A Gest of Robin Hood | 2024 | Fred Serval | GMT

  • [...] Das perfide beim Coin ist: Das ich(!) oft gar nicht Überblicke, was der Gegner plötzlich für Möglichkeiten aus dem Ärmel zieht, wenn ich ihm die starke Aktion lasse. [...]

    Ich picke hier mal Deine Aussage raus und isoliere die.

    Den Überblick über die Gegner-Aktionen habe ich in meiner Erstpartie bekommen, in dem wir (zwei Exemplaren und dem Mitspieler-Tipp, es so zu machen, sei Dank) die Übersichtsboards des Mitspielers zusätzlich verteilt haben. So hatte jeder seine Aktionsübersicht aber konnte eben auch nachlesen und nachvollziehen, was der Gegner aktuell alles machen kann. Im Zweifel einfach ausdrucken. Hat mir enorm geholfen, wobei wir zum Spieleinstieg auch offen diskutiert hatten, was man jetzt so alles sinnvolles machen kann in der aktuellen Situation. War eh eine entspannte Kennenlernpartie.

    Bei den typischen 4-Spieler-Coin-Games finde ich das schon schwieriger, weil zusätzlich zu den eigenen, drei Gegner-Aktions-Möglichkeiten zu überblicken, ist gar nicht so einfach.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Solche Übersichten über das was die anderen Fraktionen für mögliche Aktionen und Nebenaktionen haben sind bei allen anderen COINs und auch dem ersten Teil der Irregular Conflict Series #Vijayanagara eigentlich gang und gäbe, äußerst hilfreich und praktikabel. Bei den 4er COINs bekommt man z.B. eine vierseitige A4-Übersicht über alle Aktionen aller Fraktionen. Warum man hier bei Robin Hood darauf verzichtet hat, erschließt sich mir leider auch nicht. Auch wenn die Optionen nicht so zahlreich und kompliziert sind wie bei den anderen Vertretern, so steigert die Nachvollziehbarkeit der Gegnerzüge erheblich die eigenen strategischen Überlegungen und letztendlich auch das allgemeine Verständnis für das Spiel. Den Hinweis sich eine Übersicht über die Möglichkeiten der gegnerischen Fraktion zu beschaffen, halte ich daher auch für besonders sinnvoll.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

    Einmal editiert, zuletzt von Nafets (7. September 2024 um 11:41)

  • Beispiel - "Recruit"-Plot von Robin.

    Könnte man so schreiben:

    - Place 1 Merry Man
    OR
    - Replace 1 Merry Man with a camp
    OR

    - (if camp present) Place 2 Merry Man

    OR

    - (if camp present) Flip all Merry Men Hidden


    Also nicht genau so :) Aber es sind einfach 4 Möglichkeiten, jeweils 2, abhängig von Camp oder kein Camp. Das ist in der Spielhilfe als 1 Fließtext beschrieben. Ich werde das Spiel vllt. alle paar Monate mal spielen - da ist das mehr als suboptimal. Wenn man das natürlich jede Woche spielt. ist das kein Problem, dann kann man es sich merken, die Aktionen sind ja einfach

    Einmal editiert, zuletzt von mavman (9. September 2024 um 12:05)

  • Ja. Gibt sowas in der Art auf BGG, finde das aber nicht so optimal. Mal sehn, ob ich mal dazu komme die Tage, aber nützlich wäre sowas.


    Weitere Kritikpunkt: Auf die Sichtschirme sind unnötig und fummelig. Kleine Spielhilfe wäre viel besser gewesen, für sowas wie Royal Inspection etc.

  • Das ist in der Spielhilfe als 1 Fliestext beschrieben. Ich werde das Spiel vllt. alle paar Monate mal spielen - da ist das mehr als suboptimal.

    Ok, verstehe. Ich komme mit dem Fließtext wunderbar zurecht, weil der Inhalt als Bedingungssatz formuliert ist und die einzelnen Schritte der jeweiligen Aktionen in ihrer Abfolge klar benannt sind. Bin vielleicht einfach ein anderer Spielertyp.

    Ich brauche in diesem Fall auch nicht unbedingt Icons der einzelnen Fraktionen wie bei anderen, komplexeren Spielhilfen von GMT Games, aber wenn du etwas entsprechendes bastelst, schaue ich es mir gerne an und gebe Feedback.

