Living Planet

  • Ich habe gestern die Collectors Edition auch ausgepöppelt und eine Runde vierhändig solo gespielt. Alles Material ist da und ich halte es für sinnlos, die zwei Jahre alte KS-Seite als Referenz benutzen zu wollen. Aber jedem das Seine.


    Das Spiel gefiel mir richtig gut! Wie oben schon gesagt, ist Potential für AP und TakeThat! vorhanden und Frustresistenz braucht es bei fast jedem Spiel von Christophe. Dafür ist halt auch kein Multiplayer-Solitaire und es braucht die richtige Runde dafür.


    Mir scheint, die Industria-Erweiterung gehört eigentlich ins Grundspiel? Und zumindest das Bestechen des jeweiligen Leaders erinnert sehr an #Archipelago , dass ich sehr gemocht habe.

  • Vorhin erste Partie mitgespielt in entspannter 4er-Runde. Wir haben, wie offiziell empfohlen, die Rundenzahl von 12 auf 8 verkürzt. Reichte auch für den Einstieg, auch weil man in der Erstpartie die ganzen Mechanismen erst einmal kennenlernen muss und dadurch durchaus Denkpausen entstehen können. Mit nur 16 Hauptaktionen fühlte es sich so an, dass man gerne jede Aktion optimieren will und dann in eine leichte Denkstarre geraten kann, da man etliches für seinen Zug beachten kann und auch sollte. Spielerfahrung hilft aber, so dass es nach der Kennenlernpartie flüssiger laufen sollte. Denn eigentlich ist das Spiel vom Regelwerk recht einfach, fast schon elegant.


    In Summe ein gutes Spiel. Allerdings sehr konfrontativ, da es Spielprinzip ist, dass Katastrophen auf den Hexfeldern ausbrechen und der aktive Spieler bestimmt, wo diese zuschlagen. So kann die Aufbauarbeit auch wieder vernichtet werden und wir neigten anfangs dazu, eher zu vorsichtig zu spielen, um ja kein Gebäude zu verlieren. Dadurch entstand ein gewisser Spannungsbogen und auch eine Anspannung, ob man wirklich alles beachtet hat, um die Wahrscheinlichkeit, dass man Schaden nehmen muss, möglichst zu minimieren. Das muss man mögen. Mir hat es gefallen, wenn ich auch wohl eher Dreierrunden bevorzugen würde, weil sich dann der eigene Einfluss auf den Aufbau höher wiegt im Vergleich zur Schadensverteilung durch die Mitspieler - eben 1 zu 3 statt 1 zu 4.


    Insgesamt hätte das Spielgeschehen aber durchaus epischer ausfallen können. Im Kern ist es dann doch ein eher herkömmliches Produktionsgebäude-Produktions-Markt-Spiel. Es fehlte mir die Entdeckung, weil das ist hier nur eine Erweiterung der Spielfläche. Es fehlten mir auch die Aktionsmöglichkeiten mit langfristigen oder überraschenden Auswirkungen, denn hier muss man schon sehr fokussiert die Chancen des Augenblicks nutzen und vorab einschätzen können, ob und wann die sich ergeben werden. So konnte ich durch eine gute Marktaktion mal eben 30 Megakredits einnehmen, was 6 Siegpunkte entspricht und ein Viertel meines Endstandes ausmachte.


    Besonders ist hingegen die zeitgleiche Auswahl der Aktionsstärke, die zeitgleich Auswirkung hat, wo man Schaden anrichten lassen kann und welche Gebäudenummern produzieren. Und dass der reihum wechselnde Startspieler die eigentliche Spielreihenfolge aller Spieler festlegt, ohne vorab zu wissen, was die einzelnen Spieler in ihren zwei Aktionen so machen werden. Ungewöhnlich aber gut. Funktioniert. Nur kann es dabei passieren, dass ich in einer Runde an Position 1 am Zug bin und in der Folgerunde an Position 4. Zwischen den eigenen Zügen also auch mal sechs Mitspielerzüge liegen können, während man zum Zuschauer wird. Hier hätte ich mir mehr Interaktion erhofft, auch wenn man selbst nicht am Zug ist.


    Es ist kein zweites Archipelago. Dazu ist es zu gradlinig und zu wenig episch. Braucht es aber auch nicht. Ein Earth Reborn ebenfalls nicht, dazu ist es zu einfach und zu wenig komplex. Dafür spielt es sich mit der Erfahrung einer Kennenlernpartie sicher zügiger und mit weniger Einstiegshürden in seinem Eurogame-Sektor. Wenn man die Spielweisen durchschaut hat, wie man eben nicht agieren sollte, weil die in Folge zu viele Aktionen erfordern oder im Vergleich zu wenig Siegpunkte einbringen und welche Aktionen sich wann wie wirklich lohnen und warum man wo fokussieren sollte, was man alles durchaus in der verkürzten Erstpartie herausbekommt, ist die für mich offene Frage, wie lange das Spiel trägt. Allerdings bietet die Kickstarterversion ja noch einiges an Erweiterungen mit dabei.


