Was kann nicht in DE oder muss in China produziert werden?

  • Wenn in China die Löhne so niedrig sind, wieso bevölkern dann tausende Chinesen täglich Neuschwanstein, München, Rothenburg ob der Tauber etc. Sparen die dann mehrere Jahre? Ernsthafte Frage.

  • Solche Ausflüge sind häufig „Belohnungen“ für gute Arbeit und ersetzen damit etwa Boni und Urlaub. Nebenbei will man so wohl auch die Leute ein wenig bilden und inspirieren.

    Das erklärt übrigens auch, warum es häufig die gleichen Orte sind, an denen Scharenweise Asiaten auftauchen.


    So erzählte mein Bruder das, der länger in Shanghai gearbeitet hat.

    Cardboard Games Master Race

    2 Mal editiert, zuletzt von Exhibitchee ()

  • Es ist ja nicht so, dass alle so nierdige Löhne bekommen, es gibt auch Gewinner. China wird ja teilweise schon zu teuer, so dass manche Firmen die Produktion in günstigere Länder verlegt.

  • Jim


    1) Auch in China gibt es unterschiedliche Einkommensschichten, so wie in Deutschland und vielen anderen Ländern. Bei mehr als 1 Milliarde Chinesen kannst du dir denken, dass es noch hinreichend viele Chinesen gibt, die sich Urlaub in Europa leisten können.


    2) Viele der Chinesen in Neuschwanstein und Rothenburg sind keine Chinesen, sondern Japaner. Oder auch Koreaner.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Ninja‘ed:

    Die Leute, die teuren Urlaub in Europa machen, sind selten diejenigen, die in Fabriken arbeiten. Man kann in China schon auch gut verdienen. Aber halt auch sagenhaft wenig. Wenn du nen Euro pro Tag verdienst, machst du selten Ausflüge nach München.

    Die Boards habe ich schon verstanden. Es geht sehr viel, vor allem wenn man will.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

    Einmal editiert, zuletzt von Ben2 ()

  • Shanghai ist auch eine der Sonderwirtschaftszonen, bzw. eine offene Hafenstadt mit der Sonderwirtschaftszone Pudong, welche ein Stadtteil von Shanghai ist. Die meisten Küstenstädte sind zumindest offene Häfen, was sie schon in kolonialer Zeit einmal waren, damals allerdings erzwungen.


    Die Küste Chinas ist aus diesen Gründen deutlich entwickelter als das Landesinnere.

  • Wenn in China die Löhne so niedrig sind, wieso bevölkern dann tausende Chinesen täglich Neuschwanstein, München, Rothenburg ob der Tauber etc. Sparen die dann mehrere Jahre? Ernsthafte Frage.

    Rechne mal aus, wie viele die oberen 10% in China sind... Um dazu zu gehören muss man Parteitreu ein, 20 Stunden am Tag arbeiten und wie in jedem Land eine gewisse Gewissenlosigkeit besitzen. Reichtum kann nur auf dem Rücken anderer erwirtschaftet werden.

    Ich bin sehr oft in Kontakt mit Chinesen, war auch schon im Land für fast 4 Wochen und habe hinter den Vorhang geschaut. Meine Informationen beruhen eben auf Chinesischen Doktorranden, und inzwischen erwachsene ausgewanderte eingebürgerte Chinesen, die als Regimekritiker nicht mehr zurück konnten. Ich habe in den Hutongs in Peking gewohnt, und habe das tägliche Leben der Wanderarbeiter gesehen. Direkt gegenüber von Gucci und Lamboginihändlern.

    Was sich aber ändert, die Menschen in China verlangen immer mehr Lohn, und die Chinesische Wirtschaft gewinnt weltweit an Boden... Fahrräder, Schuhe ... fast 100% Produkte die in China gefertigt werden.

    Und ich bin mir nicht sicher, ob du die Chinesen dort nicht mit Japanern verwechselst :) Meistens: Junge Asiatisch Reisegruppen aus China... ältere Leute aus Japan. Denn in Japan hat kein junger Mensch die ZEIT zu reisen. In China sind die Jungen die, die vom Wirtschaftsaufschwung profitieren, und den Westen kennenlernen wollen.