    Mit dem Sichtschirm habe ich auch so meine Probleme: erstens ist die Schrift relativ klein und zweitens braucht man eine gute Beleuchtung, wenn man Abends den Text lesen möchte, ohne den Schirm in die Hand zu nehmen.

    Hier fände ich es hilfreich, wenn man eine externe Spielhilfe hätte, die vom Spielablauf über die Aktionen von Robin und dem Sheriff bis zu den einzelnen Phasen der königlichen Inspektion alles bündig und übersichtlich sammelt.

  • Ok, verstehe. Ich komme mit dem Fließtext wunderbar zurecht, weil der Inhalt als Bedingungssatz formuliert ist und die einzelnen Schritte der jeweiligen Aktionen in ihrer Abfolge klar benannt sind. Bin vielleicht einfach ein anderer Spielertyp.

    Der Satz ist gut verständlich, aber nicht schnell - wenn ich z.B. als Gelgenheitsspiel schnell mal schaun will, was Robin bei Recruit machen kann, muss ich halt erst lesen und verstehen. Das dauert und macht das Spiel für mich schlechter.

  • Ich persönlich komme bei AGoRH mit dem Fließtext besser zurecht als mit einer Auflistung. Aber jeder Jeck ist anders und die Form der Auflistung wurde auch bei BGG bereits gefordert bzw. gefragt, warum Fließtext verwendet wurde.

    Der Fließtext wurde von den großen COINs übernommen. Dort sind die einzelnen Aktionen komplexer und eine Auflistung würde sehr viel Platz benötigen. Beim Fließtext kann man auch mal Dinge zusammenfassen und Abweichungen kurz angeben.

    Und daher sehe ich auch die Aussage, dass AGoRH ein Einsteiger COIN ist, etwas skeptisch. Meiner Meinung nach bereiten einen ein paar Partien AGoRH in keinster Weise auf ein richtiges COIN mit 4 Fraktionen vor.

  • Und daher sehe ich auch die Aussage, dass AGoRH ein Einsteiger COIN ist, etwas skeptisch. Meiner Meinung nach bereiten einen ein paar Partien AGoRH in keinster Weise auf ein richtiges COIN mit 4 Fraktionen vor.

    Hmm, dem kann ich nicht ganz zustimmen. Denn der Gameplay-Loop, die Überlegungen hinsichtlich der Aktionen, die Art und Weise wie auf der Map agiert wird - das ist COIN und das bereitet durchaus darauf vor, wie man an ein COIN herangeht. Auf was es nicht vorbereitet ist die Dynamik von 4 abhängigen Fraktionen. Das ist eben nur mit 4 abhängigen Fraktionen möglich.

  • Bernd68 , Alex SpieLama

    Zu der Frage, ob und inwiefern A Gest Of Robin Hood ein (einsteigerfreundliches) COIN Game ist, hat Fred Serval ein eigenen Artikel verfasst.

    https://insidegmt.com/is-a-gest-of-robin-hood-a-coin-game/

    Aus meiner Sicht schafft es A Gest Of Robin Hood sehr gut, bestimmte Elemente des COIN-Systems zu einem eigenen Spiel zu verdichten, aber wer sich ernsthafter mit dem System beschäftigen möchte, kommt m.E. an Cuba Libre o.ä. als Einführung in das COIN-System nicht vorbei. Denn die Komplexität liegt nicht so sehr im Ablauf der Zugauswahl (sequence of play), sondern vielmehr in der Vielzahl der einzelnen Aktionen und den Möglichkeiten der unterschiedlichen Fraktionen.

    Einmal editiert, zuletzt von Plasticman71 (9. September 2024 um 14:07)

  • Habe noch kein COIN gespielt sonst - was ist denn typisch an COINs? Die Auswahl der Aktionen? Die Art wie die Karten genutzt werden?


    Beispiel - Card Driven Wargames im Stile von Hannibal RvC sind ja schon irgendwie ähnlich, wenn auch nicht gleich. Ops Punkte auf Karten, alternativ Aktion. Was sind denn die einheitlichen Elemente der COINs? Ist bestimmt schon irgendwo beschrieben, vllt. hat wer nen guten Link?

  • Habe noch kein COIN gespielt sonst - was ist denn typisch an COINs? Die Auswahl der Aktionen? Die Art wie die Karten genutzt werden?

