Fachhandelsaktion Pegasus, Heidelbären und RAVs 2014

  • Ob die Exemplare, welche bei den Händlern liegen nun alle verkauft werden konnten oder nicht, dürfte für einen Verlag kaum nachvollziehen zu sein. Andererseits würden die Händler wohl kaum viele Exemplare (nach-)bestellen, wenn sich die Spiele nicht verkaufen würden.


    Ehrlich gesagt finde ich Tequilas Argumentation sehr schlüssig. Mir ging auch beim Lesen des Threads duch den Kopf, dass BGG wohl kaum eine repräsentative Datenquelle sein würde. Die wenigsten Gelegenheitsspieler werden BGG kennen, geschweige denn dort ihre Käufe katalogisieren. Dieser Effekt dürfte umso extremer werden je mehr ein Spiel die Gelegenheits- und/oder Familienspieler ansprechen soll.


    Überhaupt sollte man wohl die Bedeutung der intensiven Vielspieler (nutzt man den Begriff Coregamer?) nicht überschätzen. Peer hat mal in seinem Blog dazu eine ganz interessante Schätzung versucht (immerhin ist der Mann Mathematiklehrer!). Siehe hier: http://www.spielbar.com/wordpress/2008/01/19/266
    Essenz des Blogeintrags: Spieler die gerne mal etwas anspruchsvolleres spielen dürfte es in Deutschland circa 15.000 bis 20.00 geben. Die Anzahl der intenisven Vielspieler dürften kaum 2.000 überschreiten.


    Wenn Rokoko wirklich bereits eine Auflage im 5 stelligen Bereich hat, dann dürfte jedem klar sein, wie groß der Anteil der Vielspieler am Verkauferfolg sein kann. Zumal kaum jeder Vielspieler ein Exemplar von Rokoko sein Eigen nennen dürfte. Vielleicht wird nun manchem klar, dass ein Verlag dann nicht immer Rücksicht auf das Befinden der Vielspieler nimmt oder nehmen kann, sondern versucht, einen wichtigen Vertriebskanal zu unterstützen, der vielleicht auch neue Spieler generieren kann. Und neue Spieler werden uns als Gemeinschaft auch gut tun.


    Zuletzt: Thygras Reaktion kann ich schon sehr gut verstehen. Es gibt zwar Exklusivdeals beispielsweise in der PC/Konsolenspielwelt und dort werden Gelder für sog. Exklusivtitel bezahlt, damit der entsprechende Konsolenhersteller weitere Argumente hat, damit genau seine Hardware und damit auch seine Spiele gekauft werden. Allerdings sprechen wir hier von einem Markt, der vom Umsatz Lichtjahre vom Brettspielmarkt entfernt ist. Wenn dann jemand einfach mal behauptet, dass es in der Brettspielwelt solche Deals gäbe, kann man schon mal grinsen (oder es bleibt einem das Lachen im Halse stecken). An Brettspielen werden wohl die wenigsten reich und wenn dann noch ein paar Leute Behauptungen aufstellen und die nicht als reine Spekulation darstellen...

  • Rechne ich von den Werten von La Granja "zurück" (hier ist die Auflage ja bekannt), Komme ich auf eine Auflage von 6000 bei Rokoko.


    La Granja und Rokoko in einen Topf zu schmeißen, ist, entschuldige bitte, schon ziemlich weltfremd. Die Zielgruppe und deren Affinität zu englischsprachigen Nerd-Foren könnte kaum unterschiedlicher sein. Noch unterschiedlicher wird's nur, wenn du im Reich der blauen Pöppel suchst, da kommst du sicherlich auf noch abstrustere Hochrechnungen. 8))

  • Hi,


    Mag alles sein. Nur bin jetzt ich es der hier wilde Behauptungen anstellt?


    a) Ich weiss nicht ob die Zahlen von BGG representativ sind, schliesse es aber nicht schon vorher aus. Andere tun das.
    b) Ich weiss nicht wie viele "Spieler" es in Deutschland gibt. Andere sagen einfach mal eine Zahl in den Raum und sagen "so ist das". (Ebenso die Zahl der Vielspieler) - Respekt!
    c) Im anderen Sparten ist es üblich für exklusiv-Rechte zu bezahlen, aber in der ach-so-behüteten Brettspielbranche ist das böse und weltfremd und üüüüberhaupt nicht denkbar? Na klar!


