Euro Crash: Wer bereitet sich von euch bereits darauf vor?

  • Das liegt unter anderem daran, dass ich kein Wirtschaftswissenschaftler bin, die genannten Professoren im Rahmen meines Studiums aber auch eher als nicht zitierbar galten. Besonders Herr Sinn der immer wieder selbst auf Stammtischniveau fällt und so viele "Prognosen" abgibt, das er irgendwann richtig liegen muss.


    Herr Hankel begab sich die letzten Jahre in den Dunstkreis der "Neuen Rechten" rund um die Junge Freiheit etc. wer sich als Akademiker diesem Kreis anschließt oder sich von denen instrumentalisieren lässt und das mit einem "aber die anderen ignorieren mich!" begründet disqualifiziert sich ebenfalls selbst. Vielleicht nicht zu 100% was seine wissenschaftliche Arbeit angeht, aber auf jedweder menschlichen Ebene.


    Für Herrn Flassbeck hätte ich gerne eine Quelle, wo er vom Zusammenbruch des Euros spricht und in welchem Kontext. Als Keynesianist ist er mir nämlich grundlegend (politisch) sympathisch. Er spricht davon, dass ein Ausstieg aus der Währungsunion weiterhin diskutabel sein muss und dem würde ich generell zustimmen, ohne es zu befürworten. Aber er plädiert für eine Rettung der Währungsunion als Notwendigkeit für eine Rettung der EU.

  • Was mich bei allen Antworten hier wundert: Keiner ist auf die Argumente und Analysen der Professoren inhaltlich eingegangen und hat sie wiederlegt. Das Niveau der Antworten hier hat bisher eher Stammtischniveau :/

    Was mich an Deiner Antwort wundert: Sie ist pauschal und falsch - es gab inhaltliche Auseinandersetzung, und nicht alle Antworten haben "Stammtischniveau".

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Was mich bei allen Antworten hier wundert: Keiner ist auf die Argumente und Analysen der Professoren inhaltlich eingegangen und hat sie wiederlegt. Das Niveau der Antworten hier hat bisher eher Stammtischniveau :/

    Im Gegenzug hast Du auch keine Argumente der drei Koryphäen benannt und erwartest dann, dass die anderen sich erst einmal mit den Thesen der drei auseinandersetzen und Gegenargumente vorbringen. ?(
    Du hast eine These der drei Professoren als Gewissheit dargestellt und name-dropping betrieben. Da solltest Du Dich nicht wundern, dass ähnlich qualifiziert darauf reagiert wird.
    Außerdem wurden doch von einigen Argumente angeführt, hinsichtlich der Qualität der Quelle und deiner These mit den 90%.


    Von den drei Koryphäen ist mit Herr Sinn mit seinem kruden Thesen durchaus schon untergekommen. Mit seinen Äußerungen hat er sich für mich derart diqualifiziert, dass ich ihn nur nach Rezepten oder seiner Lieblingsfarbe befragen würde. :P

  • Ich hab kein Geld, landet irgendwie immer bei meinem libanesichem Drogendealer. Außerdem halten wie uns als Handwerksbetrieb mit Schwarzarbeit über Wasser.
    .
    Was ist Stammtischniveau?

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Was mich bei allen Antworten hier wundert: Keiner ist auf die Argumente und Analysen der Professoren inhaltlich eingegangen und hat sie wiederlegt. Das Niveau der Antworten hier hat bisher eher Stammtischniveau :/

    Welche Argumente und Analysen meinst Du? Der Artikel von Grandinger zeigt es doch deutlich: Es sind Vermutungen. Ob diese Eintreten liegt aber viel mehr an politischen Entscheidungen, wie der Fall Lehman Brothers zeigte. Kennst Du eigentlich eine Übersicht, in welchem Grad die Prognosen der sog. Wirtschaftsweisen richtig eintrafen in den vergangenen 20 Jahren?


    Daher: Der Euro kann crashen, kann aber auch nicht. Und darüber entscheiden viel mehr die Wähler von Euro-Befürwortern und Gegnern in Europa. Und wie die Bankenkrise in den USA zeigte: Gier und gesetzeswidriges Agieren sind auch Auslöser von Krisen.

    Einmal editiert, zuletzt von Sir Pech () aus folgendem Grund: Edit: Klemmende Tastatur - Tippfehler.

  • Ich gehöre auch zu den Leuten, die nicht viel verlieren können, weil ich nichts habe. :D
    Grundlegend bin ich aber der Überzeugung, dass eine Immobilie oder Grundstücke in Krisenzeiten sichere Anlagen sind (Dach über dem Kopf ist auch nicht zu verachten), zusätzlich würde ich mein Geld anteilhalber in Edelmetalle investieren, in Sachwerte (z.B. ein Auto) und in diverse Fonds und ETFs (Aktien, Rohstoffe und Immobilien (max. 10%), ich lasse die Finger von Rentenfonds, die Rendite ist eher schlecht).


    Zur Zeit sind dann eher lebenswichtige Dinge angesagt. Studium, Verbindung fürs Leben, Brettspiele :whistling: , ein Auto.

  • Immobilie oder Grundstücke in Krisenzeiten sichere Anlagen sind

    Hilft doch auch nur denjenigen, die es nicht finanzieren müssen. Denn letztere waren in Krisenzeiten dann lange Zeit Besitzer von "Betongold". Nämlich dann, wenn sie feststellen, dass der doch so billige Kredit eben dies plötzlich nicht mehr ist, wenn die Zinsen steigen... Die dann feststellen, dass die Restschuld plötzlich höher ist, als der Wert des Hauses. Die feststellen, dass man Immobilien doch nicht immer so einfach verkaufen kann...


    Und selbst wenn das nicht... So manch einer muss dann doch feststellen, dass ein "eigenes" Haus eben doch auch Kosten verursacht. Aber ist ja alles laut Banken kein Problem. Hier, nehmen sie ruhig noch das neue Auto mit in die Finanzierung auf. Kostet ja nichts... ;)

  • Das Niveau der Antworten hier hat bisher eher Stammtischniveau

    Was erwartest du denn sonst von einem Thread, dessen Startbeitrag bereits Stammtischniveau hatte?

