Beiträge von Tequila im Thema „Fachhandelsaktion Pegasus, Heidelbären und RAVs 2014“

    Du hast Behauptungen über die Verkaufszahlen von Rokoko aufgestellt, einfach aufgrund einer Datenquelle, die allein einfach nicht aussagekräftig genug ist. Wenn dein Posting danach ein humorvoller Einwurf aufgrund meiner Ausdrucksweise gewesen sein, dann sei es so, was aber mein Posting nicht falscher macht.


    Wie dem auch sei:


    Natürlich sind meine Zahlen ein Extrembeispiel, ich musste zwei Spiele suchen, die bsher größtenteils im deutschsprachigen Raum verkauft wurden, denn nur in dem Fall sind meine Zahlen belastbar genug für eine solche Aussage.


    Im Übrigen beziehen sich die 60.000 Einheiten Karrierepoker nur auf den Zeitraum, seit es beim HDS ist, schon vorher, als Hexagames noch als eigner Verlag existierte, wurden schon etliche Exemplare verkauft.

    Manche Leute behaupten aber etwas in den luftleeren Raum hinein, weil sie etwas so empfinden und andere Leute können aufgrund ihrer faktenlage Sachen fundiert bewerten.


    Beispiel, bei dem ich fundierte Zahlen besitze:


    Gulli Piraten: 752 owned laut BGG


    Karriere Poker 316 owned/BGG


    Von uns verkaufte Stückzahlen (also im deutschsprachigen Raum)


    Gulli Piraten: knapp 2000 (in Deutschland)


    Karriere Poker: über 60.000


    Aber vermutlich ist der Tag nur wieder lang...

    Der typische Fehler, den internetaffine Spieler gern machen:


    Die Masse der Spieler ist NICHT im Internet unterwegs, sondern nutzt vielleicht eMail und eventuell noch Facebook.


    BGG User müssen zumindest über rudimentäre Englischkenntnisse verfügen und überhaupt erstmal diese Seite finden.


    Je komplexer ein Spiel ist, desto eher wird es seine Freunde in der Gruppe der Nerds finden, welche per se halt auch online fitter sind. Dadurch kommt es zu einer stark verzehrten Wahrnehmung.


    Ein Extrapolieren der Kennzahlen auf BGG ist also in den allerwenigsten Fällen wirklich aussagefähig, wenn die Zielgruppen der Spiele sich unterscheiden.


    Ich behaupte mal, das Glasstraße es nicht annähernd zu den doppelten Verlaufszahlen von Rokkoko gebracht hat, obwohl die Daten von BGG eine andere Sprache sprechen.

    Wir haben unsere Flagships gebeten, La Isla NICHT zu versenden und in ihren Webshops maximal zur Abholung anzubieten. Vorschreiben können und wollen wir sowas natürlich nicht, aber es haben sich alle Flagships daran gehalten.


    Das ein Shop im Moment La Isla versendet, verwundert uns ein wenig, da wir im Moment gar keine ausliefern können. Da dieser auch kein Flagship ist, hat er ersrt gar keine von uns erhalten. Ein Mysterium, welches wir gerade klären. Ich vermute aber eher, das der eine oder andere Flagship seinen gut bekannten Stammkunden eventuell ein La Isla zugesendet hat, was ich persönlich auch nicht so tragisch finde, Stammkunden soll man ja mal ab und an verhätscheln.


    Ehrlich gesagt ist mir jedes Spiel, das ein Flagship verkauft wesentlich lieber als jedes Spiel, das bei z.B. Amazon gekauft wird.


    Und ja, das ärgert uns schon, allerdings ist es nicht ganz so tragisch, da die meisten Shops ihre La Islas inzwschen verkauft haben. Regulär lieferbar wird La Isla direkt nach Essen sein, in Essen selber werden wir die Restauflage vorrätig haben.


    Was den werbefaktor angeht: Wir haben schon Sorge dafür getragen, das die Internetcommunity davon erfährt, das La Isla erhältlich ist und die Einzelhändler haben ihre Kunden natürlich auch informiert. Scheint gut funktioniert zu haben. Die Shops konnten Aussendung nachordern.


    Was die günstigen Onlinepreise angeht, gebe ich zu, das ich damit nicht so glücklich bin. Klar, als Kunde freut man sich natürlich. Aber nehmen wir das Beispiel X-Wing: Das Spiel ist im Moment so dermassen HOT, das man da gar keine Kampfpreise machen muss, um es auszuverkaufen. Manche Shops machen dies aber, teilweise bis zur Schmerzgrenze. (Da ich ja die Einkaufskonditionen der meisten Shops kenne, wundere ich mich manchmal schon sehr über deren Selbstaufgabe). Wenn man X-Wing halt zum UVP abgibt, dann hat man seine Schiffe vielleicht 2-3 Wochen länger im Laden liegen, verdient aber ein vielfaches daran. Denn, jeden ct, den ich die UVP unterschreite, geht von meinem Rohgewinn ab. Aber auch da zeigt sich der Vorteil, in einem "richtigen" Ladengeschäft Stammkunde zu sein. Enem Stammkunden legt der Händler auch schon mal hotte Items auf Verdacht weg. Geht es noch besser? Wann hat Amazon euch zum letzten mal auf Verdacht was weggelegt?


