Gefühlte Knappheit von Titeln - woran liegt es?

  • mir fällt es extrem krass beim Arkham Horror LCG auf. Die Nachfrage ist riesig, was auch bekannt ist, aber es kommt einfach NICHTS nach.

    Meine persönliche Erklärung war, dass entweder keine Druckereislots frei sind, oder die hohen (Transport-)kosten gescheut werden. Aber vielleicht hat da jemand mehr Einblcike?

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

  • CoC hat übrigens gezeigt: Das Interesse, wenn man NIX zu zeigen hat, ist verschwindend gering.

    Die Anzahl derer, die sich beim F500 eingetragen haben, war deutlich höher, als die die dann kurz später auch wirklich vorbestellt haben. Verstehe ich das? Na klar - blindes Vertrauen ist extrem schwer zu bekommen und ich verstehe wirklich jeden der sagt: sorry, 150 Tacken ohne was zu sehen? Nein Danke. Doof ist es trotzdem.

    bei mir scheiterte die Vorbestellung hauptsächlich an der vielen Konkurrenz die im selben Zeitrahmen angekündigt wurde, so das CoC durch den Rost gefallen ist. Ein weiterer kleinerer Grund die Pandemie da nicht absehbar ist wann wieder gespielt werden kann und ob es die Gruppen nach 1 1/2 Jähriger Pause überhaupt noch gibt.
    Wenn alles gut laufen sollte besteht aber weiterhin Interesse an dem Titel und wird dann wohl auch gekauft. Aber eben dann im Fachhandel was auch Versandkosten spart über Landesgrenzen hinweg.

  • Das Dilemma (und Risiko) für die kleineren und teilweise auch mittleren Verlage ist natürlich auch speziell in dieser Corona Zeit, dass ein Flop solch einen Verlag um die existenz bringen kann. Da gibt es natürlich die Möglichkeit der Umfrage und Vorbestellung (das deutsche Gloomhaven) oder aber auch Kickstarter (Pagan) oder die Spieleoffensive. Dort haben ja letztens Taverna Ludica Games und Spielworxx Testballons steigen lassen und waren (so hab ich es am Wochenende aus dem Chat herausgehört) überaus zufrieden mit dem Ergebnis.

    Andererseits stimmt auch das was von Frosted zu höen war... man muss etwas vorzeigen können (speziell wenn es in die Bereiche über 100 Euro geht)

  • Ja wahrscheinlich sind demnächst Spiele von 2019/20 schon alter Kram. Ich warte noch auf den ersten Y-tuber der ein 2019 Spiel als Klassiker bezeichnet ?!

    Das gibt es sicherlich längst - das "Beste" finde ich ja immer noch, wenn ein aktueller Titel, der gerade 4-8 Wochen auf dem Markt ist, damit besprochen wird (meistens in monatlichen Rückblenden-Videos) "dass man Ihn ja immer noch gern spielen würde" (als wäre es bereits 10 Jahre auf dem Markt). Da geht mir dann meist der Hut hoch, weil es zeigt dass es den Meisten eigentlich nur noch um den Durchsatz bzw. oberflächliches Abhaken von Titeln geht.


    In diesem Zusammenhang ist offenbar auch das Un-Wort "wegspielen" entstanden (ala "Titel xy habe ich jetzt auch endlich mal weggespielt.") - was mir zuletzt bei einem Video vom geschätzten BetterBoardGames Kanal negativ aufgefallen ist (es ging da glaube ich um Finca, wenn auch der genau Wortlaut wmgl. ein etwas anderer war).


    Als ginge es nur noch darum möglichst alle Titel, die irgendwann mal irgend jemand für gut befunden hat, abhaken zu können. Mund abwischen und weiter gehts - selbst die (vermeintlich) Besten scheinen inzwischen nicht mehr davor gefeit.

