Affenfratze stellt sich vor

  • Der Sammler Trieb kann einen in diesem Hobby ja schon packen.

    Nicht nur bei Brettspielen. Das Phänomen gibt es doch überall. Die Hobbyfotografen, die noch nicht einmal wissen, was Blende ist, aber 5000€ für die erste Ausrüstung ausgeben...die dann nach wenigen Aufnahmen in der Ecke liegt. Der 100-Kilo-Neu-Rennradler, der endlich abnehmen will und das dann natürlich nur mit dem 8,8-Kilo-Bike schafft (natürlich nicht, das hat nach drei Jahren ca. 230 Kilometer drauf). Wie viele Fitnesstudio-Abos werden wirklich genutzt? Und so weiter....

    Ich denke das ist ein generelles Risiko bei neuen Hobbys. Also dass man wirklich dauerhaft Spaß daran hat und die Startinvestition zu der dafür verfügbaren Zeit passt.

    Sehr guter Punkt. Manchmal ist die Idee von etwas viel spannender als die Umsetzung. Sich morgens entgegen seiner Gewohnheit aus dem Bett zu schälen, um draußen irgendwo Fotos machen zu können im Sonnenaufgang...das muss man schon wollen. Weswegen ich ja sage, dass man es von vornherein so anlegen sollte, dass es auch in eine normale Woche passt. Wenn man unendlich Spaß dran hat, kann man immer noch ausbauen.

  • Ich finde es echt irritierend sich komplett aus dem Hobby zu verabschieden. Das wäre ja irgendwie wie keine Bücher mehr lesen.
    Oder ist das so ein Generations-Ding und es muss immer gleich ein YT-Kanal her und man muss Content kreieren und eine Community aufbauen?!

    Ich weiss, dass mich das Spielen bis an mein Lebensende begleiten wird. Es hat doch so etwas universell Verbindendes, Soziales und Spaßiges mit in andere- Welten-abtauchen und/oder die grauen Gehirnzellen anstrengen. Klar, die Sammlung könnte etwas kleiner sein und es reicht oft auch schon einmal im Monat mit den interessierten Nachbarn was zu spielen, aber es wird immer wegbegleitend sein und Hobby bleiben. Selbst mein weiteres Umfeld ist nicht so spielaffin und da wird oft schmunzelnd der Kopf geschüttelt. Aber solange ich mit meiner Frau ein schönes kleines 2-Spielchen am Abend spielen kann, ist es Hobby (Gerade deckbuilden wir uns durch die Schuljahre in Hogwarts.).

  • Ich finde es echt irritierend sich komplett aus dem Hobby zu verabschieden. Das wäre ja irgendwie wie keine Bücher mehr lesen.
    Oder ist das so ein Generations-Ding und es muss immer gleich ein YT-Kanal her und man muss Content kreieren und eine Community aufbauen?!

    Ich weiss, dass mich das Spielen bis an mein Lebensende begleiten wird. Es hat doch so etwas universell Verbindendes, Soziales und Spaßiges mit in andere- Welten-abtauchen und/oder die grauen Gehirnzellen anstrengen. Klar, die Sammlung könnte etwas kleiner sein und es reicht oft auch schon einmal im Monat mit den interessierten Nachbarn was zu spielen, aber es wird immer wegbegleitend sein und Hobby bleiben. Selbst mein weiteres Umfeld ist nicht so spielaffin und da wird oft schmunzelnd der Kopf geschüttelt. Aber solange ich mit meiner Frau ein schönes kleines 2-Spielchen am Abend spielen kann, ist es Hobby (Gerade deckbuilden wir uns durch die Schuljahre in Hogwarts.).

    Ich kann so was schon verstehen - aber nur, wenn man es (und damit möchte ich Affenfratze hier nix unterstellen) vorher echt übertrieben hat und es sucht-ähnliche Züge hatte bzw. z.B. die Beziehung massiv belastete. Ich glaube, uns allen würde es schwer fallen, auf "gelegentlich mal Catan aus dem Schrank ziehen" zurück zu fallen. Mich jedenfalls würde das mehr deprimieren, weil ich immer wüsste, ahnte, was ich verpasse.

  • Es kann auch sein, dass hier das selbst etwas kreieren wollen, und der Communityaspekt, letztendlich wichtiger waren als das Spielen an sich.

    Das klingt für mich zumindest so aus den Zitaten raus.

  • Hobbys ändern sich. Halte ich für relativ normal. Der Unterschied in der heutigen Zeit ist einfach nur, dass man es auch von Wildfremden über soziale Medien leichter mitbekommt. Und wenn derjenige sich aktiv dafür entschieden hat, sein Hobby mit aller Welt über Youtube zu teilen (warum auch immer), dann gilt das eben erst recht.