    Wobei ich auch wiederum sagen muss, das Amazon für die Verlage auch immer wichtiger wird, einfach wegen der Breitenwirkung. Man kann nicht darauf verzichten, aber man kann kontruktiv mit Amazon zusammenarbeiten als Verlag. Man muss allerdings dann auch Arbeit da rein stecken.


    Ich sehe ja ein, das vielen Kunden es einfach am wichtigsten ist, seine Spiele möglichst günstig zu bekommen. Wenn aber dadurch Einzelhändler und später dann auch den Verlagen die Existenzgrundlage entzogen wird, dann wird es auch keine aufwendigen Spiele mehr geben, zumindest niciht in dieser Auswahl, wie sie jetzt existiert.


    NIcht wenige Verlage schielen neidisch nach Frankreich, wodie Brettspielkultur eine schon sehr andere ist und man dort nicht den Preiskämpfen unterworfen ist, die hierzulande herrschen.

    Wie bereits hier angeklungen, machen auch die Bären solche Fachhandelsaktionen, zuletzt La Isla.


    Dieses vor allem aus einen Grund: Um den Fachhandel zu stärkern, um die Leute wieder in die Spieleläden zu locken.


    Wir haben das Flagshipstorekonzept ins Leben gerufen, dem inzwischen fast 100 Läden angehören. Wir stellen gewisse Erwartungen an einen Laden, bevor er Flagship werden kann (Spielfläche, Ersatzteilservice etc.pp.), dafür bieten wir aber auch viele Vorteile, wie exklusive Artikel, besondere Preisaktionen oder eben so Aktionen wie mit La Isla. Dazu kommen generell gute Einkaufskonditionen für unsere Verlagsware und die Produkte unserer Partnerverlage. Der Fachhandel zahlt also nicht an uns, damit er ein Spiel 3 Monate lang exklusiv anbieten kann, sondern im Gegenteil, wir lassen uns das was kosten. Es wäre nämlich für den Durchsatz besser gewesen, La Isla einfach komplett auf den Markt zu schmeissen und das Geld asap abzuschöpfen. Das widerspricht aber unserer Philosophie, den örtlichen Fachhandel zu stützen.


    Es mag ja sein, das, gerade in einem Internetforum, sich sehr viele Leute tummeln, die gewöhnlich gut informiert sind und ihre Spiele gezielt im Internet bestellen. Diese Gruppe ist aber nicht der Markt. Diese Gruppe (zu der ich halt auch gehöre) ist ein relativ überschaubarer, aber sehr lauter Teil des Marktes.


    Die Bedeutung von Spieleläden wird oftmals in der Internetcommunity stark unterschätzt: Speileläden (die ordentlich geführt werden) bieten Kontaktmöglichkeiten, sind Treffpunkt zwecks rumspielen, veranstalten Turniere, gestatelten Pre-release Events und bieten vor allem eins in ungeschlagener Qualität: Beratung! NIcht zu verachten ist auch der Faktor der Erschliessung neuer Käufergruppen. Wenn Kiddies sich die Nase am Schaufenster platt drücken und neugierig auf X-Wing starren, dann ist das schlichtweg Werbung direkt am künftigen Kunden.


    Das ein Attila, ein Warbear oder ein Sankt Peter (Namen ohne Anlass, rein exemplarisch gewählt) keine Beratung benötigen und auch auf den Rest verzichten können, mag sein, bzw. glaub ich das gerne. Aber mir persönlich würde ohne Spieleladen was fehlen. Ich gehe gern in die Läden, quatsche mit den Inhabern, lasse mir Tipps geben und fachsimple/klöne da gerne mal rum. Das lass ich mir dann auch ein paar Euro mehr kosten, als ich vielleicht bei diversen Versendern zahlen würde. So what, ich kann es mir inzwischen leisten, für eine Mehrleistung auch entsprechend zu bezahlen.


    Ja, mir ist vollkommen klar, das nicht jeder, gerade in solchen Onlinecommunities, dies als geldwerte Mehrleistung sieht. Aber ebenso sollte euch klar sein, das es Anderen eben anders geht.


    Daher machen solche Fachhandelsaktionen für die Verlage absolut Sinn, weil damit der örtliche Fachhandel gestärkt wird. Auch wenn sie oberflächlich eher Geld kosten.


    Solange die Spiele irgendwann halt in den normalen Handel gehen, sehe ich auch keine echten Nachteile für die Spieler: Wer es sofort haben will (von MUSS kann man hier ja kaum reden, ist ja weder Brot, noch Bier), der geht in den örtlichen Fachhandel und enteckt vielleicht dort seine Liebe zum FLGS wieder. Wer da keine Lust drauf hat, wartet dann halt, bis ds Spiel überall verfügbar ist.


    Wer natürlich weder zum Fachhandel gehen mag, noch sich für Spiele interessiert, die schon 2,3 Monate alt sind, der hat hier ein Problem. Aber, seien wir doch ehrlich, bei der Masse an Spielen, die erscheinen, sind das dann wirklich frst-world-problems.