    Das ist ein Stochern im Nebel und durch mehr rumstochern kommt keiner wirklich weiter. Die einzigen Fakten sind die Zahlen von Tequilla (verkaufzahlen von Verlagsseite) und die Owningzahlen bei BGG, deren Aussagekraft zweifelhaft ist.


    Atti

  • Hallo,


    Diese Zahl ist deutlich zu klein. Ich habe bisher nur die Abrechnung der Verkäufe bis Ende Juni 2014, aber bereits die lagen im fünfstelligen Bereich. Und damals war die "Owned"-Zahl bei BGG erst bei gut 1200!
    Ich vermute mal, dass Käufer von "Rokoko" eher zu denen gehören, die BGG gar nicht kennen oder kein Interesse daran haben, sich dort ihre Spiele einzutragen...



    Ich werte diese Aufstellung einfach als Beleg, dass wir - Forumuser hier - einfach nicht die Zielgruppe für erfolgreiche Produkte der Gesellschaftsspielverlage sind. Verlage die "uns" ins Visier nehmen, produzieren Auflagen von 1.000 Exemplare.


    meine Selbsteinschätzung 8)


    Liebe Grüße
    Nils

  • Hallo Oliver,

    Im anderen Sparten ist es üblich für exklusiv-Rechte zu bezahlen, aber in der ach-so-behüteten Brettspielbranche ist das böse und weltfremd und üüüüberhaupt nicht denkbar?


    Du radelst eindeutig viel zu selten zu Deinem lokalen Fachhändler. Vielleicht solltest Du mit ihm auch mal ein Gespräch riskieren. 8)


    Liebe Grüße
    Nils

  • Hi,


    100km (50 hin und zurück) ist jetzt auch nicht gerade ein Pappenstiel! :)


    Aber Herbert damit abzuspeise das es "Weltfremd" wäre ist ein ZIEMLICH seltsames Argument, denn ist es in der Welt doch etwas völlig normales und übliches. Das es in der Brettspielbranche nicht so ist kann ja auch sein (was ich sogar auch annehme).
    Aber hier im Forum einen User deswegen so anzugehen ist eigentlich schon etwas frech.


    Atti

  • Aber Herbert damit abzuspeise das es "Weltfremd" wäre ist ein ZIEMLICH seltsames Argument, ....
    Aber hier im Forum einen User deswegen so anzugehen ist eigentlich schon etwas frech.


    Ich schätze Herbert nur bedingt als "grün" ein. Wider besseren Wissens etwas Dreistes zu behaupten, ist konfrontativ....
    ... und Herbert hatte doch Erfolg damit. ;)


    Liebe Grüße
    Nils

  • Hi,


    Was ist daran dreisst? - Es ist eine valide Annahme.
    Ich meine auch wenn der Fachhandel da nicht direkt für bezahlt hat, bezahlt er ggf. indirekt dafür (da ist der Kreativität ja kein Limit gesetzt). Da kann man immer noch im Forum sich erbosen und alles abstreiten.


    Atti

  • Ich weiss nicht ob die Zahlen von BGG representativ sind, schliesse es aber nicht schon vorher aus. Andere tun das.


    Ja, ich zum Beispiel schließe das aus. Ich habe mal eine Weile Statistik studiert und verstehe den Begriff "representativ" deshalb auch so. BGG kann gar nicht representativ sein, weil es zum Beispiel schon mal die Menge der Menschen, die selten das Internet benutzt, aber trotzdem gerne spielt, gar nicht erfasst. Oder die Menge der nicht englisch sprechenden Menschen, die gerne spielt. Und damit ist BGG schon per Definition nicht mehr representativ.


