Bin ich süchtig?

  • In einer kleinen "Diskussion" wurde mir gestern vorgeworfen, dass hier ständig neue Pakete mit Spielen ankommen und andere wieder verchickt werden. Das würde doch sehr stören und ich wäre ja "süchtig"...

    Das hat mich doch irgendwie nachdenklich gemacht. "Süchtig" bzw. "Sucht" sind für mich eigentlich sehr negativ besetzt, damit möchte ich ungern in Verbindung stehen. Aber ist der "Vorwurf" gerechtfertigt? Was ist in dem Zusammenhang "Sucht"? Was kann süchtig machen an meinem "Hobby"?

    Ich spiele in fester Dreierrunde eigentlich einmal die Woche. Das ist mir aber auch recht wichtig - wenn's ausfällt, bin ich schon etwas traurig. Auf diesen Abend freue ich mich jedes Mal. Dazu hat es sich so ergeben, dass ich zweimal wöchentlich in der Mittagspause ein kleines Spiel (20 bis 50 Minuten) spiele. Das habe ich nicht forciert, sondern man kam mit dem Wunsch auf mich zu. An diesen "Runden" hänge ich aber nicht - ist trotzdem nett, nehme ich gerne mit. Sehr unregelmäßig findet bei mir noch ein Spieleabend mit Freunden statt, vielleicht alle 6 bis 8 Wochen einmal. Ich würde mich deshalb nicht als Exzessiven Spieler beschreiben.

    Neben dem Spielen an sich gibt es natürlich noch viel drum herum:
    Ich lese täglich in der U-Bahn auf dem Weg von und zur Arbeit Spielanleitungen.
    Wenn ich meine Mittagspause alleine verbringe, gucke ich Videos über Brettspiele beim Essen.
    Ich habe 500+ Spiele - das sind deutlich mehr als ich bei meinem aktuellen Spielverhalten "benötige".
    Ich habe mein "Taschengeld", das fast vollständig für Neuanschaffungen draufgeht.
    Ich betreibe regelmäßige Internetrecherche, um Angebote wahrzunehmen, damit ich aus dem Taschengeld möglichst viel machen kann.
    Ich informiere mich in Internet-Foren über neue Spiele und "suche" quasi nach möglichen Neuerwerbungen.
    Ich verkaufe Spiele, die nicht voll überzeugen, möglichst schnell wieder, um Geld und Platz zu sparen.
    Partien, Käufe und Verkäufe halte ich penibel genau in einer Tabelle fest.

    Ich denke schon, dass im Schnitt durch Käufe und Teilnehme an Tauschbörsen 2 Pakete pro Woche ankommen, manchmal auch mehr. Ertappe ich mich dabei, die Anzahl herunterzuspielen? Ist DAS ein zeichen von Sucht?
    Auf jeden Fall freue ich mich manchmal "wie ein Kind" auf eine Sendung oder über ein Schnäppchen.

    In Summe widme ich dem "Hobby" schon recht viel Zeit, versuche aber, das meiste dann zu machen, wenn meine Frau davon nicht "betroffen" ist.

    Ich würde immer dagen, dass Spiele "meine Leidenschaft" sind. Ich spiele gerne, gucke mir gerne Komponenten an, liebe die Herausforderungen, die sie mir stellen. Ein Spiel, von dem ich mir viel verspreche, zu besitzen, erfüllt mich mit großer Freude. Ich glaube, dass die Freude beim Kauf (bzw. beim Empfang) größer ist als die Freude beim Spielen. Natürlich macht mir das Spielen dann auch großen Spaß - aber mit dem Empfang kommt so ein bisschen ein "Geschafft!"-Gefühl auf. Die erste Partie muss dann manchmal lange Zeit warten, was mich dann aber auch nicht so stört. Ich KÖNNTE ja jederzeit spielen...

    Wie sieht es denn bei Euch aus? Süchtige anwesend? :whistling:

  • Schadest Du jemanden damit oder kommt Dein sonstiges Leben zu kurz? Nein? Dann ist es nur Leidenschaft und keine Sucht.

    Die Kauffreude ist ein Anzeichen für Sammler. Irgendwann hat man genug und dann wird man wieder Spieler - passiert ganz automatisch. Weil so langsam empfinde ich es als ermüdend, immer wieder neue Spielregeln zu lernen und Erstpartien zu spielen, die dann locker die doppelte Spielzeit benötigen. Dabei mich mit unausgereiften Spielen herumzuägern, wenn ich doch in selber Zeit die erprobt guten Spiele mehrfach in entspannter Runde geniessen könnte.

    Habe deshalb meine Kaufzahl drastisch reduziert. Seit ESSEN 2015 ist bis auf Block Party (kennengelernt und für gut befunden) sowie Die Unüblichen Verdächtigen (klang interessant und anders und ist es auch in passender Runde) keine Neuheit mehr dazugekommen. Vermisse ich dabei was? Nein. The Gallerist oder Trickerion kann ich auch woanders nochmals mitspielen, wenn sich dort die Regeln gefestigt haben.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • ...ich nenne das Leidenschaft zum Hobby - Mir gehts da nämlich ähnlich :)

    Mir tun eher die Leute leid die so etwas nicht haben (Leidenschaft für wasauchimmer) - Fußball, Autos (beides nicht mein persönliches Ding), Musik undundund - Eine Leidenschaft und ernsthaftes Interesse für etwas ist für mich eine positive Charaktereigenschaft (solange es nicht in Obsession endet).

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    Verbotene Welten

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    Dungeons & Dragons 5. Edition

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  • Ich glaube nicht, dass "Spielen wollen" zur Sucht gehört, wenn es denn eine wäre. Du sagst, du bist etwas traurig, wenn das Spielen ausfällt. Ja. Das ist eigentlich bei jedem so, wenn er sich auf etwas freut. Kann genauso gut das Fussballtraining am Samstag sein. Und wenn man sich dann noch hin und wieder mit Freunden zum Kicken trifft? Würde doch keiner sagen, dass da jemand süchtig nach Fussball ist.

    Süchtig ist man dann, wenn es ohne nicht geht - und wenn das restliche Leben darunter leidet. Und es noch mehr litte (zumindest nach persönlicher Empfindung), wenn es ausfiele, und man das Gefühl hat, alles andere ist nebensächlich, nur damit man wieder (in dem Fall) spielen könne.

