Game Brewer sagt "GoodBuy"

  • Mein erster Gedanke war auch "Ok schade, kein Bier mehr in Essen". Irgendwie sagt das aber auch alles aus: ohne zu googlen war das erste und einzige, was mir zum Verlag einfiel die Bierbar, ich wusste aus dem Stehgreif keins der Spiele. Und das ist wohl auch das Problem

  • Mein erster Gedanke war auch "Ok schade, kein Bier mehr in Essen". Irgendwie sagt das aber auch alles aus: ohne zu googlen war das erste und einzige, was mir zum Verlag einfiel die Bierbar, ich wusste aus dem Stehgreif keins der Spiele. Und das ist wohl auch das Problem

    Dass Du die Spiele nicht kennst, ist DAS Problem des Verlags? Klingt doch sehr nach Selbstüberschätzung ;)

    Ich hätte aus dem Stehgreif locker ein halbes Dutzend Titel benannt - und die spiele ich auch noch gerne. Und das Bier in Essen war mir egal. So hat jeder seine Prioritäten, nur sagt das nichts über den geschäftlichen Erfolg bzw. die Probleme dahinter aus was einer von uns so meint.

  • Mein erster Gedanke war auch "Ok schade, kein Bier mehr in Essen". Irgendwie sagt das aber auch alles aus: ohne zu googlen war das erste und einzige, was mir zum Verlag einfiel die Bierbar, ich wusste aus dem Stehgreif keins der Spiele. Und das ist wohl auch das Problem

    Dass Du die Spiele nicht kennst, ist DAS Problem des Verlags? Klingt doch sehr nach Selbstüberschätzung ;)

    Ich hätte aus dem Stehgreif locker ein halbes Dutzend Titel benannt - und die spiele ich auch noch gerne. Und das Bier in Essen war mir egal. So hat jeder seine Prioritäten, nur sagt das nichts über den geschäftlichen Erfolg bzw. die Probleme dahinter aus was einer von uns so meint.

    Naja, bei den meisten anderen Verlagen fällt mir halt direkt zumindest irgendwas ein. Und ja, ich hab einfach mal von mir auf andere geschlussfolgert, da ich der Meinung bin, dass ich damit nicht allein dastehe. Das es dir anders geht ist ja schön. Wenn es egal ist, was "einer von uns meint", dann können wir das hier jetzt ja zu machen hier, ist dann ja eh alle egal ;)

  • Mein erster Gedanke war auch "Ok schade, kein Bier mehr in Essen". Irgendwie sagt das aber auch alles aus: ohne zu googlen war das erste und einzige, was mir zum Verlag einfiel die Bierbar, ich wusste aus dem Stehgreif keins der Spiele. Und das ist wohl auch das Problem

    Interessant. Mir sagt ne Bierbar "Game Brewer" gar nichts. Wo soll die sein?

    Dafür kenne ich einige Spiele vom Verlag.


    edit: In der Untappd App finde ich keine passende Brauerei oder Location.

    Einmal editiert, zuletzt von krakos ()

  • Mein erster Gedanke war auch "Ok schade, kein Bier mehr in Essen". Irgendwie sagt das aber auch alles aus: ohne zu googlen war das erste und einzige, was mir zum Verlag einfiel die Bierbar, ich wusste aus dem Stehgreif keins der Spiele. Und das ist wohl auch das Problem

    Interessant. Mir sagt ne Bierbar "Game Brewer" gar nichts. Wo soll die sein?

    Dafür kenne ich einige Spiele vom Verlag.


    edit: In der Untappd App finde ich keine passende Brauerei oder Location.

    Die auf der Spiel in Essen war gemeint. Und ja, ich kenne auch einige der Spiele. Sie fielen mir aber nicht ein, ohne vorher nachzuschauen. Was halt heisst, dass die Spiele bei mir anscheinend null hängengeblieben sind

    Einmal editiert, zuletzt von HotSauce ()

  • Interessant. Mir sagt ne Bierbar "Game Brewer" gar nichts. Wo soll die sein?

    Dafür kenne ich einige Spiele vom Verlag.


    edit: In der Untappd App finde ich keine passende Brauerei oder Location.