  • Shanghai ist auch eine der Sonderwirtschaftszonen, bzw. eine offene Hafenstadt mit der Sonderwirtschaftszone Pudong, welche ein Stadtteil von Shanghai ist. Die meisten Küstenstädte sind zumindest offene Häfen, was sie schon in kolonialer Zeit einmal waren, damals allerdings erzwungen.


    Die Küste Chinas ist aus diesen Gründen deutlich entwickelter als das Landesinnere.

    Wobei ich einen Besuch im alten Pudong empfehle... da spricht keiner englisch, die Preise sind winzig, und alles sehr chinesisch... vom Tourismus keine Spur :) Wir sind dort seeeeehr aufgefallen :) Und freundlich empfangen worden... auch wenn Zeichensprache angesagt war :)

  • Ich würde aufgrund der Auflagen aber schon mal erwarten, dass Splotter und Spielworxx in Europa produzieren (man berichtige mich wenn ich hier falsch liege) was den ökologischen Fußabdruck der Spiele kleiner machen sollte.

    In den meisten Fällen ist glücklicherweise der Herstellort auf der Schachtel angegeben und auch zu 100% nachvollziehbar

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ich hatte etwa bei VivaJava damals (ja, DAS Spiel) bei Ludo angefragt, die Abrissblöcke rund zu machen (wie sie auch im finalen Spiel sind). Das war in Deutschland nicht machbar, weil eine Maschine die runden Blätter nicht kleben kann. Das macht in China ein armes Schwein, das mit dem Pinsel und Kleber an diesem Pinsel einen abgezählten Stoß von Papier händisch zusammenpinselt ...

    Also ich kann dir sagen, dass dies bei uns auch manuell gemacht wird. Das ist dann kein armes Schwein, sondern ein normaler Arbeiter in der Produktion, weil es ein ganz normaler Produktionsprozess ist. Handarbeit made in Germany ;)

    Ist halt etwas teurer als wenn dies ein Chinese macht. Dafür aber auch innerhalb von ner Woche inkl. Lieferung möglich. Viele manuelle Sachen werden auch nach Polen ausgelagert ...

  • Ich hatte etwa bei VivaJava damals (ja, DAS Spiel) bei Ludo angefragt, die Abrissblöcke rund zu machen (wie sie auch im finalen Spiel sind). Das war in Deutschland nicht machbar, weil eine Maschine die runden Blätter nicht kleben kann. Das macht in China ein armes Schwein, das mit dem Pinsel und Kleber an diesem Pinsel einen abgezählten Stoß von Papier händisch zusammenpinselt ...

    Also ich kann dir sagen, dass dies bei uns auch manuell gemacht wird. Das ist dann kein armes Schwein, sondern ein normaler Arbeiter in der Produktion, weil es ein ganz normaler Produktionsprozess ist. Handarbeit made in Germany ;)

    Ist halt etwas teurer als wenn dies ein Chinese macht. Dafür aber auch innerhalb von ner Woche inkl. Lieferung möglich. Viele manuelle Sachen werden auch nach Polen ausgelagert ...

    Was ist denn „bei uns“ ? Das gerade Handarbeit selbstverständlich auch in Deutschland MÖGLICH wäre, bezweifle ich nicht. Wohl aber das diese Möglichkeit nicht kosteneffektiv umsetzbar ist. Ich poche auf rein deutsche bzw. europäische Produktion. Habe aber schon viel zu häufig mitbekommen, dass der Kunde das höhere Preisniveau nicht hinnimmt. Selbst wenn es nur 5 Euro mehr wären. Erst neulich wieder 2 Spiele deswegen ablehnen müssen. Bricht mir jedesmal das Herz.

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  • Was ist denn „bei uns“ ?

    Mittelständische Druckerei. "Kosteneffektiv" ist dann halt das Zauberwort. Aber möglich ist es allemal.

    Wie ich eingangs schon mal erwähnt hatte - mit möglich meine ich natürlich auch die finanzielle Möglichkeit.

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  • Och verlangt doch 100€ für nen Spiel.... zahlen die Leute auch, wenn das Spiel was taugt :)

    Geht schon fast in die Richtung: Der Kunde will das so... Wäre der Kunde nicht auch mit einem Spiel pro Jahr pro Verlag zufrieden?
    *Sorry diesen Kommentar hat der Troll unter meinem Schreibtisch heimlich getippt :) *

  • Wie ich eingangs schon mal erwähnt hatte - mit möglich meine ich natürlich auch die finanzielle Möglichkeit.

