Holy Grail Games macht dicht

  • Partner heraus. Da muss es doch Verträge geben? Und wenn man dann meint man kann nicht mal gerichtlich gegen die Firma vorgehen dann muss da echt viel im Management falsch gelaufen sein.

    Wir Verlage sind SOO kleine Klitschen, dass es sich für uns kaum rentiert gerichtliche Außeinandersetzungen zu bestreiten. Mal ganz abgesehen von INTERNATIONALEN.

    Das mag ja sein, trotzdem sollte es aber gerade in solchen Dimensionenen wasserdichte Verträge mit Vertragserfüllungspflichten und Schadensersatzklauseln etc. geben? Zumal ein Fullfiller ja als Dienstleister auftritt. Oder bewegt ihr Euch komplett im rechtfreien Raum?

    Es kann doch nicht sein dass dort Waren im Wert von 200,000€ eingelagert, nicht ausgeliefert und nicht herausgegeben werden. (Zumindest liest es sich aktuell so).

  • Schadenersatzklauseln habe ich seltenst gesehen. Aber unabhängig jeder Klausel: du musst sie ja auch durchsetzen. Und dafür musst du ja klagen …

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • Teddybrumm wir kennen leider nur eine Seite. Ich arbeite bei einer großen Spedition. Du willst nicht wissen, wie häufig wir Container festsetzen müssen, um ein Druckmittel zu haben rechtfertige Forderungen (groooooße Forderungen) durchsetzen zu können. Damit will ich Holy Grail Games nichts unterstellen. Ich weiß nicht, was los war.


    Es tut mir auch leid um den Verlag. Der Kontakt war stets sehr nett.


    Ergänzung: meine Frau sagt gerade, das heißt „das Pfandrecht“ ausüben.

  • Du willst nicht wissen, wie häufig wir Container festsetzen müssen, um ein Druckmittel zu haben rechtfertige Forderungen (groooooße Forderungen) durchsetzen zu können.

    Das verstehe ich schon. Wenn man allerdings zu sehr drückt und der andere dann tot ist, kann ich mir vorstellen, dass man eher noch weniger von seiner Forderung bekommt.

    So einfach zu Geld machen, lässt sich der Pfand ja auch nicht.


    Sehr ärgerlich, das Ganze. Für alle Beteiligten.

  • So einfach zu Geld machen, lässt sich der Pfand ja auch nicht.

    Normalerweise ist der Inhalt eines Containers deutlich mehr wert als die Transportdienstleistung kostet. Sprich: der Transportdienstleister, der sein Pfandrecht ausübt und die Inhalte versteigern lässt, kommt schon zu seinem Geld. Auch bei "schlechtem" Preis. Das Problem hat der Eigentümer, der den Transportdienstleister nicht bezahlt hat und nachher mit dem dicken Minus aus der Geschichte rausgeht ... und dann ggf. bei Crowdfunding halt der Backer, wenn der Verlag Pleite geht.

  • Das mag ja sein, trotzdem sollte es aber gerade in solchen Dimensionenen wasserdichte Verträge mit Vertragserfüllungspflichten und Schadensersatzklauseln etc. geben? Zumal ein Fullfiller ja als Dienstleister auftritt. Oder bewegt ihr Euch komplett im rechtfreien Raum?

    Recht haben ist was anderes als Recht bekommen.

  • Angeblich schuldet HGG Bollore ca. 180.000 CAD. Da wird es schon enger mit dem Wert der zurueck gehaltenen Ware. Und die Geschichte, die HGG uns da auftischt, ist mehr als zweifelhaft.

    Einmal editiert, zuletzt von pst ()

  • Wer im bgg Forum bei Rallyman Dirt unterwegs war, hat bestimmt mitbekommen, dass auch bei den bereits versendeten Spielen nach UK so einiges falsch lief.


    Die Backer mussten aufgrund falscher Zollnangaben (oder nicht vorhandenen) 50 Pfund draufzahlen, obwohl der KS damals als europefriendly klassifiziert war.


    Schon vorher, gab es immer wieder Mails, mit denen man uns, die Bäcker vertröstete, dass die Auslieferung noch andauern werde...


    So nett und warmherzig die Leute von HGG auch in ihren Statements schreiben, die andere Seite der Medaille resp. Version kennen wir bekanntlich ja nicht.