    Die auf der Spiel in Essen war gemeint. Und ja, ich kenne auch einige der Spiele. Sie fielen mir aber nicht ein, ohne vorher nachzuschauen. Was halt heisst, dass die Spiele bei mir anscheinend null hängengeblieben sind

    Interessant. Ist an mir vorbei gegangen. Bei Bier fällt mir nur BYR Games ein.

  • Aber Hauptsache nen Spruch rausgedrückt, sobald mal jemand was gegen Unternehmer sagt. Top.

    Naja, du drückst aber auch seltsames Zeug raus.

    Deiner Ansicht nach wäre es also Aufgabe der Inhaber, so vorzuplanen, dass sie bei Geschäftsaufgabe kein Geld mehr brauchen, und ihre restlichen Lagerbestände einfach in die Tonne drücken können? (Lass das nicht die Nachhaltigkeitsverfechter hier hören!) Dann haben sie alles richtig gemacht?

    Oder geht es dir wirklich nur ums Wording vom "helfen", und es wäre dir lieber, wenn sie schreiben: "Leute, wir haben's verbockt, schlecht gewirtschaftet, sind inkompetent, und haben immer noch die Lager voll. Wir verkaufen das Zeug aber nicht, denn wir wollen euer Geld gar nicht, weil wir zu unseren Fehlern stehen und jetzt auch wie richtige Männer die Konsequenzen tragen. Zu eurem Vergnügen streamen wir die Vernichtung unserer Lagerbestände in der dicken Schrottpresse nächsten Dienstag auf Youtube."

    Also egal WIE ich deine Aussagen deute, kommt da im Umkehrschluss, das heißt, wenn Unternehmer sich bei Geschäftsaufgabe NICHT so verhalten, wie du es ihnen ankreidest, nur Quark raus.

    Aber immerhin scheinst du das ja sogar (mit)studiert zu haben ...

  • Ach ja, der selbsternannte Forenclown kommt natürlich wieder mit wilden Interpretationen gemischt mit persönlichen Angriffen um die Ecke ... as usual, adaptiere ich daher mal einfach.


    Aber ich bin trotzdem mal so nett: Geschäftsaufgabe ankündigen, Sale machen/Waren raushauen und fertig. Bis das Zeugs abverkauft ist. Aber nicht durch moralische Ansprachen ("wir brauchen eure Hilfe") Kunden zum Kauf quasi zum Marktpreis bringen wollen, nur damit die das Gefühl haben, was Gutes zu tun.


    Ich habe an keiner Stelle geschrieben, dass sie ihren Restbestand nicht verkaufen sollen. Aber bastel Du daraus mal in Ruhe irgendne Fiction, das ist ja eine deiner Stärken hier.


    Ansonsten: Lies nochmal mit mehr Konzentration

  • Wenn dein wesentliches Geschäftsmodell daraus besteht, statt zur Bank zum Kunden zu rennen, um sich von diesem unterstützen/finanzieren zu lassen ("Wir brauchen deine Hilfe = dein Geld, um Spiel XY auf den Markt zu bringen"), dann ist es nur doch konsequent, auch das Ende in diesem Tenor auszurufen. ;)

  • Wenn dein wesentliches Geschäftsmodell daraus besteht, statt zur Bank zum Kunden zu rennen, um sich von diesem unterstützen/finanzieren zu lassen ("Wir brauchen deine Hilfe = dein Geld, um Spiel XY auf den Markt zu bringen"), dann ist es nur doch konsequent, auch das Ende in diesem Tenor auszurufen. ;)

    ok, Punkt für dich.


    Edit: Und ja, das trifft vermutlich mein Problem mit der Nummer gut auf den Punkt. Sich den "Traum" der Selbstständigkeit möglichst risikolos selbst bis in den Abgesang hinein auf Kosten anderer erfüllen zu wollen, holt mich halt nicht so richtig als Konzept ab.

