Beiträge von oxymoron20 im Thema „Fachhandelsaktion Pegasus, Heidelbären und RAVs 2014“

    Sicher, die Zahlen sind bereits über 10 Jahre alt, aber es sind immerhin mal Zahlen. Die Verkaufzahlen von Agricola sind auch "erst" 6 Jahre alt. Ich bezweifle (kann es aber aufgrund fehlender Zahlen natürlich nicht belegen, sondern nur vermuten), dass sich in der Zwischenzeit substantiell wenig geändert hat. Wenn jemand aktuellere Zahlen hat: Nur her damit.


    In der Zwischenzeit ist die Anzahl der (Klein-)Verlage und Spiele generell eher gestiegen, wenn man den Zahlen der Messe in Essen glauben darf. Dementsprechend müssen sich die Verlage auf das Budget einer (vielleicht einer gegenüber 2002 nicht so viel größeren?) Vielspielergemeinde verteilen. Insofern dürften sich (ist aber natürlich reine Spekulation) die Auflagenzahlen nicht so sehr verändert haben.


    Letzter Spekulatius: Dass die Mage Knight Print runs immer so schnell ausverkauft waren, mag vielleicht auch an eher vorischtigen Auflagenzahlen gelegen haben?

    @Sternenfahrer
    Man sieht: Wir haben hier ein Definitionsproblem, was im Rahmen statistischer Betrachtungen tödlich sein kann. ;)
    Gerne glaube ich, dass ich für sog. Gelegenheitsspieler (den Begriff haben wir auch noch nicht definiert) oder nichtbrettspielaffinen Menschen als Vielspieler durchgehe. Zu den 20.000 würde ich mich auch zählen.
    Der "harte Kern" der 2.000 ist nach meinem Verständnis aber ambitionierter. Würde ich hier mit meinen "Daten" als Geek gelten? Nicht unbedingt. Und was hätte ein Verlag von einem Vielspieler, der im letzten Jahr gerade mal 2 Essenneuheiten erworben hat und dieses Jahr nocht icht mal welche auf dem Radar? (Na gut, vielleicht ändert sich letzteres noch).


    Was aber bleibt ist die Erkenntnis, dass die sog. Vielspieler für die Verlage nicht unbedingt immer die wichtigste Zielgruppe sind. Dazu hier noch ein paar, wenn auch alte Zahlen:


    http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=186655&t=186655&


    In diesem Thread (Anno 2008) schreibt Küstenzauberer (ist das nicht der Hanno von Lookout?), dass Agricola eine Auflage von DEUTLICH unter 10.000 Exemplaren hatte und das Spiel war seinerzeit einer der großen Messegewinner bzw. -hypes. (Habe es erst letzte Woche wieder gespielt und es ist zeitlos schön!).


    http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=52029&t=52029&


    Hier ein alter Thread (von 2002!), aber hier hat man mal Zahlen rausgelassen:


    Halli Galli/Halli Galli Junior: 2,1 Millionen


    6Nimmt: 1,3 Millionen


    Der Grosse Dalmuti: 80.000


    Wizard: 220.000


    Space Beans: 26.000 (in dieser Schachtel fuer uns eigentlich kein Erfolg)


    Bohnanza: 400.000


    Fischers Fritz: 80.000


    Concerto Grosso: 45.000


    Gespensterjagd: 20.000


    RoboRally: 18.000


    Union Pacific: 26.000


    Piratenbucht (bis jetzt): 6.000


    Land Unter (bis jetzt): 17.000



    Hier wird deutlich, wie wichtig die Vielspieler für einen Verkaufserfolg so sein können. Und es zeigt sich auch: Vielspielrspiele sind für einen Verlag auch immer ein Wagnis und teilweise nur mit hohem Eiinsatz und geringer Marge zu produzieren.

    @gimli043 Hast Du den verlinkten Artikel durchgelesen? Ist jetzt nicht böse gemeint, aber ich glaube, dass Du mich bzw. den Artikel missverstanden hast. Spieler die gerne mal etwas anspruchsvolles spielen werden auf 15.000 bis 20.000 (!) geschätzt. Nur die wirklich intensiven Vielspieler, wie sie sich hier z.T herumtreiben sind nur ca. 2.000. Damit kann Mage Knight durchaus oefter als 2.000 mal verkauft sein. Ist aber im Gegensatz zum Spiel des Jahres mit bis zu 300.000 verkauften Exemplaren sehr wenig.
    Uebrigens: Obwohl ich hier lese und schreibe und auch Mage Knight besitze, welches mir extrem guzt gefällt, würde ich mich nicht zu den intensiven Vielspielern zählen. Denn ich fahre nicht nach Essen, spiele nur ein bis zweimal die Woche, besitze nur ca. 100 Spiele und das aktuellste davon ist Robinson Crusoe aus dem letzten Jahr. Viele dürften hier ambitionierter als ich sein. Das aber nur kurz zu meinem Verständnis von sog. Intensiven Vielspielern.
    Schönen Sonntag an Alle. :)

    Eigentlich würde ich mich lieber über das eigentliche Thema schreiben und lesen, z.B. was die Unterschiede im deutschen und französischen Markt sind und wie der Handel so läuft, anstatt ständig hier über Befindlichkeiten zu reden. Natürlich ist es legitim die hier vorgebrachten Argumente zu diskutieren oder in Frage zu stellen, aber bitte sachlich. Daher hier nur eine kurze, hoffentlich sachliche Erwiderung:



    a) Richtig, BGG IST aus genannten Gründen nicht repräsentativ. Ein Interpolieren durch andere Spiele, die auch noch eine andere Zielgruppe haben bringt nichts. Man hätte ja das auch mal anahnd der Zahlen von Siedler hochrechnen können.


    b) Die Schätzung der Spieler fußt hier auf mehr als EINER(!) Zahl. Die Schätzung bleibt eine Schätzung, nimmt aber als Basis mehrere Zahlen und versucht damit den Fahler klein zu halten. Das ist vielleichtnoch nicht sehr repräsentativ, aber immerhin schon valider.