    Immer alles auf andere abwälzen ist leicht gesagt. Das rege geführte Thema, klar, bringt viele zur Erkenntnis, dass die Spiele für nen Obolus nie und nimmer zu den Backern gelangen werden sondern liquidiert, verkauft werden. Somit doppelt bezahlt werden. :(

  • Seh ich auch so der Insolvenzverwalter oder wer auch immer die Hand drauf hat wird uns die Spiele nicht gegen Portoerstattung zukommen lassen. Das was noch da ist wird komplett an den Meistbietenden verkauft u d geht dann in den Handel. Wer Lust hat kann dann sein Spiel ein zweites Mal kaufen. Wir sollten uns da keine Hoffnungen machen

    You know I'm born to lose, and gambling's for fools

  • versucht es mal hier. Schadet nix.


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    Quelle: https://boardgamegeek.com/blog…grail-games-has-shut-down

  • Keine Ahnung, wie das Wirtschafts- und Unternehmensrecht in Frankreich aussieht, aber von einer "modernen" Insolvenz, wie wir es hier gewohnt sind oder entsprechend Chapter 11 in den USA lese ich hier nix raus. Da würde der Geschäftsbetrieb ja weitergehen.


    HGG hat von heute auf morgen komplett dicht gemacht. Das ist IMO ein klassischer Konkurs, bei denen die Gesellschafter (welche Rechtsform HGG auch immer genau hatte) evtl. auch weiter für evtl. Verbindlichkeiten haften müssen. Es klingt ja auch durch, dass es quasi ab sofort auch keinerlei Zugriff mehr auf Vermögenswerte, Inventar, IPs etc. gibt. Selbst "kleinste" Dinge wie der Ersatzteilservice werden ab sofort gestoppt.


    Klingt so, als *dürfen* die Chefs/Inhaber gar nicht mehr tätig werden. Sie wissen ja selbst nicht, was ab morgen mit der Firma und den ganzen Produkten passiert. Vermutlich wird das Posting auf der Webseite auch so ziemlich das Letzte gewesen sein, was man offiziell von HGG als Firma "mitbekommen" hat.

  • psykoman69 Ich lese auf der Seite von Rallyman: DIRT nur was von EU-friendly.

    Zitat

    "Friendly Shipping" means that you'll pay no import tax in Europe, the US & Canada. Please note that you may be liable for import duties for other destinations.

    EU-Austritt war 01/21 - ursprünglicher Liefertermin 07/21. Das Problem haben also die Briten eher mit ihrer Regierung als mit HGG.

  • Genau auf Argumente wie deines gibts beteits diverse im entsprechenden bgg thread. Möchte ich hier gar nicht erneut aufrollen. Hab ja auch als Schweizer zoll on top bezahlt. ;)


    Anyway, hab gestern über 3h Forenbeiträge und jenen Discordchannel durchgelesen. HGG muss einiges verbockt haben, wenn man nicht mal additional shippingcharges aufruft, wie das mittlerweile ja üblich ist. :/


    Im übrigen steht da Europe, nicht Europe Union, auch ich bin Europäer :P

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  • Ansonsten finde ich das SEHR bedauerlich - nicht nur, aber auch, weil ich Copan:Dying City backer bin (war?). Die Spiele von HGG haben mir in der Vergangenheit SEHR gut gefallen. Dominations war trotz einiger Materialschwächen ein ganz fantastisches Spiel und ich bin sehr happy, das in meiner Sammlung zu haben. Encyclopedia spielt sich ebenfalls richtig richtig gut UND hat tolles Material. Da hat man schon recht deutlich gesehen, wo die Fahrt hingeht. Deswegen war Copan auch ein "Blindkauf" für mich, weil ich da sehr gute Hoffnungen hatte. Mal sehen, ob vielleicht jemand die Entwicklung übernimmt - fraglich allerdings, wenn man da noch richtig Geld reinstecken müsste - das ja nicht vorhanden ist.


