Beiträge von matthias19281 im Thema „Was kann nicht in DE oder muss in China produziert werden?“

    Ebenso hadere ich immer damit, wenn ein Stapel Plättchen gebildet und gemischt werden soll - warum zur Hölle legt man kein Säckchen bei - mich als Endverbraucher kostet sowas unter 2€ ein Verlag der 2000 Säckchen kauft sollte das im Centbereich erhalten...

    Falls du mit "im Centbereich" meinst, dass der Verlag weniger als 1 Euro zahlt, hast du Recht. Falls du meinst, es wären nur wenige Cent, hast du nicht Recht.

    Ja ich meinte weniger als einen Euro, dass 10 Cent nicht reichen ist auch klar ;)

    Och verlangt doch 100€ für nen Spiel.... zahlen die Leute auch, wenn das Spiel was taugt :)

    Geht schon fast in die Richtung: Der Kunde will das so... Wäre der Kunde nicht auch mit einem Spiel pro Jahr pro Verlag zufrieden?
    *Sorry diesen Kommentar hat der Troll unter meinem Schreibtisch heimlich getippt :) *

    Man muss ja nicht mal jedes Jahr was raus hauen - 90% aller Spieler klagen über zu viele Spiele und jedes Jahr kommen mehr raus... und die Replayability steigt...


    Splotter z.B. veröffentlichen nicht jedes Jahr was neues, dafür habe ich noch nie was gelesen von Unbalaciertheit - ok, es ist auch nur ein Nebenprojekt der Beiden...


    Wir haben z.B. beschlossen weniger Spiele zu kaufen/backen - bisher sind wir gut dabei dieses Jahr im Monat Nr. 7 haben wir insgesamt 7 Spiele bzw. Erweiterungen gekauft/gebackt:

    - Sagrada

    - La Stanza
    - Age of Steam
    - Roads & Boats
    - Food Chain Magnate – Ketchup Mechanism & other ideas

    - On Mars

    - Anachrony – Fractures of Time


    Leider sind wir im Moment noch in der Schwemme der KS-Projekte des letzten Jahres und auf die, die wir noch erhalten freue ich mich auch tatsächlich allesamt...
    Dennoch kommen wir nicht mehr dazu unsere mittlerweile echt geile Spielesammlung zu würdigen - wir behalten ja nur was wir wirklich spielen wollen, Spiele die nicht zünden verlassen uns sehr schnell wieder da es einfach zu viele WOW-Spiele am Markt gibt.


    Wenn ich meine Lieblingsverläge nenne sind das Spielworxx, Splotter, Quined Games, EGG/Lacerda, What's Your Game, Pearl Games, Sierra Madre Games, Capstone Games - kaufe ich nur deren Releases kann ich schon fast nichts mehr sonst kaufen, weil es realistisch nicht mehr in einem Jahr gespielt werden kann... Und es gibt dann noch die Verläge die 1-2 Spiele jedes Jahr veröffentlichen, die interessant sind...


    Was hat das jetzt alles mit dem Thema zu tun? - Ich sehe in unserem Umfeld immer mehr Sammler und Spieler die zusehends von Käufen absehen - auch bei diversen Spieleblogs gab es schon derartige Ansätze... In Deutschland gibt es auch seit einiger Zeit immer wieder die Ausmist-Videos...

    Die Frage ist ob sich Verlage nicht langfristig anders aufstellen sollten bzw. müssen um sich von der Masse abzuheben. Spiele in der EU oder den USA produziert mit guten Arbeitsbedingungen, vornehmlicher Einsatz von Naturmaterialien (Jutesäckchen statt Plastikbeutel, generell Umweltfreundliche Produktion, keine Plasikmaterialien oder Minis), wenige außergewöhnlich gute Spiele veröffentlichen, statt 4 Spiele im Jahr und jedes dritte Jahr ist etwas richtig gutes dabei...

    Ich frage mich halt schon länger warum Verlage sowas nicht machen

    Die Antwort ist die übliche: Es kostet mehr. Statt auf ein Standardwerkzeug (Stanze für Brett in Standardgröße) zurückgreifen zu können, müsste eine spezielle Stanze genutzt werden, die im Regelfall nur für diesen einen Auftrag zu gebrauchen sein wird. => Kostentreiber

    Wieviel würde das pro Exemplar denn ausmachen 2€ oder 15€? Ich habe keinen Einblick in die Kalkulationen der Verläge, aber ich denke, wenn es im Bereich bis 5€ mehr wäre würde das, das Kaufverhalten der Spieler überhaupt nicht beeinflussen...