    Mein Verständnisproblem ist eher, warum sich so viele überwiegend jüngere Menschen in unserem Hobby meinen, "Youtuber" werden zu wollen, ohne zu sehen, dass das harte Arbeit erfordert und ganz schnell auch den Spaß am Hobby kosten kann. Was versprechen die sich davon? Meinen die wirklich, irgendwann davon leben zu können? Im Endeffekt leisten 98% der Youtuber doch nur unbezahlte Arbeit für die Eigentümer der Youtube-Mutterfirma Google LLC...

  • Ich will das hier nicht unterstellen, aber gerade bei der jüngeren, mit Facebook und anderen sozialen Medien mit Like-Funktion aufgewachsene Generation, scheint der Drang zur Selbstdarstellung, oder anders ausgedrückt, das Gefühl, dass öffentliche Präsenz und Feedback zur Bestätigung der eigentlichen Persönlichkeit gehören/notwendig sind.

  • Ich wundere mich, dass das so große Wellen schlägt. Die beiden haben ziemlich viel auf die Beine gestellt und wenn man nach einem Jahr feststellt, dass es, neben dem Beruf, schwierig zu stemmen ist, dann kann ich das absolut nachvollziehen.


    Einen Discord Server zu betreiben, eine eigene Homepage, Youtube Channel, Instagram und Twitch und das alles nach einem anstrengenden Arbeitstag zu organisieren und mit Inhalten zu füllen, ist echt kaum schaffbar.


    Uns macht das total viel Spaß und wir sind auch mit Herzblut bei der Sache, aber wir könnten das nicht stemmen ohne auch auf andere Sachen wie Ausflüge mit der Familie, Freunde treffen, Play Dates mit anderen Kindern organisieren usw. zu verzichten.


    Und wer weiß, wenn die beiden sich eine Auszeit organisieren, ob die nicht wieder mit Affenfratze 2.0 durchstarten.

  • Das ist doch nachvollziehbar und ähnliches erlebt man doch auch im ganz normalen Hobbybereich. Da kommen Leute plötzlich dazu, brennen lichterloh, gibt nur noch das eine Thema und es wird gekauft ohne Ende, auch völlig über dem eigenen Zeit/Intensitätslevel, weil man vielleicht irgendwie aufholen will und dann platzt irgendwann die Blase. Da haben Neueinsteiger einen plötzlich überholt - in Sachen Material - obwohl man seit zig Jahre(zehnte) dabei ist. Ich kenne das nicht nur aus dem Bereich Brettspiele, sondern auch aus anderen Hobbys.


    Wenn man dann noch eine Community aufbauen will oder "nur" nen Blog oder YouTube, dann kann anfänglicher Erfolg auch eine Spirale lostreten und man ist schneller im Hamsterrad als das es gesund ist. Da hilft nur die Notbremse.

  • Ich kann mir total gut vorstellen, dass ein Youtube Kanal etc. wahnsinnig viel Arbeit mache kann, vor allem wenn man ihn nicht nur alle paar Wochen mit Material füllen mag. Es ist auch total nachvollziehbar, dass darunter andere Dinge leiden können. Dass man aber keine Brettspiele mehr spiele mag, ist für mich irgendwie schwer greifbar. Für mich ist das wie das Lesen von Büchern (vom grunsätzlichen Gedanken her) gar kein "richtiges" Hobby. Entweder ich lese oder spiele gerne oder eben nicht. Ob und wie häufig ich dazu Lust habe, aufgrund von anderen Hobbys etc., ist dann wieder ein anderes Paar Schuhe. Mir geht es selbst derzeit so mit dem Lesen. Habe seit längerem kein Buch mehr gelesen, aber eigentlich mag ich es ganz gerne. Ging mir auch lange so mit Spielen bis ich dann mehr zu dem "Hobby" Brettspiele gekommen bin. Dass ich irgenwann aus Zeitgründen oder warum auch immer möglicherweise wieder weniger als jetzt spielen werde, das kann ich nicht beantworten. Aber meine grundsätzliche Einstellung, dass ich Brettspiele mag, wird und hat sich nie geändert. Obwohl ich erst seit 5-6 Jahren eine eigene Brettspielsammlung habe und erst spät in meinem Studium Spiele abseits von Catan etc. kennengelernt habe, habe ich halt auch schon seit meiner Kindheit an gespielt.

  • Rei

    Ich sehe es da nicht als Aufgabe des Vereins an, erzieherische Aspekte auf die Kaufräusche von Erwachsenen anzuwenden.

