Da das Sommerloch sich gerade dem Ende neigt ist es ein guter Zeitpunkt mal die Topliste zu aktualisieren. Gerne auch mit weniger Text und mit Rückschluss auf die letztjährige Position in der Liste.
Nach knapp einem Jahr hat sich vieles an der Sammlung verändert. Erfreulicher Weise wurde aus der Top 48 stand heute eine Top 49. Wie auch in der Top 48 vom letzten Oktober habe ich all meine Spiele zusammengewürfelt und untereinander geranked. Denn ich handhabe es eigentlich immer so: Ein Spiel, das für mich würdig wäre in einer Top-Liste zu erscheinen wird auch gekauft. Doch starten wir einfach von hinten...
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Platz 49: #TheGame
Vergleich 2018: -
The Game ist schnell erklärt, schnell gespielt und... schnell wieder vergessen. Man macht eigentlich nichts anderes als Karten in Reihenfolge abzulegen mit dem einzigen Kniff (wenn man es so bezeichnen möchte), dass man nicht über Zahlen sprechen darf. Was nach einem genialen Stolperstein klingt, ist dann in Realität nur stumpfsinniges Gehampel um Zahlen herum: "Hier bitte nicht drauf legen". "Hier kann ich anlegen". "Bitte hier nur ganz kleine Schritte". Im Endeffekt verkommt das "Spiel" zu einer Sortieraufgabe und hat tatsächlich erstaunliches Frustrationspotenzial. Nicht selten gibt es gemecker am Tisch, weil man ja nun einmal Karten ablegen MUSS, auch wenn es jemand anderem nicht gefällt. Tolle Entscheidungen trifft man dafür dann eben auch nicht. Man hat etwas passendes, oder eben nicht.
Pro: Klein, leicht, kurz.
Con: Beliebig/zufällig, kaum Einfluss, frustrierend.
Fazit: Nur noch in der Sammlung, falls mal "Oma und Opa" spielen wollen. Fast schon zu günstig für's Altpapier.
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Platz 48: #TimeStories
Vergleich 2018: -18 Plätze
Time Stories kennt wohl jeder. Was gut beginnt, lässt leider schnell nach. Nach mehreren Fällen verlies uns einfach die Lust am Spiel, sodass ich bis auf Grundspiel und die ersten 3 Fälle bereits alles verkauft habe. Zwar haben wir die späteren 3 Fälle gar nicht mehr gespielt. Und auch wenn die laut öffentlicher Meinung besser wurden, haben wir das Spiel einfach nicht mehr auf den Tisch bekommen. Die Tage von Time Stories sind bei uns gezählt - evtl. bringt da die 2. Edition Besserung.
Pro: Theoretisch tolle Ideen. Sehr involvierend.
Con: Nervige Würfelproben. Oft das Gefühl etwas zu verpassen. Stellenweise - wenn man die richtigen Orte nicht gefunden hat - unlösbare bis beliebige Rätsel, die man einfach durch Trial & Error lösen kann. Das verstärkt aber wiederum das Gefühl etwas wichtiges zu verpassen.
Fazit: Bei uns hat es leider nicht so sehr gezündet. Zwar sind die Ideen gut, die Kämpfe und Würfelproben aber nerven einfach nur und sind auch wenig thematisch. Die Wiederholung bei Fehlschlag ist natürlich Teil des Prinzips, ist aber ebenso nervig wie die Würfel, wenn man 80% des Falls schon gelöst hat. Time Stories wird mit der Zeit leider gehen müssen.
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Platz 47: #Ravine
Vergleich 2018: -
Der schnell aufgebaute Ersatz für #BergeDesWahnsinns. Nicht wirklich ein Partyspiel, aber auch kein Brettspiel. Eher irgendwas dazwischen und genau deshalb gut.
Pro: Schönes Material (Grafik, Holztokens), 3-6 Spieler
Con: Die Effekte sind teilweise etwas unthematisch, überleben tatsächlich sehr schwierig. Leider nur englischsprachig.
Fazit: Schön, klein, schnell erklärt, fasst sich gut an. Und dafür knackig schwierig. Ein perfekter Upper oder downer!
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Platz 46: #NachDemVirus
Vergleich 2018: -
Im Urlaub gekauft als Reisespiel. Tatsächlich ein netter Deckbuilder mit doch recht hohem Schwierigkeitsgrad. Durch die unterschiedlichen Starthände spielen sich die Charaktere trotz komplett identischer Decks recht unterschiedlich.
Pro: Szenarienbasierter Deckbuilder mit überraschender Tiefe und recht hohem Schwierigkeitsgrad.
Con: Material (Schwerkraft-typisch etwas bieder und billig), krude Anleitung, hoher Glücksfaktor. Die Optik ist wirklich nur als "schäbig" zu bezeichnen. Nur 1-3 Spieler.
Fazit: Der 4. Spieler wird wohl nur vom Material und der Schachtelgröße begrenzt. Regeltechnisch sehe ich da kein Hindernis. Ein sehr häßliches Spiel, das aber doch irgendwie gefallen kann. Bleibt mindestens für Reisen in der Sammlung. Bei 4 Spielern würde es auch deutlich öfter auf den Tisch kommen.
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Platz 45: #LegendaryMarvel
Vergleich 2018: -
Legendary Marvel ist ja quasi ein Baukasten für Superheldencomics. So haben wir uns (bis auf Guardians of the Galaxy) fast alles zusammengesucht, was in den Avengers-Filmen vorkommt. (Für Interessierte: Grundspiel, Paint the town red, Secret Wars 1, Antman und eben die GotG). Vom Spielprinzip her sehr nah an der Alien-Umsetzung, die auch gefallen konnte und nur deshalb verkauft wurde, weil sie nach einmaligem Durchspielen unglaublich repetitiv war. Marvel ist dagegen etwas "sinnfreier" in der Zusammenstellung, dafür aber abwechslungsreicher.
Pro: Das eingängige Legendary-System mit einem coolen Thema. Abwechslungsreicher als LEA, Comicoptik.
Con: Aufbauzeit - buchstäblich tausende Karten müssen gesucht und sortiert werden. Leider nur in englisch.
Fazit: ein Vorzeige-Deckbuilder, der sehr thematisch sein kann. Das waren auch schon die Stärken von LEA. Aktuell - soviel Spoiler sei erlaubt - wurde es aber restlos durch #Klong! vom Tisch verdrängt. Wird aber nicht verkauft aufgrund des zeitlosen kultigen Themas.