Gut / schlecht gealtert

  • Das klingt als hätten einige am liebsten ne spielbare Exeltabelle - null Glückseinfluss, keine Würfel, keine Karten, keine direkte Interaktion, kein Verhandeln oder bieten, kein Ausscheiden

    Klingt super - wo kann ich das kaufen :lachwein::lachwein::lachwein:

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  • Vielmehr war und ist es mir ein Anliegen, interessierten Lesern etwas den Horizont zu erweitern und so liebevoll wie mir irgend möglich darauf hinzuweisen, daß für mein Empfinden hier häufig der eigene Spielegeschmack als allgemeingültiger Maßstab dargestellt wurde.

    In diesem Thread sollte es nicht darum gehen, alle Mechanismen/Spiele aufzuzählen, die man sowieso nie mochte, sondern solche, die nicht mehr zeitgemäß sind/von besseren abgelöst wurden.

    Und das wurde gerade auf den letzten Seiten stark vermischt/verwechselt.

    Leider ein großes Problem in vermutlich jedem Forum, speziell wenn ein Thema länger wird (siehe Themen wie "welche Spiele könnt ihr mir empfehlen?".

    Mag ich auch nicht und ja, es ist auch hier passiert.


    Ja, es gibt Spiele mit Würfeln, welche nicht jedem gefallen. Das geht auch mir so. Aber daraus läßt sich halt nicht ableiten, daß Würfeln per se schlecht ist und ein Spiel vollkommen beliebig macht.

    Alleine die Vielzahl unterschiedlichster Brettspiele, welche Würfel als zentrale Mechanik nutzen, sollte einen doch erahnen lassen, daß man mit Würfeln viel mehr machen kann, als ständig eine 1/3 oder 1/1 Situation abzubilden.

    Ein 'King of Tokyo' ist kein 'Fortune and Glory' ist kein 'Monopoly' ist kein 'Britannia' ist kein 'Arkham Horror' ist kein 'Advanced Squad Leader'.

    Ähnlich verhält es sich m.E. übrigens zu den bereits angesprochenen Kartendecks (Zufallskarten). Die können u.U. auch viel mehr, als einfach nur komplett willkürliche Ergebnisse hervor zu bringen.

    Es hat aber doch nie jemand behauptet, dass Würfel per se schlecht sind? Eher im Gegenteil.

    Am Ende bleibt es so oder so Geschmackssache, da man kaum darüber urteilen kann, wann etwas gut / schlecht gealtert ist, aber dennoch fand ich einige Beiträge sehr interessant. Wie oben geschrieben, halte ich auch einige Dinge für völlig überholt und dennoch gibt es Leute die z.B. "Roll & Move" gut oder noch immer "up to date" halten. Ich halte ein vom Zufall bestimmtes Einkommen (z.B. Siedler) definitiv nicht für "up to date", aber wie kann / soll man ernsthaft darüber Diskutieren? Es sind einfach nur Meinungen, die man auch so gut wie gar nicht genau begründen kann (also die Meinung vielleicht schon, aber nicht wieso ein Mechanismus veraltet ist).

    Um den guten alten Auto-Vergleich gerecht zu werden... ist ein Oldtimer überholt? Für viele nicht (er fährt wie immer), aber rein technisch gesehen in fast jeder Hinsicht. Das kann man allerdings nicht auf Spiele beziehen, da hier (meist) keine Technik in dem Sinne genutzt wird.

    Für mich persönlich bleibt es zum einen eine Frage des Geschmacks und zum anderen eine Frage dessen, wie der jeweilige Mechanismus im Spiel genutzt wird. Spiele in denen der Zufall direkt über mein Spiel entscheidet, werde ich jedenfalls ganz sicher nicht spielen, weil es mir nullkommanull Spaß macht. Ich möchte am Ende des Spiels wissen, was ich wann / wo hätte besser machen können oder welche eigenen Fehler / Fehlentscheidungen ich gemacht habe. Direkter Zufall nimmt mir diese Möglichkeit.

    Um den Unterschied den ich meine etwas besser darzustellen, hier ein Beispiel:

    Am Ende des Spiels kann es z.B. wie folgt aussehen:

    A) "hättest du da erst Aktion X und dann Aktion Y ausgeführt, hättest du gewonnen".

    B) "hättest du da keine 2 gewürfelt, hättest du gewonnen".

    Letzteres ist definitiv nicht meine Welt.

  • Ich hab schon zu viele Spiele kennengelernt, wo es auf den einen oder anderen Würfelwurf ankam. Es geht und ging nie darum alle Spiele mit Würfel in eine Schublade zu stecken, sondern um Spiele, bei denen das Glück über den Ausgang deiner Aktionen entscheidet, die starken Einfluss auf das Spielgeschehen haben.

    Das passiert übrigens mit Würfelspielen (in diesem Fall Champions of Midgard)! :butcher:

    Spoiler anzeigen

    Keine Sorge, ich habe 2 Boards von der SO als Verpackungsmaterial bei einer Bestellung erhalten und eine Hälfte eines der Boards passt perfekt für einen meiner Prototypen (naja, zumindest ohne Beschichtung). ;)

    Oder anders gesagt, selbst für solche Spiele habe ich eine Verwendung. ;P

  • Ich hab schon zu viele Spiele kennengelernt, wo es auf den einen oder anderen Würfelwurf ankam. Es geht und ging nie darum alle Spiele mit Würfel in eine Schublade zu stecken, sondern um Spiele, bei denen das Glück über den Ausgang deiner Aktionen entscheidet, die starken Einfluss auf das Spielgeschehen haben.