    Grundlegend bin ich aber der Überzeugung, dass eine Immobilie oder Grundstücke in Krisenzeiten sichere Anlagen sind

    Das kommt auf die Art der Krise an, denn Immobilien können zerbombt und Grundstücke enteignet werden ...

  • Das kommt auf die Art der Krise an, denn Immobilien können zerbombt und Grundstücke enteignet werden ...

    ... und Aktien in den Keller gehen und Goldbesitz verboten werden (kam in der Vergangenheit öfter vor, als man denkt)... das lässt sich bestimmt noch weiterführen.

  • In dem folgenden Video analysiert Herr Prof. Dr. Heiner Flassbeck die derzeitige EU Wirtschaftspolitik. Die Analysen, und leider auch traurigen Antworten der Politiker darauf, finde ich sehr gut erklärt und nachvollziehbar.


    Die deutschen Politiker sind der Meinung,dass unendlich viel Geld in die krisengeschüttelten EU Länder zu transferieren dauerhaft der richtige Weg sei und keinerlei Risiken(!) für die Deutschen beinhaltet. Die Auswirkungen, nennt es Prognosen, Italien und Frankreich betreffend, stimmen ebenfalls überein.Ich halte die Wahrscheinlichkeit für sehr groß, dass die EU in ihrer jetzigen Form bald auseinanderbrechen wird, da sich die Wirtschaftspolitik nicht ändern wird. Bin gerne zu einer Diskussion bereit, um über die "Fehler" von Herrn Prof. Dr. Heiner Flassbeck zu diskutieren.


    Hier das Video:
    https://www.youtube.com/watch?v=CoUZb3H7v64


    Ehe über die Auswirkungen, die ein Eurocrash hervorrufen wird, sollte man zunächst einmal diskutieren, inwieweit der Eurocrash mit der jetzigen Wirtschaftspolitik und seinen Profiteuren überhaupt in naher Zukunft stattfinden wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Jimmy_Dean ()

  • Die deutschen Politiker sind der Meinung,dass unendlich viel Geld in die krisengeschüttelten EU Länder zu transferieren dauerhaft der richtige Weg sei und keinerlei Risiken(!) für die Deutschen beinhaltet. Die Auswirkungen, nennt es Prognosen, Italien und Frankreich betreffend, stimmen ebenfalls überein.Ich halte die Wahrscheinlichkeit für sehr groß, dass die EU in ihrer jetzigen Form bald auseinanderbrechen wird, da sich die Wirtschaftspolitik nicht ändern wird. Bin gerne zu einer Diskussion bereit, um über die "Fehler" von Herrn Prof. Dr. Heiner Flassbeck zu diskutieren.

    "Die deutschen Politiker": 1. ist das keine feststehende, sich nicht bewegende Menge, spätestens am Atomausstieg sollte klar geworden sein, wie schnell die deutsche Politik doch sein kann. 2. Liegt es zu erheblichen Teilen am Wähler wie die kommende Wirtschaftspolitik aussehen wird. 3. Spricht für ein auseinanderbrechen der EU mindestens genauso viel wie gegen ein auseinanderbrechen und in diesem Bereich kennt sich die Politikwissenschaft wesentlich besser aus, als die Wirtschaftswissenschaften, auch wenn sich viele Gebiete überschneiden. Die Währungsunion könnte bröckeln. Ich bin mir sicher, dass sie nicht so einfach auseinanderbricht, aber auch das hängt am Wähler. Wenn jetzt Front National und ähnliche gewählt werden, dann wird das vom Wähler ja auch so gewünscht. Das ist schade, das ist dumm, aber das ist eben auch Demokratie, so sehr es eben schmerzt.


    Die aktuelle Wirtschaftspolitik in Griechenland ist, so ungern ich das eingestehe, übrigens erfolgreicher als man glauben mag. Ja sie macht den Griechen zu schaffen und die ächzen ohne Ende, aber sie entkommen Stück für Stück der Krise. Zumindest ist das mein Eindruck ohne sich jetzt genauer wissenschaftlich damit auseinandergesetzt zu haben. Ich mag VWL nicht, mein Gebiet ist dann eher die politische Partizipation und Stabilität von pol. Systemen.

  • Hier das Video:
    https://www.youtube.com/watch?v=CoUZb3H7v64


    Ehe über die Auswirkungen, die ein Eurocrash hervorrufen wird, sollte man zunächst einmal diskutieren, inwieweit der Eurocrash mit der jetzigen Wirtschaftspolitik und seinen Profiteuren überhaupt in naher Zukunft stattfinden wird.

    Danke für den interessanten Link! Flassbeck moniert, dass es mehr makroökonomischer Betrachtung benötige und weniger mikroökonomischer. Damit ist er aber weniger exklusiv, als er sich darstellt. Seine mit Agumenten und Zahlen belegte Kritik ist auch nicht wirklich neu, sondern Kern jeder Kapitalismuskritik, z.B. Bertold Brecht: Reicher Mann und armer Mann standen da und sahn sich an. Und der Arme sagte bleich: »Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich."
    Interessanterweise sind Schulden eine Möglichkeit auf dieses Dilemma zu reagieren. Flassbeck fordert mehr Schulden als Antwort auf die Krise. Und im Grunde macht die Bundesregierung durch die europäischen Rettungsschirme genau dies: Schulden durch Verbindlichkeitsübernahmen gegenüber anderen europäischen Staaten. Daher ist der Euro nicht zum Crash verdammt m.M.n.