  • Das ist ein Stochern im Nebel und durch mehr rumstochern kommt keiner wirklich weiter. Die einzigen Fakten sind die Zahlen von Tequilla (verkaufzahlen von Verlagsseite) und die Owningzahlen bei BGG, deren Aussagekraft zweifelhaft ist.
    Atti


    Du hast doch die BGG Zahlen selber aufgeführt, vermutlich schon um irgendwie deinen Standpunkt zu belegen.
    Da stand aber nichts von bedingter Aussagekraft. Und auf Grund dieser Zahlen hast du dich zu einer Auflagenabschätzung hinreißen lassen. Das war doch schon ernst von dir gemeint, oder wolltest du nur Öl ins Feuer gießen?
    Wer stochert denn hier im Nebel?
    Ich bin der Meinung, dass man die Beurteilung über den Erfolg der Aktion den Leuten überlassen sollte, die sich damit auskennen. Zu denen gehören hier im Forum die Wenigsten.

  • Eigentlich würde ich mich lieber über das eigentliche Thema schreiben und lesen, z.B. was die Unterschiede im deutschen und französischen Markt sind und wie der Handel so läuft, anstatt ständig hier über Befindlichkeiten zu reden. Natürlich ist es legitim die hier vorgebrachten Argumente zu diskutieren oder in Frage zu stellen, aber bitte sachlich. Daher hier nur eine kurze, hoffentlich sachliche Erwiderung:



    a) Richtig, BGG IST aus genannten Gründen nicht repräsentativ. Ein Interpolieren durch andere Spiele, die auch noch eine andere Zielgruppe haben bringt nichts. Man hätte ja das auch mal anahnd der Zahlen von Siedler hochrechnen können.


    b) Die Schätzung der Spieler fußt hier auf mehr als EINER(!) Zahl. Die Schätzung bleibt eine Schätzung, nimmt aber als Basis mehrere Zahlen und versucht damit den Fahler klein zu halten. Das ist vielleichtnoch nicht sehr repräsentativ, aber immerhin schon valider.


    Die Schätzung nennst Du "stochern im Nebel", aber dann ist eine Hochrechnung anhand von BGG Zahlen nicht mehr. Die eigene Annahme aber valide zu nennen und gleichzeitig eine Schätzung auf Basis mehrerer Zahlen abzutun ist mMn... inkonsequent.


    c) Zunächst: Es ging hier nicht darum Herbert niederzumachen. Bei genauerem Hinsehen wird aber deutlich, warum seine Annahme wohl falsch sein dürfte:


    - Die Computerspielbranche setzt SEHR VIEL mehr Geld um. Teure Produktionen haben Kosten im zwei bis teilweise dreistelligen Millionenbereich. Ein Spiel muss sich teilweise innerhalb von zwei Jahren Millionenfach verkaufen, damit es kein finanzielles Desaster gibt. Bei Brettspielen gelten hingegen Verkaufszahlen von 20.000 bis 30.000 als echter Erfolg.
    In der Computerspielbranche tummeln sich Konzerne wie Sony und Microsoft, bei Brettspielen Verlage wie HiG die mit 3 (oder 4?) Festangestellten auskommen müssen.
    Bei Computerspielen handeln die Player wie Sony etc. die Veträge direkt mit den Studios aus. Es erscheint mir zumindest unwahrscheinlich, dass z.B. Pegasus jeden Laden anspricht und Verträge aushandelt. Fachverbände, welche die Verträge durchreichen können dürfte es kaum geben. Bei genauere Hinsehen, ist es eben unwahrscheinlich, dass es in der Brettspielszene Exklusivverträge gibt.


    Daher auch vermutlich Thygras Reaktion: Wer täglich weiß, wie eng Margen so sein können und dann hier o.g. Behauptungen liest, dem kann schon mal ein LOL rausrutschen. Aber warum dann nicht normal weiterdiskutieren, anstatt sofort empört sein? Bringt doch niemanden etwas.

  • Daher auch vermutlich Thygras Reaktion: Wer täglich weiß, wie eng Margen so sein können und dann hier o.g. Behauptungen liest, dem kann schon mal ein LOL rausrutschen. Aber warum dann nicht normal weiterdiskutieren, anstatt sofort empört sein?