    Das passiert übrigens mit Würfelspielen (in diesem Fall Champions of Midgard)! :butcher:

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    Keine Sorge, ich habe 2 Boards von der SO als Verpackungsmaterial bei einer Bestellung erhalten und eine Hälfte eines der Boards passt perfekt für einen meiner Prototypen (naja, zumindest ohne Beschichtung). ;)

    Oder anders gesagt, selbst für solche Spiele habe ich eine Verwendung. ;P

    Champions ist ein Paradebeispiel dafür, dass die Mechanik definitiv nicht veraltet sondern schlicht und einfach Geschmackssache ist. Fünf Jahre jung, und ein BGG Durchschnitt von 7,8 zeigt, dass viele Menschen das Spiel sehr gerne spielen (mich eingeschlossen).

    Ich denke ja, für viele Spieler ist die Möglichkeit zur Flucht aus dem Alltag, also Eskapismus, ein großes Plus des Hobbies.

    Bei mir funktioniert das gut durch das Eintauchen in andere Welten/Rollen, während Andere diese Flucht wohl durch das spielen von Euros ohne Glückselement erreichen, in denen, im Gegensatz zum richtigen Leben, alles erklär- und kontrollierbar ist und der Zufall ausgeschaltet.

    Einmal editiert, zuletzt von Bananenfischer (23. August 2020 um 18:33)

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    You know I'm born to lose, and gambling's for fools

  • Champions ist ein Paradebeispiel dafür, dass die Mechanik definitiv nicht veraltet sondern schlicht und einfach Geschmackssache ist. Fünf Jahre jung, und ein BGG Durchschnitt von 7,8 zeigt, dass viele Menschen das Spiel sehr gerne spielen (mich eingeschlossen).

    Ich denke ja, für viele Spieler ist die Möglichkeit zur Flucht aus dem Alltag, also Eskapismus, ein großes Plus des Hobbies.

    Bei mir funktioniert das gut durch das Eintauchen in andere Welten/Rollen, während Andere diese Flucht wohl durch das spielen von Euros ohne Glückselement erreichen, in denen, im Gegensatz zum richtigen Leben, alles erklär- und kontrollierbar ist und der Zufall ausgeschaltet.

    Ich hoffe du hast den Spoiler nicht übersehen. ;)

    Ich habe CoMidgard nie gespielt, allerdings nach einem Regel-Video auch keinerlei Interesse daran. Wobei mich hier eher das Kartenglück stört.

    Klar ist das Geschmackssache, genau das habe ich oben ja auch gesagt. Im übrigen habe ich auch 2 Leichen im Keller. Ich besitze Arena (Revolte in Rom) und Galaxy Trucker und ich besitze nur Spiele, die ich auch mag. Bei den Spielen funktioniert es für mich aus verschiedenen Gründen, dennoch wäre mir eine andere Lösung lieber gewesen.

    Allerdings ist eine gute Bewertung für mich jetzt nicht gerade das entscheidene Argument. Im Vergleich zu Monopoly müssten "unsere" Spiele ja auch echt schlecht sein, wenn ich nach den Verkaufszahlen gehe. Zudem werden Dinge meist von ihren Fans gut bewertet, aber nicht von der großen Meute. Ein Spiel wie Twilight Struggle würde niemals auch nur ansatzweise so hohe Bewertungen haben, wenn es von jedem der Carcassonne gespielt hat bewertet würde. Schon allein das Thema würde dafür sorgen.

    Menschen sind Gewohnheitstiere und wir werden nie erfahren, wie das Spiel in abgeänderter Form angekommen wäre. Viele Leute nehmen das, was ihnen Angeboten wird und leben damit. Sobald sie eine gewisse Auswahl haben, kann ihr Verhalten ganz anders aussehen. Würden all die Leute Monopoly spielen, wenn sie den ganzen Kuchen kennen würden? Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Antwort ein klares "nein" ist. Ein paar Fans und Gewohnheitstiere würde es sicherlich geben, aber die meisten würden wohl zu ihrer Meinung nach besseren und moderneren Spielen wechseln.

    Ich mein, wir haben alle mit ganz anderen Spielen angefangen und die Spiele aus den 80ern fasst auch kaum noch einer an, während sie damals gefeiert wurden. Das ist mMn schon eher ein Indiz dafür, dass einige Mechanismen schlecht gealtert sind. Aber auch hier spielen natürlich ganz andere Dinge mit, wie z.B. die Aufmachung, Thema, etc. etc..

    Das Thema kannst du einfach nicht objektiv angehen oder gar analysieren.

    Ähnliches Thema wäre: "was ist schlechtes Spiel-Design?" Da würde mir auch einiges einfallen, wo andere wiedersprechen würden. Gleiches Problem.

    Einmal editiert, zuletzt von H8Man (23. August 2020 um 19:21)

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    Ich empfehle Liebhabern, hier noch rasch zuzuschlagen. Die beliebte Holz-Variante wird nächstes Jahr nicht mehr angeboten, ohne Plastik-App geht es dann nicht mehr ;) So oder so mag ich das Spiel nicht sehr, die Regeln sind ein Graus und werden immer komplizierter.