  • Die Verknappung von verfügbaren Fertigungs- und Logistikkapazitäten ist aktuell ja nicht nur auf die Brettspielbranche beschränkt, sondern betrifft noch extremer die Unterhaltungselektronik. Nix neues also. Wer seit Oktober 2020 auf eine vorbestellte Grafikkarte wartet, der kennt die Lage schon länger.


    Bei Brettspielen haben wir wenigstens den Vorteil, dass bei den meisten der Schrank eh voll älterer Spiele ist, die weiterhin spielenswert sind. Und zusätzlich die Möglichkeiten, Brettspiele überhaupt fernab Solo oder Zweierrunden oder Familie (sofern vorhanden und spielebegeistert) zu spielen, coronabedingt wegfallen seit einem Jahr.


    So lange die echte Knappheit weiterhin keine lebensnotwendigen Güter betrifft, kann ich mich damit notgedrungen arrangieren.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Bevor sich diese Zahl hier als Fakt festigt, schreibe ich doch mal kurz.

    50.000 Stk. Erstauflage erreichen nur EXIT Neuheiten. Für alle anderen Erstauflagen von Kosmos-Spielen gilt das definitiv nicht.

    Wie sieht es dann mit den 10000 Exemplaren von Robin Hood aus? Fakt oder Fiktion?


    Auch ohne genaue Zahlen zu nennen, kann ich vielleicht trotzdem ein bisschen Licht ins Dunkel bringen:

    Die Zahl 10.000 bei Robin Hood ist näher am Fakt als an der Fiktion.


    Und 10.000 Stk. für eine Neuheit mit einem UVP von 49,99 EUR ist nicht unbedingt eine vorsichtige Zahl in Deutschland. Das kann Thygra evtl. bestätigen.

    Ralph Querfurth
    KOSMOS Verlag

  • Und 10.000 Stk. für eine Neuheit mit einem UVP von 49,99 EUR ist nicht unbedingt eine vorsichtige Zahl in Deutschland. Das kann Thygra evtl. bestätigen.

    Definitiv. Ohne jetzt überhaupt Zahlen von Kosmos zu kennen, hätte ich im Normalfall für ein solches Spiel eine Startauflage von ca. 4.000 oder 5.000 geschätzt. Wenn man da mit 10.000 rangeht, muss man schon seeehr überzeugt von einem Spiel sein bzw. dies dann auch durch entsprechendes Marketing unterstützen.

    Insofern geht das Unverständnis, dass Uferschnepfe (offenbar von völlig falschen Zahlen ausgehend) weiter vorne geäußert hat, absolut ins Leere.

  • Viel Neues kann ich nicht hinzufügen, aber einiges bekräftigen, das hier geschrieben wurde. Im Oktober brachten wir bei Board Game Circus Wildes Weltall raus und im Dezember Obsthain. Beide wurden geplant, bevor die Pandemie einsetzte.


    Bei Wildes Weltall haben wir erst mal vorsichtig bestellt, weil es nach Durschnittsmeinung durchaus „edgy“ aussieht. Dass es so gut ankommt, war wegen der Optik keinesfalls klar. 1000 Stück waren in weniger als 3 Monaten weg. Mit dem Wissen, was wir vermutlich immer verkaufen können („losbekommen“), von Mitte/Ende 2020, hätten wir wahrscheinlich guten Gewissens die doppelte oder dreifache Menge bestellen können. Zum Zeitpunkt der Bestellung wussten wir das aber noch nicht (und dann muss ja auch erst einmal das Kapital dafür da sein, eine größere Auflage vorab zu finanzieren). Witzigerweise haben wir die Erweiterung „Aliens“ zugesagt und bestellt, als der Verkauf des Grundspiels gerade erst begonnen hatte. Also auch bei der Erweiterung mussten wir vorsichtig ordern, da wir noch nicht wissen konnten, wie gut das Weltall laufen würde. Schauen wir mal, wie lange der Vorrat reicht, wenn Erweiterung und Grundspiel in zwei Wochen in den Handel kommen.


