Beiträge von anke79 im Thema „Wie "konsequent" bewertet ihr von euch als nicht (mehr) spielenswert empfundene Spiele auf BGG ?“

    Die Frage ist halt immer ob man auch Spiele schlechter bewertet weil sie eine Mechanik haben die einem nicht so gut gefällt.

    Diese Bewertung wäre halt für einen Spieler der genau diese Mechanik mag komplett nutzlos.

    So was kann man dann ja im Text erwähnen. Ich persönlich spiele diese Spiele dann meistens erst gar nicht oder nur 1x. Ich lese auch gerne bevorzugt die negativen Bewertungen, nachdem ich auf ein interessantes Spiel gestoßen bin mit ausreichend guter durchschnittlicher Bewertung. Da sieht man dann schon meistens, ob es am Verlag/der Crowdfundingkampagne liegt, das Spiel nicht richtig gespielt wurde, den eigenen Vorlieben nicht entspricht oder legitimere, allgemeingültigere Gründe gibt, die mich auch stören würden.

    An den BGG-Erläuterungen der Ratings orientiere ich mich nicht, sondern eher an einer eigenen Einteilung der 1-10er-Skala. 1-2er, die ich bis jetzt noch nicht vergeben habe, wären dann wirklich total broken oder schlecht. 3-4er habe ich einige bewertet und da gibt es für mich deutliche Mängel, die über eigene/thematische Vorlieben hinausgehen. 5-6er ist Durchschnitt oder gefällt mir thematisch nicht, sind aber solide Spiele. 7-8er sind schon gute Spiele, die ich gerne auf den Tisch bringe, aber mit leichten Mängeln, die ein regelmäßigeres Spielen verhindern oder sie eben leicht unter die 9-10er einstufen lassen.


    Ich finde die Vergleichbarkeit einfach wichtig. Es bringt mir nichts, alles, das ich nicht mehr spielen würde, mit einer 2 zu bewerten. Liegt's am Thema, an Mechaniken, die ich nicht mag, an eklatanten Designversäumnissen oder ist es ein ordentliches Spiel, für das es aber mehr als genug noch bessere Alternativen gibt? Spiele für meine eigene Sammlung sollten eine 7+-Bewertung haben. D.h. eigentlich alles, das ich mit einer 6- bewerte, möchte ich nicht mehr spielen, wenn ich eine Wahl hätte.


    Ich versuche alles 2-3+ Mal zu spielen, um dann eine faire Bewertung abzugeben. Wenn ich vorher keine Lust mehr habe, bewerte ich es nicht, da ich keine faire Einschätzung abgeben kann. Trotzdem kann es sein, dass ich vorher einfach für mich weiß, dass es nichts für mich ist, bspw. Spirit Island oder Voidfall. Aber wenn mir was nicht gefällt und ein paar Mal gespielt wurde, dann bewerte ich es auch schlecht. Zum einen als bessere Orientierung für andere - da bringt es ja auch nichts, wenn ich alles mit einer 7-8 bewerte bspw. - und zum anderen, weil man insgeheim hofft, dass vom Kaliber der guten Spiele weitere veröffentlicht werden (auch wenn man darauf mit einer einzelnen Bewertung natürlich nicht wirklich einen Einfluss hat).


    Ich versuche auch, einigermaßen objektiv zu bleiben. Manchmal gibt es eben einfach persönliche Vorlieben, die sich dann auf die Einschätzung negativ auswirken. Ganz rausnehmen möchte ich das aber auch nicht, denn es bleibt ja noch meine Bewertung. Also kann es sich so im Bereich +/-2 auswirken, wenn mir etwas z.B. thematisch sehr gut oder gar nicht zusagt. Auch nach 2-3 Partien mag es noch vereinzelte Spiele geben, die später zünden und man vielleicht vorschnell etwas aufgibt, aber denke, die meisten Vielspieler können dann schon abschätzen, in welchem Bereich das Spiel liegt. Letztlich ist es auch gewissermaßen ein Service ohne Gegenleistung, so dass man nicht journalistische Maßstäbe ansetzen sollte - nach denen müsste man bestimmt mindestens 5-10 Mal testen.