    Schwieriger wirds beim Kaufen, Tauschen o.Ä. - also generell bei Neuerwerb.
    Geht es ohne?
    Wäre es schlimm, wenn Du von einem Spiel nicht Bescheid wüsstest, und es so an dir vorbei ginge? Wie schlimm?
    Ich hatte mal eine Phase, in der ich so drauf war. Kontinuierlich alles durchforstet nach Infos, und wenn ein Spiel an mir vorbei ging, dass ich als irgendwie interessant eingestuft hätte, brach fast ne Welt zusammen, und ich setzte alles dran, es zu bekommen.
    Das hat sich bei mir wieder gelegt. Ich kam an den Punkt, wo das nicht mehr notwendig war...

    Beim Neuerwerb würde ich das vielleicht testen, an Deiner Stelle. Mal zwei Wochen nix tauschen/kaufen. Und dafür sorgen, dass mal zwei Wochen nix neues ankommt. Während der Zeit dann einfach mal selbst beobachten - wie geht es Dir damit?

    Sucht und "nicht-Sucht" ist nicht so einfach klassifiziert, wie manch einer denkt...


    Andererseits - denke darüber nach, WER Dir das gesagt hat. Oftmals sieht derjenige, der in einer solchen Situation ist, das vielleicht ganz anders als Außenstehende (und ggf. Mit-Leidtragende). Das heißt noch lange nicht, dass Aussenstehende unbedingt Recht haben müssen. Aber selbst, wenn sie nicht Recht haben - einen Grund dafür müssen sie ja haben. Fühlen sie sich vernachlässigt? Und sind sie wichtig genug, dass da was zu ändern wäre?

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Mir geht es relativ ähnlich, nur dass meine Ansammlung von Spielen nicht ganz so umfangreich ist. Ein Hobby, das man mit Leidenschaft betreibt muß noch lange kein Suchtfaktor sein, auch wenn es vermutlich zwischen Leidenschaft und Sucht einen Grad geben mag der schmaler ist, als man es sich eingestehen mag.
    Sucht ist für mich etwas, das Entzugserscheinungen hervorruft wenn ein bestimmtes Bedürfnis nicht "ausreichend" befriedigt wird und etwas, von dem man nicht jederzeit die Finger sein lassen könnte. In diesem Zusammenhang stellt sich einem zwangsläufig die Frage, ob wir süchtig nach Essen, Trinken und Sauerstoff sind, weil ja hier zwangsweise eine akute Abhängigkeit aber auch Notwendigkeit gegeben ist. Wo fängt Sucht an und wo hört sie auf?

    Ich denke, wenn man anfängt sein Hobby an erster Stelle zu setzen und einem andere existenzielle Dinge zunehmend egal werden, wie z. B. Familie, Arbeit, Ernährung, soziale Kontakte, etc. dann steckt man mitten in einer Sucht und hat ein ernsthaftes Problem. Jemand der sich ausgeprägt und leidenschaftlich für ein Hobby interessiert ist allenfalls ein Nerd mit hohem Geekfaktor aber in meinen Augen kein Suchti. Gegen eine Sucht spricht in deinem Fall auch, dass du dich von Spielen trennen kannst und damit handelst und diese vertauchst, was ich übrigens auch gern mache.

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • Ist ein Fußballfan mit Kicker Abo, Dauerkarte, Sky-Abo und ständig laufendem Fußball-Ticker weniger süchtig?

    Ich halte es wie die anderen... Es ist eine Leidenschaft. Und Hobbys sollten angetrieben werden. Denn dadurch entspannt man sich einfach. Und ein Hobby hat einfach auch den Vorzug, dass die Zeit in etwas total "unwichtiges" investiert wird...

    PS: @sneuhauss Ich kann deinem Diskussionspartner gern meine Adresse geben, ich nehm auch gern LKW-Ladungen an Spielen entgegen. ;)

  • Also, da Du ( @sneuhauss) ja Käufe und Verkäufe, sowie Partien - also den Konsum - exakt protokollierst, ist das für mich eher das Gegenteil einer Sucht.
    Diese zeichnet sich doch eigentlich auch durch Verdrängung und Verheimlichen aus - zumindest kenne ich nicht BeerBottleGeek, wo sich Alkoholabhängige damit brüsten, welche Sorten Bier und wie viele Flaschen sie davon getrunken haben...

    Klar, wenn Du kein anderes Thema als Brettspiele kennst, dann kann das nervig oder anstrengend für andere Mitmenschen in deinem Umfeld sein - aber eine Sucht ist es meiner Meinung nach nicht.

    Aber vielleicht dennoch ein zu exzessiv betriebenen Hobby... Dafür kenne ich aber weder Dich noch Dein Umfeld gut genug, um das beurteilen zu können...

  • Sucht wäre es meiner Meinung nach, wenn das Spielen dich im Leben/Alltag massiv einschränkt.

    Du kannst nicht mehr zur Arbeit weil du spielen musst.
    Du gehts nicht mehr schlafen weil du Angst hast nicht mehr spielen zu können/etwas zu verpassen.
    Du dich nur noch mit Menschen triffst wenn Sie mit dir spielen oder über Spiele reden.
    Du deine Arbeit kündigst um mehr Spielen zu können.
    Du Schulden machst und lieber auf Essen (Nicht die Messe) verzichtest um dir doch noch das neue Spiel zu kaufen.
    Du Entzugserscheinungen verspürst und deine Körper erst wieder "normal" funktioniert wenn du wieder spielst

  • Interessant........
    Ich erkenne mich in deinen Schilderungen irgendwie wieder......also gehöre ich wohl auch zu diesem Kreis.
    Aber als süchtig möchte ich mich nicht bezeichnen, sondern ebenso wie meine Vorredner, bezeichne ich es als Leidenschaft.

    Meine Vermutung ist folgende, grade auch, weil du den Begriff "süchtig" in deinem ersten Absatz erwähnst in Verbindung mit neue Spiele kaufen und verkaufen bzw tauschen.

    Es geht hier wohl hauptsächlich um das Geld, was hinein gesteckt wird.

    Für Außenstehende ist es immer schwer zu verstehen, wie man für etwas ( in ihren Augen ) UNSINNIGES Geld ausgeben kann.
    Dieses Geld sei doch in anderen Bereichen gewiss besser angelegt ( für was auch immer...)

