Beiträge von MetalPirate im Thema „Affenfratze stellt sich vor“

    Mein Verständnisproblem ist eher, warum sich so viele überwiegend jüngere Menschen in unserem Hobby meinen, "Youtuber" werden zu wollen, ohne zu sehen, dass das harte Arbeit erfordert…

    Das kannst du auch allgemeingültig stehen lassen ;)

    Das "in unserem Hobby" habe ich reingeschrieben, weil ich das "Youtuber werden wollen" in massenkompatibleren Bereichen noch eher verstehen könnte. In Nischen wie unserer gilt doch: wer nennenswerte Abo-Zahlen erreichen will, muss die Sache auf englisch machen.

    brettundpad : Mir geht's nicht darum, dass man Content erzeugen möchte. Dass das auch Spaß machen kann, sollte jedem, der hier in einem Forum schreibt, klar sein. Mir geht's um das Unterschätzen der damit verbundenen Arbeit (und ein wenig auch um das Überschätzen des möglichen Ertrages).

    Da gibt's ja eine klare Hierarchie. Von wenig nach viel Arbeit: gelegentlich in einem Forum mal ein paar Gedanken absondern, alles nur nach Lust und Laune -- in gewisser Regelmäßigkeit Blogartikel verfassen -- ein Podcast machen -- einen Youtube-Kanal betreiben. Je mehr Regelmäßigkeit erforderlich ist, umso mehr Arbeit. Je mehr technischer Aufwand (und Kosten!), umso schwieriger. Und wenn dann noch "Community Building" mit Aktivität in möglichst allen gerade angesagten Social Media Kanälen gefragt ist, dann ist doch direkt absehbar, dass das ganz schnell sämtliche Freizeit kosten kann.

    Hobbys ändern sich. Halte ich für relativ normal. Der Unterschied in der heutigen Zeit ist einfach nur, dass man es auch von Wildfremden über soziale Medien leichter mitbekommt. Und wenn derjenige sich aktiv dafür entschieden hat, sein Hobby mit aller Welt über Youtube zu teilen (warum auch immer), dann gilt das eben erst recht.

    Mein Verständnisproblem ist eher, warum sich so viele überwiegend jüngere Menschen in unserem Hobby meinen, "Youtuber" werden zu wollen, ohne zu sehen, dass das harte Arbeit erfordert und ganz schnell auch den Spaß am Hobby kosten kann. Was versprechen die sich davon? Meinen die wirklich, irgendwann davon leben zu können? Im Endeffekt leisten 98% der Youtuber doch nur unbezahlte Arbeit für die Eigentümer der Youtube-Mutterfirma Google LLC...

    Nicht nur bei Brettspielen. Das Phänomen gibt es doch überall. [...]

    Ich denke, dass das auch ein gesamtgesellschaftliches Problem ist. Ein nennenswerter Teil der Bevölkerung muss jeden Cent zweimal umdrehen, wenn sie ihrer Familie eine vernünftige Wohnung, gute Nahrung, gute Bildung oder etwas Kultur anbieten wollen, und ein anderer Teil weiß nicht, was sie mit ihrem vielen Geld machen sollen. Das befeuert dann überall Exzesse in den Hobbys, wo man sich "Status" kaufen kann. Das betrifft die Vollformat-Fotokamera genauso wie das Titan-Carbon-Rennrad oder eben die 30+ überproduzierten Kickstarter-Spiele, die man sich im Jahr gönnt. Im Brettspiel-Hobby fällt das halt besonders auf im Vergleich zu Rennrad oder Foto, weil man Brettspielen rein theoretisch auch mit Ausgaben knapp über null betrieben könnte: einfach bei anderen mitspielen, die meinen, alles kaufen zu müssen, was gerade irgendwo gehypt wird...

    Bei der Begründung

    Zitat

    Es kostet uns neben unseren Berufen zu viel Zeit und wir können gar nicht mehr adäquat auf neue Spiele reagieren, geschweige denn Content kreieren, so ist Affenfratze mit der Zeit mehr Arbeit als Spaß geworden. Dadurch hatten wir auch immer weniger Qualitytime für uns, was sich natürlich sehr auf die Beziehung nieder geschlagen hat.

    kann man doch nicht viel mehr machen als den Beteiligten zur richtigen Prioritätensetzung gratulieren.