    Bei Obsthain haben wir vorsichtig bestellt, da es unser erstes Solospiel ist. Für uns war nicht klar, wie groß das Interesse an einem solchen Titel sein würde. Vermutlich begünstigt durch die Pandemie und weil Obsthain eben eine breite Zielgruppe anspricht, ist der Titel – nach unserem Maßstab – explodiert. 1000 Stück waren in einem Monat weg. Auch hier kommt es nun zu einer Wartezeit, insbesondere aufgrund der globalen Lage hinsichtlich Transport etc. Genau wie bei Wildes Weltall wird es spannend zu sehen, wie sich die neuerliche Investitionen in den Nachdruck nun auszahlt. Alles klingt vielversprechend, gleichzeitig ist es riskant und der Preis zur Herstellung mittlerweile auch deutlich teurer als letztes Jahr, als wir die erste Auflage geordert haben.


    Bei Machina Arcana und Die Tiere vom Ahorntal haben wir erstmals Vorbestellungen angeboten und genutzt, um ein besseres Gefühl für die Bestellmenge der Erstauflage zu bekommen.


    Bei Heimliche Herrschaft partizipieren wir aus ähnlichen Gründen an der Kickstarterkampagne (ab 20. April). Bei der Erweiterung zu Ruchlos, Ruchlos: Seemannsgarn gehen wir sogar noch einen Schritt weiter und werden die Kampagne selbst durchführen.


    Diese hier dargestellte Abfolge vom regulären Release über die Vorbestellung hin zum Kickstarter zeigt eben auch, wie sich unsere Realität bei BGC verändert hat. Jedenfalls in Teilen, denn es werden auch noch zwei Titel kommen die nach wie vor ganz regulär veröffentlicht werden, ohne Vorbestellung und Kampagne.


    Kurzum: niedrige Erstauflagen federn auch bei uns das Risiko ab. Sie können sich aber als schlechtere Wahl erweisen, wenn sie schnell ausverkauft sind und wir alle dann auf den Nachdruck warten müssen und auch nicht sicher sein können, ob sich der Titel nach der Wartezeit immer noch so gut verkauft wie zuvor.

  • Ralph Querfurth - KOSMOS


    „Verständnis“, dass man keine Auflagenhöhe nennt - klar.


    „Verstehen“ finde ich schwieriger. Viele Unternehmen z.B. in der Buchbranche oder auch anderen Bereichen scheinen ja sehr offen mit Auflagenhöhe u.ä. umzugehen. Welche Vorteile bringt es aus eurer Sicht, das nicht zu tun? Oder welche Nachteile hätte man bei Nennen der Auflagenhöhe?


    Dass Kosmos von Robin Hood überzeugt war, war ja nun überhaupt nicht zu übersehen. Die Werbung war ja - für die Verhältnisse der Brettspielbranche - riesig aufgezogen; für mich ein sicheres Zeichen, dass der Verlag davon ausgeht, einen Hit zu haben, der diese Werbeausgaben auch rechtfertigt. (Prompt habe ich vorbestellt. Und „natürlich“ warte ich noch und weine bei jeder Versandmitteilung, die hier gepostet wird. 😅)


    Diese so offensiv vorgetragene Überzeugung, einen Hit zu haben, hat mich im übrigen auch davon überzeugt, dass man auch redaktionell alles gemacht hat an dem Spiel. Nicht selten wirken Spiele ja wie in einem schmalen Zeitslot redigiert, der Eindruck wurde (auch durch die gut gestreuten Interviews von Michael Menzel) gut zerstreut. Marketingtechnisch toll gemacht bisher! 👍🏻

  • Wo gab und gibt es denn Werbung zu dem Spiel Robin Hood?

    Aber selbst mit Werbung bedeutet ja nicht, dass sich ein Spiel gut verkaufen wird. Und nur weil ein Verlag viel Werbung schaltet, würde ich nie und nimmer auf die Qualität damit schließen. Und auch bei Robin Hood gab es in Vorfeld genug skeptische Stimmen im Thread.