    Das dieses Kaufen und Verkaufen Teil des Hobbies ist, übersehen sie dann häufig.

    Sprich deine Frau doch mal genau darauf an, in welchem Kontext sie meint, du seist süchtig.

    Zum Abschluß kann ich auch @ravn Recht geben, solange du Niemanden schadest, ist es keine Sucht.

  • Also ist der Drogensüchtige, der sich immer im stillen Kämmerlein einen Schuss setzt nicht Drogensüchtig, wenn er damit niemandem schadet?

    Er schadet sich...

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."

    Meine Spiele: Klick mich

  • Im Unknowns-Forum die Eingangsthese validieren zu wollen führt zu einem vorhersagbaren Ergebnis. Das mag zufrieden stellen, aber ist wohl für die Diskussionen mit Dritten von wenig Überzeugungskraft. :rolleyes:

    "Schatz, ich habe mit allen gesprochen, die ständig mit mir in der Bar abhängen - von uns ist keiner ein Säufer! Du musst Dich irren..." :D

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Dein Verhalten ist als ganz normale Beschäftigung mit dem Hobby zu sehen. Üblicherweise kommen solche Begrifflichkeiten aus dem Umfeld, die damit nichts anfangen können. Selbst den Moddelleisenbahner, der meistens wirklich jede freie Minute und Euros in sein Hobby steckt, würde ich nicht als "Süchtigen" klassifizieren. Irgendwas muss man doch mit seiner Freizeit anfangen :whistling: ...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • @Njoltis Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass ich eine vereinfachte Aussage genauestens definieren muß..... :sos:

    Hahahaha... Sollte kein Hinterhalt sein. Sei froh, dass du hier nicht den Unknowns-Bluthunden aufgesessen bist, die würden nicht so schnell loslassen...

    Ich denke nur, dass Sucht nicht so definiert werden kann. Denn ich kann mir durch Spielekäufe auch schaden, wenn mir eigentlich die finanziellen Mittel fehlen. @Sankt Peter

  • @sneuhauss: Wie schon von anderen vermutet, so denke ich auch, hier geht es eher um ein Beziehungsthema als eine Sucht. Meiner Meinung hat das auch nichts mit Fakten zu tun (also z.B. tatsächliche Kosten). Ungeteilte Leidenschaften sind immer eine Belastung für eine Beziehung, Patentrezepte gibt es meiner Meinung nach wenige (abgesehen vom generellen Themen wie Aufmerksamkeit, Nähe, Verständnis, Kommunikation).

    Aus der Hüfte geschossen würde ich vorschlagen, einen Teil der Mittagspause in die Beziehung investieren und statt Spielen gemeinsame Interessen recherchieren.
    Wenn Deine Frau von Dir eine SMS bekommt, in der Du Ihr vorschlägst, mit Ihr auf das Konzert ihrer Lieblingsband zu gehen, weil Du gesehen hast, dass die demnächst in Eurer Heimatstadt sind und dabei an sie gedacht hast - an dem Tag könnten auch zehn Pakete ankommen, und es würde sie vielleicht eher amüsieren als ärgern.

    Ich hoffe, das war jetzt nicht zu sehr off topic? ?(

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  • Also zwei Aspekte der Besorgnis kann ich durchaus nachempfinden. Als meine Spielleidenschaft anfing, habe ich mich nur noch mit Leuten verabredet, die mit mir spielen und habe einige mir wichtige Freunde sträflich vernachlässigt, weil sie - natürlich nachdem ich sie ein zwei Male dazu gezwungen habe mit mir zu spielen - einfach kein Interesse daran hatten. Das hat sich inzwischen relativiert, aber ich erwische mich immer wieder dabei, daß wenn mich jemand fragt, ob wir uns abends treffen, ich erst einmal abschätze, ob der wohl mit mir spielen würde.
    Zu Anfang war es auch so, daß ich immer Spiele mitgeschleppt habe zu den Leuten und total gefrustet war, wenn es nicht zu einer Partie gekommen ist (dazu muss ich sagen, daß Konversation betreiben für mich noch vor spielen die schönste und bereicherndste Beschäftigung darstellt). Oftmals habe ich bei Freunden gesessen und die ganze Zeit nur darauf gewartet, daß ich jetzt endlich das Speil auspacken kann. Das ist jetzt jedoch nicht mehr so und darüber bin ich auch ganz froh, da ich ein solches Verhalten nicht unbedingt für gesund halte.

    Ein anderes Problem sind die Käufe. Da ich keinerlei Spielekreis habe, kaufe ich mir alle Spiele selber und obwohl auch ich inzwischen soweit bin, daß mich nicht mehr alle neuen Titel interessieren, interessieren mich doch immer noch sehr sehr viele Neuheiten und ich habe immer wieder mal solche Phasen, wo ich der Meinung bin, mir alles mögliche kaufen zu müssen - und zwar sofort!!! Einmal habe ich in Essen 800,- € gelassen und dort nicht ein einziges Spiel gespielt. Aber auch damit habe ich mich arrangiert. Einfach auch mal warten, bis die ersten Rezensionen kommen und der Hype in einem selbst wieder ein wenig abgekühlt ist. Teilweise kaufe ich mir zwar noch recht umfangreich Neuheiten, aber wenn sie nach ein zwei Partien nicht einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, verticke ich sie auch ganz schnell wieder - auch wenn viele andere das Spiel als aussergewöhnlich gut bewerten (z.B. Imperial Settlers). Das habe ich mir von @Sankt Peter abgeschaut………
    Eine Aussage die mich sehr zum nachdenken gebracht habe kam von @Thygra , der meinte mal sinngemäss in einen Bretterwisser-Interview, daß er vom Spielekäufer gewechselt sei zum Spieler. Wenn mein Hobby sich mehr über das Gefühl definiert, welches ich beim Erwerb und Hinzufügen zur Sammlung habe, als über die Tätigkeit selbst, besteht, meiner Ansicht nach, ein Ungleichgewicht. (Was nicht heißen soll, daß bei mir beide Waagschalen genau in der Mitte hängen…… :whistling: )

  • Hi,

    Tja, das ist eine schwierige Frage. Wann ist man süchtig? Ich hab einen Kollegen der läuft wie bekloppt 20, 30km am Tag - am Wochenende mehr. Ist das eine Sucht? Oder einfach nur eine irre Leidenschaft?

