Age of Rome - extrem interaktives Workerplacement von Teetotum Games

  • Ich lese das hier tatsächlich mit Interesse, denn bei mir liegt das Spiel noch auf dem Pile of Shame, weil es so viele schlechte Beurteilungen dazu gab.

    Muss es irgendwann demnächst einfach mal auf den Tisch bringen, um mir selbst ein Bild zu machen.

    Meine Empfehlung ist, spiel es auf jeden Fall mit 4 Personen.
    Andere Spielerzahlen sind imho schlecht für das Spielgefühl.

  • Aber brauche ich überhaupt noch so ein Spiel, wo ich als Optimierer mehr oder weniger alles in der Hand habe und vieles vorab durchrechnen kann? Habe ich persönlich genug Titel, wo das geht ... von dem Grundgedanken muss man sich halt bei #AgeOfRome erst einmal befreien, dass will das Spiel schlecht nicht. Es geht vielmehr darum, mit dem zufälligen Widrigkeiten am besten umzugehen.

    Witziger Weise habe ich das zum Beispiel gerade über Spirit Island schon mehrfach gehört, dass die absolute Planbarkeit das Spiel auf Dauer langweilig werden lassen, und man die Random Events(?) aus Ast und Tatze quasi als Muss ansieht. 😅

  • Aber brauche ich überhaupt noch so ein Spiel, wo ich als Optimierer mehr oder weniger alles in der Hand habe und vieles vorab durchrechnen kann?

    Witziger Weise habe ich das zum Beispiel gerade über Spirit Island schon mehrfach gehört, dass die absolute Planbarkeit das Spiel auf Dauer langweilig werden lassen, und man die Random Events(?) aus Ast und Tatze quasi als Muss ansieht. 😅

    Ja, klar ... und mir fallen auch im konfrontativem Bereich Brettspiele ein, die dann "nur" von der teilweisen mäßigen Interaktion der Mitspieler etwas Zufall in ins Spielgeschehen bekommen, es aber aufgrund der Planbarkeit und der Sinnhaftigkeit der Züge an sich auch bei den Mitspielern eine recht optimale Herangehensweise gibt, sodass auch dieser Effekt oft ja mit etwas Nachdenken wegfällt oder zumindest sehr klein ist, wenn einer der Mitspieler halt nicht einen suboptimalen Zug bzw. einen nachteiligen Spielfehler macht ... generell ist auch diese Art der Brettspiele für mich kein so großes Problem, aber es muss halt nicht noch XY Titel geben, die auch noch darauf bauen. Deshalb finde ich #AgeOfRome durchaus als eine sinnvolle Ergänzung in der Sammlung, gerade als Gegenpol zu den recht stark durchplanbaren Vertretern des Genres. :denk::hau:

  • Ich hab das Spiel jetzt nicht super häufig spielen können aber jede Partie hat bei mir den Eindruck hinterlassen „jetzt hätte auch jeder von uns 2 Würfel werfen können und das höchste Ergebnis gewinnt“.


    Ein wenig Zufall macht Spaß und ich muss auch nicht alles durchplanen können. Aber hier ist es unangenehm viel. Welchen Stadtteil bekomme ich? Keine Ahnung. Wie sehr spuken mir die Ereignisse in die Suppe? Zufall. Erreiche ich meine Ziele? Kann ich kaum beeinflussen. Bekomme ich Punkte durch meine Trade Karten? Who knows.


    Dazu kommen noch ein paar Aktionen die einfach besser sind je früher man sie macht, das macht sie schon fast verpflichtend. Bei der begrenzten Auswahl an Aktionen fühlt sich das noch viel befremdlicher an. Ich fahr auf Schienen aber weiß nicht ob ich bei dem ganzen Zufall ankomme. (Fast wie echtes Bahn fahren)


    Ich kann mir gut vorstellen, dass durch die Präsentation, die echt was her macht, und die sehr überschaubare Komplexität das Spiel seine Fans findet. Aber ich werd wohl eher nicht dazu gehören.

  • Hm das mit den Würfeln finde ich doch stark übertrieben. Da ist bei Nemesis z.B. deutlich mehr Zufall im Spiel, und das feiern gerade deshalb so viele ab. Oder bei Dune weiss man auch nicht, was man für Konfliktkarten zieht etc. Das Spiel hier ist halt rein taktisch, nicht strategisch. Das gefällt mir und unterscheidet sich von vielen anderen ähnlichen Spielen


  • Die Formulierung ist überspitzt, aber das Gefühl bleibt. Wir hatten ein Match in dem ich gleich auf mit meinem Mitspieler war, aber dann nur gewonnen hab, weil ich die besseren Trade Karten gezogen hatte. Das ist höchst unbefriedigend für beide.


    Und klar bei Nemesis und Dune gibt es auch Zufallselemente, aber die kann ich beeinflussen. Bei Dune sind die Konfliktkarten zwar zufällig (wobei es da auch noch eine Aussteuerung mit Stufe 1-3 gibt) aber ich kann mich dann eine Runde darauf einstellen. Und bei Nemesis kann ich auch entscheiden ob ich die Alien Begegnung riskiere indem ich wie ein irrer durchs Raumschiff renne oder da etwas langsamer vorwärts komme.


    Wie gesagt Zufall ist an sich nix schlimmes, aber das Spiel muss mir zumindest die Illusion geben, als würde ich die Entscheidung treffen (ja Challengers!, du bist gemeint).