    Dabei haben wir gut 200-300 Spiele im Schrank, damit man Neulinge eben just um das Wasser herumführen kann, zig Spiele zu kaufen und feststellen zu müssen, dass die nicht gefallen.


    MetalPirate

    Ob nun Sammler die mal bei Spielen vorbei geschaut haben, oder was auch immer.... für mich war die Episode eine gutes Beispiel der Schnelllebigkeit.

    Schnelles Kaufen von Status, jaaa man ist voll der Super-Brettspiel-Geek, durchhuschen um dann festzustellen, hmm, nee irgendwie doch nicht. Statt mit Maß ( für das eigene Empfinden und Nachhaltigkeit desselben ) und Verstand ( für den eigenen Geldbeutel ) an etwas Neues heranzugehen, sich mal bloß nicht in den Schatten von anderen "gestandenen" stehen müssen, in deren Dunstkreis man sich gerade befindet. Die lange beim Hobby dabei sind, eine Sammlung haben, Ahnung von vielen Spielen haben.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Warum sollte man in Vereinen keine Ratschläge geben, wenn man diese Spirale schon öfters beobachtet hat?

    Auch hier im Forum wurde schon Einsteigern geraten nicht gleich jedes Spiel zu kaufen.


    Und gerade bei KS verfallen auch "Gestandene" der Angst etwas zu verpassen. Sei es insgesamt ein gutes Spiel, ein günstiger Preis als später oder nach dem KS nicht mehr alles bekommen zu können. Und im ungünstigsten Fall wird das ganze bei Lieferung ungeöffnet weiter verkauft, weil das Spiel selbst dich nicht gut ist, kein Platz mehr da ist oder sich der Spielegeschmack einfach geändert hat, trotz der ganzen Ahnung von vielen Spielen und einer großen Spielesammlung.

  • Hobbys ändern sich. Halte ich für relativ normal. Der Unterschied in der heutigen Zeit ist einfach nur, dass man es auch von Wildfremden über soziale Medien leichter mitbekommt. Und wenn derjenige sich aktiv dafür entschieden hat, sein Hobby mit aller Welt über Youtube zu teilen (warum auch immer), dann gilt das eben erst recht.

    Mein Verständnisproblem ist eher, warum sich so viele überwiegend jüngere Menschen in unserem Hobby meinen, "Youtuber" werden zu wollen, ohne zu sehen, dass das harte Arbeit erfordert und ganz schnell auch den Spaß am Hobby kosten kann. Was versprechen die sich davon? Meinen die wirklich, irgendwann davon leben zu können? Im Endeffekt leisten 98% der Youtuber doch nur unbezahlte Arbeit für die Eigentümer der Youtube-Mutterfirma Google LLC...

    Ich kann mir vorstellen, dass anfangs mit der Sicht darangegangen wird, sich mit zwei möglichen Hobbys gleichzeitig zu beschäftigen: Hier im Fall dann Gesellschaftsspiele verbunden mit der Content Creation über ein bevorzugtes Medium. Das ist dann vermutlich durch einen Mix Neu- und Wissbegierde sowie Geltungsbewusstsein getrieben (in den unterschiedlichsten Ausprägungen).


    Als das Internet populärer wurde und man sich als Privatperson auch URLs reservieren konnte, habe ich das seinerzeit auch getan. Dann auch eine Zeit lang eine Homepage mit Material zu meinen mathematischen Forschungen und zu Spielen erstellt. Das war primär aus Neugierde, mich mit dem Medium zu beschäftigen. Als ich dann merkte, dass ich Content nicht dauerhaft beisteuern kann und möchte, habe ich die Homepage wieder eingestellt. Bei der Mathematik und den Spielen blieb ich - ok, mittlerweile habe ich auch einen Großteil der Mathematik von damals eingestellt. :D

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • MetalPirate Warum hast du bald 15K Kommentare? :D Ich glaube einfach, es ist erstmal Spaß an der Sache. Ich habe früher z.B. mit meinem Kassettenrekorder für eine imaginäre Nachwelt als Kind Sachen aufgenommen, mit Freunden, manchmal allein. Podcast ohne Zuhörer. Heute ist es kein Kassettenrekorder, sondern man wächst mit Youtube auf. Ich kann schon verstehen, dass man da bock drauf hat. Ich habe z.B. auch einfach zum Spaß mit Videoschnitt angefangen und Sportvideos gedreht. Dazu kommt dann der Impuls, dies anderen zu zeigen bzw. in Kontakt mit anderen zu treten. Manche habe diesen Drang, andere nicht. Manch einer wird Elternvertreter in der KITA, gründet nen Verein für Baumpatenschaften in der Nachbarschaft oder organisiert Lauftreffs.