    Ich gehe 2 mal in der Woche ins Kino. Ist das eine Sucht? Ich fahre mehrmals im Jahr in den Urlaub - süchtig?
    Ich fahre jeden Tag zur Arbeit - Sucht?
    Wer viel Post bekommt ist alles mögliche, aber wohl eher nicht süchtig.

    Nicht alles was für einen selber nicht normal ist ist gleich "unnormal". Jeder kann seine Zeit und seine Kohle für das ausgeben was er für richtig hält.

    Atti

  • Eine Aussage die mich sehr zum nachdenken gebracht habe kam von @Thygra , der meinte mal sinngemäss in einen Bretterwisser-Interview, daß er vom Spielekäufer gewechselt sei zum Spieler. Wenn mein Hobby sich mehr über das Gefühl definiert, welches ich beim Erwerb und Hinzufügen zur Sammlung habe, als über die Tätigkeit selbst, besteht, meiner Ansicht nach, ein Ungleichgewicht.

    Sehr schön gesagt!
    Bei mir gab es ein Erlebnis mit sehr guten Freunden, die auch sehr gerne Spielen. Zu der Zeit habe ich wöchentlich neue Spiele mitgebracht, und schliesslich meinte Sie zu mir:
    "Pass mal auf, ich finde es total toll, dass Du so viele so tolle Spiele hast - und dass Du diese mitbringst, damit wir sie spielen können. ABER. Ich würde wirklich gerne eines dieser Spiele auch ein ZWEITES Mal spielen!"
    Das war bei mir der Knackpunkt zum Umdenken: Weniger Spiele kaufen, dafür genau DIE, die ich auch zeitnah spielen möchte und werde und diese dann auch mehrfach spielen.

    Dabei habe ich dann für mich auch die Freude am wiederholten Spielen desselben Spiels entdeckt, statt immer wieder ein neues Spiel zu spielen. Daher finde ich auch Spiele wie #PandemicLegacy ganz große Klasse, da man hier doppelt für weitere Partien "belohnt" wird (die Geschichte geht weiter... ^^)

  • Danke schon einmal für die vielen Rückmeldungen. natürlich hat @Sternenfahrer recht - aber ich habe hier auch keine Antwort erwartet, ob ich süchtig bin oder nicht.

    Ich hatte mir mehr Alltagseinblicke gewünscht, wie andere Ihre "Leidenschaft" (oder Sucht?) ausleben.Ich denke schon, dass Spielen ein eher zeitaufwendiges Hobby ist. Aber welche Zeit ist angebracht?

    Mein Problem ist, dass ich (in meinem Hobby) sehr isoliert lebe. In meinem Umfeld spielt niemand (so) regelmäßig - und vor allem kauft sich niemand Spiele, deren Zielgruppe eher der undefinierte "Vielspieler" ist. Mehr als ein Carcassonne oder Siedler von Catan hat niemand im Schrank stehen. Das hat zur Folge, dass ich nirgendwo neue Spiele kennenlerne, sofern ich sie mir nicht kaufe.

    Wenn ich allerdings die Spiele kaufe und vorbereite, habe ich schon mehrere Freunde und Arbeitskollegen, die auch vor Schwergewichten nicht weglaufen.

    Natürlich kann mir auch ein anderer Verhaltensbericht nicht weiterhelfen und klären, inwiefern mein Verhalten als "süchtig" beschrieben werden kann. Trotzdem hilft es mir bei meiner Analyse.

    Harry2017: Da geht es mir ähnlich! Schade, wenn andere sich nicht so intensiv mit etwas beschäftigen können. Wenn ich mich für etwas interessiere, dann stecke ich da imme rviel Energie rein. Früher bin ich mehr und länger Rennrad gefahren, da war ich dann eben immer weg, wenn ich trainiert habe. Das habe ich jetzt (auch des Spielens wegen) zurückgefahren. Beim Fußball (nur noch passiv) muss ich jedes Spiel meiner Mannschaft sehen. Ich gehe zu jedem heimspiel (außer Freundschaftsspielen), habe in den letzten 12 Jahren vielleicht 5 verpasst. Und die verpassten Spiele habe ich danach als Aufzeichnung in voller Länge gesehen. Außerdem erstelle ich Tabellen über Restprogramme und mache "Was-wäre-wenn"-Hochrechnungen, ob auch dieses Mal die Klasse gehalten wird. Auch führe ich seit fast 17 Jahren eine Tabelle über die Auswirkung der Seitenwahl auf das Ergebnis. (Vielleicht ist DAS noch eher eine Sucht? Ich bin wohl eher Fußballsüchtig - eine neue Argumentationsgrundlage 8o ) Nach dem Kart fahren habe ich mir immer noch einmal die Zeiten jeder Runde angeguckt und überlegt, was da gut und was schlecht gelaufen ist. Ich brauche also irgendetwas, mit dem ich mich intensiv beschäftigen kann...

    @Magicmoses: Das Geld spielt keine große Rolle bei meiner Betrachtung. Meine Spiele sind in Summe deutlich mehr wert als das, was ich ausgegeben habe. Auch fehlt das Geld nirgendwo, da es eben nur "Taschengeld" ist (=fester monatlicher Betrag, den jeder ausgeben kann ohne dem anderen darüber irgendeine Rechenschaft ablegen zu müssen)



    Schwieriger wirds beim Kaufen, Tauschen o.Ä. - also generell bei Neuerwerb.
    Geht es ohne?
    Wäre es schlimm, wenn Du von einem Spiel nicht Bescheid wüsstest, und es so an dir vorbei ginge? Wie schlimm?
    Ich hatte mal eine Phase, in der ich so drauf war. Kontinuierlich alles durchforstet nach Infos, und wenn ein Spiel an mir vorbei ging, dass ich als irgendwie interessant eingestuft hätte, brach fast ne Welt zusammen, und ich setzte alles dran, es zu bekommen.
    Das hat sich bei mir wieder gelegt. Ich kam an den Punkt, wo das nicht mehr notwendig war...

    Beim Neuerwerb würde ich das vielleicht testen, an Deiner Stelle. Mal zwei Wochen nix tauschen/kaufen. Und dafür sorgen, dass mal zwei Wochen nix neues ankommt. Während der Zeit dann einfach mal selbst beobachten - wie geht es Dir damit?

