Wie "konsequent" bewertet ihr von euch als nicht (mehr) spielenswert empfundene Spiele auf BGG ?

  • Mich persönlich interessieren Texte zu einem Ranking null, weil sie von Menschen und deren Spielgschmäcker kommen, die ich nicht kenne.

    Ich bevorzuge auch die Texte und Bewertungen meiner Geekbuddies - die kann ich gut einordnen.

    Ich denke, das ist genau der entscheidende Punkt - was bringen mir Beurteilungen von Personen, die ich nicht kenne, deren Bewertungsmaßstäbe und Geschmäcker ich überhaupt nicht zuordnen kann?

    Aber das ist ja nicht nur bei Spielen und bgg der Fall, das gilt ja für jedes Bewertungsportal. Und auch, wenn ich bei Amazon eigentlich nie etwas kaufe, schaue ich dort doch (bei Büchern) häufiger nach als beim Buchhändler meines Vertrauens, weil dort die Inhaltsangaben der Bücher hilfreicher (Klappentext) sind, als auf der Homepage meines Buchhändlers. Nur - wenn ich dann sehe, dass jemand ein Buch mit 5 Sternen bewertet und im Text dann "Superschnelle Lieferung durch Amazon" angegeben hat, dann weiß ich (wenigstens), dass ich die Bewertung ignorieren kann... (Wobei ich mich immer wieder frage, wie man bitteschön "so" Produkte bewerten kann...)

    Und auch, wenn ich auf die BGG-Bewertungen nicht groß schaue, so bewerte ich meine Spiele oder Spiele, die ich mehrmals gespielt habe, da schon. Aber eher für mich selbst. Und diese Bewertung passe ich durchaus im Zeitverlauf an, aber nicht etwa auf 2 weil ich ein Spiel durchgespielt hätte und deshalb nicht mehr spielen würde, das wäre im Gegenteil eher positiv zu bewerten. Dennoch bin ich schon der Ansicht, dass eine Skala, wenn sie verfügbar ist und es etwas gibt, das aus meiner Sicht eine 2 wäre, dann sollte man die auch nutzen. Was bringt eine Notenskala, von der von vornherein die Extremwerte ausgeschlossen wären? Es gibt (Sehe ich übrigens auch vor allem bei den mündlichen Noten in der Schule so (zumindest in meiner Schulzeit gab es da keine mündlichen 5en oder 6en, bzw. die wurden nicht vergeben. Verstehe aber bis heute nicht, weshalb ich selbst nicht in Französich mündlich mit einer 6 beurteilt wurde (schriftlich war ich gut), das war mündlich jedoch reine Arbeitsverweigerung.

    Spaßhalber schaue ich dann aber manchmal, inwieweit sich meine eigenen Noten vom BGG-Schnitt unterscheiden. Ist auch ganz interessant.

    Und auch, wenn ich hier ( bewusst zumindest) nur einen einziges Forenmitglied persönlich kenne, so hat man doch in der Zwischenzeit von so einigen einen Eindruck, inwieweit sich da die Einschätzungen von Spielen ähnelt. Und daher sind mir die Kommentare, Aussagen in (Wochen-) oder sonstigen Berichten von solchen Personen viel wichtiger, als irgendein BGG-Rating.

  • Die Frage ist halt immer ob man auch Spiele schlechter bewertet weil sie eine Mechanik haben die einem nicht so gut gefällt.

    Diese Bewertung wäre halt für einen Spieler der genau diese Mechanik mag komplett nutzlos.

    :?: x 7

  • Es ist sicherlich immer eine Philosophie-Frage, wie man etwas bewertet, was einem selbst nicht gefallen hat.


    Ich versuche i.d.R. 5-10 Partien zu warten, um meine Bewertung abzugeben. Erst dann habe ich das Gefühl, das Spiel soweit zu kennen, dass ich eine faire Bewertung aus meiner persönlichen Sicht abgeben kann.


    Dabei versuche ich auch Spiele, die mir vielleicht nicht ganz so zugesagt haben, nicht mit einer Bewertung von 5 oder schlechter zu bewerten. Die Spiele funktionieren ja grundsätzlich schon. Sie haben nur nicht meinen Geschmack getroffen.


    Bei den Punkten orientiere ich mich deshalb gerne an der Beschreibung für die Sterne. 6 Sterne mit "Ok, will play if in the mood" ist dann meistens auch die Bewertung, bei der ich lande, wenn das Spiel mir persönlich nicht gefallen hat. Es ist okay, aber ich bin halt nicht persönlich begeistert. Ist es deshalb schlecht? Nein.


