Beiträge von Prodigy1971 im Thema „Wie "konsequent" bewertet ihr von euch als nicht (mehr) spielenswert empfundene Spiele auf BGG ?“

    Es gäbe weniger Abstufungen, die eh unnötig sind. Ich habe mich als die Wertungsdiskussion im Bezug aus Videospiele aufkam sehr ausführlich damit auseinandergesetzt und das auch mit befreundeten Spielejournalisten durchdiskutiert. Auch hier war die Meinung, am liebsten keine Noten und wenn dann eher "Tendenzen".

    Ich würde auch komplett auf die Zahlenwerte verzichten. Es gibt ja nichts Ärgerlicheres, als wenn man einen schönen Text verfasst, sich richtig Zeit dafür nimmt und am Ende liest das keiner, weil ihn die Benotung abschreckt oder derjenige der Meinung ist, dass ihm diese Note bereits reicht.

    Warum brauchen wir überhaupt ein Wertungssystem mit Zahlen - warum kann man das nicht komplett auf nur "Text-Bewertungen" mit Daumen Rauf/runter/mitte ändern?

    Daumen rauf / runter / mitte wäre ja auch nur ein Wertungssystem mit 1-3 sozusagen. Noch schlimmer. Zumindest für die, die keine Text-Bewertungen lesen wollen.

    Die 1-10 gibts doch nur für die Lesefaulen, die im Vorbeigehen aussortieren. Die 1-10 Skalen ergeben nur dann Sinn, wenn das sehr viele machen. Dann trifft man eine Vorauswahl anhand dieses Werts und bei Interesse steigt man dann in den Text ein.

    Die BGG Skala ist ja auch ziemlich gnadenlos. Würde man wirklich der Beschreibung gemäß Spiele bewerten, dann kämen die vermutlich schlechter weg, als sie das verdient hätten.

    Ein Spiel, das ich "wahrscheinlich nicht mehr spielen werde" müsste ich ja konsequent mit einer 3 bewerten. Oder eins, das ich "vielleicht mal wieder mitspielen würde" bekommt eine 4. Das ist anhand der Skala völlig legitim, aber es vermittelt ein vernichtendes Bild für das Spiel, nur weil ich darauf keine Lust mehr hätte.

    Man darf diese Skala (wie jede andere auch) nicht als stumpfes 1-10 sehen, sondern müsste wissen, was die einzelnen Wertungen bedeuten. Auf den ersten Blick tut das niemand.

    Kleines Beispiel: Ich wurde mal eingeladen zu #BloodRage . Erklärung 5 Minuten, dann gings los. Ich wurde von 3 Mitspielern als einfaches Ziel auserkoren und vernichtet. Bevor ich wusste, was man tun muss war ich schon eliminiert. Hätte ich dem Spiel eine Bewertung nach dieser Partie erteilen müssen, wäre die aus einem Impuls heraus richtig übel gewesen.

    Allgemein gilt #BloodRage aber als exzellentes Areacontrol Spiel.

    Ich habe zumindest schon oft genug die Erfahrung gemacht, dass Regeln falsch waren oder mit Hausregeln gearbeitet wurde. Als Mitspieler fällt mir das normalerweise nicht auf, ich kenne das Spiel in dem Fall erst seit wenigen Minuten.

    Im Nachgang kommt dann raus, dass das nicht ganz korrekt erklärt und gespielt wurde. Ist ja nicht schlimm. In den Familienrunden in denen ich für gewöhnlich spiele ist das absolut null Problem. Es wäre dann aber falsch, das Spiel aus diesem Impuls heraus schlecht zu bewerten.

    Ich fürchte sogar, dass ich das zu einem hohen Prozentsatz gar nicht mitbekomme, wenn die Regeln nicht gestimmt haben.

    Wenn ich mir selbst ein Spiel erarbeite, dann bin ich natürlich regelsicherer. Aber auch da können sich bei den ersten Partien Fehler einschleichen, die ich dann vermutlich auch den Mitspielern vermittle.