    Ach, jeder will halt maximal viel Geld an einem Produkt verdienen. Möglich wäre das definitiv, nur nicht so lukrativ.

  • Wie ich eingangs schon mal erwähnt hatte - mit möglich meine ich natürlich auch die finanzielle Möglichkeit.

    Ach, jeder will halt maximal viel Geld an einem Produkt verdienen. Möglich wäre das definitiv, nur nicht so lukrativ.

    Also nicht bei den Druckereien, bei denen wir Anfragen ... die geben die Optionen gar nicht frei, weil es nicht darstellbar ist.

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  • Ben2

    Da mich das Thema sehr interessiert - muss ich nochmal fragen:


    Betreffend Doublelayer Bretter mit Vertiefungen - wäre es denn ebenso kostenintensiv für die Produktion, wenn man nur eine Lage machen würde mit Löchern? Das erfüllt ja genau den gleichen Zweck und wäre für mich als gleichwertig zu erachten - also in der Art wie das bei Progress gemacht wurde... (Loch in der Pappe, Würfel liegt auf der Tischplatte)

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Cool sind die Playerboards von Neta Tanka (Deluxe):


    Ein Punchboard im Prinzip als Single-Layer hergestellt mit Stanzungen auf einer Hälfte und einer Falzkante in der Mitte. Das kann man dann zusammenfalten und hat ein Double-Layer Player Board mit passenden Vertiefungen - und lässt sich sicherlich auch gut hier produzieren.


    Screenshot aus der Kampagne:

    Von Claustrophia kenn ich das auch so. Funktioniert nicht schlecht.

  • Betreffend Doublelayer Bretter mit Vertiefungen - wäre es denn ebenso kostenintensiv für die Produktion, wenn man nur eine Lage machen würde mit Löchern? Das erfüllt ja genau den gleichen Zweck und wäre für mich als gleichwertig zu erachten - also in der Art wie das bei Progress gemacht wurde... (Loch in der Pappe, Würfel liegt auf der Tischplatte)

    Das wäre recht simpel, weil man nur eine Stanze braucht. Aber ja nach Anzahl an Löchern und wie nah die am Rand sind wird es halt instabil.

  • Betreffend Doublelayer Bretter mit Vertiefungen - wäre es denn ebenso kostenintensiv für die Produktion, wenn man nur eine Lage machen würde mit Löchern? Das erfüllt ja genau den gleichen Zweck und wäre für mich als gleichwertig zu erachten - also in der Art wie das bei Progress gemacht wurde... (Loch in der Pappe, Würfel liegt auf der Tischplatte)

    Das wäre recht simpel, weil man nur eine Stanze braucht. Aber ja nach Anzahl an Löchern und wie nah die am Rand sind wird es halt instabil.

    Ich frage mich halt schon länger warum Verlage sowas nicht machen - gerade z.B. ein Terraforming Mars hätte von vornherein von so einer Lösung profitiert, oder auch ein Terra Mystica, oder Great Western Trail... und so viele mehr...

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  • Ich frage mich halt schon länger warum Verlage sowas nicht machen

    Die Antwort ist die übliche: Es kostet mehr. Statt auf ein Standardwerkzeug (Stanze für Brett in Standardgröße) zurückgreifen zu können, müsste eine spezielle Stanze genutzt werden, die im Regelfall nur für diesen einen Auftrag zu gebrauchen sein wird. => Kostentreiber

  • Meine Meinung: Es wird selten gemacht, weil ich dann etwa statt Chromosulfatkarton (das ist etwa das bei Great Western Trail) kaschierte Graupappe nehmen muss (also ein „normales“Stabztableau ) das ist deutlich teurer. Jetzt hört man gerne „ach für die paar Würfel lohnt sich das nicht“). Da ist natürlich immer die Frage ab wann es sich denn dann lohnt ...


    Was man hier bedenken muss: Spiele haben ja einen fixen Preis. Also wenn ich ein normales Expertenspiel in Deutschland verkaufen will, schaue ich eigentlich das es 44,95 oder maximal 49,95 kostet. Als ich bei Pegasus angefangen habe waren es sogar eher 39 und 44 ... (siehe Robinson). Wenn ich also eine Komponente nehme die teurer ist, dann wird das Spiel für den Endkunden nicht teurer (das versuchen wir maximal zu vermeiden) sondern unsere Gewinnmarge. Das überlegst du dir 3x was du tust.