    Ich glaube nicht, dass da die Leute sitzen und denken, jetzt machen wir Cash. Das denkt man sicherlich irgendwann mal, wenn es gut läuft, aber eigentlich sollte man das realistisch einschätzen können. Ich glaube übrigens auch, das jeder mal Phasen hat, wo er diese Art des Hobbys aufgeben will. Je heftiger man in sein eigenes Hamsterrad einsteigt und damit der Druck nach Content steigt. Wer an sich selbst da einen gewissen Anspruch stellt, bei dem kann sich das dann ungesund verselbständigen und zack zieht man die Notbremse.

  • Mein Verständnisproblem ist eher, warum sich so viele überwiegend jüngere Menschen in unserem Hobby meinen, "Youtuber" werden zu wollen, ohne zu sehen, dass das harte Arbeit erfordert…

    Das kannst du auch allgemeingültig stehen lassen ;)

  • Mein Verständnisproblem ist eher, warum sich so viele überwiegend jüngere Menschen in unserem Hobby meinen, "Youtuber" werden zu wollen, ohne zu sehen, dass das harte Arbeit erfordert…

    Das kannst du auch allgemeingültig stehen lassen ;)

    Ich kann als Berufsberater der Sekundarstufe 1 sagen: WORD! :)


    Oder Architekt...Hab mich lange gefragt, wo der Wunsch bei vielen 16j. auf einmal herkommt....

    -> Minecraftexzesse mit 12....

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Ein bisschen gibt es - aus meiner Sicht - sicher auch die Fehlleitung, dass es diese Influencer unter den content creatorn gibt, die in der Wahrnehmung vieler unglaublich viel Geld mit wenig Arbeit machen. Ehrlich gesagt, sehe ich die in unserem Hobby aber nicht. Bei den vielen Videospielen (Minecraft, Fortnite oder was jetzt wohl aktuell hip ist...) ist das deutlich ausgeprägter.


    Wenn man es positiv sieht, erweitern Leute die das ausprobieren sicherlich ihre Fähigkeiten bei der Erstellung und dem Umgang mit Medien. Dass das alles gleich so brutal öffentlich ist hat aber natürlich auch ein gewisses Gefahrenpotential. Unsere selbstgesprochenen Geschichten auf Kassettenrekorder hat ja damals niemand angehört - also meine zumindest nicht ;)

    Einmal editiert, zuletzt von HCeline ()

  • Mein Verständnisproblem ist eher, warum sich so viele überwiegend jüngere Menschen in unserem Hobby meinen, "Youtuber" werden zu wollen, ohne zu sehen, dass das harte Arbeit erfordert und ganz schnell auch den Spaß am Hobby kosten kann. Was versprechen die sich davon? Meinen die wirklich, irgendwann davon leben zu können? Im Endeffekt leisten 98% der Youtuber doch nur unbezahlte Arbeit für die Eigentümer der Youtube-Mutterfirma Google LLC...

    Wenn man mit nichts startet im Berufsleben egal im welchen Job, es ist es immer harte Arbeit um einmal mehr zu verdienen als der Durchschnitt. Warum sollte das bei einem Youtuber anders sein? Nur was man so mitbekommt die Leute was es wirklich nach oben schaffen verdienen ein vielfaches als der Installateur der es schaffte sich selbständig zu machen und einen Betrieb mit 20 Angestellten erfolgreich führt. Also von daher kann ich das verstehen das ein junger Mensch eher den Beruf Youtuber wählt als das er Installateur wird.

  • Das kannst du auch allgemeingültig stehen lassen ;)

    Ich kann als Berufsberater der Sekundarstufe 1 sagen: WORD! :)


    Oder Architekt...Hab mich lange gefragt, wo der Wunsch bei vielen 16j. auf einmal herkommt....

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    Aber es ist doch immer die Frage, warum man solche Erfahrungen nicht machen sollte? Woher soll man wissen, dass es harte Arbeit ist, wenn man es nicht erlebt? An diesen Erfahrungen wächst man doch auch. Scheitern als schlechte Erfahrung anzusehen halte ich für zu stark verkürzt. Scheitern bzw. sich der Notwendigkeit bewusst zu werden, dass man etwas ändern muss gehört zum Leben und macht das Leben doch erst lebenswert.

    Hier im Forum zu lesen und von Erfahrungen zu hören ist doch auch nichts anderes als den ganzen Tag RTL 2 zu konsumieren. Wachsen wird man erst, wenn man die Erfahrungen selbst machen konnte.

  • brettundpad : Mir geht's nicht darum, dass man Content erzeugen möchte. Dass das auch Spaß machen kann, sollte jedem, der hier in einem Forum schreibt, klar sein. Mir geht's um das Unterschätzen der damit verbundenen Arbeit (und ein wenig auch um das Überschätzen des möglichen Ertrages).