    Einmal editiert, zuletzt von d8d2 ()

  • Also auch wenn ich mich über Amygdala sehr lustig gemacht habe (eines der wenigen Spiele, das ich mir nur wegen der Optik nicht kaufen würde), und auch die letzten Veröffentlichungen bei mir kein Interesse mehr wecken konnten (zuviel Mechanismenragout mit aufgesetztem Thema), so mag ich die bei mir im Schrank stehenden Titel von Game Brewer (Gentes, Paris, Chimera Station, Hippocrates mit Erweiterung) doch so sehr, dass ich den Verlag vermissen werde. Allerdings war Überproduktion bei GameBrewer schon immer ein Thema: Fast jeden Titel konnte man irgendwann bei Milan zum halben Preis oder noch weniger kaufen. Ich denke aber, das ist schlicht Teil der aktuellen Post-Corona-Marktbereinigung im Brettspielbereich, mit der ja auch im US-Sektor offenbar gerade einige Verlage zu kämpfen haben. Mal sehen, wer uns da auf dem deutschen Markt in Zukunft noch erhalten bleibt.

  • Wenn dein wesentliches Geschäftsmodell daraus besteht, statt zur Bank zum Kunden zu rennen, um sich von diesem unterstützen/finanzieren zu lassen ("Wir brauchen deine Hilfe = dein Geld, um Spiel XY auf den Markt zu bringen"), dann ist es nur doch konsequent, auch das Ende in diesem Tenor auszurufen. ;)

    ok, Punkt für dich.


    Edit: Und ja, das trifft vermutlich mein Problem mit der Nummer gut auf den Punkt. Sich den "Traum" der Selbstständigkeit möglichst risikolos selbst bis in den Abgesang hinein auf Kosten anderer erfüllen zu wollen, holt mich halt nicht so richtig als Konzept ab.

    Die meisten Unternehmen entstanden und/oder leben durch/mit Fremdkapital.

    Crowdfunding ist nicht risikolos. Wie man ja offensichtlich an Game Brewer sieht.

  • Gentes ist von denen? Also erst Architectura und nun Gentes. Das sind doch beides keine Spiele, die von denen entwickelt wurden. Oder trügt mich da meine Erinnerung? Vielleicht haben sie die in ihr Portfolio aufgenommen, aber von denen sind diese Spiele doch nicht entwickelt.

  • Ich schließe mich denen an, die bei GB keine richtig guten Spiele gefunden haben. Gespielt habe ich die meisten, aber richtig gut hat mir nur eins gefallen und das kam ursprünglich von einem anderen Verlag (Gentes). Das habe ich dann letztes Jahr sogar in die Deluxe umgetauscht.


    Aber auch ein Carrara (was ich vermutlich als nächst bestes Spiel nennen würde) ist nur eine Neuauflage eines anderen Verlags. Ich halte es zwar für ein gutes, aber eben nicht für ein sehr gutes Spiel = brauche ich auch nicht. So Sachen wie Paris fand ich hingegen schon eher schlecht. Als jemand der Kramer und Kiesling sehr schätzt, muss ich sagen, dass ich Paris eher im unteren/mittleren Bereich ihres Portfolios sehe.


    Unabhängig davon finde ich es aber auch schade und fand die Jungs / Mädels auch immer sehr nett. Auch die nach-Messe-Treffs waren spaßig. Ändert aber nicht viel an der Tatsache, dass es schlicht so viele Verlage gibt, sodass ich auch GB nicht vermissen werde. Es sind einfach so viele geworden, dass ich nur bei einer Handvoll wirklich traurig wäre.


    Gute Spiele reichen schon lange nicht mehr. Das Problem dabei ist, dass es zu viele gibt und sich der Kuchen zu sehr aufteilt. Dadurch wird es super schwer einen echten Hit zu landen. Dazu kommt dann noch eine große Menge Glück (Zeitpunkt, Werbung, Interesse, etc.).


    Schon Anfang / Mitte der 90er war es mehr Glück als Verstand. Richard Garfield hatte mit Magic überhaupt nicht damit gerechnet, dass die Leute sich mehr Booster kaufen um bestimmte Karten mehrfach zu bekommen. Er dachte, dass sich jeder ein paar kauft und dann damit spielt. Bei Catan sah es auch nicht viel anders aus. Einige Verlage wollten das Spiel ja nicht mal umsetzen...


    Es wird immer Leute geben die irgend einen Titel lieben, aber das reicht eben nicht aus wenn man in größeren Mengen produziert.