  • Wo gab und gibt es denn Werbung zu dem Spiel Robin Hood?

    Das und viele Informationen und Interviews gab es schon vor Wochen in der geliebten Spielbox. Das ist dieses zielgruppengerechte, stromlose Informationsmedium auf ... ach, wie hieß das doch gleich? ... Papier (!!), das für seine fragwürdigen Dienste auch noch Geld verlangt. Also dieses antiquierte Teil, das sowieso nur schreibt, was man schon Monate vorher im Internet hat lesen können.

    Sorry für die Ironie, die soll sich auch nicht gegen Dich persönlich richten, aber wie oft lese ich solchen Quatsch hier. Und so amüsiert es mich, wenn die "Quasselbox Internet" einschließlich unknowns nicht genug tiefschürfende Informationen bereit hielt, und das noch nicht einmal zur gewünschten Zeit. Und manches davon war Zweite-Hand-Information von Leuten, die die Spielbox gelesen haben.

    Hoffentlich klingelt es bald... Robin Hood soll heute kommen :)

  • aber wie oft lese ich solchen Quatsch hier.

    Als ex-Abonnent halte ich das definitiv nicht für Quatsch.

    Ich denke, bei einer Produktionsmenge von ca. 10.000 Exemplaren verbietet sich jegliche Nicht-spartengebundene Werbung automatisch. Bliebe die spezialisierte Werbung, und da gab es mit der Promoaktion, aufwendiger Außenkommunikation im Bereich SM sowie der eigenen Website mit kostenlosem Spielematerial doch einiges. Wenn ich mir angucke, was ich etwa parallel zu City of Angels finde (wo man immerhin Oliver Rohrbeck eigens als Sprecher engagiert hat), dann sehe ich da bei Kosmos schon deutlich mehr Werbeengagement.


    Breitenwirksame Werbung dürfte sich im Brettspielbereich zumeist erst nach einem SdJ oder bei teuren Lizenzprodukten lohnen.

  • aber wie oft lese ich solchen Quatsch hier.

    Als ex-Abonnent halte ich das definitiv nicht für Quatsch.

    Das ist jetzt offtopic und ich fasse mich kurz. Die Spielbox ist ein Mix von Informationen. Wie im Fall Robin Hood vor Veröffentlichung sind sie auf Höhe der Zeit. Rezensionen veröffentlichter Spiele können nicht schneller sein, dafür sind sie fundiert - Vergleichbares im Internet findet sich auch, keine Frage ist da Weizen in der Spreu, nur eben auch mühsam zu filtern und dem auch zu vertrauen! Mir ist sie das Geld nach wie vor wert, eben wie das ganze Hobby an sich.

  • Smuntz welchen Quatsch habe ich denn geschrieben? :?:

    Ich habe doch nur gefragt, wo Werbung geschaltet worden ist, weil es mich wirklich interessiert. Die Frage war meinerseits nicht wertend gemeint.

  • Smuntz welchen Quatsch habe ich denn geschrieben? :?:

    Ich habe doch nur gefragt, wo Werbung geschaltet worden ist, weil es mich wirklich interessiert. Die Frage war meinerseits nicht wertend gemeint.

    Guten Morgen ;) Bitte richtig lesen...

    soll sich auch nicht gegen Dich persönlich richten, aber wie oft lese ich solchen Quatsch hier.

    Das "hier" gilt dem unknowns-Forum. Entschuldige, dass ich Deinen Beitrag missverständlich als Aufhänger benutzt habe.