    Da gibt's ja eine klare Hierarchie. Von wenig nach viel Arbeit: gelegentlich in einem Forum mal ein paar Gedanken absondern, alles nur nach Lust und Laune -- in gewisser Regelmäßigkeit Blogartikel verfassen -- ein Podcast machen -- einen Youtube-Kanal betreiben. Je mehr Regelmäßigkeit erforderlich ist, umso mehr Arbeit. Je mehr technischer Aufwand (und Kosten!), umso schwieriger. Und wenn dann noch "Community Building" mit Aktivität in möglichst allen gerade angesagten Social Media Kanälen gefragt ist, dann ist doch direkt absehbar, dass das ganz schnell sämtliche Freizeit kosten kann.

  • Mein Verständnisproblem ist eher, warum sich so viele überwiegend jüngere Menschen in unserem Hobby meinen, "Youtuber" werden zu wollen, ohne zu sehen, dass das harte Arbeit erfordert…

    Das kannst du auch allgemeingültig stehen lassen ;)

    Das "in unserem Hobby" habe ich reingeschrieben, weil ich das "Youtuber werden wollen" in massenkompatibleren Bereichen noch eher verstehen könnte. In Nischen wie unserer gilt doch: wer nennenswerte Abo-Zahlen erreichen will, muss die Sache auf englisch machen.

  • Ist jetzt sicherlich nicht deine Aussage, aber auch du verkürzt natürlich: Von den Erfahrungen anderer zu profitieren ist mindestens genauso wichtig! So ne einzelne Lebenszeit reicht ja nicht aus um alle erdenklichen Fehler erstmal zu machen bevor man sich weiterentwickelt ;)


    Daher sehe ich auch deinen RTL2 Vergleich etwas skeptisch. Pseudo-dokumentarisches Unterhaltungsfernsehen ist natürlich was anderes als in einem Forum unter gleichgesinnten Erfahrungen auszutauschen. Sicher wird hier auch verfälscht, aber mit einer gewissen Einschätzungsgabe lassen sich Meinungen und Erfahrungen hier doch sehr gut interpretieren.

  • Ich kann als Berufsberater der Sekundarstufe 1 sagen: WORD! :)


    Oder Architekt...Hab mich lange gefragt, wo der Wunsch bei vielen 16j. auf einmal herkommt....

    -> Minecraftexzesse mit 12....

    Aber es ist doch immer die Frage, warum man solche Erfahrungen nicht machen sollte? Woher soll man wissen, dass es harte Arbeit ist, wenn man es nicht erlebt? An diesen Erfahrungen wächst man doch auch. Scheitern als schlechte Erfahrung anzusehen halte ich für zu stark verkürzt. Scheitern bzw. sich der Notwendigkeit bewusst zu werden, dass man etwas ändern muss gehört zum Leben und macht das Leben doch erst lebenswert.

    Hab doch auch nix Gegenteiliges behauptet 😃


    Da ist überhaupt keine Wertung drin, eher Interesse und Neugier an der Beobachtung…Sind mitunter sogar die interessantesten und fruchtbarsten Gespräche mit solchen Schülern.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Aah, herrlich, mit der Weisheit des Alters genüsslich über scheiterndes Jungvolk richten. Gibt nix Schöneres!

    Den Zynismus kann ich übrigens nicht ganz nachfühlen. Es ist ja nicht so, als hätten wir alle nicht auch massives Scheitern hinter uns. Lernprozesse gehören zum Leben dazu. Das Phänomen "Influencer" in extremen Ausprägungen wie Kati Hummels ist aber neu und gab es so noch nie (die wenigsten wollten gerne wie "Herr Kaiser" von der Hamburg-Mannheimer sein oder wie Clementine von Ariel oder Frau Antje). Hier ist ja besonders, dass die Influencer dem Publikum ein Leben vorspielen, das es so nicht gibt - und die unreflektierten Zuschauer aber denken, das wäre wirklich so. Welche krass harte Arbeit hinter einem Account wie von Kati Hummels (Kathi?) steckt, sieht man ja nicht. Jedes Foto ist tausendmal bearbeitet, das Handy ist den ganzen Tag dabei, man schreibt und schreibt und schreibt und vernetzt und vernetzt und vernetzt. Und das geht überhaupt auch nur dann, wenn man irgendwas ausstrahlt, was andere überhaupt auch interessiert. Und gefühlt 2% schaffen es dann mit SEHR viel Ehrgeiz und vermutlich vielen Leichen auf dem Weg nach oben - und da ist es nicht weniger Arbeit.