  • Da muss man ja nicht mal den Weg über Crowdfunding gehen. Ich habe da ein anderes Geschäftsmodell:

    - ich frage hier im Forum nach Interesse für eine Sammelbestellung

    - da melden sich 50 Leute

    - ich frage beim Hersteller / Publisher nach einem schönen Rabatt bei Abnahme von 51 Stück

    - den Rabatt gebe ich nur teilweise an die Interessenten weiter, so dass mir ein paar Euro bleiben

    - ich sammle die Kohle ein und bestelle

    - ich verschicke den Krempel an die Käufer

    - am Ende habe ich mir das 51. Exemplar mit meinem Aufwand finanziert und noch ein Mittagessen dazu


    Edit: Jetzt wo ich drüber nachgedacht habe... vergesst es. Der Aufwand ist viel zu groß für die paar Euro.

  • Gugong hat mir von Game Brewer gut gefallen. Oak ist noch zu Hause im Schrank, aber vermutlich auch nicht mehr lange. Die Motivation das nochmal auf den Tisch zu bringen ist nahe 0. Und mein Rulebenders gebe ich auch gerne günstig weiter bevor es jemand dort bestellt :D

  • Fänd ich sogar völlig legitim wenn du dir für den Aufwand der Sammelbestellung dein Exemplar finanzieren würdest. Aber das ist wieder ein anderes Thema

  • Allerdings war Überproduktion bei GameBrewer schon immer ein Thema: Fast jeden Titel konnte man irgendwann bei Milan zum halben Preis oder noch weniger kaufen. Ich denke aber, das ist schlicht Teil der aktuellen Post-Corona-Marktbereinigung im Brettspielbereich, mit der ja auch im US-Sektor offenbar gerade einige Verlage zu kämpfen haben.

    Überproduktion/staker Discount in Verbindung mit Crowd-Funding ist keine gute Kombination und ich denke einer der Hauptursachen für die schwindenen Umsätze / Backer bei Gamebrewer.

    Unabhängig davon hat Game-Brewer nach meinem Gefühl einen gewaltigen Schaden bei der Auslieferung von Hippocrates und Stoganov erlitten, da die Spiele mehrere Monate früher auf der Spiel verkauft wurden. Das war zumindest ein Grund, warum einige aus meiner Spielegruppe nicht so gut auf Game-Brewer zu sprechen waren bzw. nichts mehr von denen gebacked haben.

    KS Pending: S.T.A.L.K.E.R The Board Game | Hexplore It: Fall of the Ancients | Nemesis: Retaliation | Dante: Inferno

  • Fand GameBrewer bisher auch immer nur so mittelmäßig, Gugong ist die einzige Ausnahme.


    Bei Trolls & Princesses (noch nicht gespielt) hatte ich ein bisschen mit mir gerungen, aber dann doch verzichtet. Nun ist die Große Nase Edition ja eh weg.


    Bin ansonsten noch bei Algae Inc. in der Schmiede und freue mich nach wie vor drauf!

  • Ich kann mich euch eigentlich nur anschließen, mit Game Brewer verbinde ich Durchschnitt.


    Hippocrates habe ich in einem Wahn damals gebackt, und ab es ungeöffnet wieder verkauft. Oak war okay aber hab ich selbst nicht benötigt. Paris interessiert mich, aber selbst für den aktuellen Preis nicht attraktiv genug. Stroganov würde mich auch mal interessieren. Aber da finde ich den Preis für mein empfinden zu hoch.


    Also letztlich habe ich wenig Geld bei Game Brewer gelassen, obwohl ich ein Konsument bin der erstmal kauft, aber auch schnell wieder verkauft.

    Schade finde ich aber schon, wirkten für mich sympatisch und hatten eigentlich auch interessante Titel mit manchmal erfrischenden Themen. Ich bin mir aber auch sicher, dass mich den Verlag in 2-3 Jahren vergessen habe.

  • zu Game Brewer:

    - ich besitze kein einziges Spiel von Game Brewer.

    - ich habe nie ein Spiel von Game Brewer gespielt

    - und dabei wird es wahrscheinlich auch bleiben.

    - die Spiele von Game Brewer haben mich also offenbar nie angesprochen.

    - ich hätte nicht einen Spieletitel vor der Beitragserstellung durch Matze nennen können.

