Beiträge von Brettspiel Dude im Thema „Affenfratze stellt sich vor“

    Insofern kann ich nur hoffen, dass HEUTE Berufsberater wie Harry2017 einen besseren Job machen als die Berufsberater, die MICH damals beraten haben. Für mich ist die Frage immer noch nicht geklärt, was ich gern machen möchte, was mich auch in 20 Jahren noch nicht langweilt.

    Aber diese Frage musst Du doch heute nicht mehr unbedingt klären. In vielen Arbeitsfeldern ist es doch heute so, dass Du nicht 20 Jahre das Gleiche machst. Entweder musst Du Dich durch Einflüsse von außen anpassen , wie zum Beispiel Rationalisierung, Umstrukturierung der Firma, Insolvenz oder Krankheit.Durch Weiterbildung erschließen sich neue Möglichkeiten und diese Weiterbildung kann sich auch durch intensives Vorantreiben von Hobbies ergeben.

    Gerade sucht die Gastronomie händeringend Personal, weil sich in den letzten Monaten viele Arbeitnehmer umorientiert haben - vielleicht aus der Not geboren, aber vielleicht auch der richtige Moment, um die eigene berufliche Situation neu zu denken und „bessere“ Möglichkeiten zu finden….

    Meiner Erfahrung nach ist es im Gegenteil sogar noch schlimmer geworden, weil die Menge an "Fachidioten", die ihr Fach perfekt beherrschen, weil sie 39 Stunden in der Woche nichts anderes machen, zugenommen hat. Dadurch wird aber auch intensiv Monotonie gefördert. Und klar kann man sich umorientieren - wenn einem Geld halbwegs egal ist. Man fängt ja immer bei 0 an und ist erstmal ungelernte Kraft.

    Aber das ist nun schon sehr OT, insofern sollten wir das einstellen hier ;)

    Insofern kann ich nur hoffen, dass HEUTE Berufsberater wie Harry2017 einen besseren Job machen als die Berufsberater, die MICH damals beraten haben.

    Wenn ich an meinen Berufsberater zurückdenke, sollte ich Damenschneider werden ... Was lag der Typ daneben. Scheinbar war es seinerzeit ein Beruf mit absolutem Bedarf (bei Mathe und Physik als LKs sowie Physik AG) ;)

    Für mich ist die Frage immer noch nicht geklärt, was ich gern machen möchte, was mich auch in 20 Jahren noch nicht langweilt.

    Stellst du dir die Frage wirklich?

    Ich habe schon einige Berufe/Studiengänge hinter mir gelassen und im Endeffekt in den Bereich gearbeitet, bei dem ich möglichst viel gesammeltes Wissen einfließen lassen konnte und hatte in dem meisten Fällen Spaß an dem, was ich gemacht habe. Langweilig war allerdings keine dieser Tätigkeiten und ich bin auch heute noch nicht am Ende der Berufskette angekommen. Einer oder zwei gehen bestimmt noch :)

    Ja, tatsächlich. Kreativ sein macht mir sehr viel Spaß, aber nur, wenn ich kann, nicht, wenn ich muss. Mit Menschen umgehen teilweise auch - aber eben eher in ungezwungenen Zusammenhängen. Berufe stehen allerdings immer eher mit Zwang in Zusammenhang...

    Aah, herrlich, mit der Weisheit des Alters genüsslich über scheiterndes Jungvolk richten. Gibt nix Schöneres!

    Den Zynismus kann ich übrigens nicht ganz nachfühlen. Es ist ja nicht so, als hätten wir alle nicht auch massives Scheitern hinter uns. Lernprozesse gehören zum Leben dazu. Das Phänomen "Influencer" in extremen Ausprägungen wie Kati Hummels ist aber neu und gab es so noch nie (die wenigsten wollten gerne wie "Herr Kaiser" von der Hamburg-Mannheimer sein oder wie Clementine von Ariel oder Frau Antje). Hier ist ja besonders, dass die Influencer dem Publikum ein Leben vorspielen, das es so nicht gibt - und die unreflektierten Zuschauer aber denken, das wäre wirklich so. Welche krass harte Arbeit hinter einem Account wie von Kati Hummels (Kathi?) steckt, sieht man ja nicht. Jedes Foto ist tausendmal bearbeitet, das Handy ist den ganzen Tag dabei, man schreibt und schreibt und schreibt und vernetzt und vernetzt und vernetzt. Und das geht überhaupt auch nur dann, wenn man irgendwas ausstrahlt, was andere überhaupt auch interessiert. Und gefühlt 2% schaffen es dann mit SEHR viel Ehrgeiz und vermutlich vielen Leichen auf dem Weg nach oben - und da ist es nicht weniger Arbeit.

    Ich hatte selbst meine Lügen im Kopf, was meinen Berufswunsch (Lehrer) anging - und habe mich denen lange nicht gestellt - und als es soweit war, war es zu spät. Heute bin ich kein Lehrer, aber auch ganz zufrieden damit, denn das, was ich nach meinen Lügen im Kopf gesehen habe in der Realität hat mir gezeigt, dass ich das gar nicht will.