    Ich war doch gar nicht empört. Ich war belustigt. Empört waren dann die Reaktionen auf meine Belustigung. Und auf diese Empörung habe ich dann auch empört reagiert. ;)

  • Ja, ich zum Beispiel schließe das aus. Ich habe mal eine Weile Statistik studiert und verstehe den Begriff "representativ" deshalb auch so.
    [ ... ]


    Dann soltest Du "repräsentativ" aber wenigstens richtig schreiben können. ;)
    SCNR


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • also dieser Forumsthread ist leider reichlich desillusionierend!
    Hatte mich hier eigentlich recht wohl gefühlt ...


    Welche Illusion(en) hattest Du denn?
    Und warum fühlst Du Dich hier nicht mehr wohl?


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Hallo,


    also meines Erachtens entgleist die Diskussion (?) zusehends (scheint mir deutlich garstiger zu werden).


    War davon ausgegangen, daß man hier entspannter sein würde, weil wegen gemeinsames Hobby und so.


    Tjoa, (Viel-) Spieler scheinen also auch nur Menschen zu sein ... :D


    Grüße,
    M.


  • Hallo Eumel,


    "Büro ist Krieg" :D (Stromberg). Und hier bei uns im Forum geht es um mehr....viel mehr....um den "Heiligen Gral" der Freizeitbeschäftigung. Das ist kein Spaß, sondern blutiger Ernst.....!!!


    So, jetzt weißte Bescheid ;)


    Gruß vom Kriegstreiber
    Marc

  • Naja, auch für mein Empfinden reagierst Du @Thygra gerne mal etwas zu hart, wenn eine (von mir aus auch ungerechtfertigte Kritik) an Deinem Geschäftbereich geäußert wird. Hier wars doch nur so, dass @Herbert eine Vermutung(!) in den Raum stellt, Du sagst "LOL", Herbert fragt: "Erklär mal genauer", und daraufhin unterstellst Du Herbert, er tue so, als habe er die "Weisheit mit dem Löffel" gegessen. Ey bitte... Dabei hast Du, Thygra, auf den Spruch mit dem Löffel und der Weisheit meiner Erinnerung nach selber vor ner Weile noch äußert pikiert reagiert, als es um Verbesserungen Änderungen bei lokalisierten Auflagen in Deutschland ging. Ich meins nicht böse und will den Disput nicht entfachen, aber sobald man hier irgendetwas schreibt, das Du als ungerechtfertigt empfindest, ist schon fast vorprogrammiert, dass man von Dir recht barsch niedergebügelt wird. Nichts dagegen, von Dir korrigiert zu werden, im Gegenteil! Aber ich finde schon, dass Du Dich in diesen Fällen ein bisschen um einen freundlicheren Tonfall bemühen könntest. Nur meine 2 cent. :)

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Hi



    1,5 h hin und 1,5 h zurück- hilfreich: Zweithobby Radfahren :D 100 km radle ich machmal nach der Arbeit, wenn's schön ist - d.h. zur Zeit eher weniger...




    Zur 100km -Feierabendrunde nimmst du aber hoffentlich kein Brettspiel als Extragewicht auf den Rücken. Da kommen ja auch die ganzen Pöppel und Karten ganz durcheinander, im Wiegetritt zum Beispiel. Auf der anderen Seite hat ein gut bestückter Brettspielladen sicher eine ähnlich hohe Anziehungskraft wie eine Eisdiele. Wobei viele Radfahrer ja eher Wert auf vollverspiegelte Schaufenster legen, als auf eine gute Auslage...

  • Ich habe nur wenige Spiele meiner Sammlung bei BGG erfasst und ich kenne einige Spieler, die ihre Spiele nicht auf BGG erfassen. Ich habe La Granja gekauft und wieder verkauft und besitze auch Rokoko. Beide Spiele sind von mir nicht auf BGG gelistet.


    Unabhängig davon, wird sich die Pegasus-Fachhändleraktion in irgendeiner Form lohnen. Ansonsten hätte der Verlag schon Abstand davon genommen.


    By the way... I <3 Amazon and my local Board Game Store.

  • HI,


    Was mich noch interessieren würde: Wie gross war denn nun die erste Auflage von Rokoko?


    Atti

  • 1,5 h hin und 1,5 h zurück- hilfreich: Zweithobby Radfahren :D 100 km radle ich machmal nach der Arbeit, wenn's schön ist - d.h. zur Zeit eher weniger...