  • Da du mich zitierst hast, hast du Bezug zu meinen Beitrag genommen. Ich nehme es nicht persönlich, aber meinen Beitrag hat du wohl trotzdem als Quatsch angesehen. Ansonsten hättest du es ja nicht geschrieben. ;)

  • Da du mich zitierst hast, hast du Bezug zu meinen Beitrag genommen. Ich nehme es nicht persönlich, aber meinen Beitrag hat du wohl trotzdem als Quatsch angesehen. Ansonsten hättest du es ja nicht geschrieben. ;)

    Ich seh den Smiley, ganz so ernst ist es Dir auch nicht, gut so :) Wie Archibald Tuttle schon richtig bemerkt, findet solche Werbung und Ansprache in bestimmten Kanäle für die Zielgruppe statt. Auch ist da die Grenze zwischen Werbung und Information vor Veröffentlichung nicht immer scharf zu ziehen. Die Spielbox ist Teil dieser Kanäle und Deine Zeile hat nur aufgezeigt, dass Du sie nicht liest - was ja auch nicht schlimm ist. Das hat dann einfach nur meine Synapsen getriggert, die sich an die gelegentlichen Lästerbeiträge (anderer) erinnerten, die dem Blatt seine Existenzberechtigung abzusprechen suchten. Man muss die Spielbox nicht lesen, man kann auch für sich zu der Erkenntnis kommen, dass man sie nicht mehr braucht, alles gut. Ich hab nur manchmal ein wenig Fairplay vermisst - also in manchen Beiträgen "hier" im Forum, das Print-Magazin Fairplay selbst lese ich auch noch ^^

  • Die Spielbox ist ein Mix von Informationen. Wie im Fall Robin Hood vor Veröffentlichung sind sie auf Höhe der Zeit.

    Ich hab absolut nix gegen die Spielbox und lese sie gerne, aber das hier ist ein schwaches Argument. Ich gehe schwer davon aus, dass das gekaufter Content ist, und nur deshalb so brandaktuell (genau so wie die Spielbox 4/20 rein zufällig kurz vor dem Erscheinungstermin ein #Paleo-Preview drin hatte).

    Welche Vorteile bringt es aus eurer Sicht, das nicht zu tun? Oder welche Nachteile hätte man bei Nennen der Auflagenhöhe?

    Vielleicht liegt es nicht beim Redakteur, solche internen Zahlen rauszuposaunen. Kosmos ist ja nicht gerade eine Ein-Mann-Klitsche, wo der Redakteur=Eigentümer sich mit niemandem absprechen muss. ;)

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Vielleicht liegt es nicht beim Redakteur, solche internen Zahlen rauszuposaunen. Kosmos ist ja nicht gerade eine Ein-Mann-Klitsche, wo der Redakteur=Eigentümer sich mit niemandem absprechen muss. ;)

    Aber die Frage ist doch berechtigt. Ich wundere mich generell, warum man im Brettspielbereich kaum Informationen zu Verkaufszahlen bekommt. Wenn ich mal Videospiele und Filme zum Vergleich nehme, werden dort doch regelmäßig Toplisten zu Verkaufszahlen/Besucherzahlen veröffentlicht. Das ist doch super Werbung für die Hersteller/Produzenten. Warum gibt es sowas nicht im Brettspielbereich?

  • Vielleicht liegt es nicht beim Redakteur, solche internen Zahlen rauszuposaunen. Kosmos ist ja nicht gerade eine Ein-Mann-Klitsche, wo der Redakteur=Eigentümer sich mit niemandem absprechen muss. ;)

    Aber die Frage ist doch berechtigt. Ich wundere mich generell, warum man im Brettspielbereich kaum Informationen zu Verkaufszahlen bekommt. Wenn ich mal Videospiele und Filme zum Vergleich nehme, werden dort doch regelmäßig Toplisten zu Verkaufszahlen/Besucherzahlen veröffentlicht. Das ist doch super Werbung für die Hersteller/Produzenten. Warum gibt es sowas nicht im Brettspielbereich?

    Naja, eben weil die Verkaufszahlen auch bei den größeren Verlagen manchmal nicht gut sind. Bzw. weil es ein gutes Spiel ausbremsen könnte, wenn ersichtlich wird, dass der Verkauf schleppender anläuft? So recht weiß ich es als sehr transparenter Typ nicht. Mir entsteht aus der Transparent kein Nachteil.