    Ich hatte selbst meine Lügen im Kopf, was meinen Berufswunsch (Lehrer) anging - und habe mich denen lange nicht gestellt - und als es soweit war, war es zu spät. Heute bin ich kein Lehrer, aber auch ganz zufrieden damit, denn das, was ich nach meinen Lügen im Kopf gesehen habe in der Realität hat mir gezeigt, dass ich das gar nicht will.


    Insofern kann ich nur hoffen, dass HEUTE Berufsberater wie Harry2017 einen besseren Job machen als die Berufsberater, die MICH damals beraten haben. Für mich ist die Frage immer noch nicht geklärt, was ich gern machen möchte, was mich auch in 20 Jahren noch nicht langweilt.

  • Insofern kann ich nur hoffen, dass HEUTE Berufsberater wie Harry2017 einen besseren Job machen als die Berufsberater, die MICH damals beraten haben.

    Wenn ich an meinen Berufsberater zurückdenke, sollte ich Damenschneider werden ... Was lag der Typ daneben. Scheinbar war es seinerzeit ein Beruf mit absolutem Bedarf (bei Mathe und Physik als LKs sowie Physik AG) ;)

    Für mich ist die Frage immer noch nicht geklärt, was ich gern machen möchte, was mich auch in 20 Jahren noch nicht langweilt.

    Stellst du dir die Frage wirklich?

    Ich habe schon einige Berufe/Studiengänge hinter mir gelassen und im Endeffekt in den Bereich gearbeitet, bei dem ich möglichst viel gesammeltes Wissen einfließen lassen konnte und hatte in dem meisten Fällen Spaß an dem, was ich gemacht habe. Langweilig war allerdings keine dieser Tätigkeiten und ich bin auch heute noch nicht am Ende der Berufskette angekommen. Einer oder zwei gehen bestimmt noch :)

  • Insofern kann ich nur hoffen, dass HEUTE Berufsberater wie Harry2017 einen besseren Job machen als die Berufsberater, die MICH damals beraten haben.

    Wenn ich an meinen Berufsberater zurückdenke, sollte ich Damenschneider werden ... Was lag der Typ daneben. Scheinbar war es seinerzeit ein Beruf mit absolutem Bedarf (bei Mathe und Physik als LKs sowie Physik AG) ;)

    Für mich ist die Frage immer noch nicht geklärt, was ich gern machen möchte, was mich auch in 20 Jahren noch nicht langweilt.

    Stellst du dir die Frage wirklich?

    Ich habe schon einige Berufe/Studiengänge hinter mir gelassen und im Endeffekt in den Bereich gearbeitet, bei dem ich möglichst viel gesammeltes Wissen einfließen lassen konnte und hatte in dem meisten Fällen Spaß an dem, was ich gemacht habe. Langweilig war allerdings keine dieser Tätigkeiten und ich bin auch heute noch nicht am Ende der Berufskette angekommen. Einer oder zwei gehen bestimmt noch :)

    Ja, tatsächlich. Kreativ sein macht mir sehr viel Spaß, aber nur, wenn ich kann, nicht, wenn ich muss. Mit Menschen umgehen teilweise auch - aber eben eher in ungezwungenen Zusammenhängen. Berufe stehen allerdings immer eher mit Zwang in Zusammenhang...


  • Insofern kann ich nur hoffen, dass HEUTE Berufsberater wie Harry2017 einen besseren Job machen als die Berufsberater, die MICH damals beraten haben. Für mich ist die Frage immer noch nicht geklärt, was ich gern machen möchte, was mich auch in 20 Jahren noch nicht langweilt.

    Aber diese Frage musst Du doch heute nicht mehr unbedingt klären. In vielen Arbeitsfeldern ist es doch heute so, dass Du nicht 20 Jahre das Gleiche machst. Entweder musst Du Dich durch Einflüsse von außen anpassen , wie zum Beispiel Rationalisierung, Umstrukturierung der Firma, Insolvenz oder Krankheit.Durch Weiterbildung erschließen sich neue Möglichkeiten und diese Weiterbildung kann sich auch durch intensives Vorantreiben von Hobbies ergeben.

    Gerade sucht die Gastronomie händeringend Personal, weil sich in den letzten Monaten viele Arbeitnehmer umorientiert haben - vielleicht aus der Not geboren, aber vielleicht auch der richtige Moment, um die eigene berufliche Situation neu zu denken und „bessere“ Möglichkeiten zu finden….