    In den südeuropäischen Staaten ist die Krise keineswegs vorbei. Sobald die "Rettungsschirme" auslaufen, wird das Drama mit Verhandlungen wiederbeginnen. Die Krise hat sich aber weg vom Staat ins private verlagert: Kosten wurden reduziert - Menschen wurden arbeitslos, können sich keine Wohnung, keine Medikamente leisten u.ä. Ich kann nur jedem raten mal Griechenland nicht im Pauschalurlaub zu bereisen, sondern kleine private Unterkünfte zu nutzen und etwas griechisch zu lernen. Man wird dabei aber nicht nur Elend hören, sondern auch sehr nette Menschen kennenlernen.

  • "Die deutschen Politiker": 1. ist das keine feststehende, sich nicht bewegende Menge, spätestens am Atomausstieg sollte klar geworden sein, wie schnell die deutsche Politik doch sein kann. 2. Liegt es zu erheblichen Teilen am Wähler wie die kommende Wirtschaftspolitik aussehen wird. 3. Spricht für ein auseinanderbrechen der EU mindestens genauso viel wie gegen ein auseinanderbrechen und in diesem Bereich kennt sich die Politikwissenschaft wesentlich besser aus, als die Wirtschaftswissenschaften, auch wenn sich viele Gebiete überschneiden. Die Währungsunion könnte bröckeln. Ich bin mir sicher, dass sie nicht so einfach auseinanderbricht, aber auch das hängt am Wähler. Wenn jetzt Front National und ähnliche gewählt werden, dann wird das vom Wähler ja auch so gewünscht. Das ist schade, das ist dumm, aber das ist eben auch Demokratie, so sehr es eben schmerzt.
    Die aktuelle Wirtschaftspolitik in Griechenland ist, so ungern ich das eingestehe, übrigens erfolgreicher als man glauben mag. Ja sie macht den Griechen zu schaffen und die ächzen ohne Ende, aber sie entkommen Stück für Stück der Krise. Zumindest ist das mein Eindruck ohne sich jetzt genauer wissenschaftlich damit auseinandergesetzt zu haben. Ich mag VWL nicht, mein Gebiet ist dann eher die politische Partizipation und Stabilität von pol. Systemen.

    Gefällt mir so gut, dass ich diesen noch einmal in voller Länge zitiere und wie folgt bewerte: :10_10:


    Zu 3 ergänzend und mich gerne wiederholend: es ist zudem ja auch noch zu hinterfragen, was ein "Crash" oder einem "auseinanderbrechen" konkret sein kann.


    Treten weitere Staaten aus? ist es eine massive Abwertung des Euro gegenüber anderen maßgeblichen Währungen? Folgt eine Konjunkturkrise ausgelöst durch die Überschuldung von EU-Staaten oder auf Basis vom "Platzen von Blasen" Immobilien, Rohstoffe, Aktien etc.? Oder führt der maßlose Handel mit NPL oder eine falsche EZB-Politk in ein wie auch immer geartete Krise?


    Je nachdem welches Krisenszenario eintritt, erfolgt auch eine andere Reaktion der Teilnehmer. So dass m.E. dieses nicht pauschal zu diskutieren ist.


    Und @Jimmy_Dean ich finde die Aussage, dass hier auf "Stammtischniveau" diskutiert wird, wirklich eine ziemliche Frechheit.


    Ich kann in diesem Thread nur gutgemeinte Ideen und Problemlösungsansätze sehen, die sich natürlich auch durchaus kritisch mit der von Dir angeführten Quellenlage auseinandersetzen.


    Zum anderen befinden sich hier m.E. keine Wirtschaftswissenschaftler, die möglicherweise Deine komplexe Fragestellung allseits befriedigend beantworten können. Dafür lese ich aus den Antworten, dass sich hier Interessierte zusammengefunden haben, die auf Grund von Lebenserfahrung, Politik- oder Wirtschaftsverständnis oder Studium sich ein Bild gemacht haben und auch bereit sind eigene Ansichten aufzugeben.




    Nachtrag:
    Nur weil es gerade so schön passt:
    Spiegel: Trump wettet auf das ende der EU

    Mit Gewaltlosigkeit hat noch nie jemand etwas erreicht. (Montgomery Burns)

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Präsident der EZB. (Das Känguru)


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  • Ich sammle wieder D-Mark. Nein, ist nicht ernst gemeint, aber was die europäische Gemeinschaft gemeinsam hat, ist doch der ungeliebte Euro. Ansonsten gibt es doch kaum Gemeinsamkeiten, siehe als Beispiel die Flüchtlingspolitik. Wenig verwunderlich, wenn man Politik ausschließlich für Wirtschaftskonzerne betreibt. Konzerne können machen, was sie wollen: Schadstoffe manipulieren, faule Immobilien als sicher verkaufen, Sollbruchstellen installieren usw., und wenn man erwischt wird, darf man noch die Höhe der Strafe verhandeln. Demnächst dürfen Sie auch noch schnell und preiswert Staaten verklagen, steht in einem 40.000 Seiten starken Vertragswerk, dass total transparent sein soll. Und weil sich immer mehr Oligopole bilden, lässt sich auch alles gegen den eigentlichen Willen der Kunden durchsetzen. Man schaue sich doch die Blindheit unsere Bundeskartellamtes an. DM, Müller und Rossmann teilen sich regional den Markt auf, also Ort X Müller ohne Konkurrenz, Ort B Rossmann ohne Konkurrenz, Ort Lückebümmel DM ohne Konkurrenz, alles gegen einen Wettbewerb, für den doch eigentlich diese Marktwirtschaft steht und alles mit korrupten Stadträten, die dem zustimmen.


    Hat der Wähler endlich mal eine Politiker-Pfeife eliminiert, kann die dort auf Grund ihrer guter Beziehungen zu Kollegen und Ministerien unter tauchen und sich dann auch mit Boni-Zahlungen von 15 Millionen jährlich die Tasche voll stopfen. Korruptionsgesetze nein danke. Bürgermeister als Vorsitzende von Marketingvereinen, also dort, wo die sitzen, die auf kommunaler Ebene öffentliche Aufträge erwarten, hallo?


    Die Kapitulation der DDR stellte doch eine Währungsreform dar, Gehälter 1:1 umgestellt und Preise verdoppelt.


