[Spiele-Jahrgang 2014] Historia

  • Gestern kam das bei uns auf den Tisch - danke noch mal fürs Zeigen, denn von alleine wäre ich auf dieses wahrlich nicht ansehnliche Spiel nicht aufmerksam geworden - es sieht ja schon aus, als hätten sich da 2 Student*innen der Informatik oder Mathematik daran ausgetobt und Grafiker explizit NICHT beschäftigt.

    Thematisch kommt es auch sehr abstrakt daher - es ist etwa so Ziv-Spiel wie Tapestry.


    Die Mechanik mit den Karten gefällt mir gut - und ich überlege immer noch, aus welchen anderen Spielen ich sowas kenne - das war nett. Die riesige Matrix... ich fand sie eher überflüssig und zu undynamisch. Wenn man einmal militärisch hinter allen anderen liegt, ist es schwierig wenn nicht gar unmöglich, da die pole position einzunehmen - viele Karten (persönliche Ziele) erfordern das aber. Ich konnte während der Partie, weil ich eine pazifistische Route eingeschlagen habe, 3 (4) der Aktionskarten komplett beiseite legen, weil ich sie ohnehin nicht ausspielen konnte (wollte im Falle der vierten Karte). Das gab mir relativ deutlich vor, WELCHE Karten ich ausspielen musste - und ab irgendeinem Punkt war da wenig Strategie dabei sondern eher abarbeiten der vorgegebenen Route. Insofern waren die zufälligen Ereignisse ganz willkommen, die da noch Abwechslung reingebracht haben.


    Grafisch aufpoliert und mit einer konkreteren Anleitung (wir mussten häufiger nachlesen - nicht, was die Ikonographie anging, die war gut - aber Timing war in dem Spiel schon recht entscheidend - und hier wurden wir erst auf bgg fündig. Z.B. in welcher Reihenfolge Ereignisse oder Aktionskarten oder Wunder abgehandelt werden können).


    Insofern fand ich, dass da ein guter Kern drin steckt - der aber müsste noch mal deutlich poliert werden, um auch scheinen zu können.

  • Ich war wirklich kein Fan.

    Die Karten Mechanik war eher eintönig, dadurch das die Karten liegen bleiben wird mehr oder weniger erzwungen das alle einigermaßen gleichmäßig nach oben und rechts gehen - die Handelskarte sorgt dann noch weiter dafür das man in der Bewegung nach rechts keinen wirklichen Vorsprung erzielen kann.

    Die Wunder waren alle so Mini Boni die teilweise sehr schwer zu erreichen waren durch die Bedingungen.

    Wie Brettspiel Dude sagt kann man die hälfte der aktionskarten weglegen wenn man nicht auf Militär gehen will - das man sich auf gleichem Militär level nicht angreifen kann finde ich absolut abstrakt - anderseits dadurch das man nciht von der Karte komplett verdrängt werden kann auch wieder fast egal.

    Würde mich jemand zwingen das Ding nochmal zu spielen würde ich mich einfach null um die Map kümmern und meine Cubes lieber behalten - für das Investment seinen Cube dort fest zu binden gibt es sehr wenig Punkte die einem dazu noch recht leicht wieder vor einer Wertung kaputt gemacht werden können wenn sich jemand daneben setzt - das geht ja auch einfach so ohne irgendwelches Militär.


    Für mich quasi nicht zu retten da es gefühlt im ganzen Spiel keine wirklich interessanten Entscheidungen gab.

  • Echt? 8|


    Kam in unserer 6-Runde immer sehr gut an, gerade das Karten spielen und erahnen, was die lieben Mitspieler so planen, macht doch den Reiz aus. Die Weltwunder verstärken eine bestimmte Aktionskarte, hier gibt es häufig ein Hauen und Stechen.


    Die Kritik am Äußeren kann ich nachvollziehen, aber das Design ist zweckmäßig. Bei 6 Spielern kannst du sehr schnell den einzelnen Techlevel erkennen. Für mich als Fan von Ziv-Spielen eine 7,5.

  • Ich bin EIGENTLICH auch ein Fan von Historia. Vor allem der Kartenmechanismus hatte es mir damals angetan.

    Aber der alleine trägt halt leider nicht über die genannten Probleme: Egal welche Zivilisation, egal welche Erweiterung, alle wollen immer nach rechts oben...

    ...die Weltkarte ist... naja... Machste da was, gibt's (gefühlt) zu wenig Punkte für den Einsatz. Machste da nix. Naja, dann machste da halt nix...

    ...und selbst beim tollen Kartenmechanismus gibt es Probleme. Die Belohnung dafür einen Zug schnell abzuschließen und dem Gegner Aktionen zu verwehren ist (fast?) nicht existent so dass die Karten meistens fast ganz durchgespielt werden und man je nach Planung mal eine Aktion nicht machen kann.

    Das ist mir alles zu samey zu feel good.


    Schade ansonsten hätte mir das Spiel sehr gut gefallen. Ich fand z.B. das Design schlicht aber schön. Und ich überlege öfter mal es mir wieder zuzulegen. Dann denk ich aber an das oben geschriebene und ich bin bis zum nächsten Anflug von Nostalgie wieder versöhnt.

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