Es ist ja nichts schlechtes an Handycaps. Ganz im Gegenteil. Allerdings sollte vor dem Spiel klar sein, wer davon profitiert. So kann man ganz gezielt die Spieler auf ein Niveau bringen. Im Spiel sollten schlechte Entscheidungen nicht belohnt werden.
Wann ist ein Spiel für Dich „balanced“?
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Ich kann mich an einen bestimmten Aktienkauf bei #1853 erinnern, wer diesen in der Aktienrunde tätigt und dann (wissend um den weiteren Weg) konsequent weiter verfolgt, wird als Sieger hervorgehen. Ist aber zu lange her, als das ich das näher ausführen kann. Die damalige 18xx Koryphäe hatte unsere fragenden Gesichter (nachdem er das Spiel so begann) mittels "wenn-dann-u.s.w." aufgelöst.
Nach bisher ca. 20 Partien 1853 kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß es einen bestimmten Aktienkauf geben kann, der unweigerlich zum Sieg führt.
Immer wieder mal kommt eine neue Strategie auf den Tisch, und immer mal wieder führt sie dann auch zum Erfolg.
Aber auf jede Strategie kann man reagieren, zumindest bisher konnten wir das immer.
Ein "Halifax-Hammer" war jedenfalls noch nicht dabei ...
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18xx Spiele sind für mich Paradebeispiele für "balanced" - zumindest die die ich bis jetzt gespielt habe. Hier gibt es aber bis auf den Startspieler keine Asymmetrie. Es wird Situationen geben, wo man gewisse Aktien sicherlich kaufen sollte, da es die richtige Entscheidung ist.
Im Co-Op-Bereich kann man meiner Meinung nach "balanced" nicht anlegen.
Ich denke den Begriff "balanced" kann man nur dann anwenden, wenn eine Asymmetrie vom Start weg vorliegt.
MfG
fleXfuX
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Ich denke den Begriff "balanced" kann man nur dann anwenden, wenn eine Asymmetrie vom Start weg vorliegt.
Dem kann ich so nicht zustimmen, denn du reduzierst hier "Balance" auf einen Teilaspekt. Man sollte schon unterscheiden, ob man mit "balanced" die Ausgewogenheit der Siegchancen zwischen unterschiedlichen Spielern meint oder die Ausgewogenheit zwischen den unterschiedlichen stategischen und/oder taktischen Optionen, die sich jedem einzelnen Spieler bieten. Für den ersten Fall hättest du natürlich Recht mit der Betonung der Aysmmetrie am Start, wobei das irgendwo trivial ist, denn aus völliger Symmetrie folgt ja direkt schon Chancengleichheit, sonst wär's ja gerade nicht symmetrisch.
Die zweite Sichtweise, d.h. die Balance an den Strategien des einzelnen Spielers festzumachen, hat aber auch ihre Berechtigung. Wenn da eine Handlungsoption grundsätzlich immer die beste oder andersrum in keinem einzigen Falle die beste Wahl wäre, würde man das Spiel auch als "schlecht ausbalanciert" bezeichnen können. Wenn in Forum von Balance die Rede ist ("Spiel X ist unbalanced, Strategie Blafasel ist übermächtig!" bzw. andersrum "Strategie Blubb ist nutzlos!"), dann ist sogar in der Regel diese Sichtweise gemeint. In Bezug auf die strategischen und taktischen Optionen ist dann mit der Forderung nach Balance allerdings im Normalfall keine völlige Ausgewogenheit gemeint, sondern nur eine relative Ausgewogenheit innerhalb einer Untermenge, so dass immer genügend interessante Spielentscheidungen übrig bleiben, auch unabhängig davon, ob man gerade am gewinnen oder am verlieren ist.
Konkretes Beispiel: Bei fünf Spielern mit asymmetrischen Startbedingungen erwarte ich, dass alle fünf ähnliche Siegchancen haben, sonst nenne ich das Spiel unbalanciert. Bei fünf Zugoptionen pro Spielzug reicht mir dagegen, dass ich im Regelfall mich mit zwei oder drei davon näher beschäftigen muss und dass die Untermenge dieser 2-3 interessanten Zugoptionen situationsabhängig wechselt. Das ist eine schwächere Anforderung, aber auch in diesem Bereich ist der Begriff der Balance angebracht, um ein Spiel zu beschreiben.