    Man schaue sich das Demokratieverständnis unserer Nachbarn an, Polen, Ungarn, Österreich und Bayern als Mitgliedsstaaten de EU, dazu als Natoverbündeter Erdoganien. Eine europäische Zentralbank, die die Verschuldung der Staaten und die Preise hochtreibt. Ausgerechnet aus den Ländern, die bisher weder für politische als auch wirtschaftliche Stabilität standen, besetzt man in Europa zentrale Positionen. Ich kann mir den Untergang der EU sehr gut vorstellen. da kann unser muschigrapscher Trump doch nur noch der Tropfen auf dem heißen Stein darstellen.


    Wenn man also eigentlich nichts gemeinsam hat, als die Absicht Nutznießer zu sein, Gelder zu kassieren, für die man keine Leistung erbringen muss, dann halte ich einen euro-crash für sehr wahrscheinlich.


    Hier auf regionaler Ebene gab es ein Gutachten zur Entwicklung des Einzelhandels. 52 Händler, um die man sich sorgt, 15.000 Menschen, die ausschließlich als Kaufkraft darin vorkommen. Parallel ein integriertes Handlungskonzept, das eigentlich drei Säulen in Einklang bringen soll. Bauliche Möglichkeiten und Vorschriften, die Auswirkungen auf die Menschen, und die Wrtschaftsaussichten für die Betrieb. Da man aber Ruck-Zucki ohne Bürgerbeteiligung über das Einzelhandelskonzept entscheidet und damit die Säulen 1 und 3 des integrierten Handlungskonzeptes nicht mehr verhandelbar sind, bleiben wieder einmal die Menschen auf der Strecke.


    Eigentlich habe ich noch längst nicht fertig.

  • Hm, habe ich was verpasst??

    Jup... dass wir uns doch endlich mal der Devise BRD = Bayern, rest Deutschland lösen sollten... :D


    Oder anderes Motto. Zum Okterfest ist es voll trendy ein billig Plastik-Dirndl, bzw. das Lederhosen Äquivalent made in China zu tragen, aber die restliche Zeit sind Bayern alle als Scheiße anzusehen.

  • Nein, ist nicht ernst gemeint, aber was die europäische Gemeinschaft gemeinsam hat, ist doch der ungeliebte Euro.

    Den Euro "ungeliebt" zu nennen, ist mir zu populistisch. Den Euro lieben viel mehr Menschen, als man glaubt - glaube ich zumindest.

    Ansonsten gibt es doch kaum Gemeinsamkeiten, siehe als Beispiel die Flüchtlingspolitik.

    Das ist mir auch zu populistisch. Es gibt ziemlich viele Gemeinsamkeiten, aber die alle aufzuzählen, ist mir hier ehrlich zu mühselig.

    Man schaue sich doch die Blindheit unsere Bundeskartellamtes an. DM, Müller und Rossmann teilen sich regional den Markt auf, also Ort X Müller ohne Konkurrenz, Ort B Rossmann ohne Konkurrenz, Ort Lückebümmel DM ohne Konkurrenz, alles gegen einen Wettbewerb, für den doch eigentlich diese Marktwirtschaft steht und alles mit korrupten Stadträten, die dem zustimmen.

    Ich kenne kaum Orte, wo das so ist. Überall, wo ich hier einen DM finde, ist auch der Rossmann nicht weit, und umgekehrt.

    Zum Okterfest ist es voll trendy ein billig Plastik-Dirndl, bzw. das Lederhosen Äquivalent made in China zu tragen, aber die restliche Zeit sind Bayern alle als Scheiße anzusehen.

    Verstehe ich nicht. Ich kann doch die Trachten schön und den Rest von Bayern scheiße finden - übertrieben gesagt!?

  • Verstehe ich nicht. Ich kann doch die Trachten schön und den Rest von Bayern scheiße finden - übertrieben gesagt!?

    Ich glaube, es geht Christian eher um dieses zu beobachtende Bedürfnis für die Dauer eines Festes in die Rolle eines Bayern schlüpfen zu wollen - des aber bereits an der Verpackung scheitert - ist halt auch nur ein Narrenfest.


    Liebe Grüße
    Nils (lebt bald bereits seit 30 Jahren in Bayern, tät aber nie a Kracherte ozien)

  • @Thygra Warum willst du dich als Bayer verkleiden, wenn du sie abstoßend findest. - Auch nur übertrieben gesagt.


    Ich finde dieses Bashing einfach lächerlich. Ich schimpfe aber genauso wenig auf "Die Ossi", "Die Fischköpfe", etc. Das ganze wirkt auf mich eher wie ein: "Ich gestehe mir nicht ein, dass wir alle zusammen gehören. Mir ist wichtiger anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben, anstatt davon auszugehen, dass mich nicht jeder mobbt, der nicht meiner Meinung ist."


    Übrigens, ich bin gebürtiger Bayer und habe selbst keine Lederhose. Die ist mir inzwischen zu sehr Symbol für eine Partygesellschaft, als, dass die Tradition dadurch gewahrt wäre. Leider... Denn nur während des Oktoberfestes sind wir tolle Hechte... Laut Medien und der Meinung von vielen im Internet. Das restliche Jahr sind wir nur die dummen, rückständigen aus dem Süden, die niemand mag. Obwohl ich dir versichern kann, dass wir das ganze Jahr über recht umgänglich sind und genauso wenig auf einzelne Deppen reduziert werden möchten, wie alle anderen auch.

  • Die ist mir inzwischen zu sehr Symbol für eine Partygesellschaft, als, dass die Tradition dadurch gewahrt wäre.

    Wobei man sagen muss, dass regional die Trachtenvereine schon eine starke Truppen sind. So mancher kleiner Dorfverein richtet da eben mal a Festl mit 10.000 echten Bayern aus. Ich bezweifle, dass eine solche Regionalverbundenheit in ...RD seines Gleichen findet.