    - nach kurzer Recherche auf BGG: auch satte Rabatte werden zu keinem Kauf eines Spiels von Game Brewer führen,

    - denn dazu ist mir mein Regalplatz viel zu kostbar.

    Für die Mitarbeiter tut es mir natürlich Leid und ich hoffe sie finden schnell eine adäquate Arbeitsstelle.

  • So einen Volltreffer nicht gelandet zu haben kann man doch keinem, auch nicht Game Brewer vorwerfen.

    Macht auch keiner. Erwähnen ja, nämlich um die Situation zu erklären, aber ganz sicher nicht als Vorwurf. "Volltreffer" sind nun mal schlecht planbar. Aber Flops vermeiden, oder zumindest mal das Risiko dafür klein halten, das wäre schon möglich gewesen. Der aufmerksame Beobachter hat sich in den letzten paar Jahren doch so einige Male gefragt, was Game Brewer da für einen komischen Kurs fährt. Wurde auch schon hier im Forum thematisiert, ich habe das auch schon mindestens einmal hier im Forum angesprochen, auf die Schnelle habe ich z.B. das hier von vor zwei Jahren gefunden. Auch da findet sich schon, dass 7-komma-bisschen als Durchschnittsnote in unserer Blase nichts ist, auf das man stolz sein kann, weil es für Crowdfunding auf Dauer eben nicht reicht.

    Der Game Brewer Schlingerkurs geht ja sogar noch viel weiter zurück. Das fing ja schon an mit dem langweiligen Miniaturen-überladenen Fuji Koro als direkter Nachfolge-Kampagne zu dem Traumstart mit Gugong (Traumstart bezogen auf erworbene Bekanntheit; viel Gewinn habe sie damit nicht gemacht). Jeder normale ökonmische denkende Mensch hätte doch da einen halbwegs ähnlichen Titel als direkten Nachfolger gewählt, z.B. mit dem gleichen Autor. Mit Stroganov als Gugong-Nachfolger hatte Game Brewer ganz anders durchstarten können. Davon bin ich überzeugt.

    Die komischen Entscheidungen zogen sich dann weiter mit dem gescheiterten Throne of Allegoria, gescheitert u.a. weil langweiliges Setting, Blind Bidding, viel direkte negative Interaktion und wenig innovative Elemente nun mal nicht ziehen. Obendrein wurde das schon angekündigt, höchstwahrscheinlich unabgesprochen, als die Spielworxx Erstauflage noch nicht abverkauft war - nächste Verärgerung der Blase. Das ging weiter mit Designs die auch erkennbar absolut null Marktpotenzial hatten (Rulebenders, Amydala).

    Tja. Dann kam dann noch das generelle Problem dazu, dass sie keinerlei Reihen, Serien oder sonstige Wiedererkennbarkeit ihrer Marke aufgebaut haben. Für was stand eigentlich Game Brewer? Für die belgische Bier-Bar in Essen. Jo. Toll.

    Und wie man sieht, muss man da noch nicht mal auf unnötiger Deluxifizierung oder einem Abfall beim Verhältnis von "Deluxe-Material pro Euro" nach Gugong herumreiten, um Fehler in der Geschäftspolitik von Game Brewer zu finden. Der Grund für das Game Brewer Ende waren strategische Fehler, die für jedem, der es sehen wollte, schon ganz lange klar waren, auch weil Game Brewer immer wieder die gleichen Fehler gemacht haben, ohne erkennbar daraus zu lernen.

    Vermutlich sind solche Fehler auch ein bisschen typisch sind für viele bereits gescheiterte oder zukünftig noch scheiternde Crowdfunding-Spieleverlage: Wenn man Sachen nicht komplett vorfinanzieren muss, sondern im wesentlichen von den Backern durch Vorverkäufe finanzieren lässt und viel Kontakt zu alles bejubelnden Fanboys hält, dann fehlt's vermutlich manchmal am Bewusstsein für Risiken und an der Fähigkeit zur Selbstkritik. Motto: "Wir haben 2000 Backer, also lassen wir 10000 Exemplare drucken, dann gehen die Stückkosten nochmal deutlich runter und die kriegen wir auch sicher los, weil unsere Spiele so toll sind, das sagt uns jeder unserer Freunde, der sie gespielt hat." Und genau bei solchen Verlagen ist der Beginn der Notverramschung des Lagerbestandes dann der Anfang vom Ende.