    50 Km in 1,5 Stunden im Strassenverkehr? - Hast du mal überlegt ob du bei der Tour startest? Ich brauche gute 2 Stunde. (+- 10 Minuten)


    Atti

  • Ich tippe mal auf 5.000 - 10.000 Exemplare; Tendenz eher zu 5.000


    @Klaus_Knechtskern , nicht nur mitreden, auch mitlesen:

    (...) Verkäufe bis Ende Juni 2014, aber bereits die lagen im fünfstelligen Bereich. Und damals war die "Owned"-Zahl bei BGG erst bei gut 1200! (...)


    Die niedrigste fünfstellige Stückzahl ist vermutlich 10.000. :)

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Naja, auch für mein Empfinden reagierst Du @Thygra gerne mal etwas zu hart, wenn eine (von mir aus auch ungerechtfertigte Kritik) an Deinem Geschäftbereich geäußert wird.


    Richtig, bei ungerechtfertigter Kritik oder bei unsachlicher Kritik. Mit sachlicher und berechtigter Kritik kann ich dagegen gut leben.


    Zitat

    Hier wars doch nur so, dass @Herbert eine Vermutung(!) in den Raum stellt, Du sagst "LOL", Herbert fragt: "Erklär mal genauer", und daraufhin unterstellst Du Herbert, er tue so, als habe er die "Weisheit mit dem Löffel" gegessen.


    Nein, nicht ganz. Ich habe deshalb mit LOL geantwortet, weil ich ehrlich glaubte, Herbert würde einen Witz machen. Erst durch seine weitere Nachfrage wurde mir klar, dass er es ernst meint. Und ab dem Zeitpunkt verlor ich die Lust, hier weiter zu diskutieren.


    Die Sache mit der "Weisheit mit dem Löffel" war dagegen gar nicht auf Herbert bezogen. Da hatte ich 2 andere User im Hinterkopf ...


    Zitat

    Aber ich finde schon, dass Du Dich in diesen Fällen ein bisschen um einen freundlicheren Tonfall bemühen könntest. Nur meine 2 cent. :)


    Okay, ich schau mal, ob ich das hinbekomme.


    Danke für deinen sachlichen Beitrag! In dieser Form finde ich Kritik wunderbar!

  • Hat irgend jemand Details zu den ausverkauften Auflagenhöhen von Mage Knight? Das Spiel werden ja nun wirklich nur Vielspieler kaufen. Und da mehrere deutsche Auflagen davon ausverkauft sind (fall ich hier richtig informiert bin) belegt allein dies vermutlich, dass es mehr als 2000 "Spieler die gerne mal ein anspruchsvolles Spiel spielen" in Deutschland gibt.

    There is freedom - just behind the fences we build ourselves.

  • Ich finde Handelsaktionen spannend!


    Wenn ich selber Thesen aufstelle und diese anwende, macht die Aktion Sinn. Vielleicht sind die Thesen ja nicht so falsch!?


    Die Verlage stützen mit der Aktion den stationären Einzelhandel. Warum? Weil dieser Vertriebskanal für sie wichtig ist. Warum ist er wichtig? Entweder sorgt er in Summe für hohe Verkaufszahlen oder die Margen sind höher - oder beides. Ich denke, dass immer noch mehr Spiele offline als online gekauft werden. Wenn dem nicht so ist, dann ist die offline verkaufte Anzahl zumindest in Summe sehr relevant für die Verlage.


    Es gibt sicherlich mehr Ladengeschäfte, die Brettspiele verkaufen, als Online-Händler. Gleichzeitig gehe ich davon aus, dass die Stückzahlen, die ein Händler beim Verlag ordert, bei den Online-Händlern größer sind als bei den stationären Händlern. Auch wenn Großhändler noch zwischengeschaltet sind, kann ich mir gut vorstellen, dass der Verlag an einem Spiel, das in einem kleinen Spieleladen über den Tisch geht, mehr verdient als an einem Spiel, das ein großer Online-Versender verkauft. Durch diese Aktionen schaffen die Verlage es wahrscheinlich, dass neben den Standard-Offline-Käufern zumindest einige Standard-Online-Käufer ihr Exemplar im Laden zu einer (evtl.) höheren Marge kaufen -> Lohnt sich für die Verlage