    Total verschiedene Fraktionen, typisch Vertreter wären Regierung, Guerilla, Kapital…

    Schau mal hier: https://www.gmtgames.com/c-36-coin-series.aspx

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

    Einmal editiert, zuletzt von Torlok (9. September 2024 um 14:46)

  • Mmmh... bislang mag ich es nicht, wenn ich die Aktionsmöglichkeiten und Siegbedingungen des Gegners nicht genau verstehe und einschätzen kann, wie er gerade dasteht. Ist das was, was man bei COINs akzeptieren muss (nicht bei Robin, da sollte das noch gut überschaubar sein)

  • Mmmh... bislang mag ich es nicht, wenn ich die Aktionsmöglichkeiten und Siegbedingungen des Gegners nicht genau verstehe und einschätzen kann, wie er gerade dasteht. Ist das was, was man bei COINs akzeptieren muss (nicht bei Robin, da sollte das noch gut überschaubar sein)

    Die großen COINs haben teilweise sogar Markierungen auf der Siegpunkteleiste oder passendem Stellen auf dem Board, damit man sieht, wann Teile der Siegbedingungen erfüllt sind.

  • Mehrmals spielen ist halt so ein Wunschdenken. 4 Spieler für ein COIN zu finden wäre schon schwer genug, dass dann noch in angemessenem Zeitrahmen zu wiederholen schier unmöglich. Vllt. macht die Gattung dann auch einfach keinen Sinn für mich :(

    Es gibt ja auch COINs für drei oder zwei Spieler, und Solo-Bots werden grundsätzlich mitgeliefert. Mal vier Spieler dafür an den Tisch zu bekommen, ist für mich so illusorisch, dass ich bis auf ein 4er-COIN alle abgegeben habe. Zu zwei klappt hin und wieder und zu dritt bekomme ich auch einmal im Jahr Leute zusammen.

  • Es sind ja nicht nur die Aktionen der 4 Fraktionen, die komplexer sind.

    Die Aktionsauswahl ist komplexer (1 Karte „in die Zukunft schauen, Spielerreihenfolge, der Startspieler einer Runde hat mehr Einfluss auf das, was der 2. Spieler einer Runde machen kann).

    Die Aktionen an sich sind komplexer und werden häufig von verschiedenen Faktoren beeinflusst.

    Die Propagandarunde (Royal Inspection) auf die man hinspielt, ist wesentlich umfangreicher und man muss wissen, was dabei für einen wichtig ist (z.B. um Ressourcen zu bekommen)

    Es gibt szenariotypische Besonderheiten, die man verstehen muss (z.B. Unity Track bei Gandhi, Eintritt der Franzosen in den Krieg bei LoD)

    Auf der Landkarte ist mehr los (verschiedenartige Gebiete, Population und Support/opposition, Lines of Communication, wer kontrolliert ein Gebiet?)

    Das ist natürlich alles machbar, aber es erfordert schon einen gewissen zeitlichen Aufwand sich damit auseinanderzusetzen und da einen Sinn reinzubekommen. Ich würde da schon ein paar Nachmittage veranschlagen.

    Gott sei Dank sind die Playbooks mit einem ausführlichen Beispiel der ersten Runde sehr gelungen!

  • Klar das stimmt..

  • Mehrmals spielen ist halt so ein Wunschdenken. 4 Spieler für ein COIN zu finden wäre schon schwer genug, dass dann noch in angemessenem Zeitrahmen zu wiederholen schier unmöglich. Vllt. macht die Gattung dann auch einfach keinen Sinn für mich :(

    Es wäre schade, wenn es hauptsächlich an der Spieleranzahl scheitern würde. Man kann COINs solo oder digital spielen, wenn man denn möchte. Lohnen tut es sich allemal.

  • Ok, letzte Frage, dann hör ich auf mit dem Thread-Hijacking :) Wie macht Ihr das? Habt Ihr feste Spielerrunden für sowas? Spieletreffs? Ich habe natürlich ein paar Mitspieler, aber mehr als 2 isst immer sportlich, vor allem für komplexe Spiele

    Wir spielen eigentlich fast nur komplexere Spiele; ich würde in meinen Runden - alles Freunde - eher Probleme mit den seichten Sachen kriegen...

  • Wenn A Gest of Robin Hood bei einem eher gefloppt ist, ziemlich ähnlich den von Bernd68 genannten Gründen (siehe hier), lohnt sich dann ein Blick in die etwas komplexeren Titel wie Cuba Libre oder sollte man die Reihe dann lieber auslassen? Kann man das abschätzen?