    Die KS-Praxis, ein zu geringes Finanzierungsziel zu setzen, ist ja ein alter (schäbiger) Hut. Ich kann mir gut vorstellen, dass man allerdings, wenn man unter hartem finanziellen Druck steht, auch solche Kampagnen dann durchzieht, die eigentlich nicht ganz rentabel sind - was für die Copan-Backer jetzt irgendwie doppelt doof ist. :(

  • Genau auf Argumente wie deines gibts beteits diverse im entsprechenden bgg thread. Möchte ich hier gar nicht erneut aufrollen. Hab ja auch als Schweizer zoll on top bezahlt. ;)


    Anyway, hab gestern über 3h Forenbeiträge und jenen Discordchannel durchgelesen. HGG muss einiges verbockt haben, wenn man nicht mal additional shippingcharges aufruft, wie das mittlerweile ja üblich ist. :/


    Im übrigen steht da Europe, nicht Europe Union, auch ich bin Europäer :P

    Ja, das stimmt. Zitat nicht richtig gelesen :D Das Symbol ganz oben zeigt "EU-friendly" an, insofern ist das doof (und falsch) formuliert.

  • Sondern weil man sonst gar keine Finanzierungspartner bekommt? Fragt man sich was besser ist...

    Was meinst du mit Finanzierungspartner? Meinst du es gibt Investoren, die uns die Auflagen zahlen?

    Nein, aber ich denke Du weißt auch, dass wenn man Geld von externen (Fremd- oder Eigen-)Kapitalgebern beschafft, dass damit weit mehr bezahlt wird, als die Spielauflagen. So ist es ja auch bei den Verlagen, die sich überwiegend über Kickstarter finanzieren. Die bezahlen damit ja auch ihre Büromiete, Verwaltungskosten etc. Andersrum wird es bei Verlagen sein, die sich Kapital von Investoren oder der Bank beschaffen: Damit wird dann auch finanziert, was eben grad so anfällt (Produktionskosten, Marketing etc.). Der Unterschied ist, dass Investoren oder Banken halt eben auch mal vor der Tür stehen, wenn man in Verzug ist oder das Unternehmensergebnis nicht gemäß Budget ausfällt.

    Bei KS und GF Projekten sind (nicht unwesentliche) Verzögerungen Standard. Wenn ich so arbeiten würde, wäre ich schon lange meinen Job los.

    Ich persönlich sehe es halt eher kritisch, wenn ein Unternehmen das komplette Risiko an den Kunden auslagert. In den meisten Fällen bekommt man ja seine Spiele... In manchen Fällen aber halt nicht.

    Und bitte kommt mir jetzt nicht damit, dass man das eher idiologisch sehen sollte und einem Verlag damit die Möglichkeit gibt, ein Spiel überhaupt erst zu machen <X . Das mag in Einzelfällen so sein, aber viele Verlage nutzen Kickstarter als Vorbestellerplatform mit Hypefaktor. Dann sollten die Verlage nicht erwarten, dass Backer einfach so Verzögerungen (oder auch Nachzahlungen für den Versand kurz vor Auslieferung) einfach so hinnehmen.

    Ich gebe zu, dass das Wort "Finanzierungspartner" unglücklich gewählt war. Ich meinte damit Geld- bzw. Kapitalgeber und das sind Backer nunmal.


    O.g. ist übrigens der Grund, warum ich bei KS und GF mittlerweile sehr vorsichtig geworden bin.

    Top 10:

    1. Brass: Birmingham, 2. Arkham Horror LCG, 3. Hegemony: Lead your class to victory 4. Carnegie, 5. Brass Lancashire, 6. Aeon Trespass: Odyssey, 7. On Mars, 8. Underwater Cities, 9. Voidfall, 10. Gaia Project

    Member of Deppen am Tisch

  • bekanntere


    Dir ist aber schon bewusst, dass du gewisse Sicherheiten bieten musst, wenn du Kredite von einer Bank bekommen möchtest?

  • Und selbst "ist schon voll verkauft" ist grenzwertig für eine Bank. Es gibt auch keine Investoren. Ich kann immer nur sagen: Verlage müssen initial Geld entweder a) bei Firmengründung privat vorstrecken oder eben b) durch Vorbestellung genug Geld für die Produktion haben.

    Und deswegen ist für uns zum Beispiel b) so wichtig.

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  • Absolut. Aber von Backern wird eben erwartet Geld zu geben, ohne dass sie dafür eine Sicherheit erhalten und müssen dann die Risiken tragen. Daher verstehe ich nicht, was Du mir damit sagen möchtest.