    Ebenso hadere ich immer damit, wenn ein Stapel Plättchen gebildet und gemischt werden soll - warum zur Hölle legt man kein Säckchen bei - mich als Endverbraucher kostet sowas unter 2€ ein Verlag der 2000 Säckchen kauft sollte das im Centbereich erhalten...

    Meine Meinung: Es wird selten gemacht, weil ich dann etwa statt Chromosulfatkarton (das ist etwa das bei Great Western Trail) kaschierte Graupappe nehmen muss (also ein „normales“Stabztableau ) das ist deutlich teurer. Jetzt hört man gerne „ach für die paar Würfel lohnt sich das nicht“). Da ist natürlich immer die Frage ab wann es sich denn dann lohnt ...


    Was man hier bedenken muss: Spiele haben ja einen fixen Preis. Also wenn ich ein normales Expertenspiel in Deutschland verkaufen will, schaue ich eigentlich das es 44,95 oder maximal 49,95 kostet. Als ich bei Pegasus angefangen habe waren es sogar eher 39 und 44 ... (siehe Robinson). Wenn ich also eine Komponente nehme die teurer ist, dann wird das Spiel für den Endkunden nicht teurer (das versuchen wir maximal zu vermeiden) sondern unsere Gewinnmarge. Das überlegst du dir 3x was du tust.


    Ich tendiere immer zu einer kundenfreundlicheren, wertigeren Lösung. Aber da müssten wir oft den UVP erhöhen. Und Deutschland ist Deutschland. Da gilt halt, je billiger desto besser. Ich würde gerne eher die Denke von Portal etablieren. Das man heutzutage gar nicht für seinen eigenen Markt produziert, sondern für den Weltmarkt. Man international also viel mehr absetzt. Dann würde man das eher machen, wertiger werden. Und das ist auch das Verhalten, was man von ausländischen Verlagen sieht.

    Ist es in Deutschland tatsächlich so schlimm? Dann gehöre ich definitiv nicht zur Masse - wenn ein Verlag hochwertige Komponenten verwendet kaufe ich viel lieber als bei anderen...

    Ich persönlich liebe z.B. die Komponenten von Spielworxx, das ist für mich ein Verlag mit Luxuskomponenten und da zahle ich gerne den Preis und auch dort hätte ich mir schon gestanzte Tableaus gewünscht beim einen oder anderen Spiel...


    Wäre denn ein Geschäftsmodell wie bei EGG in Deutschland nicht denkbar (Bindung an den Spielprei und Vorgabe für maximalen Rabatt) - und dann einfach höherwertige Komponenten verwenden - zumindest im Expertenspielbereich sollte das doch funktionieren? Bei Familien- und Kennerspielen kann ich das nicht einschätzen...


    Ist eine Spezialisierung auf Expertenspiele wirklich nicht sonderlich lukrativ? Verlage die so Beginnen erweitern ja irgendwann um einfache Spiele (siehe Feuerland)?

    Und in wie weit ist es für die Rentabilität eines Verlags wichtig jedes Jahr ein oder mehrere Spiele auf den Markt zu werfen?

    Betreffend Doublelayer Bretter mit Vertiefungen - wäre es denn ebenso kostenintensiv für die Produktion, wenn man nur eine Lage machen würde mit Löchern? Das erfüllt ja genau den gleichen Zweck und wäre für mich als gleichwertig zu erachten - also in der Art wie das bei Progress gemacht wurde... (Loch in der Pappe, Würfel liegt auf der Tischplatte)

    Das wäre recht simpel, weil man nur eine Stanze braucht. Aber ja nach Anzahl an Löchern und wie nah die am Rand sind wird es halt instabil.

    Ich frage mich halt schon länger warum Verlage sowas nicht machen - gerade z.B. ein Terraforming Mars hätte von vornherein von so einer Lösung profitiert, oder auch ein Terra Mystica, oder Great Western Trail... und so viele mehr...

    Ben2

    Da mich das Thema sehr interessiert - muss ich nochmal fragen:


    Betreffend Doublelayer Bretter mit Vertiefungen - wäre es denn ebenso kostenintensiv für die Produktion, wenn man nur eine Lage machen würde mit Löchern? Das erfüllt ja genau den gleichen Zweck und wäre für mich als gleichwertig zu erachten - also in der Art wie das bei Progress gemacht wurde... (Loch in der Pappe, Würfel liegt auf der Tischplatte)

    Beides China. Alles was nicht Standard ist, besondere Produktionsprozesse benötigt oder wie gesagt Handarbeit. Jedes Playerboard im Stile von Scythe MUSS von Hand hergestellt werden. Da werden 2 Teile gedruckt, von Hand augepöppelt und zusammengeklebt.