    Liebe Grüße
    Nils (der vor wenigen Wochen in der alten Heimat Kiel bei der Hunderunde von fremden Bayern als seines Gleichen erkannt wurde. 8| )

  • Übrigens, ich bin gebürtiger Bayer und habe selbst keine Lederhose. Die ist mir inzwischen zu sehr Symbol für eine Partygesellschaft, als, dass die Tradition dadurch gewahrt wäre. Leider...

    Ist in Stuttgart nicht besser. Wenn auch der kleinere Ableger. Einmal und nie wieder. Da steige ich lieber in meinen X-Wing und fliege genau zwischen Todesstern und Alderaan meine Schleifen... bis zum bitteren Ende :!:

  • Denn nur während des Oktoberfestes sind wir tolle Hechte... Laut Medien und der Meinung von vielen im Internet. Das restliche Jahr sind wir nur die dummen, rückständigen aus dem Süden, die niemand mag.

    Uh, das ist jetzt aber sehr schwarz-weiß gemalt. Das habe ich noch nie so gelesen oder wahrgenommen.

  • Uh, das ist jetzt aber sehr schwarz-weiß gemalt. Das habe ich noch nie so gelesen oder wahrgenommen.

    Echt jetzt? Du denkst viel zu kompliziert, das Leben ist doch so einfach. Könntest du doch aus Erfahrung auch selbst wissen:
    "Alle Hesse sin Verbräschä, denn se klauen Aschebäschä. Klaun se keine Aschebäschä, sind se schlimme Messä-Schdäschä!" :fool::D

  • Ich sehe, dass sich das Ursprungsthema zielgerichtet weiterentwickelt... :vogel:


    ...passt bloß auf, dass es nicht wieder auf Stammtischniveau ansteigt... äh, absackt.

    Mit Gewaltlosigkeit hat noch nie jemand etwas erreicht. (Montgomery Burns)

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Präsident der EZB. (Das Känguru)


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  • Nah ja, ich entschuldige mich natürlich bei denjenigen, denen die Ausgrenzung von Bayern zu weit geht. War ja auch irgendwo provoziert. Aber ein Obergrenze für Flüchtlinge führt meiner Meinung nach zu einem Ende der Rechtsstaatlichkeit. 200,001 ist gesuchter Facharbeiter, kann bleiben. 200.002 gerade so mit Schulabschluss, muss zurück. König Seehofers Nasenfaktor entscheidet über das Bleiberecht. Gut, wer glaubt nach Mannesmann noch an die Rechtsstaatlichkeit, wenn man einen Gutachter bezahlen kann, der einem gesetzeskonformes Handeln bescheinigt.


    Ich habe gerade Maischberger gesehen und es ging um die provokante Rede des Unikums Trump und die Reaktionen darauf. Also eine Kanzlerin, der man stark anmerkt, dass sie zur Schule Kohl gehört, mithin aussitzt, und ein Gabriel, der in notorischer Selbstüberschätzung schwelgt. Und es wurde wieder ausschließlich über Wirtschaft geredet. Der eingeladene EX-Natogeneral schweigt praktisch die gesamte Sendezeit, weil das nicht sein Thema ist. Sein Beitrag wird als Exkurs bezeichnet. Und es wird immer wieder auf eine Bevölkerung von 440 Millionen verwiesen, vor dem Austritt der Britten über 500 Millionen, deren Thema es auch nicht ist.


    Was geht mich ein Europa an, dass sich ausschließlich über Zoll- und Handelsfreiheit definiert. Wenn mich Europa berührt, dann über Restriktionen bei Glühbirnen und ähnlichem. Vor kurzem konnte ich noch Ware über 40 Euro Portofrei zurücksenden. Jetzt muss Porto gezahlt werden. Wenn Europa also etwas regelt, wird es für mich schlechter.


    Wenn Europa wirklich die wichtigen Dinge regeln würde, könnten doch die nationalen Parlamente schrumpfen. Und weshalb wächst Europa nicht sozial und kulturell zusammen, warum keine Europäische Zentralregierung? Dann könnten auch die Menschen sich zugehörig finden. Ob Daimler-Benz in Amerika Autos verkauft, interessiert mich einen Dreck. Mich braucht man bei den 440 Millionen nicht vorzuschieben, wenn es darum geht, die Bedingungen für die Konzerne und deren Aktionäre, die nicht selbst arbeiten, sondern ihr Kapital arbeiten lassen, zu verbessern. Und da regen wir uns über ein bescheidenes bedingungsloses Grundeinkommen auf.


    In die deutsche virtuelle Brille eintauchen ist schon witzig. Aber ein geeinigtes und leistungsstarkes Europa bietet natürlich schon Chancen, die auch auch dem einzelnen hoffentlich zu gute kommen. Und da sind Reformbremser, die die Stabilität der Mitglieder gefährden, nicht förderlich.


    Rossmann hat es hier ganz klar zur Bedingung gemacht, dass die Mitkonkurrenten am Ort nicht auftauchen dürfen. Natürlich kann man die Mitkonkurrenten insbesondere mit dem PKW erreichen. Ich habe nicht von Erreichbarkeit gesprochen, sondern von der Konkurrenz vor Ort.


    Hallo Jimmy Dean, wenn Du dir das ganz anders vorgestellt hast, tut mir das leid. Ich kann ja nur aus meinem persönlichem Empfinden schreiben. Ich sehe es an den Kommentaren. Sie sind kurz, anscheinend ist das Thema durch. Ich versuche hier mehr zu schreiben, als in der gesamten Sendung gesagt wurde. Das muss nicht jedermanns Meinung sein. Ich kann es auch sein lassen.


    Trump hat Jobs versprochen und bereits der Automobilindustrie offen gedroht. Ein zerstrittenes Europa kommt ihm da Recht. Der überschwängliche Freude der Britten über ein Freihandelsabkommen mit Amerika wird vielleicht einen erheblichen Dämpfer erhalten, wenn sie feststellen, wer in den Verhandlungen den Ton angibt.