    Wobei bei den Verlagen, die eine GmbH sind ja auch die Performance getrackt werden kann. Zwar nicht in Stückzahlen einzelner Titel, aber im Jahresumsatz. Der lag bei Kosmos für 2017 zB bei über 100 Millionen Euro. 2/3 davon durch Spielwaren. (Ok, ich falle mal kurz vom Stuhl.)

  • Zu einigen Spielen veröffentlichen wir durchaus Verkaufszahlen. Im Katalog werden sie bei manchen Titeln angegeben.

    Das ist korrekt teilweise werden Zahlen veröffentlicht. Wobei ich mich z.B. beim Kosmoskatalog frage worauf bezieht sich diese Zahl Deutschland oder Weltweit? Was ich aber vermisse sind Top-Listen. Zum Beispiel bei Videospielen hangen im lokalen Handel immer Top 20 Listen aus. Da habe ich immer gerne draufgeschaut was z.B. die Top 20 Verkäufe der Nintendo Switch im Februar waren und habe mir dann die mir unbekannten Titel näher vor Ort angeschaut. Kann mir auch gut vorstellen, dass das im Brettspielbereich verkaufsfördernd ist.

  • Liegt vielleicht auch ein bisschen an einer fehlenden Plattform.*


    Steam Charts gibt es, weil es Steam gibt. Die können ganz stumpf die Spiele nach Verkaufszahl/Download ranken.

    Die Spiegel Beststellerliste gibt es, weil Bücher halt ne Ecke präsenter als Brettspiele (und ich glaub auch nicht, dass die irgendwie repräsentativ ist).


    Das einzige, was wir haben, ist auch nicht recht: wann immer jemand im Brettspielfundstückethread eine Bestsellerliste von Karstadt und co zeigt, heulen auch wieder alle rum, weil da nur Monopoly und co drauf sind. ;)


    * ich sehe das übrigens nicht als Mangel. Ich mag es, dass es zig unabhängige kleine Läden, und zig andere Plattformen gibt.

  • Zu einigen Spielen veröffentlichen wir durchaus Verkaufszahlen. Im Katalog werden sie bei manchen Titeln angegeben.

    Das ist korrekt teilweise werden Zahlen veröffentlicht. Wobei ich mich z.B. beim Kosmoskatalog frage worauf bezieht sich diese Zahl Deutschland oder Weltweit? Was ich aber vermisse sind Top-Listen. Zum Beispiel bei Videospielen hangen im lokalen Handel immer Top 20 Listen aus. Da habe ich immer gerne draufgeschaut was z.B. die Top 20 Verkäufe der Nintendo Switch im Februar waren und habe mir dann die mir unbekannten Titel näher vor Ort angeschaut. Kann mir auch gut vorstellen, dass das im Brettspielbereich verkaufsfördernd ist.


    Wenn es sich um weltweite Verkaufszahlen handelt, steht das dabei.

    Wolfgang Lüdtke

    Kosmos Verlag

  • Zu einigen Spielen veröffentlichen wir durchaus Verkaufszahlen. Im Katalog werden sie bei manchen Titeln angegeben.

    KOSMOS Spielwaren 2021

    Ich bestätige und ergänze noch kurz, dass es durchaus auch bei Brettspielverlagen üblich ist, gewisse erreichte Meilensteine bei Verkaufszahlen anzugeben - entweder in Katalogen oder auch in Pressemitteilungen. Das ist dann ja durchaus vergleichbar mit der Kommunikation bei Videospielen.

    Die Kommunikation von Startauflagen ist aber meines Wissens nach in beiden Bereichen nicht so verbreitet.

    Ralph Querfurth
    KOSMOS Verlag

  • Zu einigen Spielen veröffentlichen wir durchaus Verkaufszahlen. Im Katalog werden sie bei manchen Titeln angegeben.

