Beiträge von brettundpad im Thema „Selbstexperiment: 1 Quartal keine Spiele kaufen“

    brettundpad dein Text käme viel weniger hochnäsig rüber wenn du statt "man" ein "ich" benutzen würdest.

    Du kannst das mit deinen Kindern. Das ist toll.

    Es gibt tausend Umstände die nichts mit unselbstständiger Erziehung zu tun haben, warum andere das nicht oder nur sehr schwer können.

    Ich habe einmal "man" geschrieben, sonst spreche ich doch von mir. Schade, wenn das hochnäsig rüberkommt. Das ist nicht meine Intention. Ich glaube halt, dass man (auch ich) eben oft suboptimal agiert. Man (ja, eben alle) könnten wahrscheinlich viel gelassener und besser leben, auch mit Kindern. Denkst du, ich hatte nicht meine Probleme? Eins habe ich ja schon erzählt. Ich glaube aber an Verbesserung. Ich glaube daran, dass eben Kinder viel mehr sind, als wir es ihnen zumuten.

    Brettspiel Dude Jetzt müsste man sich darüber unterhalten, was es heißt "gute Eltern" zu sein. Das wäre aber RSP, ein Buch habe ich immerhin verlinkt. Darum lasse ich das. Nur so viel, ein genervtes, gestresstes Elternteil, welches seine Freizeit komplett dem Kind unterordnet, macht sich nicht glücklich und mit Pech auch nicht das Kind, vor allem wenn ihm alles abgenommen wird. Das heißt noch lange nicht, dass man Kinder schreien lassen soll oder ihnen nicht die Windel wechselt. Ich liebe auch meine Kinder, wurde sogar zweimal wegen denen gekündigt, weil sie mir wichtiger als mein Job waren. Für mich sind das aber zwei verschiedene Paar Schuhe. Aber sofern jeder glücklich ist, so wie es ist, ist es ja okay.


    Ursprünglich wurde hier nur von den ersten 12 Jahren gesprochen, dann ein Bild von heulenden Kindern gezeichnet, mit der Unmöglichkeit Edge of Darkness zu spielen. Und da widerspreche ich ganz massiv, weil es Kinder in eine Ecke stellt, wo sie nicht stehen sollten und es ein Bild zementiert, welches so gerne gerade in unserer Gesellschaft gern bedient wird (laut, nervig, störend, unselbstständig, nicht erzogen ...). Kinder werden in meiner Wahrnehmung oft als Spaß-und-Freizeit-Blocker definiert und das empfinde ich zumindest nicht so. Klar, das Leben ist anders, gerade ein zweites Kind ist heftig, aber man kann sich so wunderbar mit vielen arrangieren und es ist so viel mehr möglich als man vielleicht denkt.

    Tjoa, dann ist das Schicksal meines Sohnes ja besiegelt...

    Man hat es selbst in der Hand. Da ist gar nichts besiegelt und von mir schon gar nicht. Ich will hier nicht übergriffig sein. Es geht oft nur anders, als man denkt! Und ich mag diese pauschalen Geschichten selber nicht. Jede Familie ist wie sie ist. Nur ist das Leben mit Kindern eben nicht vorbei und die Freizeit muss auch nicht gestorben sein. Genauso wenig wie Kinder immer lieb und toll sind. Diese heile Insta-Family-Welt ebenso schwachsinnig, wo das Lächeln des Kindes allen Stress der Welt zu tilgen vermag.

    Ansonsten: Wie man ein Kind lieben soll - Buch von Janusz Korczak (insbesondere Kapitel "Das Kind in der Familie"). Beeindruckend aktuell, obwohl schon so alt. Regt zum Nachdenken an.

    Eltern haben genauso viel Freizeit wie Nicht-Eltern, aber deutlich weniger freie Zeit. Die Freizeit bei Eltern verplant sich halt von alleine - und das über einen Zeitraum von sicherlich mindestens 12 Jahren. Und das ist ein zeitliches Investment, das man nicht einfach kappen kann und sagen kann "ok, heute spiel ich mal Edge of Darkness und lasse die Kleine schreien". Es ist keine Wahl. Es ist verplante Zeit.

    Wieso sollte die Kleine schreien? Ich weiß zwar, worauf du hinauswillst, aber diese negative Gegenüberstellung finde ich irgendwie unschön.

    Und ich will gar nicht wissen, wie viele Menschen ohne Kinder ihre Zeit "verplanen". Mein Leben wurde früh mit 2 Kinder bereichert und komischerweise hatte ich immer mehr Zeit als alle anderen für Brettspiele. Diese Kindergeschichte ist auch nur eine Sache der Umsetzung. Kinder verstehen früh viel mehr als man denkt, man kann Absprachen treffen, sie involvieren und sie in das Familienleben mit einbinden.

    Ja, ich kenne auch diese Paare. Kinder bekommen, das ganze Leben wird auf den Kopf gestellt, am besten bleibt "Mutti" dann auch noch zu Hause, Thema Nummer 1 sind nur noch die Kinder, für nichts mehr Zeit, weder fürs Paar-sein, noch für sich selbst und am Ende sind die Kinder auch noch völlig unselbstständig. Das muss so aber nicht laufen.

    Hier wurde richtigerweise von Prioritäten gesprochen. Arbeit, eigener Luxus, was ich wirklich brauche im Leben, auch das kann man mit anderen Prioritäten anlegen. Hamsterrad und wenig Zeit für seine Hobbys haben nicht unbedingt etwas mit Kindern zu tun.

    Kind sagt, lass uns Chronicles of Drunagor spielen.


    Kind sagt, lass uns Star Wars Unlimited spielen.


    Kind sagt, lass uns Lost Light spielen.


    Kind sagt, lass uns Black Rose Wars Rebirth spielen.


    Kind sagt, lass uns Mind Bug spielen.


    Kind sagt, lass uns Heroes of Land, Air & Sea spielen.


    Kind sagt, lass uns Star Wars Shatterpoint spielen.


    Kind sagt, lass uns Super Fantasy Brawl spielen.


    Was bin ich dankbar, zwei Kinder an meiner Seite zu haben, die meine Möglichkeiten enorm erweitern, auch Spiele zu spielen, die meiner Frau weniger gefallen. Immer verfügbare Spielpartner:innen. Ich liebe meine Familie.