    Ich tendiere immer zu einer kundenfreundlicheren, wertigeren Lösung. Aber da müssten wir oft den UVP erhöhen. Und Deutschland ist Deutschland. Da gilt halt, je billiger desto besser. Ich würde gerne eher die Denke von Portal etablieren. Das man heutzutage gar nicht für seinen eigenen Markt produziert, sondern für den Weltmarkt. Man international also viel mehr absetzt. Dann würde man das eher machen, wertiger werden. Und das ist auch das Verhalten, was man von ausländischen Verlagen sieht.

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  • Ich würde gerne eher die Denke von Portal etablieren. Das man heutzutage gar nicht für seinen eigenen Markt produziert, sondern für den Weltmarkt. Man international also viel mehr absetzt. Dann würde man das eher machen, wertiger werden. Und das ist auch das Verhalten, was man von ausländischen Verlagen sieht.

    Ich persönlich empfinde die Portalspiele aber nicht als wertiger wie die von den meisten anderen deutschen Herstellern. Sehe die eigentlich auf gleichem Level. Gibt es da konkrete Beispiele?

    Einmal editiert, zuletzt von Hillbilly ()

  • Ich frage mich halt schon länger warum Verlage sowas nicht machen

    Die Antwort ist die übliche: Es kostet mehr. Statt auf ein Standardwerkzeug (Stanze für Brett in Standardgröße) zurückgreifen zu können, müsste eine spezielle Stanze genutzt werden, die im Regelfall nur für diesen einen Auftrag zu gebrauchen sein wird. => Kostentreiber

    Wieviel würde das pro Exemplar denn ausmachen 2€ oder 15€? Ich habe keinen Einblick in die Kalkulationen der Verläge, aber ich denke, wenn es im Bereich bis 5€ mehr wäre würde das, das Kaufverhalten der Spieler überhaupt nicht beeinflussen...


    Ebenso hadere ich immer damit, wenn ein Stapel Plättchen gebildet und gemischt werden soll - warum zur Hölle legt man kein Säckchen bei - mich als Endverbraucher kostet sowas unter 2€ ein Verlag der 2000 Säckchen kauft sollte das im Centbereich erhalten...

    Meine Meinung: Es wird selten gemacht, weil ich dann etwa statt Chromosulfatkarton (das ist etwa das bei Great Western Trail) kaschierte Graupappe nehmen muss (also ein „normales“Stabztableau ) das ist deutlich teurer. Jetzt hört man gerne „ach für die paar Würfel lohnt sich das nicht“). Da ist natürlich immer die Frage ab wann es sich denn dann lohnt ...


    Was man hier bedenken muss: Spiele haben ja einen fixen Preis. Also wenn ich ein normales Expertenspiel in Deutschland verkaufen will, schaue ich eigentlich das es 44,95 oder maximal 49,95 kostet. Als ich bei Pegasus angefangen habe waren es sogar eher 39 und 44 ... (siehe Robinson). Wenn ich also eine Komponente nehme die teurer ist, dann wird das Spiel für den Endkunden nicht teurer (das versuchen wir maximal zu vermeiden) sondern unsere Gewinnmarge. Das überlegst du dir 3x was du tust.


    Ich tendiere immer zu einer kundenfreundlicheren, wertigeren Lösung. Aber da müssten wir oft den UVP erhöhen. Und Deutschland ist Deutschland. Da gilt halt, je billiger desto besser. Ich würde gerne eher die Denke von Portal etablieren. Das man heutzutage gar nicht für seinen eigenen Markt produziert, sondern für den Weltmarkt. Man international also viel mehr absetzt. Dann würde man das eher machen, wertiger werden. Und das ist auch das Verhalten, was man von ausländischen Verlagen sieht.

    Ist es in Deutschland tatsächlich so schlimm? Dann gehöre ich definitiv nicht zur Masse - wenn ein Verlag hochwertige Komponenten verwendet kaufe ich viel lieber als bei anderen...

    Ich persönlich liebe z.B. die Komponenten von Spielworxx, das ist für mich ein Verlag mit Luxuskomponenten und da zahle ich gerne den Preis und auch dort hätte ich mir schon gestanzte Tableaus gewünscht beim einen oder anderen Spiel...