    Finde ich schwer zu beurteilen... die Dynamik in einem 4er COIN ist halt schon sehr anders. Wenn dich aber AGoRH kalt lässt, würde ich dir nur ein 4er COIN empfehlen, wenn dich das Thema sehr interessiert.

  • Wenn A Gest of Robin Hood bei einem eher gefloppt ist, ziemlich ähnlich den von Bernd68 genannten Gründen (siehe hier), lohnt sich dann ein Blick in die etwas komplexeren Titel wie Cuba Libre oder sollte man die Reihe dann lieber auslassen? Kann man das abschätzen?

    Ich finde schon, das sich ein Blick lohnt!

    Ich würde aber nicht unbedingt Cuba Libre wählen, sondern eins, dessen Thema dich interessiert. Du musst nämlich dazu bereit sein, dich mit dem Spiel auseinander zu setzen und Zeit zu investieren. Und das fällt leichter, wenn einen das Thema interessiert.

    Da du meinen Post erwähnt/ verlinkt hast, möchte ich auch noch kurz etwas zu den Ereignissen sagen: Die sind bei den großen COINs situativer bzw. nicht so stark. Und als Startspieler habe ich da auch die Möglichkeit, ein Ereignis nicht zu nehmen und es auch dem nächsten Spieler zu verwehren. Und gerade das geht bei AGoRH nicht. Wähle ich das Ereignis nicht (bzw. nutze das Feld zum passen), kann der Gegner es wählen.

  • Ich würde aber nicht unbedingt Cuba Libre wählen, sondern eins, dessen Thema dich interessiert.

    Finde ich eigentlich thematisch interessant. :)

    Da du meinen Post erwähnt/ verlinkt hast, möchte ich auch noch kurz etwas zu den Ereignissen sagen: Die sind bei den großen COINs situativer bzw. nicht so stark. Und als Startspieler habe ich da auch die Möglichkeit, ein Ereignis nicht zu nehmen und es auch dem nächsten Spieler zu verwehren. Und gerade das geht bei AGoRH nicht. Wähle ich das Ereignis nicht (bzw. nutze das Feld zum passen), kann der Gegner es wählen.

    Das klingt auf jeden Fall gut. :thumbsup: Ich hatte dich erwähnt, weil sich meine Spielerfahrung mit AGoRH entgegen der breiten Meinung hier deiner ähnelte.

  • Da du meinen Post erwähnt/ verlinkt hast, möchte ich auch noch kurz etwas zu den Ereignissen sagen: Die sind bei den großen COINs situativer bzw. nicht so stark. Und als Startspieler habe ich da auch die Möglichkeit, ein Ereignis nicht zu nehmen und es auch dem nächsten Spieler zu verwehren. Und gerade das geht bei AGoRH nicht. Wähle ich das Ereignis nicht (bzw. nutze das Feld zum passen), kann der Gegner es wählen.

    Wobei wir deine Kritik mit den Ereignissen nach etwas über 20 Partien nicht nachvollziehen können. Ja, es gibt ein paar starke Events, die man eigentlich immer nimmt, aber der größte Teil ist schon recht situativ und keinesfalls so ein No-brainer, wie du es beschreibst.

  • Naja, man findet auch bei BGG Infos. So richtig klar geworden ist mir da aber nicht, was das nun ausmacht. Vermutlich ist es aber auch weniger spektakulär als erwartet und basiert im wesentlichen auf der Asymmetrie.

    Im Grunde gibt es eine Reihe von Hauptmerkmalen, z.B.:

    - verschiedene, asymmetrische Fraktionen, sowohl in ihren Aktionen als auch Siegbedingungen

    - Begrenzung der Aktionsmöglichkeiten durch Ressourcen

    - Aufständische und Aufstandsbekämpfung

    - Zuwendung der Bevölkerung zu einzelnen Fraktionen

    - die generelle Sequence of Play, bzw. Abwandlungen davon

  • aber wer sich ernsthafter mit dem System beschäftigen möchte, kommt m.E. an Cuba Libre o.ä. als Einführung in das COIN-System nicht vorbei.

    Cuba Libre ist spitze, ja. Würde aber auch nicht The British Way außer acht lassen zum Einstieg, da man hier in einzelnen Szenarios in die Sonderregeln von LoC's, Geographie, Kontrolle und Support/Resistance eingeführt wird. So kann man sich das System Stück für Stück gut erarbeiten imho.

    Btw: AGORH ist jetzt auf BGA spielbar!