  • Die Formulierung ist überspitzt, aber das Gefühl bleibt. Wir hatten ein Match in dem ich gleich auf mit meinem Mitspieler war, aber dann nur gewonnen hab, weil ich die besseren Trade Karten gezogen hatte. Das ist höchst unbefriedigend für beide.

    Naja, wir hatten am vergangenen Spieltag zunächst eine Partie #Cascadia mit Erweiterung und danach eine Partie #BurgenvonBurgund ... bei #Cascadia hat der Mitspieler gewonnen, der kurz vor Schluss noch einen benötigten Lachs auswählen konnte, weil er gerade drei ungeliebte Füchse in den Beutel zurück befördern durfte, und dann zufällig halt den Lachs anstatt eines anderen Tieres gezogen hatte. Und bei #BurgenvonBurgund war es auch so knapp untern den drei Spielern, dass ein zweites Landwirtschafts-Wertungsplättchen den Ausschlag gegeben hatte, welches der Spieler nur erhalten hatte, weil er in seinem letzten Zug ohne jeglichen Arbeiter halt die richtige Zahl gewürfelt hatte, um das letzte Schaf-Plättchen unterzubringen. Schlussendlich kann es halt immer auf ein Element ankommen, welches eben einen dann entscheidend "bevorteilt" ... sonst muss man halt wirklich Schach spielen.:chess:

  • Aber bei Cascadia oder Burgen von Burgund habe ich das ganze Spiel über trotzdem relevante Entscheidungen. Dann kommt was Glück dazu und deswegen gewinnt mal der eine oder der andere Spieler, trotzdem haben die 2 dann gewisse gute Entscheidungen im Laufe der Partie gemacht, die dann zum knappen Ausgang führen. Ok, und dann hatte der eine etwas mehr Glück. Im Schnitt wird der bessere Spieler aber öfters gewinnen.


    Aber bei Age of Rome sind die ganzen Entscheidungen belanglos und ich werde sehr viel stärker durchs Glück getrieben.


    Es gibt doch nicht nur 1 und 0. Eine Glückskomponente mag ich im Spiel, aber nicht wenn das Spiel zu 95% aus Glück besteht. Oder es gibt viel Glück, dann aber gerne fix gespielt und spannend dabei. Trifft hier aber auch beides nicht zu.

  • Aber bei Cascadia oder Burgen von Burgund habe ich das ganze Spiel über trotzdem relevante Entscheidungen. Dann kommt was Glück dazu und deswegen gewinnt mal der eine oder der andere Spieler, trotzdem haben die 2 dann gewisse gute Entscheidungen im Laufe der Partie gemacht, die dann zum knappen Ausgang führen. Ok, und dann hatte der eine etwas mehr Glück. Im Schnitt wird der bessere Spieler aber öfters gewinnen.


    Aber bei Age of Rome sind die ganzen Entscheidungen belanglos und ich werde sehr viel stärker durchs Glück getrieben.


    Es gibt doch nicht nur 1 und 0. Eine Glückskomponente mag ich im Spiel, aber nicht wenn das Spiel zu 95% aus Glück besteht. Oder es gibt viel Glück, dann aber gerne fix gespielt und spannend dabei. Trifft hier aber auch beides nicht zu.

    Das sehe ich halt einfach komplett anders als du. Die Entscheidungen sind doch nicht belanglos? Du kannst halt nicht gut vorausplanen, sondern musst aus deiner Situation das beste machen. Damit wird die Entscheidung was du machst aber ja nicht weniger wichtig?

  • Aber bei Cascadia oder Burgen von Burgund habe ich das ganze Spiel über trotzdem relevante Entscheidungen. Dann kommt was Glück dazu und deswegen gewinnt mal der eine oder der andere Spieler, trotzdem haben die 2 dann gewisse gute Entscheidungen im Laufe der Partie gemacht, die dann zum knappen Ausgang führen. Ok, und dann hatte der eine etwas mehr Glück. Im Schnitt wird der bessere Spieler aber öfters gewinnen.


    Aber bei Age of Rome sind die ganzen Entscheidungen belanglos und ich werde sehr viel stärker durchs Glück getrieben.


    Es gibt doch nicht nur 1 und 0. Eine Glückskomponente mag ich im Spiel, aber nicht wenn das Spiel zu 95% aus Glück besteht. Oder es gibt viel Glück, dann aber gerne fix gespielt und spannend dabei. Trifft hier aber auch beides nicht zu.

    Um da noch mal auf der Wortwahl rumzureiten... Das Gefühl welches dieser oder jener Spieler hat ist zu 100% subjektiv. Daher akzeptiere ich vollkommen, wenn das Spiel für dich nicht taugt und du es nicht weiterempfiehlst. Aber Bezüglich der Entscheidungen bin ich bei HotSauce . Die kann man unmöglich als belanglos bezeichnen. Das fängt bei der Besteuerung in der letzten Phase einer Spielrunde an, weil man zu diesem Zeitpunkt eben ganz genau weiß, welches Viertel man in der Folgerunde bearbeitet (ich glaube für den ein odere anderen, der AoR noch nicht gespielt hat kam das sehr random rüber). Denn die entscheidene Karte wird ja zu Rundenbeginn gezogen, die Drehung selbst aber erst mal Rundenende ausgeführt. Also arbeitet man eine gesamte Spielrunde höchst bewusst auf die folgende hin: Wie viel Geld brauche ich, welche Gebäude kommen, wer bekommt mein jetztiges Viertel, spiele ich daher Intrigen.


    Also unplanbar ist das Spiel ganz und gar nicht. Und damit sind meine Entscheidungen alles andere als belanglos.