    Wäre denn ein Geschäftsmodell wie bei EGG in Deutschland nicht denkbar (Bindung an den Spielprei und Vorgabe für maximalen Rabatt) - und dann einfach höherwertige Komponenten verwenden - zumindest im Expertenspielbereich sollte das doch funktionieren? Bei Familien- und Kennerspielen kann ich das nicht einschätzen...


    Ist eine Spezialisierung auf Expertenspiele wirklich nicht sonderlich lukrativ? Verlage die so Beginnen erweitern ja irgendwann um einfache Spiele (siehe Feuerland)?

    Und in wie weit ist es für die Rentabilität eines Verlags wichtig jedes Jahr ein oder mehrere Spiele auf den Markt zu werfen?

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  • Sie produzieren aber nicht für Polen (nicht mal für die EU) sondern für den Weltmarkt. Das merkst du schon. Spiele wie Cry Havoc oder Detective oder Stronghold musst du vom Material her in Deutschland erst mal finden. Detective mit der Online-Komponente. Den Videos... das schafft vielleicht Kosmos hier. Der deutlich größer ist als Verlag.

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  • Wieviel würde das pro Exemplar denn ausmachen 2€ oder 15€? Ich habe keinen Einblick in die Kalkulationen der Verläge, aber ich denke, wenn es im Bereich bis 5€ mehr wäre würde das, das Kaufverhalten der Spieler überhaupt nicht beeinflussen...

    5 € mehr haben allein schon Einfluß darauf ob das Spiel überhaupt in die Distribution gelangen wird.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Och verlangt doch 100€ für nen Spiel.... zahlen die Leute auch, wenn das Spiel was taugt :)

    Geht schon fast in die Richtung: Der Kunde will das so... Wäre der Kunde nicht auch mit einem Spiel pro Jahr pro Verlag zufrieden?
    *Sorry diesen Kommentar hat der Troll unter meinem Schreibtisch heimlich getippt :) *

    Man muss ja nicht mal jedes Jahr was raus hauen - 90% aller Spieler klagen über zu viele Spiele und jedes Jahr kommen mehr raus... und die Replayability steigt...


    Splotter z.B. veröffentlichen nicht jedes Jahr was neues, dafür habe ich noch nie was gelesen von Unbalaciertheit - ok, es ist auch nur ein Nebenprojekt der Beiden...


    Wir haben z.B. beschlossen weniger Spiele zu kaufen/backen - bisher sind wir gut dabei dieses Jahr im Monat Nr. 7 haben wir insgesamt 7 Spiele bzw. Erweiterungen gekauft/gebackt:

    - Sagrada

    - La Stanza
    - Age of Steam
    - Roads & Boats
    - Food Chain Magnate – Ketchup Mechanism & other ideas

    - On Mars

    - Anachrony – Fractures of Time


    Leider sind wir im Moment noch in der Schwemme der KS-Projekte des letzten Jahres und auf die, die wir noch erhalten freue ich mich auch tatsächlich allesamt...
    Dennoch kommen wir nicht mehr dazu unsere mittlerweile echt geile Spielesammlung zu würdigen - wir behalten ja nur was wir wirklich spielen wollen, Spiele die nicht zünden verlassen uns sehr schnell wieder da es einfach zu viele WOW-Spiele am Markt gibt.


    Wenn ich meine Lieblingsverläge nenne sind das Spielworxx, Splotter, Quined Games, EGG/Lacerda, What's Your Game, Pearl Games, Sierra Madre Games, Capstone Games - kaufe ich nur deren Releases kann ich schon fast nichts mehr sonst kaufen, weil es realistisch nicht mehr in einem Jahr gespielt werden kann... Und es gibt dann noch die Verläge die 1-2 Spiele jedes Jahr veröffentlichen, die interessant sind...


    Was hat das jetzt alles mit dem Thema zu tun? - Ich sehe in unserem Umfeld immer mehr Sammler und Spieler die zusehends von Käufen absehen - auch bei diversen Spieleblogs gab es schon derartige Ansätze... In Deutschland gibt es auch seit einiger Zeit immer wieder die Ausmist-Videos...

