Beiträge von Dumon im Thema „ Living Planet“

    Das "semi-kooperativ" ist im weiteren Sinne zu verstehen, so wie von dir oder unittype oben beschrieben. Der Leader muss irgendwo versuchen, die Balance zwischen den Spielern zu halten. Das bringt eine Meta-Ebene rein, die funktionieren kann, aber nicht muss.

    Ich versteh nicht, warum er das muss?
    Das Spiel geht über 12 Runden. Bei vier Spielern ist reihum jeder dreimal der "Leader". Das ist nicht abhängig von Punkten. Und ganz egal, wie es für einen Spieler läuft, kann er das Spiel nicht einfach gegen die Wand fahren für alle. Klar kann ein Spieler die Börse manipulieren zu Ungunsten anderer Spieler, er kann ihnen an den Karren fahren, etc. Aber das ist dem "Leader" eigentlich wurscht. Er muss da auf keinerlei Balance achten. Nur darauf, dass IHM nicht an den Karren gefahren wird.
    Wenn alle für sich bzw. gegeneinander spielen und es nicht möglich ist, das Spiel an die Wand zu fahren, so dass keiner gewinnt, dann ist das auch nicht semi-kooperativ. Und auch nicht mehr meta als andere, rein kompetitive Spiele auch.

    MetalPirate - ich sehe hier die Semikooperative nicht, wenn ich ehrlich bin. Zwar profitieren andere Spieler auch von meinem Würfel, aber sie nehmen auch von meinem Würfel ggf. Schaden. Und der Planet explodiert nach 12 Runden, das lässt sich mit den bisherigen Mechanismen weder beschleunigen noch aufhalten. Falls ich nichts übersehen haben sollte, ist das Spiel nicht mal halb kooperativ, sondern vollständig kompetitiv. Was ein Grund mehr für mein Desinteresse ist...
    :)

    Okay, habe mir gerade den Überblick mit C. Boelinger angeschaut.
    Ich suche mir also aus einem (außer in der ersten und siebten Runde eingeschränkten) Pool aus Karten die Stärke meines Würfels aus. Der "Startspieler" (Leader) entscheidet dann, in welcher Reihenfolge unsere Würfel abgehandelt werden, wobei JEDER die Produktion bekommt und JEDES Hexagon, das Würfelfarbe und -zahl entspricht, von Katastrophen betroffen ist. Nur die Aktionen führt der Spieler aus, dessen Würfelfarbe gerade relevant ist.
    Das Neue hier dran ist also, dass ich nur entscheide, WAS ich produziere und tue, aber nicht, WANN (außer, ich bin der Leader). Dadurch wird die Entscheidung des Leaders in der Aktionsrunde wohl am Längsten dauern (zu entscheiden, wann welche Katastrophe eintritt, welche Ressourcen vorher produziert werden sollen, und wer vor welcher Katastrophe dran gewesen sein darf)...

    Sonst aber sehe ich nichts Besonderes an diesem Design. Und diese Mechanik ist für mich nicht interessant genug, um das Spiel zu unterstützen. Ganz nett, ja, aber mir fehlt hier das gewisse Etwas, das mich an Bord zieht. Thema und Grafik sind super (soweit man das entscheiden kann), aber das ist halt nicht das Entscheidende. Ich werds weiter beobachten, bin aber dann mal raus...

    Für alle, die mitmachen, hoffe ich, dass wenigstens die Automobeeples noch durch ein Stretch Goal zu was Passenderem gemacht werden. Autos passen thematisch ja mal gar nicht...
    :)

    Auf der anderen Seite sind diese Spiele auch immer ein Tanz auf der Rasierklinge durch eben genau diesen Sachverhalt. "Ich sehe, dass ich verlieren könnte, also mache ich, dass alle verlieren." ist da der Klassiker. Archipelago begegnet dem mit der potentiell verteilten Verräterkarte - ein spielmechanisches Prunkstück, welches so noch viel mehr das Groupthinking anheizt. Herrlich! In der falschen Spielegruppe ist das hingegeben der Reinfall des Jahrhunderts mit Ansage und Anlauf.

    Witzigerweise hatte ich genau das Problem mit Archipelago. Habe es damals gekauft, gespielt (2x), und gehasst, weil ein Spieler es eben an die Wand fahren kann, wenn er will.
    Ja, und dann kam die Review von ShutUpandSitDown, und ich lernte, das anders zu sehen. Nämlich als Aufgabe des Führenden, dafür zu sorgen, dass niemand das Gefühl hat, nicht mehr gewinnen zu können! Nochmal gekauft, nochmal gespielt, und durch veränderten Gedankenansatz direkt zum Hit geworden!
    Interessant war dabei, dass SUaSD darauf beharrten, dass ein Spieler absolut das Recht habe, das Spiel an die Wand zu fahren, und dass das eine genau so valide Entscheidung sei wie jede andere im Spiel. Die Begründungen dazu waren etwas, das ich so noch nie gehört hatte, und sie haben meine Denke nachhaltig (so hoffe ich) verändert...

    Aber zurück zum Thema:
    Sieht interessant aus, bin noch am Überlegen. Wobei dann natürlich nur die Deluxe Edition infrage käme...
    Und ich hoffe natürlich, dass irgendwo ne Group Pledge zusammenkommt (spart ja wenigstens Porto)...
    :)