    Darum schreibe ich auch gerne immer meine Begründung für die Bewertung rein. Warum ist es etwas eine 6 oder auch eine 10? Was hat mich zu der Einschätzung bewegt? Es macht einfach einen Unterschied, ob ich schreibe, dass ich das Spiel mögen wollte, aber die Mechaniken einfach schlecht sind. Oder ob ich schreibe, das Spiel funktioniert, aber hat nicht meinen Geschmack getroffen hat. Zumindest für mich ein Riesenunterschied.


    Und auch wenn hier viele wohl keine Text bei den Bewertungen lesen, freue ich mich doch auch über Rückmeldungen von Bekannten oder Usern, die meine Bewertungen gelesen haben. Ich schreibe natürlich in erster Linie auch für mich selbst, weil es mir Spaß macht. Aber auch, weil ich gerne an die Community zurückgebe.


    Für mich ist eine Bewertung ohne Begründung einfach wertlos. Erst wenn ich die Gedanken hinter der Bewertung verstehe, kann ich auch einschätzen, was die Bewertung für mich bedeutet. Wir haben alle unterschiedliche Geschmäcker und auch unterschiedliche Wertemaßstäbe. Der eine findet ein Spiel toll, aber vergibt nur eine 8. Der andere vergibt eine 10. Der nächste vergibt eine 6, weil die Spielebox für seinen Geschmack zu groß war. Das durchzulesen macht sicherlich mehr Arbeit als eine reine Zahl, aber mir ist diese Zeit absolut wert.


    Und um zum Thema zurückzukommen: Deshalb vergebe ich wirklich ungern eine schlechtere Wertung als 4, weil fast alle Spiele, die ich besitze, am Ende doch gut sind, selbst wenn ich sie nicht mag. Und wenn dann doch mal ein fauler Apfel dabei sein sollte, dann werte ich den auch so und schreibe meine Begründung. Vielleicht habe ich ja auch unrecht.

  • Die Frage ist halt immer ob man auch Spiele schlechter bewertet weil sie eine Mechanik haben die einem nicht so gut gefällt.

    Diese Bewertung wäre halt für einen Spieler der genau diese Mechanik mag komplett nutzlos.

    So was kann man dann ja im Text erwähnen. Ich persönlich spiele diese Spiele dann meistens erst gar nicht oder nur 1x. Ich lese auch gerne bevorzugt die negativen Bewertungen, nachdem ich auf ein interessantes Spiel gestoßen bin mit ausreichend guter durchschnittlicher Bewertung. Da sieht man dann schon meistens, ob es am Verlag/der Crowdfundingkampagne liegt, das Spiel nicht richtig gespielt wurde, den eigenen Vorlieben nicht entspricht oder legitimere, allgemeingültigere Gründe gibt, die mich auch stören würden.

  • Kommt drauf an warum es mir nicht gefällt. Wenn ich eindeutige Schwächen in der Mechanik o.Ä. sehe dann ja, dann halte ich das für objektiv und bewerte es entsprechend schlecht.

    Da ich aber ein sehr thematischer Spieler bin gibts auch Spiele, die mir einfach wegen Setting, Ästhetik o.Ä nicht gefallen und ich sie nicht spielen will. Da weiß ich dann aber, dass das an mir persönlich liegt und würde das nicht bewerten.

    Und manchmal ist ein Spiel einem anderen zu ähnlich, was vllt. komplexer ist und für Gelegenheitsspieler ungeeigneter oder fast das gleiche nur in anderem Setting. Da muss ich dann schauen wie gut ich das einschätzen kann und wie fair auch der Vergleich dann ist.

    Generell bin ich dann aber lieber vorsichtig mit meiner Bewertung und gebe lieber mal keine Note ab.

  • Nur - wenn ich dann sehe, dass jemand ein Buch mit 5 Sternen bewertet und im Text dann "Superschnelle Lieferung durch Amazon" angegeben hat, dann weiß ich (wenigstens), dass ich die Bewertung ignorieren kann... (Wobei ich mich immer wieder frage, wie man bitteschön "so" Produkte bewerten kann...)

    Weil oft eine Bewertung für das Produkt mit der für den Verkäufer verwechselt wird.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • oder einfach ein trollender idiot zu sein ;)

    Naja, ich halte es für wahrscheinlicher, dass es eine Person ist, die Spiele für sich in gut oder nicht gut kategorisiert, also eine zweier Skala.

    hm weiss nicht, aber auch das wäre dann ja irgendwie idiotisch, wenn man so eine Skala für sich selbst ansetzt dann so zu bewerten, da einem doch klar sein muss, dass das sämtliche wertungssysteme ab absurdum führt?