    Abschliessendes Wort zur Ausstattung. Gelungen, aber teilweise unübersichtlich, weil die Optik vor der Funktionalität steht. So sind die Ziffern der Produktionsgebäude eher klein und die Gefahrenarten fast schon im Hintergrund der Hexfeldgrafik verborgen. Die Metallwürfel sehen gut und wertig aus, aber die Ziffern lassen sich schlecht ablesen, so dass wir uns alle einig waren, lieber die einfachen Holzwürfel zu verwenden. Die Spielübersicht ist hingegen gelungen mit seiner Icon-Sprache, wenn auch nicht perfekt, weil an einigen Stellen nicht komplett eindeutig. Was bleibt, ist ein gutes Spiel, das eventuell nicht alle Erwartungen erfüllt, dabei aber vieles richtig macht.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Bei mir sieht es düster aus, was die Lieferung des Spiels angeht.

    Angeblich hat GLS dreimal vergeblich an meiner Tür geschellt, obwohl nachweislich an mindestens einem Termin jemand im Haus war.

    Und jetzt steht die Sendungsverfolgung seit vorgestern auf "zugestellt" - nur das ich keine Spur des Spieles zu Gesicht bekommen habe und auch kein Nachbar irgendwas weiß.

    Und die blöden Franzosen reagieren auf nichts und schicken kein Update, wo man sich per Mail beschweren kann.

    Ärgerlich das Ganze. Äußerst ärgerlich. GLS ist der allerletzte Saftladen.

    Wenn jemand einen Tipp hat, was ich tun kann - ich bin für jede ernstgemeinte Hilfe dankbar.

  • thatmountain

    Ich nehme an, dass du via KS schon versucht hast, mit dem Projektgründer in Kontakt zu treten?!

    ...oder Lumberjack oder Ludically selbst kontaktiert hast?!

    Contact Us – Lumberjacks [Studio]

    LUDICALLY - LATE PLEDGE LIVING PLANET

    (contact@ludically.com)


    Die sollen einmal einen Nachforschungsauftrat starten. Das kann nämlich nur der Versender.


    Auf BGG hatte jemand ein Problem mit Tokens und hat sich an Lucically gewnadt...angeblich kam eine Antowort innerhalb eines Tages....

    Nice components | Living Planet | BoardGameGeek


    Generell wird es echt schwierig so etwas zu beweisen. Den Fall hatte meine Frau vor 2 Monaten: Ein Spiel für mich für Weihnachten bestellt. Angeblich abgestellt, aber vom Paket gab es weit und breit keine Spur. Dass einer bei uns auf dem Land mein Paket einheimst ist möglich, aber unsere Haustür ist eigentlich vom Gehweg aus nicht einsehbar.....hinzu kommt noch, dass bei uns recht viele Paket immer kommen und so etwas noch nie aufgetreten ist...kurzum: Wir hatten Pech und mussten noch einmal neu ordern.

    Bei mir gab es auch einmal den Fall, dass auf dem "erfolgreich abstellt bei"-Zettel ein "Kosza" stand. Nachdem ich alle Nachbarn im Radius 100m abgeklappert hatte, in der Hoffnung, dass ein Herrn Kosza dabei ist...kam dann meine Frau Abends auf die Idee: Du, das sind doch alles polnische oder rumänische Zusteller....google doch das Wort einmal"...... Treffer...es ist polnisch und heißt Mülltonne und genau da hatte ich das PAket gefunden: Hinter der Mülltonne.

    Daher die Frage: Bis du die Gegend rund um deiner Eingangstür einmal abgelaufen...? Vielleicht liegt es ja irgendwo.....bei einer Bekannten hatte es der Zusteller direkt IN die Papiertonne gelegt....


    Ich würde auch GLS direkt kontaktieren. Ich hatte einmal den Fall, dass der Status nicht stimmt und das Teil einfach wieder zurück zum Absender geschickt wurde..... Also: Auf jeden Fall einmal direkt mit GLS in Kontakt treten und den Status prüfen.

    https://www.bezahlen.net/ratgeber/gls-status-paket-im-depot-eingelagert-weitere-adressinformationen-benoetigt/#Kontakt_zu_GLS

    -> auf der Seite zu Punkt 6

    6 Mal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Derjenige mit dem Würfel war/bin ich. Ludically hat wie geschrieben nach einem Tag geantwortet. Bin gerade nach einer Woche Winterurlaub im Zug auf den Weg nach Hause. Ich gehe mal davon aus, dass mich in meinem Briefkasten der Würfel erwartet.