden alleine spielt), sagt das nichts über andere Kinder.

    Meine wird 2 und braucht unsere Aufmerksamkeit aktuell mehr denn je, auch das ändert sich ja teils wöchentlich.

    So sieht es aus. Ich kann meinen Zweieinhalbjährigen nicht an den Tisch setzen und zugucken lassen. Das funktioniert nicht mal für 10 Minuten. Er hat schon immer sehr viel Aufmerksamkeit eingefordert, bestenfalls kann er sich zur Zeit 15 bis 20 Minuten selbst beschäftigen dann "Papa, mitkommen" oder "Papa soll ich dir mal was zeigen". Freunde von uns haben eine Tochter, die ist jetzt knapp 4. Die konnte man aber auch schon mit 2 an ihren Puppentisch setzen und dann hat sie gemalt oder mit Pferden gespielt... bei uns undenkbar. Meine Frau ist Lehrerin, kann also irgendwie mit Kindern umgehen (oder hat zumindest Erfahrung mit ihnen) und sie bekommt ihn auch nicht beschäftigt, egal was wir versuchen. Kein Kind ist gleich... so abgedroschenen der Spruch ist, so wahr ist er eben auch.

  • #SpiritIsland Zerklüftete Erde sowie einige Promo-Geister gekauft, zum Solo spielen, dafür #20Strong nicht gekauft,


    Kleinkind haben wir auch, stetiger Wechsel, mal haben wir mehr Freiräume mal weniger, problematischer bei mir ist eher die Drei-Schicht-Arbeit, plus Wochenend- und Feiertagsdienst,


    ...bin dann mit dem Stellenanteil auf 80% herunter so das meine Gattin und ich einen regelmäßigen freien Donnerstag verfügen, der (auch) zum Spielen genutzt wird ...


    Meine Gattin strebt zum Jahresende ein "berufsbegleitendes" Studium an, das wird unsere Freizeit noch mal anders stückeln, so das ich zur Zeit kaum über Brettspielneuanschaffungen nachdenke ( zwei bis drei Erweiterungen zu bestehenden Titeln mit Solo- Potential maximal für 2024)


    Also der Neukauf von geraden komplexen, umfangreichen Titeln frisst rech ordentlich Zeit- Ressourcen (Regeln lernen, Regel lehren, pöppeln und sortieren, sleeven, gffs. Lernpartie(en)) so das wir uns jetzt auf unsere bewährten "Klassiker" stürzen .... ( Zuletzt #Teotihuacan All in welches nun durch das "Buch der Herausforderung aufgewertet wird) ... Ach ja mein zweites Standbein ist das Solo-Spiel ... läßt sich gut in Schichtarbeit integrieren... :sonne:

  • Fillias

    Wenn man die Situation mit Kind vergleichen will muss man auch andere Faktoren berücksichtigen. Wer sich gerade in Elternzeit befindet hat natürlich mehr Zeit als ein wieder berufstätiges Paar (was bei 1,5 Jahren m.E. die häufigste Kombination sein dürfte).

    Ich kann und will natürlich nicht bewerten, wie es bei Euch aussieht.

  • Wie schön, dass ich den Status "Kleinkind" in meiner Familie zu "aktive Mitspieler at home" getauscht habe. ^^


    Das konterkariert leider den Plan, weniger zu kaufen. Die Erweiterung zu Tokyo Highway war plötzlich auf der Wunschliste für den Geburtstag gelandet, genauso wie das Plüschtier bei Keep the Heroes out.

    Und Wyrmspan war natürlich für meine beiden Drachen-Fans auch ein Must-buy.


    Es ist etwas tolles, aktive Mitspieler zu Hause zu haben. Aber es torpediert definitiv den Plan, weniger zu kaufen. ;)

  • Insgesamt also 113€ an "Materialkosten" für dieses Hobby

    Wir wollten uns ein halbes Jahr kein Spiel kaufen. Mein Frau schenkte mir zum Geburtstag HEAT - nasser Asphalt. So wurden 29 EUR ausgegeben. Aber an die 210 Spielstunden kommen wir aber nicht ran.

    Daher beginnt unsere Challenge von vorne :) (Sollte klappen: Urlaub, EM, Sport steht da auf dem Programm, da bin ich froh mal was bekanntes zu spielen)

  • Fillias

    Wenn man die Situation mit Kind vergleichen will muss man auch andere Faktoren berücksichtigen. Wer sich gerade in Elternzeit befindet hat natürlich mehr Zeit als ein wieder berufstätiges Paar (was bei 1,5 Jahren m.E. die häufigste Kombination sein dürfte).

    Ich kann und will natürlich nicht bewerten, wie es bei Euch aussieht.

    Ich arbeite vollzeit im Homeoffice und meine Frau ist zwar nichtmehr in Elternzeit, baut aber gerade für ein Dreivierteljahr ihre Überstunden und Resturlaub ab, ist also mit Kind zuhause.

    Sicher ist das, plus dem Fakt, dass wir "nur" ein Kind haben, gerade eine gute Situation zum Spielen. Allerdings renovieren wir auch seit einem Jahr parallel unser neues Haus und arbeiten sehr viel im verwilderten Garten. Trotzdem nehmen wir uns zur Zeit deutlich mehr Zeit zum Spielen als in den letzten Jahren, wo uns schlicht der Platz für einen adequaten Tisch gefehlt hat (60qm Wohnung zu zweit inklusive einem Homeoffice Zimmer ist nicht so geil als Brettspieler). Es ist also sehr viel Verlangen nach Spieleabenden da, welches sich jetzt seinen Platz in der Freizeitpriorisierung erkämpft.

    Ich kann also durch meinen extremen Lebenswandel im letzten Jahr sehr gut nachvollziehen, dass Hobbyzeit massiv vom Lebensumstand bestimmt wird und kann auch jeden verstehen, der phasenweise kaum oder garkeine Zeit zum Spielen findet. Mein Punkt war ja auch nie, dass alle ihre 210h pro Quartal vollmachen müssen. Ich hab lediglich behauptet, dass das auch mit (einem) Kind möglich ist. Da ich nunmal zur Zeit der lebende Beweis bin.