Im Thread zu "The Mind" stellt sich implizit die übergeordnete Frage, was eine Aktivität zu einem Spiel macht.
Im Beispiel "The Mind" geht es darum, Karten der Reihenfolge nach zu stapeln, was erstmal ja an sich eine noch nicht mal spannende Aktivität beschreibt. In The Mind ist nun der Clou, dass man sich nicht absprechen darf - genau genommen darf man weder (verbal noch non-verbal) kommunizieren NOCH heimlich zählen. (Ich behaupte nach wie vor, dass das nicht funktioniert, ohne die Regeln zu brechen).
Aber ist "man darf nicht reden" ausreichend um die Aktivität "Karten stapeln" zu einem Spiel zu machen?
Was ist mit Puzzeln? Das ist auch eine (konzentrierte) Aktivität - man fummelt Einzelteile zu einem halbwegs schönen (oft leider kitschigen) Bild zusammen und ist dann fertig. Klingt auch eher nach einer Aktivität und weniger nach einem Spiel (die FBI-Agenten, die zerschredderte Dokumente wieder zusammen fügen, sehen das vermutlich auch eher als mühselige Aktivität). Ist es also ein Spiel? Quezzle meint ja.
Was ist mit Wimmelbildern? Ali Mitgutsch hat mich als Kind schon begeistert und meine Kinder ebenso. Aber es ist eben erstmal nur ein Bild - auch wenn ich meinen Sohn den Papagei da suchen lasse. Ist "etwas auf einem Bild finden" schon ein Spiel? Micro Macro meint ja.
PowerPlant warf (pun intended) "52 heb auf" in den Raum. Ist diese (ebenfalls mühselige) Aktivität nicht nach den Beispielen oben ebenfalls ein "Spiel"?
Ich hab eben bei wiki diese Definition gefunden:
Zitat„Spiel ist eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung, die innerhalb gewisser festgesetzter Grenzen von Zeit und Raum nach freiwillig angenommenen, aber unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird, ihr Ziel in sich selber hat und begleitet wird von einem Gefühl der Spannung und Freude und einem Bewusstsein des ‚Andersseins‘ als das ‚gewöhnliche Leben‘.“– Huizinga: 1938/1991, S. 37
Das entscheidende Merkmal scheint "ihr Ziel in sich selbst hat" und "Regelwerk" zu sein... aber für mich ist das nicht ausreichend. Ein Buch liest man von vorn bis hinten (das lege ich als für mich bindende Regel fest). Das Ziel liegt hier im Lesen selbst... es ist freiwillig und ist spannend und macht Freude. Ist Lesen also folglich auch ein Spiel, wenn ich es jeden Tag ziemlich genau eine Stunde mache?