Beiträge von Barthi im Thema „Holy Grail Games macht dicht“

    Absolut. Aber von Backern wird eben erwartet Geld zu geben, ohne dass sie dafür eine Sicherheit erhalten und müssen dann die Risiken tragen. Daher verstehe ich nicht, was Du mir damit sagen möchtest.


    Und selbst "ist schon voll verkauft" ist grenzwertig für eine Bank. Es gibt auch keine Investoren. Ich kann immer nur sagen: Verlage müssen initial Geld entweder a) bei Firmengründung privat vorstrecken oder eben b) durch Vorbestellung genug Geld für die Produktion haben.

    Und deswegen ist für uns zum Beispiel b) so wichtig.

    Ich spreche auch nicht primär von euch, Ben. Soweit ich weiß, seid ihr bei euren eigenen Vorbestelleraktionen immer einigermaßen pünktlich und zuverlässig. Da gibt es halt andere Kaliber, die Millionen einsammeln und dann zwei Jahre zu spät mit einem Spiel um die Ecke kommen (Awaken Realms beispielsweise) oder mehrere hunderttausend Euro/Dollar/GBP einsammeln und gar nicht liefern (Inside the Box mit Alba beispielsweise).

    Sondern weil man sonst gar keine Finanzierungspartner bekommt? Fragt man sich was besser ist...

    Was meinst du mit Finanzierungspartner? Meinst du es gibt Investoren, die uns die Auflagen zahlen?

    Nein, aber ich denke Du weißt auch, dass wenn man Geld von externen (Fremd- oder Eigen-)Kapitalgebern beschafft, dass damit weit mehr bezahlt wird, als die Spielauflagen. So ist es ja auch bei den Verlagen, die sich überwiegend über Kickstarter finanzieren. Die bezahlen damit ja auch ihre Büromiete, Verwaltungskosten etc. Andersrum wird es bei Verlagen sein, die sich Kapital von Investoren oder der Bank beschaffen: Damit wird dann auch finanziert, was eben grad so anfällt (Produktionskosten, Marketing etc.). Der Unterschied ist, dass Investoren oder Banken halt eben auch mal vor der Tür stehen, wenn man in Verzug ist oder das Unternehmensergebnis nicht gemäß Budget ausfällt.

    Bei KS und GF Projekten sind (nicht unwesentliche) Verzögerungen Standard. Wenn ich so arbeiten würde, wäre ich schon lange meinen Job los.

    Ich persönlich sehe es halt eher kritisch, wenn ein Unternehmen das komplette Risiko an den Kunden auslagert. In den meisten Fällen bekommt man ja seine Spiele... In manchen Fällen aber halt nicht.

    Und bitte kommt mir jetzt nicht damit, dass man das eher idiologisch sehen sollte und einem Verlag damit die Möglichkeit gibt, ein Spiel überhaupt erst zu machen <X . Das mag in Einzelfällen so sein, aber viele Verlage nutzen Kickstarter als Vorbestellerplatform mit Hypefaktor. Dann sollten die Verlage nicht erwarten, dass Backer einfach so Verzögerungen (oder auch Nachzahlungen für den Versand kurz vor Auslieferung) einfach so hinnehmen.

    Ich gebe zu, dass das Wort "Finanzierungspartner" unglücklich gewählt war. Ich meinte damit Geld- bzw. Kapitalgeber und das sind Backer nunmal.


    O.g. ist übrigens der Grund, warum ich bei KS und GF mittlerweile sehr vorsichtig geworden bin.

    Andererseits nutzen viele Verlage KS, GF oder die Spieleschmiede eben nicht als Plattform, um echtes Crowdfunding zu betreiben, sondern schlicht als zentrale Vorverkaufsmöglichkeit, so dass Förderziele per se eigentlich egal sind und nur pro forma zu sehen sind. Das hat ja aus Firmensicht eine Menge Vorteile, gerade jetzt, wo die Zinsen wieder etwas anziehen.

    Schon. Aber eines kann ich dir sagen: niemand von uns macht das wegen Zinsen :D

    Sondern weil man sonst gar keine Finanzierungspartner bekommt? Fragt man sich was besser ist...