    Das finde ich interessant. Ich möchte schon alles haben, was mich interessiert. Allerdings beschränkt das Budget klar das, was mich interessiert. Das bedeutet, dass ich von meinem Budget das kaufe, was mich am meisten interessiert.

    Es wäre überhaupt kein Problem, zwei Wochen nichts zu kaufen oder zu tauschen. Aber was zeigt das? Dann könnte ich mir ja einfach in der dritten Woche meinen Wunsch erfüllen. Wenn die Sucht verlangt, dass ich etwas jetzt und sofort brauche, dann bin ich nicht süchtig.
    Wie soll ich das testen? Bei einer Kickstarter-Kampagne eines Spieles, das mich fasziniert, absichtlich nicht teilnehmen? Das würde mich schon treffen, denke ich. Aber das Verhalten widerstrebt mir schon sehr.

  • Habe ich das irgendwo überlesen, @sneuhauss hat nicht geschrieben, dass es seine Frau war, die sich beschwert hat. Lustig, dass das die erste Assoziation ist.
    Vermutlich ist es ja sogar korrekt, aber vielleicht sind es auch die Arbeitskollegen, die die Pakete annehmen :)
    Ich lasse mir jedenfalls nach Absprche mit dem Chef alles ins Büro liefern... da hab ich das Zeug gleich, und die anderen können gleich mal reinschnuppern :)

    Bist du süchtig? Zu einem bestimmten Grad würde ich sagen ja:

    Ich freue mich auch wie ein Kind über neue Spiele und Pakete... das sind einfach schöne Abwechslungen vom Alltag.
    Ich liebe den Geruch von neuen Brettspielen... es gibt Ausnahmen :)
    Auspöppeln ist das Größte.
    Brettspiele tauschen ist auch für mich ein toller Teil des Hobbys, denn es führt zu neuen Spielen. Zudem ist es mein Hobby, durch geschicktes Tauschen, den Wert meiner Sammlung zu erhöhen.
    habe ich Probleme meine Sammlung deutlich zu verkleinern... Jop. ich gebe ein Spiel ab, wenn ein neues Spiel in die Sammlung kommt, klappt leider nicht immer :)

    Würde mir was fehlen? Ja, natürlich.
    Geht es ohne Brettspiele, also ohne zu Bloggen, ohne Videos zu gucken, ohne Spielregeln zu lesen, ohne neue Spiele zu kaufen und ohne Spiele zu spielen? Nö, wiso sollte es auch. Es ist mein Hobby, welches meine Familie mit mir teilt. Wäre es nicht so, müsste ich es deutlich reduzieren.
    Wenn ich komplett aufhören muss, würde ich es können (beliebteste Aussage eines jeden Süchtigen), aber das weißt du erst, wenn du es versuchst. Ist wie Rauchen und alles andere.

    Wenn das alles keine Anzeichen von Sucht sind, weiss ich auch nicht. Aber ist jede Sucht denn auch schlecht?
    Kann man einer Sucht nicht auch kontrolliert nachgehen?
    Festes Budget, berenzter Regalplatz und begrenzte Zeit sich damit zu beschäftigen?
    Ich denke das ist sehr wohl möglich.


    Worauf man also achten sollte:
    Greif nicht in die Familienkasse, und wenn besprech deine Ausgaben.
    Lass deinen Job nicht darunter leiden.
    Verbringt Zeit mit deiner Familie, spielend oder nicht.
    Grenze deine Zeit mit dem Hobby auf ein verträgliches Maß ein. (Das Maß legt dein Umfeld fest)

    Wenn du das berücksichtigst ist meiner Meinung nach alles andere in Ordnung :)
    Meine Frau jedenfalls unterstützt mich in meinem Hobby, und freut sich, dass ich etwas gefunden haben, indem ich voll aufgehen kann. Brettspiele sind für mich ein Zufluchtsort vor dem Hamsterrad Alltag. Ein schöner Ort in den man auch mal abtauchen darf.

  • Ich denke, man kann von Brettspielen und dem drumherum süchtig werden/sein. Der Schaden ist natürlich ein anderer, wie z.B. beim Alkohol oder Drogen.Die Antwort ist eher darin zu finden, welche Emotionen und Sehnsüchte ich damit befriedige. Wenn diese ausschließlich mit Brettspielen befriedigen werden können, kann man von Sucht sprechen. Sicherlich ist es etwas "hochtrabend" und wird allgemein nicht als Gefahr gesehen, da der gesundheitliche und finanzielle Schaden gesamtgesellschaftlich gesehen doch gering ist.

    Wenn Radau aus der Ecke der Nichtgläubigen kommt, ist meist der Vernachlässigungs-Faktor gemeint. Wenn man dadurch nur noch Freunde und Bekannte aus der Brettspielszene hat, kann man sich schon mal hinterfragen, ob das nicht zu einseitig ist.
    Das Gute an dieser Sucht ist, dass man ihr ohne schlechtem Gewissen frönen kann, da kein wirklicher Schaden entstehen kann.

    Daher, süchtig kann man durchaus sein und werden, Schaden bzw. schädlich ist es wohl eher nicht, außer finanziell und emotional (Partner/ Umfeld). Ich glaube, bisher ist noch keiner an Brettspielsucht gestorben.


  • Das finde ich interessant. Ich möchte schon alles haben, was mich interessiert. Allerdings beschränkt das Budget klar das, was mich interessiert. Das bedeutet, dass ich von meinem Budget das kaufe, was mich am meisten interessiert.
    Es wäre überhaupt kein Problem, zwei Wochen nichts zu kaufen oder zu tauschen. Aber was zeigt das? Dann könnte ich mir ja einfach in der dritten Woche meinen Wunsch erfüllen. Wenn die Sucht verlangt, dass ich etwas jetzt und sofort brauche, dann bin ich nicht süchtig.
    Wie soll ich das testen? Bei einer Kickstarter-Kampagne eines Spieles, das mich fasziniert, absichtlich nicht teilnehmen? Das würde mich schon treffen, denke ich. Aber das Verhalten widerstrebt mir schon sehr.