    Was mich hier nur etwas überrascht, ist, dass Game Brewer da anscheinend nichts aus dem Schicksal ihres ehemaligen Partnerverlages TMG gelernt hat, denn die Ähnlichkeiten bei deren Weg in die Pleite sind frappierend.

  • Ich denke, so langsam wird eine Tendenz erkennbar... auch bei mir standen Game-Brewer-Spiele immer auf einer Longlist, tatsächlich hat aber nie eins es bis zur mir ins Regal geschafft. Ich fand gerade in der zweiten Hälfte ihres Daseins die Ausrichtung ziemlich starr und eindimensional: Standard-Multiplayer-Euros im (mindestens) gehobenen Kennerspielbereich, mit üppiger Grafik, üppiger Ausstattung und halt leider auch schon für die Standard-Version üppigen Preisen. Und obendrüber grundsätzlich auch noch eine Deluxe-Version gebraten. Da hat GB ja praktisch selbst den Zielgruppen-Korridor unnötig schmal gehalten.


    Und ja, da gab's dann immer wieder Alternativen, die attraktiver erschienen. Oder ganze Verlage, die vom Konzept her attraktiver erschienen. In meinem Falle etwa unter anderem Devir - Portfolio mMn im Groben durchaus annähernd vergleichbar, aber durch den minimalistischen Ansatz in manchen Bereichen im Verbund mit "großen" Vertriebspartnern halt nur 50 bis 60% der Game-Brewer-Preise - bei mindestens genau so guten Spielen.


    Da muss GB doch eigentlich selbst schon länger gemerkt haben, dass die Luft nicht nur dünner wird, sondern per se schon dünn ist mit so einem Konzept. Warum nicht mal ein kleineres Spiel einkaufen, das aber die Chance auf fünfstellige Verkaufszahlen hat. Oder mal einen richtigen Klopper, wo der dreistellige Preis aber nicht nur vom BlingBling-Overkill kommt. So war das GB-Konzept halt sehr anfällig dafür, dass schon mit zwei, drei Flops alles zusammenbrechen kann.

  • die Standard-Version üppigen Preisen. Und obendrüber grundsätzlich auch noch eine Deluxe-Version gebraten. Da hat GB ja praktisch selbst den Zielgruppen-Korridor unnötig schmal gehalten.


    Und ja, da gab's dann immer wieder Alternativen, die attraktiver erschienen. Oder ganze Verlage, die vom Konzept her attraktiver erschienen. In meinem Falle etwa unter anderem Devir - Portfolio mMn im Groben durchaus annähernd vergleichbar, aber durch den minimalistischen Ansatz in manchen Bereichen im Verbund mit "großen" Vertriebspartnern halt nur 50 bis 60% der Game-Brewer-Preise - bei mindestens genau so guten Spielen.

    Hä?

    Gamebrewer Spiele haben ganz normale Preise wie ähnliche Boxgrößen von anderen Verlagen auch.

    Wenn überhaupt ist doch Devir eher nach oben ausgebrochen mit den Preisen für non-Deluxe Spiele in normaler Box Größe. (zumindest vom UVP bei z.B. Lacrimosa oder Bitoku..)

    Ganz bestimmt gab es keine Devir Retail Versionen zu 50% des Preises einer Gamebrewer Retail Version! Da würde ich mal stein und Bein drauf schwören das du dir das eingebildet hast oder dich irgendwie sehr verzerrt erinnerst. Wenn überhaupt wurden GB Titel zu 50% des Preises eines Devir Spiels verramscht, weil wie schon mehrfach erwähnt und jetzt auch selbst zugegeben von GB, sehr häufig über produziert wurde und die Lager voll lagen. (neulich erst gabs auf Milan Stroganov, Rulebenders, Festo für n Appel und n Ei...)


    Auch war Gamebrewer nicht festgefahren auf "Standard-Multiplayer-Euros im (mindestens) gehobenen Kennerspielbereich, mit üppiger Grafik," sie haben auch kleinere, lighte Spiele getestet, z.B. das schon eben genannte Festo. Aber wie man sehen konnte war das wohl nicht die Lösung da es recht schnell verramscht wurde.