    Und selbst "ist schon voll verkauft" ist grenzwertig für eine Bank. Es gibt auch keine Investoren. Ich kann immer nur sagen: Verlage müssen initial Geld entweder a) bei Firmengründung privat vorstrecken oder eben b) durch Vorbestellung genug Geld für die Produktion haben.

    Und deswegen ist für uns zum Beispiel b) so wichtig.

    Ich spreche auch nicht primär von euch, Ben. Soweit ich weiß, seid ihr bei euren eigenen Vorbestelleraktionen immer einigermaßen pünktlich und zuverlässig. Da gibt es halt andere Kaliber, die Millionen einsammeln und dann zwei Jahre zu spät mit einem Spiel um die Ecke kommen (Awaken Realms beispielsweise) oder mehrere hunderttausend Euro/Dollar/GBP einsammeln und gar nicht liefern (Inside the Box mit Alba beispielsweise).

    Top 10:

    1. Brass: Birmingham, 2. Arkham Horror LCG, 3. Hegemony: Lead your class to victory 4. Carnegie, 5. Brass Lancashire, 6. Aeon Trespass: Odyssey, 7. On Mars, 8. Underwater Cities, 9. Voidfall, 10. Gaia Project

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  • Absolut. Aber von Backern wird eben erwartet Geld zu geben, ohne dass sie dafür eine Sicherheit erhalten und müssen dann die Risiken tragen. Daher verstehe ich nicht, was Du mir damit sagen möchtest.

    Das ist doch die Quintessenz von Crowdfunding. Viele kleine "Investoren" ergeben eine große Summe, bei recht geringem Individualrisiko.

    Diesen Weg wählen viele (kleinere) Publisher, weil sie eben keine sechsstellige Summe als Kredit bekommen.


    Man muss sich nicht darüber unterhalten, dass es einige Publisher gibt, die Kickstarter nur als Vorbestellerplattform nutzen. Aber das sind eben nicht alle und ich würde behaupten auch nicht die Mehrheit.

  • Absolut. Aber von Backern wird eben erwartet Geld zu geben, ohne dass sie dafür eine Sicherheit erhalten und müssen dann die Risiken tragen. Daher verstehe ich nicht, was Du mir damit sagen möchtest.

    Das ist doch die Quintessenz von Crowdfunding. Viele kleine "Investoren" ergeben eine große Summe, bei recht geringem Individualrisiko.

    Diesen Weg wählen viele (kleinere) Publisher, weil sie eben keine sechsstellige Summe als Kredit bekommen.

    Exakt so ist das.

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  • Der Crowdfunding-Debattier-Thread existiert schon.


  • Der Crowdfunding-Debattier-Thread existiert schon.

    Wir hatten schon etliche solcher Threads. Ändert alles nichts daran, dass konkrete Probleme zuerst in konkreten Threads thematisiert werden und dann der Übergang zu allgemeineren Betrachtungen immer fließend ist. Abgesehen davon finde ich es in Foren immer etwas merkwürdig, wenn Nicht-Moderatoren anderen Mitgliedern vorschreiben wollen, was sie wo wie zu diskutieren haben. Im allgemeinen kommt man mit "leben und leben lassen" weiter...

    Im Übrigen war der letzte von dir zitierte Thread schon durch den Startbeitrag für sinnvolle Diskussionen komplett verbrannt und eigentlich nur noch für den Ignore-Knopf gut. Wenn man einen Thread startet mit "hallo, ihr Crowdfunding-Kritiker, kotzt euch bitte hier zentral an einer Stelle aus und lasst uns Crowdfunding-Fans ansonsten in Ruhe!" und wenig später per Popcorn-Smiley auch noch demonstriert, dass man gar nicht mitdiskutieren möchte, dann kommt da normalerweise nicht mehr allzu viel Sinnvolles bei dieser "Diskussion" heraus. Wenn man in diesem Forum unbedingt einen allgemeinen Crowdfunding-Thread haben wollte (Konjunktiv!), dann müsste/sollte das ein Moderator neutral starten und anschließend ggf. moderieren.

  • Habe wir denn Mods hier? Ich kenne nur Meister Sankt Peter als Oberhaupt :))


    Und bevor ich das offtopic noch weiter befeuere, wenden wir uns wieder dem Threadtitel...