  • Ist jetzt sicherlich nicht deine Aussage, aber auch du verkürzt natürlich: Von den Erfahrungen anderer zu profitieren ist mindestens genauso wichtig! So ne einzelne Lebenszeit reicht ja nicht aus um alle erdenklichen Fehler erstmal zu machen bevor man sich weiterentwickelt ;)


    Daher sehe ich auch deinen RTL2 Vergleich etwas skeptisch. Pseudo-dokumentarisches Unterhaltungsfernsehen ist natürlich was anderes als in einem Forum unter gleichgesinnten Erfahrungen auszutauschen. Sicher wird hier auch verfälscht, aber mit einer gewissen Einschätzungsgabe lassen sich Meinungen und Erfahrungen hier doch sehr gut interpretieren.

    Natürlich hat ein Forum wie dieses einen super Effekt, wenn es darum geht von Erfahrungen zu lernen. Da geb ich dir voll und ganz recht. Das wollte ich mit dem in der Tat überspitztem Vergleich auch gar nicht in Frage stellen.

    Aber es ist trotzdem eine Leistung, die man in meinen Augen auch gar nicht bewerten sollte, wenn jemand etwas eigenes auf die Beine stellt und sich z.B. einen Youtubekanal aufbaut. Da traut sich dann jemand aus seiner privaten Blase hinauszutreten und seinen eigenen Content zu kreieren. Welche Begleitumstände dann zu Erfolg und Misserfolg führen, kann keiner von uns bewerten. Teilweise ja nicht mal die Betroffenen selbst.

  • Wenn man es positiv sieht, erweitern Leute die das ausprobieren sicherlich ihre Fähigkeiten bei der Erstellung und dem Umgang mit Medien. Dass das alles gleich so brutal öffentlich ist hat aber natürlich auch ein gewisses Gefahrenpotential. Unsere selbstgesprochenen Geschichten auf Kassettenrekorder hat ja damals niemand angehört - also meine zumindest nicht ;)

    Hervorhebung von mir, da ich das ganz genauso sehe. Ausprobieren, vorankommen, scheitern, aufstehen, lernen, ausprobieren, weiter vorankommen, scheitern, etc.. das gehört alles dazu, wie ja viele hier schreiben. Wenn dies innerhalb sozialer Medien erfolgt, benötige ich - meiner Meinung nach - einen anderen Schutzschirm, da die Aufmerksamkeit viel höher ist. Da schauen 1.000-100.000 und mehr auf mich und sehen mich ggf. scheitern. Die meisten vergessen mich vermutlich auch 1 Sekunde danach oder diskutieren in Foren noch 2-3 Tage darüber weiter. Trotz allem erfolgt mein Scheitern in einem Raum mit weit weniger Schutz. An diesem Fakt darf ich nicht weiteren Schaden nehmen.


    Meine selbstgedrehten Super-8 Piratenfilme mit Playmobil haben auch nur mein Kumpel und ich sowie unsere Eltern gesehen und ich dann auch festgestellt, dass ich lieber nur mit Playmobil spiele als damit Non-Stop-Motion Filme zu drehen. ;) (weiß gar nicht, ob die Spule noch im Fundus meiner Eltern existiert… :D ).

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Das würde ich auch dick unterstreichen!

    Als Beruf ist Social Media Creator nämlich definitiv keiner wie jeder andere.

    Die Gefahr mentaler Probleme ist um ein vielfaches höher als bei normalen Berufen.

    Siehe Matt Lees von SUSD, stellvertretend für Viele.

    The YouTube stars heading for burnout: ‘The most fun job imaginable became deeply bleak’ | YouTube | The Guardian

    Einmal editiert, zuletzt von Bananenfischer () aus folgendem Grund: Sinnentstellender Typo

  • Wenn dies innerhalb sozialer Medien erfolgt, benötige ich - meiner Meinung nach - einen anderen Schutzschirm, da die Aufmerksamkeit viel höher ist. Da schauen 1.000-100.000 und mehr auf mich und sehen mich ggf. scheitern. Die meisten vergessen mich vermutlich auch 1 Sekunde danach oder diskutieren in Foren noch 2-3 Tage darüber weiter. Trotz allem erfolgt mein Scheitern in einem Raum mit weit weniger Schutz. An diesem Fakt darf ich nicht weiteren Schaden nehmen.

    Ich finde es auch immer wieder erschreckend, wie viel Privates von einigen Youtubern dann preis gegeben wird und man sich immer für sein Handeln rechtfertigen muss. Schon alleine, dass in dem Fall von Affenfratze angedeutet wird, dass es zu Belastungen der Beziehung kam, finde ich grenzwertig.

    Aber das ist halt immer das Problem von öffentlichem Leben. Ist die Entscheidung nicht für alle nachvollziehbar, wird man für sein Handeln ggfs. angefeindet oder zumindest kritisiert.

  • Das würde ich auch dick unterstreichen!