    Insofern kann ich nur hoffen, dass HEUTE Berufsberater wie Harry2017 einen besseren Job machen als die Berufsberater, die MICH damals beraten haben. Für mich ist die Frage immer noch nicht geklärt, was ich gern machen möchte, was mich auch in 20 Jahren noch nicht langweilt.

    Ich finde es echt irritierend sich komplett aus dem Hobby zu verabschieden. Das wäre ja irgendwie wie keine Bücher mehr lesen.
    Oder ist das so ein Generations-Ding und es muss immer gleich ein YT-Kanal her und man muss Content kreieren und eine Community aufbauen?!

    Ich weiss, dass mich das Spielen bis an mein Lebensende begleiten wird. Es hat doch so etwas universell Verbindendes, Soziales und Spaßiges mit in andere- Welten-abtauchen und/oder die grauen Gehirnzellen anstrengen. Klar, die Sammlung könnte etwas kleiner sein und es reicht oft auch schon einmal im Monat mit den interessierten Nachbarn was zu spielen, aber es wird immer wegbegleitend sein und Hobby bleiben. Selbst mein weiteres Umfeld ist nicht so spielaffin und da wird oft schmunzelnd der Kopf geschüttelt. Aber solange ich mit meiner Frau ein schönes kleines 2-Spielchen am Abend spielen kann, ist es Hobby (Gerade deckbuilden wir uns durch die Schuljahre in Hogwarts.).

    Ich kann so was schon verstehen - aber nur, wenn man es (und damit möchte ich Affenfratze hier nix unterstellen) vorher echt übertrieben hat und es sucht-ähnliche Züge hatte bzw. z.B. die Beziehung massiv belastete. Ich glaube, uns allen würde es schwer fallen, auf "gelegentlich mal Catan aus dem Schrank ziehen" zurück zu fallen. Mich jedenfalls würde das mehr deprimieren, weil ich immer wüsste, ahnte, was ich verpasse.

    Der Sammler Trieb kann einen in diesem Hobby ja schon packen.

    Nicht nur bei Brettspielen. Das Phänomen gibt es doch überall. Die Hobbyfotografen, die noch nicht einmal wissen, was Blende ist, aber 5000€ für die erste Ausrüstung ausgeben...die dann nach wenigen Aufnahmen in der Ecke liegt. Der 100-Kilo-Neu-Rennradler, der endlich abnehmen will und das dann natürlich nur mit dem 8,8-Kilo-Bike schafft (natürlich nicht, das hat nach drei Jahren ca. 230 Kilometer drauf). Wie viele Fitnesstudio-Abos werden wirklich genutzt? Und so weiter....

    Ich denke das ist ein generelles Risiko bei neuen Hobbys. Also dass man wirklich dauerhaft Spaß daran hat und die Startinvestition zu der dafür verfügbaren Zeit passt.

    Sehr guter Punkt. Manchmal ist die Idee von etwas viel spannender als die Umsetzung. Sich morgens entgegen seiner Gewohnheit aus dem Bett zu schälen, um draußen irgendwo Fotos machen zu können im Sonnenaufgang...das muss man schon wollen. Weswegen ich ja sage, dass man es von vornherein so anlegen sollte, dass es auch in eine normale Woche passt. Wenn man unendlich Spaß dran hat, kann man immer noch ausbauen.

    Da wurde angeteasert es komme etwas, was es im dt. Youtubebereich noch nie gab und das nächste was man liest, dass der Kanal eingestampft und das Brettspielhobby komplett aufgegeben wird.

    Woraus liest du das "Brettspielhobby komplett aufgeben"?

    Das hat Dennis im verlinkten Beitrag ja explizit so geschrieben.

    Wenn ich mal Kontakt mit neuen Kanälen habe, dann sag ich denen tatsächlich IMMER, dass man zu Beginn nicht ein Tempo vorlegen sollte, das man später selbst nicht halten kann. Der Aufwand, regelmäßig wertigen Content zu generieren UND noch Community-Arbeit zu machen ist einfach enorm - aber da muss man halt entspannt dran gehen.

    Affenfratze hat nach dem Jahr jetzt ca. 1000 Abos - das ist ein erwartbarer Wert. Wenn man regelmäßig dran bleibt, wächst das. Nicht so hart wie bei Christoph (und Thomas), aber Christoph hat da auch einfach SEHR gute Technikkenntnisse (erworben) und betreibt das Ganze außergewöhnlich professionell. Natürlich schiele ich da neidisch drauf, v.a. wenn ich selbst bedenke, dass wir etwa zeitgleich angefangen haben. Aber mein Tempo ist das, mit dem ich mich wohl fühle und bei dem ich das Gefühl habe, das kann ich auch durchziehen.