    Lange Zeit konnte ich nicht zwischen Pest und Cholera wählen. Es gab ein Drei-Parteien-System. Habe ich CDU gewählt, wurde ich von der FDP regiert. Habe ich SPD gewählt, wurde ich von der FDP gewählt. Deshalb habe ich gelernt abzuwählen. Ich habe den Professoren-Freund Kohl abgewählt und selbstverständlich Armanischröder. Wie sieht es jetzt aus. Nachts hab ich ein Interview mit dem Präsidenten vom Bundesverfassungsgericht gesehen. Der Vorteil einer Demokratie erstreckt sich danach nur noch darauf, dass eine Minderheit Mehrheit werden kann. Das habe ich mal anders gelernt: Eine Demokratie, die jeden mitnehmen soll, die immer bessere Lebensbedingungen für alle schafft, als stetiger Prozess. In Wirklichkeit haben wir inzwischen fast 30 Prozent ausgeschlossen. Für die politischen Parteien erreichbar werden nur noch ca, 65 Prozent sein. Das sind diejenigen, die ihre Besitzstände absichern möchten und die Hoffnung haben, dass es ihnen noch besser geht, also grundsätzlich CDU-Wähler. In diesem Becken müssen alle anderen Parteien fischen, weil es gesellschaftlich keine Tendenzen für einen sozialen Umbruch Richtung mehr Gerechtigkeit gibt, sondern nur Richtung rechtsaußen. Die SPD har ihre Wähler schon längst verraten und für die Grünen ist es ganz wichtig, Realos in die Schlacht zu schicken, wenn man seine Ideale aufgegeben hat.


    Es war hochinteressant, wie man auf die AFD reagiert. Man steht zusammen, setzt ohne Not frühzeitig auf eine Fortsetzung der großen Koalition, beabsichtigt also die für die Menschen schlechte Politik fortzuführen. Sowas gehört doch bestraft.

  • "Die deutschen Politiker": 1. ist das keine feststehende, sich nicht bewegende Menge, spätestens am Atomausstieg sollte klar geworden sein, wie schnell die deutsche Politik doch sein kann. 2. Liegt es zu erheblichen Teilen am Wähler wie die kommende Wirtschaftspolitik aussehen wird. 3. Spricht für ein auseinanderbrechen der EU mindestens genauso viel wie gegen ein auseinanderbrechen und in diesem Bereich kennt sich die Politikwissenschaft wesentlich besser aus, als die Wirtschaftswissenschaften, auch wenn sich viele Gebiete überschneiden. Die Währungsunion könnte bröckeln. Ich bin mir sicher, dass sie nicht so einfach auseinanderbricht, aber auch das hängt am Wähler. Wenn jetzt Front National und ähnliche gewählt werden, dann wird das vom Wähler ja auch so gewünscht. Das ist schade, das ist dumm, aber das ist eben auch Demokratie, so sehr es eben schmerzt.
    Die aktuelle Wirtschaftspolitik in Griechenland ist, so ungern ich das eingestehe, übrigens erfolgreicher als man glauben mag. Ja sie macht den Griechen zu schaffen und die ächzen ohne Ende, aber sie entkommen Stück für Stück der Krise. Zumindest ist das mein Eindruck ohne sich jetzt genauer wissenschaftlich damit auseinandergesetzt zu haben. Ich mag VWL nicht, mein Gebiet ist dann eher die politische Partizipation und Stabilität von pol. Systemen.

    Guten morgen,


    zu deinen Antworten: Da muss ich dir aber auch widersprechen. 1. In dem Video wird deutlich, dass die Politiker kein Interesse an einem Wechsel der Wirtschaftspolitik haben,weil sie einerseits zu inkompetent sind und andererseits einen Imageschaden befürchten. Dasselbe habe ich übrigens erlebt, als mein "ausgezeichnetes" Modell den politischen Parteien zur Umsetzung einer Bildungsgleicheit in Deutschland vorgelegt habe. Kein Interesse. Alles perfekt, so wie es ist. Die Politiker handeln also nur so, wie sie es wollen, nicht, wie es vernünftig wäre.


    Zu deiner 2: Die Mehrheit der Wähler ist "dumm" und interessiert sich nicht für Politik oder wirtschaftliche Zusammenhänge. Insofern habe ich grundsätzlich Angst davor, Entscheidungen von dummen Menschen ausgeliefert zu sein. Und die Politiker haben selber leider mehrheitlich keine Ahnung davon, was sie tun. Leider ignorieren sie auch noch häufig genug den Rat sogenannter Expertenausschüsse. Traurige Beispiele gibt es genug.


    Zu deiner 3: Du konstatierst, dass es einen Unterschied zwischen Politikwissenschaft und WIrtschaftswissenschaft gibt. Stimme dir zu. In der Politik wird erst dann ein Problem zu einem Problem, wenn es zum Problem gemacht wird. Halte ich für sehr gefährlich, so populistisch zu sein.Dass die Mehrheit der deutschen Wähler die Risiken, die uns bei einem Scheitern des Euros drohen, nicht kennt und wohl auch nicht interessiert, beängstigt mich. Die politischen Systeme in Griechenland, Spanien, Frankreich und Italien sind auf jeden Fall dabei , einen radikalen Wandel zu erleben, der ja seine Ursache in der Sparpolitik hat. DIe Länder wollen einfach nicht mehr sparen. Auf diese Problematik ist ja Prof Dr. Flassbeck eingegangen:


    Der Euro nutzt den exportorientierten deutschen Unternehmen, nicht aber den anderen südlichen Ländern, weil die durch den Euro keine Chance mehr haben, ihre Währung abzuwerten. Folglich sind deren Waren zu teuer. Selbst unter größten Anstrengungen (Einsparungen, Reformen) werden die südlichen Länder die Produktivität /Preise Deutschlands nicht erreichen können. Und genau da sieht Flassbeck das Problem: Wenn sich Olli Kahn am Wochenende im Interview sagt: "Dieses Wochenende werden alle Bundesligavereine gewinnen", dann würde jeder der 80 Millionen Bundestrainer in unserem land sagen: Idiot. "
    Genau das hat Frau Merkel und Co jedoch in aller Öffentlichkeit gesagt! Alle Länder müssen jetzt ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Und niemand hat sich über diese schwachsinnige Aussage aufgeregt. Das das nicht funktioniert , ist klar. Dennoch ist das ein eklatantes Beispiel für eine Poltiik , die so nicht funktionieren kann. Solange die exportorientierten Unternehmen in Deutschland derart großen Einfluss auf die Politiker haben, wird sich die WIrtschaftspolitik nicht ändern. Neben der unmöglichen Aufgabe für die südlichen Länder, ihren export und damit ihre Staatseinnahmen zu verbessern, sorgt die Sparpolitik für eine hohe Arbeitslosigkeit und Armut im eignen Land. SOmit wächst die Unzufriedenheit und Politikverdrossenheit. Die Schulden wachsen und es gibt für die armen Länder keinen Ausweg mit dieser Politik. Und die deutschen Politiker geben allen Ländern Geld, dass sie jedoch, hier der deutsche Sparer, bei einem Austritt der südlichen Länder/Eurocrash niemals zurückerhalten werden. Das Schlimme ist jedoch, dass die derzeitige Politik niemandem wirklich hilft. Die anderen Länder wollen und können nicht mehr und die deutschen Sparer werden für unsere verfehlte Wirtschaftspolitik die Zeche zahlen.


    Wenn du andere Analysen hast und die Ausführungen von Prof. Dr. Flassbeck widerlegen kannst, dann möchte ich dich bitte, mir diese zu nennen.


    Übrigens, du hast erwähnt, dass du ein Anhänger Keynes bist. Dazu muss aber auch gesagt werden, dass sein Modell sich nur auf geschlossene Volkswirtschaften bezieht.Das sollte man nie vergessen. Des Weiteren haben die Politiker auch immer nur den ersten Teil seiner Theorie umgesetzt: Das Schulden machen. Den zweiten Teil seiner Theorie, nämlich die Schulden abzubauen, wenn es der Wirtschaft wieder gut geht (Hochkonjunktur), wurde in der Politik leider immer vergessen.



    Danke für den interessanten Link! Flassbeck moniert, dass es mehr makroökonomischer Betrachtung benötige und weniger mikroökonomischer. Damit ist er aber weniger exklusiv, als er sich darstellt. Seine mit Agumenten und Zahlen belegte Kritik ist auch nicht wirklich neu, sondern Kern jeder Kapitalismuskritik, z.B. Bertold Brecht: Reicher Mann und armer Mann standen da und sahn sich an. Und der Arme sagte bleich: »Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich[/i]."[/i]Interessanterweise sind Schulden eine Möglichkeit auf dieses Dilemma zu reagieren. Flassbeck fordert mehr Schulden als Antwort auf die Krise. Und im Grunde macht die Bundesregierung durch die europäischen Rettungsschirme genau dies: Schulden durch Verbindlichkeitsübernahmen gegenüber anderen europäischen Staaten. Daher ist der Euro nicht zum Crash verdammt m.M.n.


    In den südeuropäischen Staaten ist die Krise keineswegs vorbei. Sobald die "Rettungsschirme" auslaufen, wird das Drama mit Verhandlungen wiederbeginnen. Die Krise hat sich aber weg vom Staat ins private verlagert: Kosten wurden reduziert - Menschen wurden arbeitslos, können sich keine Wohnung, keine Medikamente leisten u.ä. Ich kann nur jedem raten mal Griechenland nicht im Pauschalurlaub zu bereisen, sondern kleine private Unterkünfte zu nutzen und etwas griechisch zu lernen. Man wird dabei aber nicht nur Elend hören, sondern auch sehr nette Menschen kennenlernen.

    Hallo,


    vielen Dank für deinen Beitrag. Flassbeck empfiehlt in der Tat, dass Deutschland Schulden aufnimmt, aber nicht in dieser Form, wie es jetzt praktiziert wird Er fordert viel mehr, dass die Binnennachfrage angekurbelt wird und somit die Lohnstückkosten ansteigen, damit die wettbewerbsfähigkeit der südlichen Ländern real wieder hergestellt werden kann. Auf gut Deutsch: Dann wären die Lohnstückkosten /Produktivität/Endpreise wieder gleich und somit wettbewerbsfähig.Dann nur dann hätten die südlichen Länder wirklich eine Chance, von ihren Schulden wegzukommen und ihren Wohlstand zu mehren. Zurzeit führen die ganze Kredite in die südlichen Ländern eben nicht dazu, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Dieses Geld verpufft und führt nicht zu Lösung des Problems.




    @Gerrit


    An dieser Stelle möchte ich mich bei dir und den anderen, die wirkliche Argumente zum Thema beigetragen haben, entschuldigen.


    Dennoch finde ich es richtig gut, dass man auch hier über solche Themen diskutieren kann. Daumen hoch für dieses Forum :thumbsup:



