Virtuelle "Online-SPIEL-2020" denkbar?

  • Wenn virtuelle Messen von mir Geld haben wollen, dann frage ich als erstes: "Was kriege ich dafür?"

    Bei einer realen Messe zahle ich Eintritt für das Erlebnis Messe. Ich kann mir das anschauen, was ich will. In meinem eigenen Tempo durch die Hallen laufen. Vielleicht das eine oder andere Spiel anspielen, zumindest mal Fragen stellen. Wenn mir etwas gefällt, kann ich es direkt vor Ort kaufen und mitnehmen. Das meiste davon geht bei einer virtuellen Messe nicht. Also fragt sich der Kunde, sicher nicht nur ich selbst, wieso man für das Anschauen einer fremd kuratierten Werbesendung von Leuten, die einem etwas verkaufen wollen, auch noch Geld zahlen soll. Wer das tun möchte, soll es gerne tun, aber ich brauche das nicht. Was die interessantesten Neuheiten sind, kriegt man ziemlich sicher auch später noch mit und bis dahin habe ich mehr als genug gute Spiele bereits zuhause.

    Im Internet muss alles gratis sein?


    Die echte Spiel ist für mich kein Erlebnis sondern eine strafe du müsstest mir viel geld bieten damit ich hingehe.


    Edit: zur Klarstellung: das hat nichts mit der Spiel an sich zu tun sondern damit dass ich per se nicht mehr auf massenveranstaltungen gehe. Auch schon lange vor corona.


    Ind wieso soll ich mir virtuell nicht ansehen können was ich will? Ubd wieso soll ich nicht fragen loswerden können bspw per chat/email.


    Ich sehe keinen Vorteil bei einer normalen messe aber viele nachteile.

    4 Mal editiert, zuletzt von Schlafabtausch ()

  • Im Internet muss alles gratis sein?

    Keineswegs. Aber wer Geld haben will, der muss sagen, was er dafür bietet. Dann kann man darüber reden, ob es das einem wert ist.

    Natürlich! Aber ich gehe erstmal davon aus, dass da etwas geboten wird. Die organisieren dass ha nicht damit es dann keiner guckt. Und dann ist natürlich ne preisfrage. Wieviel wofür. Das ist klar.


    Aber was du oben geschrieben hast freie zeiteinteilung wann man sich was ansieht, fragen stellen, das geht im Internet m.E. sogar besser.

    3 Mal editiert, zuletzt von Schlafabtausch ()

  • Ich hatte folgendes bereits im anderen Spiel 2020 Threads geschrieben, passt hier aber wunderbar rein.


    Schön wäre tatsächlich wenn es ein Plattform gäbe über das Messe Wochenende, auf der die "ganzen" Verlage ihre Spiele präsentieren könnten:


    - vernünftige Videos mit/ohne Regelerklärung

    - Regelverlinkung

    - Bilder

    - eventuelles "Watch it played"

    - Gewinnspiele

    - Verlagseindrücke

    - virtuelle Betriebsführungen

    - Hinter den Kulissen Videos

    - Tabletopia / Tabletop-Simulator / Probespiele

    - Chatkanal


    und wo man zu Messepreisen, Messe-Goodies, Messe-Bundles, was auch immer bestellen kann.

    Egal wie viel man bei welchem Verlag bestellt, Versand würde nur einmal in Rechnung gestellt.


    Ob man dort dann freie Händler einbindet :denk:, vielleicht per Link auf deren Shop, bzw. wer über den Link in den Shop kommt bekommt nochmal extra Messeangebote.


    Zugang zu diesen speziellen Angeboten würde ich dann über eine Onlineticketkarte machen. Könnte mir da z.b. 4,99€ vorstellen pro Zugang.


    Sicherlich ausbaufähig und bis zur Messe nicht umsetzbar, aber so eine Geschichte fänd ich toll.

    Dann würden sich die Verlage vll auch um einen sehr professionellen Auftritt kümmern und man könnte das ganze mit den Online-Tickets teilfinanzieren.

    Zumal die Verlage auch extreme, andere, reale Messeausgaben sparen.


    Wer normal online bestellen möchte, kann das tun, wird das tun, aber Neuerscheinungen könnte man Messe- und/oder Partnerexklusiv machen.