  • Game Brewer nicht Crowdfunding Spiele liefen zumindest für mich komplett unter dem Radar und habe ich nicht mitbekommen.

    Festo hatte ich bei Milan nur gefunden als günstiges Spiel um Versandkosten zu sparen.

  • Verstehe die Aufregung hier ehrlich gesagt überhaupt nicht. Da entscheidet sich ein Verlag nach sieben Jahren seine Pforten zu schließen, seine Restbestände zu verkaufen und um etwas Mithilfe zu bitten und viele regen sich darüber auf. Die einen sind der Meinung, die Spiele waren nicht gut genug, die anderen empfinden es als anmaßend, wenn sie gebeten werden, schnell noch einmal beim laufenden Abverkauf zuzuschlagen, andere wissen sowieso alles besser und auch scheinbar ganz genau, warum der Verlag eigentlich aufhört. Bei einigen habe ich sogar das Gefühl als wären sie schadenfroh.

    Leute wo liegt denn das Problem? Auch die besten Spiele sind kein Garant für ein über Jahrzehnte langes Auskommen. Ich habe nirgendwo gelesen, dass der Verlag insolvent wäre. Da verabschiedet sich ein Verlag, wie hunderte andere auch schon zuvor und bietet seine Restbestände mit einem Abschlag an. Normalerweise werden solche Restposten doch im Centbereich an Postenschiebern abgegeben. Überproduktionen landen so bei Reste-Rampe, Jokers und Konsorten für ganz kleines Geld. Fühlt ihr euch übervorteilt weil ihr beim Crowdfunding zum Listenpreis euer Spiel gekauft habt?


    Wenn man von Spielen leben will, muss man eine bestimmte Menge davon herstellen, sonst wird das nichts. Von 300 Stück im Jahr kann man nicht leben und die Herstellkosten sind bei Kleinstauflagen je Stück astronomisch. Ein Spiel in Eigenentwicklung bedarf doch im Vorfeld viele Arbeitsstunden. Anbieter, die nicht für die Masse produzieren, haben immer das Problem kleiner Stückzahlen, die anderen das Problem großer Stückzahlen. Welcher Verlag in Deutschland, der ausschließlich von "eigenen" Gesellschaftspielen lebt, ist denn schon sehr lange auf dem Markt. Fast alle haben irgendwann aufgehört zu existieren, die einen freiwillig, die anderen zwangsweise, manche haben ihren Verlag auch verkaufen können oder müssen. Viele davon hatten richtige Renner im Programm mit Auflagenhöhen, da tropfen einen die Augen. Aber hohe Auflagen bedeuten auch normalerweise mehr Personal und hohe Gesamtkosten und da kann man dann noch schneller in wirtschaftliche Schieflage geraten. Wo sind denn unsere alteingesessenen Spielverlage? Fast alle gingen in die Pleite oder wurden von anderen übernommen. Erst vor kurzem hat es wieder einen erwischt: Haba musste Konkurs anmelden, der Kinderspielverlag schlechthin. Hatte wahrscheinlich auch nur schlechte Spiele im Portfolio. Schmidt, FX-Schmidt, Noris, Klee, Ass, Spear, Porst, Bütehorn, Hexagames, Hanje, Pelikan usw., um nur einige zu erwähnen, alle weg vom Fenster, was blieb ist manchmal noch der Markenname. Das gleiche gilt natürlich auch für ausländische Verlage, speziell britische Kleinverlage, die hielten meist nur ein Jahr durch, dann waren alle Ersparnisse weg.

    Wenn ich mir die Stückzahlen von Game Brewer so ansehe, dann sind das doch keine riesigen Mengen, das ist doch eher ein kleiner Normalbestand. Eigentlich müssten die Bestände höher sein als die, die in diesem Shop ausgewiesen werden.