    Es war nicht mein Anliegen, Dir hier Patentlösungen zu bieten. Das ist auch nicht möglich, da die psychische Situation eines jeden vollkommen anders ist.
    Die zwei Wochen bezogen sich auch eher auf das "Ankommen von Spielen" als auf das Nicht-Erwerben. Klar ist das nicht unbedingt wirksam - insbesondere, wenn der Gedanke "kann ich auch später erwerben" da jeglichen Frust verdrängt (und es nur ums "Haben-Wollen" geht und nicht ums Ankommen/Bekommen/Auspacken).
    Und natürlich widerstrebt der Gedanke bezüglich einer KS-Kampagne. Schließlich ist da die Chance vorhanden, es später nicht mehr zu erstehen (oder nicht mehr in der Form) - obwohl das auch seltener wird.

    Ich wollte nur ein paar Gedanken mit auf den Weg geben. Vielleicht hilft der eine oder andere ja bei der Selbsteinschätzung.
    Leider hilft Selbsterkenntnis auch nicht immer (falls es da was zu erkennen gäbe)...

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Ich sag mal so... eine gewisse Sucht muss hier da sein... Wer z. B. wie ich alle über 1.800 Einträge zum aktuellen Mathtrade durchgeht und eine Liste an über 100 potentiellen Titeln erstellt. Diese Spiele dann einzeln genauer anschaut (Rezensionen lesen, Videos anschauen, Spielregeln überfliegen), hat ein gewisses Problem... Aber ich liebe es. :D

  • Für alle, die noch im Ungewissen schweben (es wurde von mir sicherlich früher immer mal wieder angeschnitten): Ja, es geht um meine Frau als Kritikerin. Mein Problem ist eben seit jeher so, dass "Spielen" kein gemeinsames Hobby (oder Leidenschaft oder Sucht) ist.

    Es gab jetzt doch schon einige Impulse, für die ich mich bedanken möchte. Es ist sicherlich ein Beziehungsthema und es geht nicht um das Spielen an sich. Trotzdem war es der Auslöser, sich darüber mehr Gedanken zu machen. Ich darf den Dachboden für meine Spiele nutzen - das war Bedingung zur Zustimmung beim Hauskauf. Seitdem müssen die Spiele aber immer wieder als Argument herhalten ("Du hast ja dafür den Dachboden"). Das greift immer, wenn irgendetwas wichtig ist, das ich nicht wichtig finde oder nicht möchte. Das Argument ist leider nie verbraucht, es greift stetig weiter. Aktuell geht es um einen Hund...

    Ich habe etwas gefunden, in dem ich versinken kann - sie (noch) nicht. Wir brauchen ein gemeinsames Hobby, Spielen wird es wohl nicht werden. Es sei denn, dass unser Sohn da vermitteln kann - der ist spielebegeistert

  • Naja weil mein Regal aktuell keinen Plaz mehr hat stapeln sich gerad die neuen Spiele bis weit über die Mitte des Lieblingsbildes meiner Freundin, das dahinter an der Wand hängt - Jetzt so langsam ist da zumindest optisch die Schmerzgrenze erreicht :D
    Glücklicherweise mag sie das Spielen als gemeinsame Aktivität recht gerne - Nur auch sie könnte einfach mehrere Spiele öfter spielen, als jedes Spiel nur einmal für eine lange Zeit - Weil ich halt gerne meine Neukäufe ausprobieren möchte :)

    Ich habs mittlerweile übrigens auch so, dass ich mich lieber mit Spielern treffe bzw. allgemein mit Leuten die eines meiner Hobbys teilen - Da gibts halt mehr Gesprächsthemen die mich interessieren. Viele meine langjährigen Freunde interessieren sich halt für nichts - da reicht gemütliches Beisammensitzen mit nem Bierchen, Quatsch reden und über alte Zeiten lachen - Mir ist das zuwenig, Über Jahre hinweg haben wir einfach während der Schul- und Studienzeit nur gesoffen und in Clubs gefeiert / ausgekatert und uns wieder aufs Wochenende vorbereitet :D Jetzt darf es da schon ein bisschen mehr sein und ich ziehe mittlerweile Gleichgesinnte die mein Hobby teilen den langjährigen Leuten ohne Gesprächsthemen abseits von "früher wars so geil" vor...

    Dabei kann es jetzt jedes meiner Hobbys sein - Elektronische Musik als DJ auflegen, ferngesteuerte Autos und Flugzeuge oder halt Brettspiele...

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    Jenga

    Crossboule

    Tempel des Schreckens

    Dixit

    Concept

    Junk Art

    Krazy Wördz

    Bezzerwizzer

    Deception

  • Zum Thema "Alltagsverhalten", ich erlebe alles drumherum (um's spielen) eher als Ersatzbefriedigung. Ich fülle gelegentlich Zeitfenster mit theoretischem Spielen (sprich: Foren, News, Kauf, Verkauf), in denen ich sonst nichts zu tun habe wie z.B. im ÖPNV oder im Wartezimmer. Mir käme selten in den Sinn, das zu tun, wenn ich z.B. daheim bin - da gibt es soviel mehr interessantes! ^^

    Paradoxerweise führt das dazu, dass ich in Erstpartien wesentlich schlechter vorbereitet gehe als viele andere hier - in meiner Spielrunde ist es nicht selten, dass wir gemeinsam das Spiel auspöppeln. Wer gerne vorab das Spiel vorbereitet haben will, kann es ja tun, ich habe den Ehrgeiz selten (zumal es oft genug umsonst ist, da wir relativ spontan entscheiden, was wir spielen wollen und es ist nicht immer das geplante Spiel - schon, weil die oft nicht für 5 oder 6 Spieler möglich sind).

    Kaufen / verkaufen ist lästig, ich bestelle nie nach Preisrecherche, sondern dort, wo es verfügbar ist, und verkaufe nach Bequemlichkeit, also häufig bei BGG (nirgends ist ein Spiel schneller angeboten). Was ich allerdings nicht kann: Wegwerfen, auch andere funktionsfähige Gegenstände nicht. Sonst hätte ich sicher 100 Spiele weniger...