    FFG hat neuerdings ne coole Idee gehabt wie man das auch ohne Kleber machen kann. Ich habe mir das für die Zukunft mal vorgemerkt. Es gibt aber erstaunlich wenige Verlage und Verleger die diese extrakosten gerechtfertigt sehen.

    Ich meinte jetzt eher die Art Brett die einen Unterbau hat, so dass mehrere Spielebenen entstehen :) sorry dass ich mich hier unklar ausgedrückt habe...


    [Externes Medium: https://youtu.be/ITxfusaAhj8]


    Für die Bretter mit Vertiefungen (wie du jetzt meintest) - wäre es denn ebenso kostenintensiv für die Produktion, wenn man nur eine Lage machen würde mit Löchern? Das erfüllt ja genau den gleichen Zweck und wäre für mich als gleichwertig zu erachten - also in der Art wie das bei Progress gemacht wurde... (Loch in der Pappe, Würfel liegt auf der Tischplatte)


    Ebenso fand ich die Lösung von Captains of the Gulf super, dass man die Bretter mit kleinen Stanzfüßchen und etwas Kleber selbst erhöhen konnte um leichter Karten drunter schieben zu können.

    Also ich finde ja Holzmaterial grundsätzlich wertiger als Plastik. Selbst hochwertige Resin Minis sehen mMn. immer extrem billig aus und bemalt gefällt mir das Ganze oft sogar noch schlechter als unangepinselt...


    Ich besitze sehr wenige Spiele die Minis enthalten und würde mir dort auch eine Lösung mit Holzmaterialien wünschen (ersetzen wäre aber aus ökologischer Sicht leider noch weniger sinnvoll als damit zu leben) - wie geil wäre Anachrony, wenn die Pappplättchen Meeple wären, die man in ein größeres Holzkonstrukt setzen könnte statt in dieser häßlichen Minis - leider sind die Pappplättchen (wie in der Retailversion) als Ersatz auch nicht wirklich eine Lösung, weil es das Ganze noch unübersichtlicher macht.


    Ich persönlich würde auch gerne sehen wenn Verläge sich ökologisch sinnvoller verhalten würden. Das Problem ist daran vermutlich, der Spielegeschmack - was nützt es mir wenn ein Verlag toll ökologisch wirtschaftet, aber an meinem Geschmack vorbei. Ich bin mit Vorliebe für Splotter, Spielworxx, Sierra Marde Games, etc. eh weit jenseits des Einheitsgeschmacks. Ich kaufe auch kein Everdell oder Wingspan, weil ich erwarte dass ich sowas bestenfalls ganz gut fände - ergo es versauert bei mir im Spieleschrank. Des weiteren lehne ich es ab überproduzierte Familienspiele zu kaufen, da das Verhältnis von Material und oft auch Preis in keinem Verhältnis zum Spiel steht - es steckt für mich persönlich nicht genug Spiel drin. Ich sehe zwar, dass man so vielleicht mehr Menschen dazu bekommt sich für das Spiel zu interessieren, weiß aber nicht ob hier ökologische Kosten und möglicher Nutzen im Verhältnis stehen.


    Bei Barrage z.B. kann ich schon mal sagen dass es für mich hier passt - bling bling zu wirklich gutem Spiel (mein Ersteindruck -ich werte nach Spielreiz- von der Messe in Essen wäre nach BGG Wertung eine 9/10 mit der Erwartung, dass dies konstant bleibt oder steigt weil ich bereits nach der ersten Partie viele weitere Strategieoptionen sah, die es sich lohnt auszuprobieren). Hier steckt für mich genug Spiel drin um eine aufwändige Produktion zu rechtfertigen, da ich dieses Spiel vermutlich in 10 Jahren noch voller Begeisterung spielen werde.


    Ich würde aufgrund der Auflagen aber schon mal erwarten, dass Splotter und Spielworxx in Europa produzieren (man berichtige mich wenn ich hier falsch liege) was den ökologischen Fußabdruck der Spiele kleiner machen sollte.


    Des weiteren sollte jeder überdenken ob man Spiele wirklich Sammeln sollte oder ob man die Sammlung lieber klein hält, so kann auch unnötige Produktion vermieden werden - schont den Geldbeutel und die Umwelt


    Ben2

    Wie sieht es dahingehend eigentlich mit Metallmünzen für Spiele aus? China oder EU? Und wie mit 3D Brettern im Stiele von Barrage oder Titan (im September auf Kickstarter)?