    Früher als Spiele noch stationär verkauft wurden, mussten mit Ausnahme der traditionellen Spiele, alle nach einem Jahr aus den Regalen genommen werden, man brauchte den Platz für die neue Kollektion. Alles was noch da war musste sofort raus, und das, mit zum Teil extremen Preisabschlägen. Das haben sich die Kunden natürlich gemerkt und daher warten auch heute noch viele auf diese Schnäppchen. Hinzu kommt, dass für jeden Verlag der aufhört, gefühlt drei neue Aspiranten hinzukommen, die euphorisch ihre Arbeit beginnen und so reißt der Abverkauf auch so schnell nicht ab. Es erscheinen jedes Jahr tausende Spiele neu auf dem deutschen Markt, über Kickstarter zusätzlich noch eine Flut an meist mittelmäßigen und auch überproduzierten Spielen. Da bleibt dann halt am Ende des Tages so einiges liegen. Früher war die Überproduktion übrigens meist je Titel viel höher. Die Spiele wurden noch in Deutschland produziert, da musste man die Produktion auslasten, um die Leute in der Fertigung bezahlen zu können, am Ende des Jahres landeten die meisten davon in den Schütten der Kaufhäuser. Hat sich aber niemand deswegen aufgeregt, war eben so. Viele Spiele wurden früher bei Ravensburger produziert. Da konnte man aber nicht vorgeben, macht mal 300 Stück, nein, die haben einen eine ganze Garage damit vollgemacht. 500 konnten verkauft werden, 5.000 blieben als unverkäuflich übrig. Da sind die Bestände bei Game Brewer doch Peanuts.

    Also, alles ganz normal und eigentlich kein Grund sich große Gedanken darüber zu machen.

    Aber eines muss ich noch los werden: so wie ich das über die vielen Jahre wahrgenommen habe, kann dieser Markt wirklich mörderisch sein, viele verschulden sich sehr dabei, arbeiten sogar nebenbei in einem Zweitberuf um die Rechnungen bezahlen zu können und alle, die sich kaufmännisch hier engagieren, machen das normalerweise mit viel Einsatz, Herzblut und meistens sehr wenig Ertrag. Dafür sollten wir Spieler eigentlich dankbar sein, sonst müssten wir unsere Spiele nämlich selbst basteln.

    Einmal editiert, zuletzt von Achim ()

  • Leute wo liegt denn das Problem? Auch die besten Spiele sind kein Garant für ein über Jahrzehnte langes Auskommen. Ich habe nirgendwo gelesen, dass der Verlag insolvent wäre.

    Es wäre auch etwas unklug, von Insolvenz zu reden, wenn man noch ausstehende Projekte hat.

    Aber bei "To ensure we can settle all our obligations, including author license fees, and conclude our adventure debt-free, we need your help in purchasing this stock." wäre mir zumindest als Autor etwas mulmig, ob ich da nicht auf Forderungen sitzen bleibe. Und irgendwo Vorkasse leisten würde ich da auch nicht mehr.

  • Leute wo liegt denn das Problem?

    Kurz: unknowns

    • Verlag macht dicht: Spiele waren eh scheiße
    • Verlag strukturiert um: das kann doch nix werden, was wissen die schon
    • Spiele-Sale: Verramschen macht den ganzen Markt kaputt, ASMODEE WAS SOLL DAS!?
    • Wahl zum SdJ: die ganze Liste ist Mist, mein Lieblingsspiel ist gar nicht dabei
    • etc...

    Hierfür werde ich zu 100% gebannt.

  • Ich bin ja ein regelrechter GameBrewer Fanboy. Ich liebe Fuji Koro und Paris. Beides in meiner Top 20. Dazu besitze ich noch Stroganov, Gugong, Rulebenders und Hippocrates. Ich liebe diese Spiele und würde keines davon abgeben. Auch hatte ich das Vergnügen einige meiner Kickstarter direkt bei GameBrewer in Belgien abholen zu dürfen. Dort habe ich sogar den Designer einiger Spiele Wim Goossens kennengelernt. Waren alle super nett und mit Leidenschaft dabei, ich vermute allerdings, dass sie alle mehr Ahnung von Spielen als von Geschäftsführung hatten.


    Ich habe auch Stroganov Turukhan unterstützt und hatte Spiel 2024 Pickup gewählt. Wenn ich das richtig gelesen habe werden sie noch einmal auf der spiel 2024 vertreten sein, auch mit einem Bierstand. D.h. ich kann mich da richtig verabschieden.

    Ein bissel traurig bin ich schon.

    "We are here to care for the garden, the wonder of birth of every form most beautiful." - Nightwish

    "And we are failing horribly!" - iTrouble