    Insofern ist mein Alltagsverhalten keine Hilfe, @sneuhauss.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Hach, sneuhauss, wie gut kann ich Dich da verstehen.
    Meine Frau ist auch eine Sehr-wenig-nur-wenn-sie-Lust-hat-sie-verliert-nicht-gerne-und-hat-nicht-oft-Lust-was-zu-spielen-und-dann-meist-nur-recht-eingeschränkt-Spielerin. Und die Spielesammlung und all das waren auch bei uns schon Thema, oft genug.
    Wobei ich jetzt ein Regal bekommen habe, und die Spiele damit erstmal aus dem Wohnzimmer verbannt sind (was für mich vollkommen okay ist - ich will sie spielen, nicht ständig sehen). Da ist dann nun nicht das Geld das Argument, sondern der Platz (was nicht ins Regal passt, gibbet nicht). Naja, ganz so heiß wirds nicht gegessen, natürlich.
    Aber gut - hab ich mir ja so ausgesucht. Wenig-Spielerei war Kriterium beim Frauenkauf! Aus gutem Grund...
    ...nur manchmal wünschte ich mir mittlerweile, sie könnte wenigstens dieses eine Hobby genauso enthusiastisch mit mir teilen - dann wäre die Zeitaufteilung nicht so schwierig, und besser zu begründen...
    :)

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Eine Aussage die mich sehr zum nachdenken gebracht habe kam von @Thygra , der meinte mal sinngemäss in einen Bretterwisser-Interview, daß er vom Spielekäufer gewechselt sei zum Spieler. Wenn mein Hobby sich mehr über das Gefühl definiert, welches ich beim Erwerb und Hinzufügen zur Sammlung habe, als über die Tätigkeit selbst, besteht, meiner Ansicht nach, ein Ungleichgewicht. (Was nicht heißen soll, daß bei mir beide Waagschalen genau in der Mitte hängen…… )

    Nur um Missverständnisse zu vermeiden: Ich bin damals nicht "vom Spielekäufer zum Spieler gewechselt", denn das würde ja bedeuten, dass ich noch kein Spieler war, als ich Spiele kaufte. War ich aber! ;)

    Gespielt habe ich schon immer viel. Ca. 1990 beschloss ich dann, Spiele zu sammeln. 5 Jahre später besaß ich ca. 1500 Spiele, darunter auch viel von 3M, Bütehorn und anderen Verlagen, die damals für Sammler "in" waren. Aber jedes gekaufte Spiel war auch mindestens einmal gespielt worden! Das war eine mir selbst auferlegte Regel!

    Inzwischen hatte ich aber Magic: The Gathering kennengelernt. Und es stand ein Umzug an. Und ich sammelte auch Comics. Und ich hatte festgestellt, dass die meisten Spiele wirklich nur gesammelt, aber kein zweites Mal gespielt wurden. Das alles zusammen betrachtet führte zu dem Entschluss, keine Spiele mehr zu sammeln, sondern alles zu verkaufen, was vermutlich nicht mehr gespielt werden würde. Das hatte viele Vorteile: Weniger Umzugskartons packen, mehr Platz im Regal haben, mehr Geld für Magic-Karten und Comics zur Verfügung.

    In der Folgezeit gab es dann alle paar Jahre mal wieder eine neue "Säuberungsaktion", in der ich massenweise Spiele und später auch Comics über eBay verkaufte - bis ich irgendwann weniger als 50 Spiele besaß. (Magickarten habe ich inzwischen auch fast keine mehr, aber im Gegensatz zu Spielen und Comics habe ich mit Magic zumindest "Gewinn" gemacht.)

    Evtl. trug auch das Lesen des Buches "Simplify your life" einen Teil zu diesen Verkaufsaktionen bei. Und wenn ich mir heute anschaue, was sich in den letzten Jahren so in meinen Schränken angesammelt hat, sollte ich dieses Buch wohl jetzt ein zweites Mal lesen ... ;)

    Kurzes Fazit: Früher war ich sehr materiell eingestellt. Ich fand es toll, viel zu besitzen. Heute gebe ich nur noch selten Geld für materielle Dinge aus, sondern "investiere" lieber in gutes Essen und Urlaub. Seit ca. 2008 kaufe ich nur noch 1 Spiel pro Jahr. Mein früherer Sammeltrieb ist zum Großteil abgekühlt und konzentriert sich nun auf Dinge, die keinen Platz wegnehmen, wie zum Beispiel gefundene Geocaches oder Achievements in elektronischen Spielen.

    Das mag vielleicht auch eine Frage des zunehmenden Alters sein. (Hier erwarte ich einen Widerspruch von @Warbear. ;) )

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Friendly Reminder (for me and for you)

  • Für alle, die noch im Ungewissen schweben (es wurde von mir sicherlich früher immer mal wieder angeschnitten): Ja, es geht um meine Frau als Kritikerin. Mein Problem ist eben seit jeher so, dass "Spielen" kein gemeinsames Hobby (oder Leidenschaft oder Sucht) ist.

    Es gab jetzt doch schon einige Impulse, für die ich mich bedanken möchte. Es ist sicherlich ein Beziehungsthema und es geht nicht um das Spielen an sich. Trotzdem war es der Auslöser, sich darüber mehr Gedanken zu machen. Ich darf den Dachboden für meine Spiele nutzen - das war Bedingung zur Zustimmung beim Hauskauf. Seitdem müssen die Spiele aber immer wieder als Argument herhalten ("Du hast ja dafür den Dachboden"). Das greift immer, wenn irgendetwas wichtig ist, das ich nicht wichtig finde oder nicht möchte. Das Argument ist leider nie verbraucht, es greift stetig weiter. Aktuell geht es um einen Hund...

    Ich habe etwas gefunden, in dem ich versinken kann - sie (noch) nicht. Wir brauchen ein gemeinsames Hobby, Spielen wird es wohl nicht werden. Es sei denn, dass unser Sohn da vermitteln kann - der ist spielebegeistert

    Nachdem ich den ganzen Thread gelesen habe, und vor allem deine Antworten auf Dumons "Einschränkungs Vorschlag", denke ich das die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist das bei dir ein Suchtverhalten in Punkto Kauf und Besitz von Spielen vorliegt. Gerade bei exzessivem Kaufen gibt es viele mögliche Ursachen. Eskapismus, seelisches Ungleichgewicht, suche nach sozialer Anerkennung.

    Oder auch Fehlprogrammierung des Belohnungssystems und damit einhergehend dann eine ganze Kette von Verhaltensweisen, das beginnt schon bei der "Jagd" nach neuen Spielen, wo auch wirklich das "Revier" immer genau taxiert wird. Was auch Stress bedeutet. Von dieser Art "positivem" Stress kann man auch süchtig werden. Die Päckchen sind dann quasi die Trophäen der Jagd, und sorgen noch mal für eine extraportion Dopamin.