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  • https://en.wikipedia.org/wiki/Bollor%C3%A9

    Bolloré hat sich in den letzten Jahren vom Verhalten her deutlich gewandelt und nicht nur HGG hatten mit denen in letzter Zeit Probleme. Juristisch durchsetzen kannst du als 5 Mann gegen ein Unternehmen mit 70.000 Angestelten nicht soviel, vor allem wenn die eine eigene Rechtsbateilung unterhalten und in die französische Wirtschaft, Medien und Politik bestens vernetzt sind. HGG könnte uns was vorgaukeln, aber ich habe mit denen früher schon einmal zusammengearbeitet und da waren die sehr korrekt drauf. Von daher ist es schon möglich, dass Bolloré sich noch etwas Extraaufschlag genehmigt hat, vor allem mit Blick auf den Teilverkauf der Logistiksparte. Und dass Bolloré den versand versemmelt ist in den letzten Jahren öfter vorgekommen.

    L'Art Noir
    Game Design, Translation and Media Studio

  • Und selbst "ist schon voll verkauft" ist grenzwertig für eine Bank. Es gibt auch keine Investoren. Ich kann immer nur sagen: Verlage müssen initial Geld entweder a) bei Firmengründung privat vorstrecken oder eben b) durch Vorbestellung genug Geld für die Produktion haben.

    Und deswegen ist für uns zum Beispiel b) so wichtig.

    Oder c) sich um Gründerförderung bemühen - da gibt es von der Wirtschaftsförderung, KfW oder sogar Banken selbst ziemlich viele Möglichkeiten.

    Mit einem Businessplan (den jeder Selbstständige bei Gründung man schreiben sollte) dürfte das auch bei Banken kein Thema sein, wenn man gewisse Sicherheiten hat.

  • Mir fehlt bei dem ganzen Geheule von HGG ein wenig die Selbstkritik.


    Als Backer hatte mich die Firma schon früh verloren, spätestens nach Museum:Pictura war Schluß.


    Wir erinnern uns: Bei der Museum-Erstauflage wurden kurzerhand die Spielerboards eingedampft, in den Sortiereinsatz der Kickstarter-Box passten keine gesleevten Karten (obwohl Sleeves als Add-on mitverkauft wurden) und das Spiel war nicht fertig entwickelt und hatte massive Balanceprobleme.

    Die 2nd. Edition hat Ewigkeiten gebraucht und hat dann trotz der vielen Homeoffice-Zeiten der Mitarbeiter, dämliche Druckfehler und einen teilweise wenig durchdachten Einsatz von GameTrayz.


    Guckt man sich das gesamte Portfolio von HGG an, fällt einem eines auf: alle Spiele sind optisch ein Highlight, spielerisch aber oft nur Mittelmaß.

    Meines Erachtens ist Corona nicht für alle Pleiten verantwortlich.

  • Und selbst "ist schon voll verkauft" ist grenzwertig für eine Bank. Es gibt auch keine Investoren. Ich kann immer nur sagen: Verlage müssen initial Geld entweder a) bei Firmengründung privat vorstrecken oder eben b) durch Vorbestellung genug Geld für die Produktion haben.

    Und deswegen ist für uns zum Beispiel b) so wichtig.

    Oder c) sich um Gründerförderung bemühen - da gibt es von der Wirtschaftsförderung, KfW oder sogar Banken selbst ziemlich viele Möglichkeiten.

    Mit einem Businessplan (den jeder Selbstständige bei Gründung man schreiben sollte) dürfte das auch bei Banken kein Thema sein, wenn man gewisse Sicherheiten hat.

    Initial ja.

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  • Ich widerspreche vehement: Ich kannn jetzt nur von Dominations und Encyclopedia sprechen, aber beide Spiele finde ich ganz hervorragend. Dass ein Organizer keine Sleeves beherbergt, ist fast schon (leider) üblich - und Dominations hatte durchaus seine Materialschwächen. Deswegen jetzt einen ganzen Verlag abzuwatschen finde ich kurios.


    Du hast allerdings recht: Selbstkritik fehlt.

  • Ich widerspreche vehement: Ich kannn jetzt nur von Dominations und Encyclopedia sprechen, aber beide Spiele finde ich ganz hervorragend. Dass ein Organizer keine Sleeves beherbergt, ist fast schon (leider) üblich - und Dominations hatte durchaus seine Materialschwächen. Deswegen jetzt einen ganzen Verlag abzuwatschen finde ich kurios.