    Als Beruf ist Social Media Creator nämlich definitiv keiner wie jeder andere.

    Die Gefahr mentaler Probleme ist um ein vielfaches höher als bei normalen Berufen.

    Siehe Matt Lees von SUSD, stellvertretend für Viele.

    The YouTube stars heading for burnout: ‘The most fun job imaginable became deeply bleak’ | YouTube | The Guardian

    Das erinnert mich an Body Building:


    Du bist in Deiner besten Form wenn du dich am schlechtesten fühlst.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ich finde es auch immer wieder erschreckend, wie viel Privates von einigen Youtubern dann preis gegeben wird und man sich immer für sein Handeln rechtfertigen muss. Schon alleine, dass in dem Fall von Affenfratze angedeutet wird, dass es zu Belastungen der Beziehung kam, finde ich grenzwertig.

    Ich befürchte(!) mittlerweile ist es essentiell sich selbst - möglichst authentisch - öffentlich preis zu geben, um Erfolg zu haben. Es geht in erster Linie um Persönlichkeiten und erst in zweiter Linie um Inhalte - aber das ist eine andere Diskussion.

  • ...vielleicht, weil viele der Seher sich auch irgendwie einsam fühlen und dann des Gefühl bekommen, dass sich ein "Freund" ihnen öffnet und sie an seinem Leben teilhaben lässt.

    Es gibt ja auch bei Hollywoodstars diesen Effekt, dass die Zuschauer irgendwann das Gefühl haben, jemanden schon ewig zu kennen und wenn sie ihn / sie dann persönlich treffen, müssen sie feststellen, dass es aber anders herum nicht genauso ist...

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Bei den sozialen Medien, würde ich vermuten, kippt das dann schnell, so dass die Form dann auch schnell nach unten geht wenn man sich richtig schlecht fühlt.

    Wie ist das beim Body Building? Ist das ein länger aufrecht erhaltbarer Zustand?

  • Wie ist das beim Body Building? Ist das ein länger aufrecht erhaltbarer Zustand?

    OT:


    In der Wettkampfphase versuchst Du in Deine beste Form zu kommen. Fettanteil runter, möglichst weit dehydrieren, um definiert auszusehen. Dafür stellst Du Deine Ernährung um. Insgesamt fühlst Du Dich einfach beschissen, hast aber die beste Form. In der Off-Season nimmst Du dann wieder deutlich zu und bist nicht mehr so fokussiert. Dann kommt später wieder die Massephase, ... Ein ewiger Kreislauf...


    Es gibt aber auch Wettkampf-BB, die in der Off-Season "gut" aussehen. Selten aber in den oberen Klassen, in der Muskelmasse zählt.


    Hier mal ein Beispiel für großen Unterschied (zwischen den Fotos liegen wahrscheinlich rd. 3-4 Wochen):


    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Insofern kann ich nur hoffen, dass HEUTE Berufsberater wie Harry2017 einen besseren Job machen als die Berufsberater, die MICH damals beraten haben. Für mich ist die Frage immer noch nicht geklärt, was ich gern machen möchte, was mich auch in 20 Jahren noch nicht langweilt.

    Aber diese Frage musst Du doch heute nicht mehr unbedingt klären. In vielen Arbeitsfeldern ist es doch heute so, dass Du nicht 20 Jahre das Gleiche machst. Entweder musst Du Dich durch Einflüsse von außen anpassen , wie zum Beispiel Rationalisierung, Umstrukturierung der Firma, Insolvenz oder Krankheit.Durch Weiterbildung erschließen sich neue Möglichkeiten und diese Weiterbildung kann sich auch durch intensives Vorantreiben von Hobbies ergeben.

    Gerade sucht die Gastronomie händeringend Personal, weil sich in den letzten Monaten viele Arbeitnehmer umorientiert haben - vielleicht aus der Not geboren, aber vielleicht auch der richtige Moment, um die eigene berufliche Situation neu zu denken und „bessere“ Möglichkeiten zu finden….

    Meiner Erfahrung nach ist es im Gegenteil sogar noch schlimmer geworden, weil die Menge an "Fachidioten", die ihr Fach perfekt beherrschen, weil sie 39 Stunden in der Woche nichts anderes machen, zugenommen hat. Dadurch wird aber auch intensiv Monotonie gefördert. Und klar kann man sich umorientieren - wenn einem Geld halbwegs egal ist. Man fängt ja immer bei 0 an und ist erstmal ungelernte Kraft.

    Aber das ist nun schon sehr OT, insofern sollten wir das einstellen hier ;)

  • Okay, da kann ich nachvollziehen, dass es ihm auf dem rechten Bild nicht besonders gut geht. 8|