Beiträge von MetalPirate im Thema „Gut / schlecht gealtert“

    Vor kurzem habe ich hier (glaube von Metalpirate) gelesen, dass er den Aktionspunkte-Mechanismus von zB Tikal nicht mehr zeitgemäß findet. Ich bin da etwas zwiegespalten, da 10 Aktionspunkte pro Runde für ordentlich Downtime sorgen (und nicht modern wirken), aber auf der anderen Seite halte ich gerade Tikal für ein sehr gut gealtertes Spiel.

    Ja, das war von mir, und ich glaube, soooo weit sind wir da gar nicht auseinander. :)

    Bei Tikal müssen wir ein bisschen unterscheiden zwischen der Qualität des Spiels an sich -- die finde ich immer noch so gut wie eh und je --- und den Mechanismen dahinter. Letztere sind nicht gut gealtert bzw. nicht mehr zeitgemäß, wenn eine durchschnittlichen Gruppe das Spiel heute mit 3-4 Stunden Spieldauer totgrübelt. Im worst case ist man zwischen zwei Zügen 15 Minuten am Däumchendrehen, weil jeder Mitspieler pro Zug mehrere Minuten an der optimalen Verteilung seiner 10 Aktionspunkte unter Einrechnung aller möglichen Mitspielerzüge tüftelt. Sowas geht halt heute nicht mehr. Da sind kurze Züge in schneller Folge gefragt.

    Was aber auch irgendwo schade ist. Wenn man die Spielerunde hat, die Tikal ohne zwanghaftes Optimal-Spielen-Wollen (oder unter Einsatz eines Timers) flott runterspielt, dann könnten einige Spieler womöglich tolle Spielerlebnisse kennenlernen, die sie so noch nie in ihrer Spielerkarriere hatten...

    Das nicht erwähnte ;) #ModernArt ist dagegen hervoragend gealtert.

    Theoretisch ja, aber praktisch meiner Meinung nach eher nein.

    Alle Spiele mit Auktionen funktionieren nur, wenn sämtliche Mitspieler das Spiel gut kennen und das heißt in der Praxis: mindestens dreimal, besser mehr, gespielt haben. Versuch das mal in der heutigen Zeit zu schaffen. Es gibt einen guten Grund, warum man kaum noch Spiele mit Auktionen findet...