    Du hast allerdings recht: Selbstkritik fehlt.

    Ich habe mit Absicht oft geschrieben. Dominations und Encyclopedia habe ich nicht gespielt, beides sind aber Titel der letzten Welle.


    Warum habe ich sie nicht gespielt? Weil bei uns niemand Interesse hatte, ein weiteres HGG-Fiasko mitzumachen. Ich hätte mir grundsätzlich Titel des Verlages auf dem Gebrauchtmarkt organisiert, so wie ich es glücklicherweise mit Museum Deluxe getan habe.


    Mit Rising 5, Outlaws oder auch dem völlig überproduzierten Titan konnten die Franzosen nicht richtig punkten. Und auch die erste Edition von Museum gabs reichlich auf dem Gebrauchtmarkt. Caesar's Empire liegt wie Blei in den Regalen.


    Und was HGG unter "Erweiterung" versteht, bieten andere Verlage als Module im Bundle an (siehe bspw. die Erweiterung zu Arnak).


    Möglicherweise wäre noch Großartiges bei HGG erschienen, wir werden es wohl nicht mehr erfahren. Aber auf dem Weg dahin, hat HGG viel Sympathien verspielt, und das lag nicht an Corona oder Bolloré.

  • Also auch in Frankreich gibt es Firmen-Rechtschutzversicherer.

    HGG schreibt sich ein Problem nach dem anderen von der Seele und zeigt dabei ausschließlich auf Andere als Ursache.
    Das französische Insolvenzrecht sieht die Möglichkeit vor, bei drohender Insolvenz das sogenannte Procédure de Sauvegarde als Prävention einzuleiten. Dabei besteht die Möglichkeit der Weiterführung des Geschäftsbetriebs (vergleichbar mit unserer Insolvenz in Eigenverwaltung) oder der Plan-Liquidation.
    Insgesamt liest sich deren Statement sehr einseitig. Es könnte der Eindruck entstehen, dass seitens der Inhaber einige schwerwiegende Fehler begangen wurden.


    In Summe tut es mir sehr Leid für alle Beteiligten. Für HGG da das alles mit hoher Sicherheit nicht beabsichtigt war, für die Bäcker die Geld verlohren haben und gegebenenfalls für andere beteiligte Firmen mit Einbusen jedweder Art.

    Im Haifischbecken sollte man sich keine blutende Schramme zuziehen.

  • Asmodee hat sich zu einigen Spielen geäußert

    Mit großem Bedauern haben wir die Nachricht über die Studioschließung unseres Partners Holy Grail Games aufgenommen. Viele von euch warten sicher gespannt auf die Veröffentlichung des Kennerspiels Encyclopedia: Forschungsreise ins Tierreich. Wir möchten euch versichern, dass die deutsche Version von Encyclopedia bereits auf dem Weg ist und wie geplant in wenigen Wochen an die Händler eures Vertrauens ausgeliefert wird.

    Gemeinsam mit Holy Grail Games werden wir alle möglichen Optionen ausloten, um ihre bei Asmodee Deutschland erschienenen Titel auch in Zukunft weiterzuführen. Wir wünschen dem Holy Grail-Team alles Gute für die Zukunft.

  • Die Spielbox fasst die Ereignisse/ Äußerungen noch einmal gut zusammen:

    https://www.spielbox.de/branch…ing-a-logistics-nightmare

    wenn man HGG glauben möchte bestimmt

    Mir fehlt da auch ein wenig der JOURNALISMUS. Man könnte ja verschiedene Stellungnahmen einholen - nachfragen. Wenn Dinge unsere Branche betreffen, ein klein wenig investigativen Journalismus. Dann bezahlt man doch auch gerne für so eine Leistung.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • wenn man HGG glauben möchte bestimmt

    Mir fehlt da auch ein wenig der JOURNALISMUS. Man könnte ja verschiedene Stellungnahmen einholen - nachfragen. Wenn Dinge unsere Branche betreffen, ein klein wenig investigativen Journalismus. Dann bezahlt man doch auch gerne für so eine Leistung.

    Naja, an dieser Stelle zahlt halt auch niemand was dafür. Vielleicht gibt es ja mal etwas mehr dazu in einem der folgenden Hefte. Insofern habe ich das hier erstmal als reine Information für Personen wahrgenommen, die es nicht schon an anderer Stelle erfahren haben.