Auch reduziert auf den kompetitiven Gedanken gibt es sinnvolle, meist indirekte "Aufholmechanismen":
*Mehr Armeen kosten mehr Geld. Mehr Einkommen, mehr Steuern.
*Wenn du mit 20 Armeen 18 Länder erobert hast, bist du halt auch extrem dünn aufgestellt, und bietest wieder Angriffsflächen, selbst wenn der Gegner nur 6 Armeen hat.
*Einen mächtigen Helden umzuboxen bringt mehr Ruhm als einen Verlierer, zB ELO im Schach: Ein Großmeister kriegt quasi keine Punkte gutgeschrieben, wenn er einen Amateur abwatscht.
Spiele ohne sowas spiele ich nicht. Wenn die Kette "mehr Burgen => mehr Einkommen => mehr Armeen => mehr Burgen => ..." ungebrochen durchläuft, dann ist das für mich spielerisch uninteressant (bzw nach dem ersten Scharmützel entschieden). Reines "rich get richer" gibt es im realen Leben schon zur Genüge, das brauch ich nicht am Tisch.
Denn es gibt mehr als "gewinnen wollen".
Ich will im Spiel auch unterhalten werden. Und ein 88:82 fühlt sich nunmal spannender an als ein 88:2. Vor allem, wenn die Punkte schon während der Partie ersichtlich sind (Siedler von Catan kommt davon, weil die Punkte geheim sind, du hast dann wenigstens das Gefühl, noch mitzuspielen).
Und ich will Spaß haben. Bis auf den leicht masochistischen Gedanken des "vielleicht lerne ich ja was fürs nächste Mal" ist aus einer Klatsche wenig Spaß zu holen.
Aber natürlich: Es gibt saublöde Aufholmechanismen. Einfach "Punkte für Nichts" ist nie eine Lösung.
Es wäre zB vermutlich Quatsch, Bayern gegen Köln mit 0:3 anfangen zu lassen, damit Köln auch mal gewinnen kann. Wenn du "den Besten" ermitteln willst, ist alles außer "gleiche Startbedingungen" eine Verfälschung (wobei ich nicht davon ausgehe, dass im Vereinsfußball gleiche Startbedingungen vorherrschen).