Beiträge von FrostedGames im Thema „Gefühlte Knappheit von Titeln - woran liegt es?“

    Eigentlich ist das ja gute zusätzliche Transparenz - für einen kleinen Verlag zumindest - der auch ein Verständnis für die Preisgestaltung geben kann.

    Mit anderen Worten: Das Veröffentlichen von Zahlen ist dann sinnvoll, wenn man damit etwas Positives für den Verlag erreichen kann. ;)

    Mit dem Zusatz: Transparenz ist unserer Meinung nach immer positiv für den Verlag. So zumindest agieren wir und das ist auch der treibende Faktor unserer Podcasts, unserer AMAs und unseres Discords.

    Zu einigen Spielen veröffentlichen wir durchaus Verkaufszahlen. Im Katalog werden sie bei manchen Titeln angegeben.

    KOSMOS Spielwaren 2021

    Ich bestätige und ergänze noch kurz, dass es durchaus auch bei Brettspielverlagen üblich ist, gewisse erreichte Meilensteine bei Verkaufszahlen anzugeben - entweder in Katalogen oder auch in Pressemitteilungen. Das ist dann ja durchaus vergleichbar mit der Kommunikation bei Videospielen.

    Die Kommunikation von Startauflagen ist aber meines Wissens nach in beiden Bereichen nicht so verbreitet.

    Das geht uns genauso. In unserem letzten AMA haben wir uns aber tatsächlich gefragt, warum das so ist und dann auch die Aeon's End Zahlen kommuniziert. Eigentlich ist das ja gute zusätzliche Transparenz - für einen kleinen Verlag zumindest - der auch ein Verständnis für die Preisgestaltung geben kann.

    CoC hat übrigens gezeigt: Das Interesse, wenn man NIX zu zeigen hat, ist verschwindend gering.

    Ich glaube, dass das mindestens so sehr am dreistelligen Preis lag wie an dem nicht vorhandenen Anschauungsmaterial. Zumindest mal dürfte es eine Kombination aus beidem sein, und ein bisschen Mitspielermangel durch Corona kommt dann auch noch dazu. Bei 159 Euro Listenpreis überlegt man halt dreimal, ob man ein Spiel auf Verdacht kaufen möchte.

    Wie gesagt: Mehr als verständlich. Das war ja auch kein Vorwurf. Es ändert nur nichts daran, dass es doof ist.

    Vorbestellungen wären vermutlich das Mittel der Wahl um abschätzen zu können, wie hoch das Interesse bei zumindest brandneuen Spielen ist (und nicht bei Lokalisierungen bestehender Spiele anderer Sprachen).


    Aber ich zumindest tue mich da echt schwer, denn das, was ich bei Kickstarter habe - eine Menge an Infos, Videos, Regeldownloads - fehlt mir hier meistens irgendwie.

    Ja, das ist ja ein Dilemma, das den KS oft ad absurdum führt.
    Eigentlich: Sollten wir eine Vorbestellung erst dann starten, wenn das Produkt in Druck geht. Dann könnten wir die Anleitung fertig haben, Spielmaterial zeigen etc. Aber: Dann ist der Drucktermin ja schon da. Wir haben dann schon lange die Menge bestimmen müssen, was den Preis bestimmt etc. Eigentlich Quatsch.

    Bei Clash of Cultures mussten wir es hingegen ganz anders machen - eher wie ein P500 oder F500 :) - überhaupt wissen: kommt das hier in Frage? Wollen das genug Spieler überhaupt haben? Wir haben hier intern harte Battles, ob und wie häufig wir sowas machen sollten. Und was wir wie leisten können im Verhältnis Handel/Vertrieb.
    CoC hat übrigens gezeigt: Das Interesse, wenn man NIX zu zeigen hat, ist verschwindend gering.

    Die Anzahl derer, die sich beim F500 eingetragen haben, war deutlich höher, als die die dann kurz später auch wirklich vorbestellt haben. Verstehe ich das? Na klar - blindes Vertrauen ist extrem schwer zu bekommen und ich verstehe wirklich jeden der sagt: sorry, 150 Tacken ohne was zu sehen? Nein Danke. Doof ist es trotzdem.

    Das macht aber den Raum für einen Loka-Verlag aber vergleichsweise klein, wie wir ihn navigieren können. Wir haben kein eigenes Lager, setzen also nicht auf Direktvertrieb. Setzen immer wieder auf die gute Zusammenarbeit mit Pegasus etc.

    Angesichts der Fülle an neuen Titeln, traut sich scheinbar kaum jemand große Mengen zu produzieren.

    Ist ja auch verständlich, wenn ein oder zwei Flops gleich den ganzen Verlag in große Schwierigkeiten bringen kann. FrostedGames sagt da ja zum Beispiel offen, dass ein größerer Flop der Verlag, so wie er jetzt aufgestellt ist, vielleicht nicht verkraften kann.

    Das ist richtig. Zudem sind wir stärker auf Vorbestellungen angewiesen, als da vielleicht noch entsprechend vor ein paar Jahren der Fall gewesen wäre. Bei manchen Spielen ja immens.