    KOSMOS Spielwaren 2021

    Ich bestätige und ergänze noch kurz, dass es durchaus auch bei Brettspielverlagen üblich ist, gewisse erreichte Meilensteine bei Verkaufszahlen anzugeben - entweder in Katalogen oder auch in Pressemitteilungen. Das ist dann ja durchaus vergleichbar mit der Kommunikation bei Videospielen.

    Die Kommunikation von Startauflagen ist aber meines Wissens nach in beiden Bereichen nicht so verbreitet.

    Das geht uns genauso. In unserem letzten AMA haben wir uns aber tatsächlich gefragt, warum das so ist und dann auch die Aeon's End Zahlen kommuniziert. Eigentlich ist das ja gute zusätzliche Transparenz - für einen kleinen Verlag zumindest - der auch ein Verständnis für die Preisgestaltung geben kann.

  • Eigentlich ist das ja gute zusätzliche Transparenz - für einen kleinen Verlag zumindest - der auch ein Verständnis für die Preisgestaltung geben kann.

    Mit anderen Worten: Das Veröffentlichen von Zahlen ist dann sinnvoll, wenn man damit etwas Positives für den Verlag erreichen kann. ;)

  • Wobei die Zahlen ja auch im Verhältnis zum Abverkauf gestellt werden müssen, zumindest im Sinne des Threadtitels.

    Auch was frühere Jahre angeht.


    Daraus lässt sich ja evtl. erkennen, ob es vergleichsweise mehr verkauft oder weniger produziert wurde und ob es sich bei dem Gefühl halt nur um das handelt - ein Gefühl, mehr nicht.

  • Eigentlich ist das ja gute zusätzliche Transparenz - für einen kleinen Verlag zumindest - der auch ein Verständnis für die Preisgestaltung geben kann.

    Mit anderen Worten: Das Veröffentlichen von Zahlen ist dann sinnvoll, wenn man damit etwas Positives für den Verlag erreichen kann. ;)

    Mit dem Zusatz: Transparenz ist unserer Meinung nach immer positiv für den Verlag. So zumindest agieren wir und das ist auch der treibende Faktor unserer Podcasts, unserer AMAs und unseres Discords.

  • Ihr redet hier von die Abenteuer des Robin Hood? Laut BGG besitzen dieses Spiel nicht mal 500 Leute, bei einer Auflage von 10000 wären dann noch 9500 zu haben, oder das Spiel verkauft sich außerhalb der "Brettspielgemeinde" extrem gut... Faszinierend was man hier so alles mitbekommt

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Auch ohne genaue Zahlen zu nennen, kann ich vielleicht trotzdem ein bisschen Licht ins Dunkel bringen:

    Die Zahl 10.000 bei Robin Hood ist näher am Fakt als an der Fiktion.


    Und 10.000 Stk. für eine Neuheit mit einem UVP von 49,99 EUR ist nicht unbedingt eine vorsichtige Zahl in Deutschland. Das kann Thygra evtl. bestätigen.

    Ihr redet hier von die Abenteuer des Robin Hood? Laut BGG besitzen dieses Spiel nicht mal 500 Leute, bei einer Auflage von 10000 wären dann noch 9500 zu haben, oder das Spiel verkauft sich außerhalb der "Brettspielgemeinde" extrem gut... Faszinierend was man hier so alles mitbekommt

    Ähem.. wieviele Deutschsprschige sind denkst du auf BGG und pflegen dort ihre Spielesammlung? Das ist jetzt echt aus der Nerdblase heraus gedacht. Sehr viele Menschen, mit denen ich regelmäßig gespielt habe oder noch spiele, wissen nichtmal dass BGG existiert, ich würde vermuten sogar der Großteil. In meinem Bekanntenkreis existieren aktuell 5 Kopien des Spiels, das ist offenkundig heiß begehrt. Dafür muss es nicht auf BGG stehen (tut mein Exemplar übrigens auch nicht).