    Was deine Frau an deinem Verhalten stören könnte ist zb die exzessive Art in der du den Spielekauf (nicht das Spielen) betreibst. Und eben auch das sie dazu keinen Zugang hat, und damit zu einem ganz wichtigen Teil deiner Persönlichkeit. An deiner Stelle würde ich versuchen mal eine ganze Weile ohne neue Brettspiele auszukommen. Nicht nur zwei Wochen, sondern 6 Monate. Das wäre genug Zeit um zu erkennen das deine 500 vorhandenen Brettspiele absolut ausreichend sind um deine Spiellust zu befriedigen, aber eben nicht den Kaufzwang.

    Der Hund wäre doch ne super Chance für ein gemeinsames Hobby. Wenn man die richtige Rasse auswählt kann man mit Hunden sehr viel machen (Ausbildung, Sport).

  • Es gab jetzt doch schon einige Impulse, für die ich mich bedanken möchte. Es ist sicherlich ein Beziehungsthema und es geht nicht um das Spielen an sich. Trotzdem war es der Auslöser, sich darüber mehr Gedanken zu machen. Ich darf den Dachboden für meine Spiele nutzen - das war Bedingung zur Zustimmung beim Hauskauf. Seitdem müssen die Spiele aber immer wieder als Argument herhalten ("Du hast ja dafür den Dachboden"). Das greift immer, wenn irgendetwas wichtig ist, das ich nicht wichtig finde oder nicht möchte. Das Argument ist leider nie verbraucht, es greift stetig weiter. Aktuell geht es um einen Hund...

    Ich habe etwas gefunden, in dem ich versinken kann - sie (noch) nicht. Wir brauchen ein gemeinsames Hobby, Spielen wird es wohl nicht werden. Es sei denn, dass unser Sohn da vermitteln kann - der ist spielebegeistert

    Hi,

    auch bei mir ist Brettspielen meine Leidenschaft und ich lese sehr viel darüber, kaufe und verkaufe viele Spiele und verbringe sicher mehr Zeit mit solchen Aktivitäten als mit dem Spielen an sich (leider). Meine Frau toleriert das, und spiel theoretisch zumindest gerne, de facto grätscht das RL immer wieder dazwischen, zu müde, keine Lust usw.
    Lange habe ich auch recht obsessiv neue Spiele gekauft, was meine Frau dann auch genervt hat, weil dauernd ein Paket angekommen ist und eines zur Post gebracht werden musste. Was sie daran gestört hat, konnte ich nicht genau eruieren, um das Geld gings ihr aber nicht, obs der Aufwand war 1-2 mal die Woche an die Tür zu gehen, wage ich zu bezweifeln. Vielleicht war sie ein bisschen neidisch dass sie nie Pakete mit tollem Inhalt bekommen hat, über das sie sich dann freuen konnte. Aber anderseits stand bzw. steht es ihr ja auch frei irgendeinen Quatsch zu kaufen. Vielleicht ist ja auch deine Frau einfach auch ein bisschen neidisch, dass du deine Leidenschaft gefunden hast und sie ausleben kannst, sie aber nichts dergleichen hat.
    Denn so ganz versteh ich die Argumentation deiner Frau nicht: Das Geld kanns nicht sein, da du in deinem Budget bleibst.
    Muss sie immer deine Pakete annehmen bzw. wegbringen, dann könnte ich verstehen dass es irgendwann nervig wird. Ansonsten scheidet das auch aus.
    Verbringst du ihrer Meinung nach zuviel Zeit mit deinem Hobby, da wäre ja nur die Zeit relevant, die von eurer gemeinsamen Zeit abginge? Da ließen sich ja Zugeständnisse machen, deine Ausführungen suggerieren mir jetzt aber nicht, dass du deiner Frau keine Priorität einräumen würdest.
    Das aber als Argument für die Anschaffung eines Hundes zu nehmen, erscheint mir jetzt etwas merkwürdig. Ein Hund ist wohl schwerlich mit einem Hobby wie dem Brettspielen zu vergleichen. Der bedeutet ein hohes Maß an Verantwortung, kostet sicher mehr Geld, ist ziemlich zeitaufwändig und schränkt die Flexibilität ein. Insbesondere kann man die Zeit, die man sich mit ihm beschäftigen will nicht frei planen, der muss halt 2-3 am Tag raus, ganz egal ob es passt oder nicht. Der Aufwand lässt sich nicht beliebig skalieren, anders als bei deinem Hobby.
    Kurz gesagt klingt dein Verhalten nicht übertrieben obsessiv und mir scheint das eher ein Totschlagargument ihrerseits zu sein, um ihrer Interessen durchzusetzen.

  • Hi,

    Moment mal... also eine Ansammlung von Spielen zu hegen und zu pflegen ist eine enorme Verantwortung.

    Atti

  • Ach ja: Mit Hund kann man super dem Hobby Geocaching nachgehen, was gar nicht so weit vom Spielen entfernt ist! Insbesondere wenn man sich die passenden Rätselcaches oder Multicaches sucht. Und es gibt auch Caches speziell zum Thema Brettspiele!

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Friendly Reminder (for me and for you)

  • Der Hund wäre doch ne super Chance für ein gemeinsames Hobby. Wenn man die richtige Rasse auswählt kann man mit Hunden sehr viel machen (Ausbildung, Sport).

    Nee, dazu bin ich, glaube ich, nicht bereit. Ich brauche nicht ein Hobby, das viel Zeit kostet - ich brauche nur mehr Zeit für meine Hobbies! Ich bin ohne Tiere sehr glücklich aufgewachsen. Meine Mutter, die ständig bei uns ist und auf unseren Sohn aufpasst, hat panische Angst vor Hunden. Meine Frau zeichnet sich bei der Wahl ihrer Hobbies konstant dadurch aus, dass die Begeisterung nicht lange anhällt. Die drei Hasen, die wir bereits haben, waren auch schon einmal viel wichtiger als sie es jetzt sind.
    Ich habe werktags zwischen 6:30 und 20:00 Uhr keine Minute Zeit für einen Hund - die Randzeit morgens und abends gehört meinem Sohn. Da wäre ich kein gutes Herrchen und lieber ein (möglichst) guter Vater