    Die vielen kleinen Spieleläden sind in meiner Annahme ein wichtiger Vertriebskanal für die Verlage. Diese kleinen Läden leiden aber sicherlich unter den niedrigeren Preisen der Online-Konkurrenz. Es gibt sicherlich eine sehr relevante Käuferschicht, die nur offline käuft und die evtl. wegfallen würde, gäbe es keine Spieleläden mehr. Deshalb ist es den Verlagen wichtig, dass die Spieleläden erhalten bleiben. Spieleläden sind nun nicht so engmaschig in Deutschland vertreten wie Lebensmittel-Discounter - jeder kleine Spieleladen, der wegen Erfolglosigkeit schliessen muss, kappt möglicherweise die Verbindung zu Kunden, die nicht so involviert sind, dass sie eine deutlich längere Anreise zu einem entfernteren Laden in einer anderen Stadt in Kauf nehmen würden. Dann schenkt Oma eben kein Spiel mehr zu Weihnachten, sondern ein Buch. Wenn Milan-Spiele schließt, profitiert sicherlich die Spiele-Offensive. Schließt hingegen ein kleiner Laden in München, merkt ein kleiner laden in Hamburg davon nichts - wahrscheinlich nicht einmal ein Laden in Nürnberg...
    Die Phase der Exklusivität im Vertrieb einer Neuheit führt bei den kleinen Spieleläden sicherlich zu höheren Absatzzahlen bei gleichzeitig höheren Margen -> Exklusivität hilft den Spieleläden -> die weiterführung der Spieleläden hilft den Verlagen.


    Die Anzahl der potentiellen Käufer, die eine Neuheit nicht erwerben, weil sie anfangs nicht online erhältlich ist und bei späterer Verfügbarkeit dann nicht mehr neu genug ist, halte ich für nicht besonders groß - schon gar nicht im Verhältnis zu der Gruppe, die durch ein Wegbrechen der stationären Ladengeschäfte nicht mehr kaufen würde.

  • Ich finde Handelsaktionen spannend! ... Die Verlage stützen mit der Aktion den stationären Einzelhandel. Warum? Weil dieser Vertriebskanal für sie wichtig ist. Warum ist er wichtig? ...


    Eine Möglichkeit hast Du nicht bedacht: Eventuell ist die Gewinnmarge für die Verlage im Abverkauf an den Einzelhandel besser, als an Ketten oder reine Onlinehändler. Vielleicht verkaufen sie mehr Spiele bereits schon an Onlinehändler, machen aber mit diesen niedrigere Gewinne und müssen daher zweigleisige Strategien haben. Wirklich wissen würden wir es erst, wenn sich die Verlage dazu offiziell äußern und mit Nachweisen belegen. Tun sie aber nicht und die angestelllten / auftragnehmenden Personen, die hier im Forum mitmachen, können sich nur entsprechend verhalten äußern.


  • Eine Möglichkeit hast Du nicht bedacht: Eventuell ist die Gewinnmarge für die Verlage im Abverkauf an den Einzelhandel besser, als an Ketten oder reine Onlinehändler. Vielleicht verkaufen sie mehr Spiele bereits schon an Onlinehändler, machen aber mit diesen niedrigere Gewinne und müssen daher zweigleisige Strategien haben. Wirklich wissen würden wir es erst, wenn sich die Verlage dazu offiziell äußern und mit Nachweisen belegen. Tun sie aber nicht und die angestelllten / auftragnehmenden Personen, die hier im Forum mitmachen, können sich nur entsprechend verhalten äußern.


    Das habe ich nicht vergessen, das ist eine von zwei zentralen Annahmen:

    Zitat

    Entweder sorgt er in Summe für hohe Verkaufszahlen oder die Margen sind höher - oder beides


    Zitat

    Auch wenn Großhändler noch zwischengeschaltet sind, kann ich mir gut vorstellen, dass der Verlag an einem Spiel, das in einem kleinen Spieleladen über den Tisch geht, mehr verdient als an einem Spiel, das ein großer Online-Versender verkauft.