    Die Frage ist ob sich Verlage nicht langfristig anders aufstellen sollten bzw. müssen um sich von der Masse abzuheben. Spiele in der EU oder den USA produziert mit guten Arbeitsbedingungen, vornehmlicher Einsatz von Naturmaterialien (Jutesäckchen statt Plastikbeutel, generell Umweltfreundliche Produktion, keine Plasikmaterialien oder Minis), wenige außergewöhnlich gute Spiele veröffentlichen, statt 4 Spiele im Jahr und jedes dritte Jahr ist etwas richtig gutes dabei...

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    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
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    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Die Antwort ist die übliche: Es kostet mehr. Statt auf ein Standardwerkzeug (Stanze für Brett in Standardgröße) zurückgreifen zu können, müsste eine spezielle Stanze genutzt werden, die im Regelfall nur für diesen einen Auftrag zu gebrauchen sein wird. => Kostentreiber

    Wieviel würde das pro Exemplar denn ausmachen 2€ oder 15€? Ich habe keinen Einblick in die Kalkulationen der Verläge

    Ich würde auf weniger tippen, stecke allerdings auch nicht drin und bin nur interessierter, alle Infos in diese Richtung aufnehmender Schwamm :)

    Bei fiktiven Zusatzkosten von 1000 € (teureres Material, Werkzeug-, Rüstkosten etc.) und einer Auflage von 5000 wären es im UVP weniger als 2 € Unterschied. (NB Bens Bemerkungen zu Preisen!)

    Wesentlich besser können das alles allerdings die usual suspects einschätzen, allen voran natürlich frank jaeger , der aber leider hier wohl nicht mehr aktiv ist :( Ansonsten Thygra  Ben2  darkpact  Klaus Ottmaier  Frank Noack etc.

  • Spiele pimpen ist ein großes Zusatzgeschäft, Asmodee hat das erkannt und geht mit Gamegenic in diese Richtung. Die meisten Spieler brauchen keine Luxus Komponenten und kaufen wohl nach Preis, dafür sind die Power User dann für alles zu haben, was das Spielerlebnis aufwertet. Warum nicht mal limitierte Deluxe Packs zusätzlich anbieten (Paket aus Sleeves, Insert, Metallmünzen, wertigeren Karton für Overlays, Spielerhilfen etc.)?


    Ich kaufe schon länger nur noch ausgewählte Spiele, pimpe diese dann aber dafür umso mehr. Platz und Zeit sind halt begrenzt und ein Boardgame Messie mit riesigem POS wollte ich auch nie werden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Spike ()

  • Bei fiktiven Zusatzkosten von 1000 € (teureres Material, Werkzeug-, Rüstkosten etc.)

    Ich weiß es jetzt nur vom Spritzguss, da müsstest du für die Form nochmals eine Null hinten ran hängen.

    Bei speziellen Stanzen könnte ich mir das auch gut vorstellen, dass es eher in die 10.000er geht.

  • Bei speziellen Stanzen könnte ich mir das auch gut vorstellen, dass es eher in die 10.000er geht.

    nö, die Stanzen sind schon eher im Rahmen der Angabe von yzemaze

    Doch, da hat er schon recht.

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  • Spiele wie Cry Havoc oder Detective oder Stronghold musst du vom Material her in Deutschland erst mal finden

    Hallo,

    evtl. verstehe ich dich nicht richtig, aber:

    mal abgesehen von der App, ist Detective vom Material her besser als die deutsche Ausgabe von Mythos Tales? (mal unabhängig davon, dass cih finde, dass das Papier der Zeitungen und des Buches entsetzlich stinken)... Aber das Material als solches finde ich bei Detective nicht überragend oder überdurchschnittlich gut. Hm...

  • Hab Neta Tanka auch und bin von der Lösung ebenfalls begeistert - das sehe ich gerne öfter!


    Allerdings sehe ich noch Verbesserungspotential für nachahmende Verlage. Bei Neta Tanka ist dem Spieler die Unterseite der Stanzung sichtbar zugewandt. Dadurch ergeben sich an den Rändern recht scharfe Kanten. Und wenn man die Teile nicht sauber rausbricht, könnte bedrucktes Papier abreißen, das wäre nun garnicht schön. Mein Neta Tanka hat das Problem nicht, da ist alles sehr sauber durchgestanzt - aber wir wissen alle, dass das nicht immer Standard ist. Auf der unsichtbaren Unterseite würde mich so ein Fehler nicht stören.