    @Ich hasse Erweiterungen


    Politik ist Streben nach Macht. Daher werden die Politiker niemals das tun, was für den Wähler am besten ist.Und der Einfluss großer Konzerne auf die Politiker ist enorm. Ob wir persönlich anders agieren würden, bleibt fraglich. Jedoch stimme ich dir zu: Der europäische Gedanke wird hauptsächlich durch wirtschaftliche Interessen definiert in der Praxis. Traurig, ist aber leider Realität. Eine Anmerkung von mir zu deinem AFD Kommenar: Die AFD ist eine Protestpartei und hat, ähnlich wie die Grünen damals (Umweltschutz), ein Thema erst zum Diskussionsgegenstand gemacht: Einwanderung. Mittlerweile reagieren die Parteien darauf. Aber: Die Regierungsparteien fordern von der AFD Lösungen, die sie gar nicht haben können, weil ihnen die Experten fehlen in Fachfragen, wie sie die Regierungsparteien haben. Die EInstellung, lieber den Mund zu halten ist daher vernünftig. Ob und welche Politik die AFD nun nach einer Wahl ausüben wird, bleibt absolut offen. Richtige Experten, sprich Ministerien und Fachausschüsse" stehen ja leider nur den Regierungsparteien zur Verfügung, so dass eine Opposition es grundsätzlich schwerer hat, Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Interessant finde ich natürlich, dass unüberlegte Aussagen von der AFD gnadenlos von den anderen Parteien zurecht ausgenutzt werden. Hier merkt man klar das amateurhafte Verhalten der Politiker. Professionelle Politiker der großen Regierungsparteien haben ja die Chance, ihre hausinternen Weiterbildungsseminare zu nutzen, wie man sein Körperverhalten seinen (falschen) Worten anpasst. Unglaublich, aber wahr.


    Finde es aber gut, dass du dich ebenfalls an der Diskussion beteiligst ;)

    10 Mal editiert, zuletzt von Jimmy_Dean ()

  • Also ich habe gelernt, dass Systeme auch mit viel weniger Kompetenz als man denkt erfolgreich sind und das es für jede eintretende Situation auch eine Lösung gibt, die dazu führt, dass die vorher erwarteten Auswirkungen weniger schlimm sind.


    Also keep cool. Das ist das Problem von "Future"-Christian. Flexibilität ist alles. Wer Etwas vorher bereits totredet oder totdenkt nimmt sich diese...

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • @Jimmy_Dean


    Ich befürchte, dass sich kaum noch einer an der Diskussion beteiligt. Das liegt vor allem daran, dass es langsam schwer wird, per Post von einem Thema/Behauptung/These/Ansatz zum nächsten zu stolpern.


    Daher nur kurz:
    1. Es gibt ja auch kaum eine Veranlassung die "Wirtschaftspolitik" (soweit man das als einen feststehenden Ausdruck verwenden kann) zu ändern: die Niedrigzinsphase entschuldet den Staat, die Konjunktur führt zu höheren Steuereinnahmen, Deutschland ist eine Exportnation, man hat im EU-Raum eine gewichtigte Stimme, es gibt ein soziales Netz, der Euro gilt als stabile Währung, die Finanzkrise hat uns nicht sonderlich hart getroffen, wir geben genug an die 3. Welt, um unser schlechtes Gewissen beruhigen zu können, wir tun irgendwas für die Umwelt (Aufzählung nicht vollständig).


    Was erwartest Du denn von der Wirtschaftspolitk einer Nation? Das man sich Gedanken um die Sorgen anderer macht? Ob mit deutschen Waffen eine mehr oder weniger berechtigte Revolution niedergeschlagen wird, ob mit dem deutschen Nutellaverbrauch Palmölplantagen den Regenwald verdrängen, das interessiert doch nicht die Bohne, so lange eigene Interessen dem gegenüberstehen. (*)


    2. Dummheit ist eine Frage des Standpunktes.


    3. Ja. Ich muss aber auch immer erst die aktuellen Probleme meines Alltags lösen, bevor ich mich auf zukünftige Probleme stürzen kann. Dummerweise sind diese dann aber auch schon die aktuellen Probleme geworden.


    Wenn Du eine Lösung für mich hast, wäre ich Dir dankbar. Gerade jetzt wo meine Schwiegereltern im Urlaub sind und ich zur Inspektion zu Skoda muss, meine große Tochter zum Schwimmen und die andere gleichzeitig zum Turnen, @Christian Bahrke immer noch auf meinen Normandy '44-Zug wartet, ich unbedingt noch Rogue One im Kino sehen und schon seit Jahresbeginn 2014 mehr Sport treiben wollte...


    Keynes: Wer sich selbst als Anhänger eines wirtschaftstheorethischen Modells beschreibt, dem ist sicherlich bewusst, was davon umsetzbar ist und negiert nicht dessen Eingangsvoraussetzungen. Darüber hinaus beschreibt es eine ganze Reihe von Ansätzen für eine Wirtschaftspolitik und gibt keine konkreten Lösungen dafür vor. Dein Kommentar hatte demnach wohl nur erläuternden Charakter...


    Ich kann Deiner Argumentationskette hinsichtlich der Unfähigkeit von Politik nicht folgen: z.B. hat Dr. Schäuble doch gerade vorgeschlagen, den Überschuss in die Schuldentilgung zu stopfen. Und ist dafür gescholten worden. Hätte er verlangt, dass mehr in die Bildung geht oder Investitionen anzukurbeln wäre es auch falsch gewesen... (*)
    "Merkel & Co" (?!) hat etwas gesagt... ...aha, vielleicht zitierst noch mal den Beitrag. Wenn Du den meinst Merkel: Wettbewerbsfähigkeit verbessern dann hast Du genau so schön den Inhalt verdreht, wie die "unfähigen" Politiker - ich verweise auf (1) 2. Absatz. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Bundeskanzlerin für ALLE Nationen sprach... (siehe Pkt. 1)


    Das Thema AFD kommentiere ich besser nicht. Ich werde alles dafür tun, dass sich die AFD nicht damit herumquälen muss, irgendwann einmal Regierungsverantwortung tragen zu müssen. (**)


    (*) Daraus kann nicht auf meine persönliche Meinung und/oder politische Ausrichtung rückgeschlossen werden.
    (**) Daraus darf ausdrücklich auf meine persönliche Meinung und/oder politische Ausrichtung rückgeschlossen werden.


    Ich glaube, dass die Diskussion jetzt an einem Punkt angekommen ist, an dem man nicht zielführend weiter machen kann. Dazu sind wir a) vond er Ursprungsfrage zu weit weg und b) haben zu viele Nebenthemen angerissen.

    Mit Gewaltlosigkeit hat noch nie jemand etwas erreicht. (Montgomery Burns)

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Präsident der EZB. (Das Känguru)


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