  • @gimli043 Hast Du den verlinkten Artikel durchgelesen? Ist jetzt nicht böse gemeint, aber ich glaube, dass Du mich bzw. den Artikel missverstanden hast. Spieler die gerne mal etwas anspruchsvolles spielen werden auf 15.000 bis 20.000 (!) geschätzt. Nur die wirklich intensiven Vielspieler, wie sie sich hier z.T herumtreiben sind nur ca. 2.000. Damit kann Mage Knight durchaus oefter als 2.000 mal verkauft sein. Ist aber im Gegensatz zum Spiel des Jahres mit bis zu 300.000 verkauften Exemplaren sehr wenig.
    Uebrigens: Obwohl ich hier lese und schreibe und auch Mage Knight besitze, welches mir extrem guzt gefällt, würde ich mich nicht zu den intensiven Vielspielern zählen. Denn ich fahre nicht nach Essen, spiele nur ein bis zweimal die Woche, besitze nur ca. 100 Spiele und das aktuellste davon ist Robinson Crusoe aus dem letzten Jahr. Viele dürften hier ambitionierter als ich sein. Das aber nur kurz zu meinem Verständnis von sog. Intensiven Vielspielern.
    Schönen Sonntag an Alle. :)

  • Damit würdest Du aber z.B. in meinem Bekanntenkreis sofort in "meine" Schublade des "Vielspielers" gesteckt werden, da niemand sonst a) so oft spielt (Du spielst viel öfter als ich selbst) und b) so viele und so ausgefallene Spiele hätte... 8o

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • @Sternenfahrer
    Man sieht: Wir haben hier ein Definitionsproblem, was im Rahmen statistischer Betrachtungen tödlich sein kann. ;)
    Gerne glaube ich, dass ich für sog. Gelegenheitsspieler (den Begriff haben wir auch noch nicht definiert) oder nichtbrettspielaffinen Menschen als Vielspieler durchgehe. Zu den 20.000 würde ich mich auch zählen.
    Der "harte Kern" der 2.000 ist nach meinem Verständnis aber ambitionierter. Würde ich hier mit meinen "Daten" als Geek gelten? Nicht unbedingt. Und was hätte ein Verlag von einem Vielspieler, der im letzten Jahr gerade mal 2 Essenneuheiten erworben hat und dieses Jahr nocht icht mal welche auf dem Radar? (Na gut, vielleicht ändert sich letzteres noch).


    Was aber bleibt ist die Erkenntnis, dass die sog. Vielspieler für die Verlage nicht unbedingt immer die wichtigste Zielgruppe sind. Dazu hier noch ein paar, wenn auch alte Zahlen:


    http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=186655&t=186655&


    In diesem Thread (Anno 2008) schreibt Küstenzauberer (ist das nicht der Hanno von Lookout?), dass Agricola eine Auflage von DEUTLICH unter 10.000 Exemplaren hatte und das Spiel war seinerzeit einer der großen Messegewinner bzw. -hypes. (Habe es erst letzte Woche wieder gespielt und es ist zeitlos schön!).


    http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=52029&t=52029&


    Hier ein alter Thread (von 2002!), aber hier hat man mal Zahlen rausgelassen:


    Halli Galli/Halli Galli Junior: 2,1 Millionen


    6Nimmt: 1,3 Millionen


    Der Grosse Dalmuti: 80.000


    Wizard: 220.000


    Space Beans: 26.000 (in dieser Schachtel fuer uns eigentlich kein Erfolg)


    Bohnanza: 400.000


    Fischers Fritz: 80.000


    Concerto Grosso: 45.000


    Gespensterjagd: 20.000


    RoboRally: 18.000


    Union Pacific: 26.000


    Piratenbucht (bis jetzt): 6.000


    Land Unter (bis jetzt): 17.000



    Hier wird deutlich, wie wichtig die Vielspieler für einen Verkaufserfolg so sein können. Und es zeigt sich auch: Vielspielrspiele sind für einen Verlag auch immer ein Wagnis und teilweise nur mit hohem Eiinsatz und geringer Marge zu produzieren.