    Ist ja eh nicht unüblich, wer ein Spiel nicht auf der Messe kauft, muss bis Januar/Februar warten, bis er es bekommt, weil vergriffen oder nur bedingt Verfügbar.

  • ...


    und wo man zu Messepreisen, Messe-Goodies, Messe-Bundles, was auch immer bestellen kann.

    Wenn ich sehe wie oft NACH Der Messe die Preise absürzen, dann , Nein, lieber nicht zu MEsse Preisen.

  • Der Grund für einen Spielekauf auf der Messe ist IMHO selten der Preis, sondern eher das sofortige Mitnehmen-Können, was einem eine virtuelle Messe aber leider nicht bieten kann.

    Es gibt auch noch günstige Messepreise in Essen, aber die sind in den letzten Jahren verdammt selten geworden -- und für besonders gefragte Neuheiten quasi gar nicht mehr vorhanden.

  • Der Grund für einen Spielekauf auf der Messe ist IMHO selten der Preis, sondern eher das sofortige Mitnehmen-Können, was einem eine virtuelle Messe aber leider nicht bieten kann.

    So ist es - erinnert mich an 2017 mit „The Expanse“: Am Donnerstag um 10:07 am Stand - sorry, alle weg...:(

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Wenn ich sehe wie oft NACH Der Messe die Preise absürzen, dann , Nein, lieber nicht zu MEsse Preisen.

    Du weißt doch noch gar nicht, wie Messepreise bei einer Onlinemesse aussehen würden.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Egal wie viel man bei welchem Verlag bestellt, Versand würde nur einmal in Rechnung gestellt.


    Und wie schon im anderen Thread die Frage, wie soll das wirtschaftlich funktionieren?

    Wie das wirtschaftlich funktioniert kann ich dir nicht sagen, das ist erstmal nur ne Idee.

    Wäre für Importe selbstverständlich eh nicht durchführbar, Versand und Zoll sind zu hohe Kosten.

    Es ging mir nur darum das Thema Onlinemesse Mal etwas auszuleuchten.

  • Wäre für Importe selbstverständlich eh nicht durchführbar, Versand und Zoll sind zu hohe Kosten.

    Das verstehe ich nicht. Wenn die Messe real stattfindet und dort Spiele von ausländischen Verlagen verkauft werden müssen die auch einmal nach Deutschland geschafft werden und da fällt doch genauso Versand und Steuer an.

  • Wenn ich sehe wie oft NACH Der Messe die Preise absürzen, dann , Nein, lieber nicht zu MEsse Preisen.

    Du weißt doch noch gar nicht, wie Messepreise bei einer Onlinemesse aussehen würden.

    Hatte das auf die Normalen Messerpreise bezogen.

  • Wäre für Importe selbstverständlich eh nicht durchführbar, Versand und Zoll sind zu hohe Kosten.

    Das verstehe ich nicht. Wenn die Messe real stattfindet und dort Spiele von ausländischen Verlagen verkauft werden müssen die auch einmal nach Deutschland geschafft werden und da fällt doch genauso Versand und Steuer an.

    Ja, aber welcher Verlag schickt denn Spiele für eine Onlinemesse an einen Standort irgendwo in der Welt, nur damit ein Veranstalter vor die Arbeit hat alle Spiele zu verpacken und zu verschicken, damit die Käufer nur einmal Versand zahlen? Das ist logistisch und finanziell nicht machbar.

    Mal davon ab, dass ich persönlich so eine Sache auch bescheuert finden würde und als Verkäufer/Verlag mich nicht auf sowas einlassen würde.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

    2 Mal editiert, zuletzt von Peer ()

  • Ich halte es für utopisch, dass der Metzler Verlag die fullfillment Lösung für die Verlage kanalisiert. Da steckt enormer logistischer und somit finanzieller Aufwand dahinter. Vor allem das Thema Rückgabe durch Fernabsatz wäre eine meines Erachtens in der Zeit unlösbare Aufgabe. Einzig die Möglichkeit, dass die Verlage auf die Versandkosten verzichten und somit der "kostenlose" Versand möglich wäre.


    Für mich persönlich stellt sich die Frage einer online Messe an der konkreten Ausgestaltung. Für Werbevideos zahle ich keine Eintritt. Kuratierte Let's Plays oder Live-Gespräch eher.