    #NetaTanka

  • Spiele wie Cry Havoc oder Detective oder Stronghold musst du vom Material her in Deutschland erst mal finden

    Hallo,

    evtl. verstehe ich dich nicht richtig, aber:

    mal abgesehen von der App, ist Detective vom Material her besser als die deutsche Ausgabe von Mythos Tales? (mal unabhängig davon, dass cih finde, dass das Papier der Zeitungen und des Buches entsetzlich stinken)... Aber das Material als solches finde ich bei Detective nicht überragend oder überdurchschnittlich gut. Hm...

    Nicht vergessen: das eine ist eine druckgleiche Lokalisation, das andere eine Eigenproduktion. (Ich glaube auch das Mythos in China produziert ist, will ich mich aber nicht festlegen).

    Ganz unabhängig: Mythos ist ja ein amerikanisches Spiel, eben für einen anderen Markt produziert und konzipiert. Was es hier analog zu vergleichen gilt ist ein Spiel von einem deutschen Verlag. Und gerade bei Detective, wenn wir darüber schon weiter sprechen, ist die digitale Komponente nicht wegzureisen. Was das alles an Geld und Know-How kostet.

    Ich habe schon Spiele-Verlage an der deutschen Synchronisation eines Videos in einer App scheitern sehen ... ganz geschweige das selbst von vornherein zu machen.

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  • Ben2

    Danke für die schnelle Antwort (lese hier total interessiert mit) und war dabei, etwas falsch zu verstehen...

    schönes Wochenende!

  • nö, die Stanzen sind schon eher im Rahmen der Angabe von yzemaze

    Doch, da hat er schon recht.

    Also mehr kann ich locker akzeptieren, da es ja vor allem auf die Komplexität der Stanze ankommt. Aber 10k? Sorry, no way, wenn wir hier von gewöhnlichen max. 30*30 cm² sprechen. Bei komplexen Stanzen würde ich mit vielleicht 2000 € rechnen. Viel mehr kann ich nur schwer glauben.


    PS:

    Eine Stanzform für einen Stanzbogen mit ca. 29x29cm kostet je nach Komplexität 500€ – 2.000€

    Nach 50.000 bis 100.000 Stanzvorgängen sind die Formen verschlissen.

    Eine Stanzform für ein 1.000-er Puzzle kostet rund 6.000-8.000 Euro und ist nach ca. 100.000 Stanzvorgängen verschlissen.

    Einmal editiert, zuletzt von yzemaze ()

  • Clash of Cultures hat ein richtig schönes gestanztes Tableau dass auch wirklich sinnvoll ist (keine verrutschenden Marker mehr).

    Stanzen sind in der Regel deutlich billiger als Kunststoff-Formen, selbst die komplexen. Eine Stanzform um die 5000 ist schon ziemlich aufwendig und sicher keine Standardform. Oft werden die Marker ja auch schon so gestaltet, dass man Standard-Module verwenden kann, die dann den Preis nochmal senken.

    Eine halbwegs brauchbare Form fängt bei einem durchschnittlichen Minibedarf so ab etwa 8000 an ( es müssen zudem Ersatzformen und Schwesterformen hergestellt werden, eine Form allein stellt heute keiner mehr her) und kann dann bis zu 100.000 kosten (vor allen wenn sie modular und dreidimensional aufgebaut ist, dann steht aber auch schon mal ein wirkliches Monster von einer Spritzgussfigur vor einem. Eine solche Form lohnt sich aber nur, wenn man 10.000+ produziert. Und da das duchschnittliche Spiel froh sein kann wenn es schon 3000 Einheiten in seiner Lebenszeit verkauft, dann rentiert sich das nur für bestimmte Spiele. Eine ganze Reihe von KS kann man deswegen auch nur als Nullsummenspiel bezeichnen.

    Wir sprechen hier aber vor allem von HIPS-Kunststoff wie ihn GW verwendet. Weicherer Kunststoff wie er bei manchen Spielen Verwendung findet kann auch im Schleuderguss hergestellt werden und die Formen sind etwas billiger, allerdings lassen die Details dabei nach. Trotzdem sind auch diese Formen immer noch teurer als die Cutterformen. Ich hab da einen recht guten Überblick, da ein Kollege von mir genau die Fabrik besitzt, die für die Masse aller Kickstarter und auch Asmodee die Minis liefert (X-Wing anyone?).

    L'Art Noir
    Game Design, Translation and Media Studio

    Einmal editiert, zuletzt von AndreMW ()