    Die Schätzung nennst Du "stochern im Nebel", aber dann ist eine Hochrechnung anhand von BGG Zahlen nicht mehr. Die eigene Annahme aber valide zu nennen und gleichzeitig eine Schätzung auf Basis mehrerer Zahlen abzutun ist mMn... inkonsequent.


    c) Zunächst: Es ging hier nicht darum Herbert niederzumachen. Bei genauerem Hinsehen wird aber deutlich, warum seine Annahme wohl falsch sein dürfte:


    - Die Computerspielbranche setzt SEHR VIEL mehr Geld um. Teure Produktionen haben Kosten im zwei bis teilweise dreistelligen Millionenbereich. Ein Spiel muss sich teilweise innerhalb von zwei Jahren Millionenfach verkaufen, damit es kein finanzielles Desaster gibt. Bei Brettspielen gelten hingegen Verkaufszahlen von 20.000 bis 30.000 als echter Erfolg.
    In der Computerspielbranche tummeln sich Konzerne wie Sony und Microsoft, bei Brettspielen Verlage wie HiG die mit 3 (oder 4?) Festangestellten auskommen müssen.
    Bei Computerspielen handeln die Player wie Sony etc. die Veträge direkt mit den Studios aus. Es erscheint mir zumindest unwahrscheinlich, dass z.B. Pegasus jeden Laden anspricht und Verträge aushandelt. Fachverbände, welche die Verträge durchreichen können dürfte es kaum geben. Bei genauere Hinsehen, ist es eben unwahrscheinlich, dass es in der Brettspielszene Exklusivverträge gibt.


    Daher auch vermutlich Thygras Reaktion: Wer täglich weiß, wie eng Margen so sein können und dann hier o.g. Behauptungen liest, dem kann schon mal ein LOL rausrutschen. Aber warum dann nicht normal weiterdiskutieren, anstatt sofort empört sein? Bringt doch niemanden etwas.

    Ob die Exemplare, welche bei den Händlern liegen nun alle verkauft werden konnten oder nicht, dürfte für einen Verlag kaum nachvollziehen zu sein. Andererseits würden die Händler wohl kaum viele Exemplare (nach-)bestellen, wenn sich die Spiele nicht verkaufen würden.


    Ehrlich gesagt finde ich Tequilas Argumentation sehr schlüssig. Mir ging auch beim Lesen des Threads duch den Kopf, dass BGG wohl kaum eine repräsentative Datenquelle sein würde. Die wenigsten Gelegenheitsspieler werden BGG kennen, geschweige denn dort ihre Käufe katalogisieren. Dieser Effekt dürfte umso extremer werden je mehr ein Spiel die Gelegenheits- und/oder Familienspieler ansprechen soll.


    Überhaupt sollte man wohl die Bedeutung der intensiven Vielspieler (nutzt man den Begriff Coregamer?) nicht überschätzen. Peer hat mal in seinem Blog dazu eine ganz interessante Schätzung versucht (immerhin ist der Mann Mathematiklehrer!). Siehe hier: http://www.spielbar.com/wordpress/2008/01/19/266
    Essenz des Blogeintrags: Spieler die gerne mal etwas anspruchsvolleres spielen dürfte es in Deutschland circa 15.000 bis 20.00 geben. Die Anzahl der intenisven Vielspieler dürften kaum 2.000 überschreiten.


    Wenn Rokoko wirklich bereits eine Auflage im 5 stelligen Bereich hat, dann dürfte jedem klar sein, wie groß der Anteil der Vielspieler am Verkauferfolg sein kann. Zumal kaum jeder Vielspieler ein Exemplar von Rokoko sein Eigen nennen dürfte. Vielleicht wird nun manchem klar, dass ein Verlag dann nicht immer Rücksicht auf das Befinden der Vielspieler nimmt oder nehmen kann, sondern versucht, einen wichtigen Vertriebskanal zu unterstützen, der vielleicht auch neue Spieler generieren kann. Und neue Spieler werden uns als Gemeinschaft auch gut tun.


    Zuletzt: Thygras Reaktion kann ich schon sehr gut verstehen. Es gibt zwar Exklusivdeals beispielsweise in der PC/Konsolenspielwelt und dort werden Gelder für sog. Exklusivtitel bezahlt, damit der entsprechende Konsolenhersteller weitere Argumente hat, damit genau seine Hardware und damit auch seine Spiele gekauft werden. Allerdings sprechen wir hier von einem Markt, der vom Umsatz Lichtjahre vom Brettspielmarkt entfernt ist. Wenn dann jemand einfach mal behauptet, dass es in der Brettspielwelt solche Deals gäbe, kann man schon mal grinsen (oder es bleibt einem das Lachen im Halse stecken). An Brettspielen werden wohl die wenigsten reich und wenn dann noch ein paar Leute Behauptungen aufstellen und die nicht als reine Spekulation darstellen...