  • Das Einkaufserlebnis auf einer Online-Messe wird nicht vergleichbar zu den bisherigen Spielemessen sein. Oft habe ich dort, rein aus der Begeisterung einer Anspiel-Session ein Spiel direkt am Stand gekauft. Auch auf die Gefahr hin, dass sich dieses Spielerlebnis nachher nie so wiederholen lassen wird oder das Spiel erst dann aufm Tisch kommt, wenn es längst preisgünstiger bei Versendern bestellbar ist.


    Bei einer Online-Messe ist das Einkaufserlebnis ("ich gönne mir ein neues Spiel und weiß, dass der volle Kaufpreis dem Verlag zugute kommt") wohl nicht so unmittelbar gegeben. Das wäre ja eher eine typische Online-Bestellung mit unbekannter Wartezeit, bis ich das neue Spiel wirklich in Händen halte. Spontankäufe werden da eventuell wegfallen, auch weil man ausreichend Zeit hat, sich zu informieren und zu überdenken, ob man das "wirklich braucht".


    Somit sehe ich eine Online-Bestellmöglichkeit nur zur Zusatznutzen. Ob direkt vom Verlag oder von der Messe selbst oder von Fachhändler-Kooperationspartner durchgeführt, ist mir da eher nebensächlich, sofern ich mich auf die Verpackungsqualität und den Reklamationsservice verlassen kann.


    Spätestens bei den ganzen kleineren Verlagen ausserhalb Europa wird es da sowieso schwierig, weil bisher hatte ich fast immer am Donnerstag bis Samstag auf der Messe eingekauft, um dann in Ruhe zu Hause die Spiele zu prüfen, um am nächsten Tag direkt am Messestand reklamieren und nachbessern lassen zu können. Ansonsten kann es Wochen dauern, bis man Ersatz bekommt nach der Messe, weil ausverkauft oder Kommunikation schwierig und Versandwege lang.


    Deshalb werden wohl die, welche die SPIEL bisher vor allem als Einkaufsmesse gesehen haben, schwierig zufriedenstellen zu sein mit einer Online-Messe. Einziger Vorteil ist, dass man keine Spielekartons durch die Messehallen schleppen muss. Aber das habe ich bisher immer in Kauf genommen.

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  • Das wäre ja eher eine typische Online-Bestellung mit unbekannter Wartezeit, bis ich das neue Spiel wirklich in Händen halte.

    Ich hoffe sehr, dass bei jedem Spiel ehrlich angegeben wird, ob es sofort lieferbar ist oder wie lange die Lieferdauer wäre! Denn echte Messeverkäufe ergeben für mich nur dann Sinn, wenn ein Spiel sofort oder in kürzester Zeit lieferbar ist.

    Spätestens bei den ganzen kleineren Verlagen ausserhalb Europa wird es da sowieso schwierig, weil bisher hatte ich fast immer am Donnerstag bis Samstag auf der Messe eingekauft, um dann in Ruhe zu Hause die Spiele zu prüfen, um am nächsten Tag direkt am Messestand reklamieren und nachbessern lassen zu können.

    Als ob du jemals etwas hättest reklamieren müssen ... :evil::lachwein:

  • Meine Reklamationsquto ist drastisch zurückgegangen. Eventuell aber auch, weil ich weniger Spiele kaufe. :/


    So oder so fand ich Messe-Direktkauf immer gut, weil ich da einen direkten Ansprechpartner vor Ort hatte für alle Fragen. Nachher per E-Mail ist dann oft mühsam und zeitintensiv gewesen.


    Aber diese ganzen Herausforderungen wird der Merz-Verlag aufm Schirm haben. Und wird auch klar sein, dass nie alle Wünsche erfüllt werden. War ja auch bei der normalen SPIEL bisher so.

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  • Meine Reklamationsquto ist drastisch zurückgegangen. Eventuell aber auch, weil ich weniger Spiele kaufe.

    Klugscheißmodus: Auf deine "Quote" hat die Menge der gekauften Spiele keinen Einfluss. 8o

  • Thygra : Er schrieb aber von seiner Reklamationsquote. Die basiert nun mal auf einer konkret gemessenen Fehlerquote bei seinen gekauften Spielen und nicht auf einer Gesamtfehlerrate von allen auf der Spielemesse verkauften Spielen.

    Du weißt genauso gut wie ich, dass bei wenigen Realisierungen von Zufallsprozessen mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit der nicht statistisch gebildete Mensch genauso leicht "Och, was haben die immer alle mit ihren Fehler? Bei mir war noch nie was verkehrt. Das mit den Fehler wird gnadenlos übertrieben!!!" denken kann wie andersrum "Bei den Erstauflagen in Essen sind 20% fehlerhaft!!! Beweis: von meinen 10 gekaufen Spielen musste ich 2 reklamieren!"

    Das ist genau das Problem mit zu geringen Stichprobengrößen. Bei 10 gekauften Spielen macht jeder Fehler direkt 10 Prozent Unterschied in der gemessenen Fehlerquote und von solchen Zahlen auf die tatsächliche Fehlerquote zurück zu schließen, ist nahezu unmöglich.

  • Sepiroth : Du unterliegst hier einem Denkfehler. Die Stichprobengröße wäre irrelevant bei 100% (oder 0%) realer Fehlerrate. Sonst nicht. Bei 100% gemessener Fehlerrate eines nicht sicheren Ereignisses gilt es doch umso mehr, dass die Stichprobengröße wichtig ist. Beispiel: Bei 5% realer Fehlerwahrscheinlichkeit hast du

    • bei 1 Versuch auch 1 Fehler in 5% der Fälle.
    • bei 2 Versuchen 2 Fehler mit 0,25% Wahrscheinlichkeit
    • ...
    • bei 10 Versuchen 10 Fehler mit 0.05 ^10 = 0,00000000000009765625.

    Bei 10 Spielekäufen 10 Reklamationen machen zu müssen, ist quasi unmöglich. Aber wenn das jemand schafft, dann ravn ! :P

  • Ihr tappt da in eine typische Wahrnehmungsblase, denn nur weil ich über meine Reklamationen jammere, bleiben die bei Euch länger und intensiver in Erinnerung. Manch anderer hat da nicht so ein Mitteilungsbedürfnis, um sein angesammeltes Brettspiel-Leid zu teilen. Dazu kommt dann noch ein gewisser Qualitätsanspruch und eine Detailliebe, die aber längst entspannter geworden ist und fertig ist der Mythos, den ich aber einfach weiterleben lasse. :)


    Aber back to topic:


    Die Online-Spiel hat den Vorteil, von den kommenden Online-Conventions lernen und abschauen zu können, was geklappt hat und was nicht und wie etwas angekommen ist, um da ggf. Erfahrungen und Ideen übernehmen zu können. Allerdings ist eine reine Online-Veranstaltung deren erstes Mal als erprobter Messe-Veranstalter. Und wie damals die SpielDoch in Duisburg gezeigt hat, steckt der Teufel in den Details, wie im ersten Jahr die fast schon unzureichende Beleuchtung aufgrund der Location, die in den Folgejahren dann nachgebessert wurde.


    Deshalb bin ich auch etwas nachsichtig und habe keine übergroße Erwartungshaltung. Weil am Ende wollen wir doch eh alle dasselbe, eine gelungene Alternativ-Veranstaltung in diesen echt blöden Zeiten erleben zu können.

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    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • :popcorn:


    soweit zu den offtopic Gefechten

    Mir wird die SPIEL mit ihrem fröhlichen Gewusel fehlen, da kann sonst kommen was will.

    Och, so ne Online-Video-Session mit 1000 Teilnehmern gleichzeitig auf dem Bildschirm wäre auch ein fröhliches Gewusel. :) Fehlt nur der Geruch und der trockene Hals am Ende des Tages.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • :popcorn:


    soweit zu den offtopic Gefechten

    Mir wird die SPIEL mit ihrem fröhlichen Gewusel fehlen, da kann sonst kommen was will.

    Och, so ne Online-Video-Session mit 1000 Teilnehmern gleichzeitig auf dem Bildschirm wäre auch ein fröhliches Gewusel. :) Fehlt nur der Geruch und der trockene Hals am Ende des Tages.

    Du könntest vorm PC, über die 4 Messe Tage, dasselbe Shirt tragen, nicht duschen, wenig trinken und nur in Unterhose sitzen, sieht ja unterm Schreibtisch keiner beim Videochat.


    Einige kennen das schon aus dem Home Office :telephon:

    Einmal editiert, zuletzt von Tantis ()