Das Runde muss ins Eckige...

  • Somit wäre es für die Allgemeinheit besser gewesen, wenn das Verfahren wegen der Selbstanzeige eingestellt worden wäre?
    Dann hätte Herr Hoeneß 20 Millionen mehr bezahlen müssen, was seinen zweifachen Jahresverdienst entspricht.
    Als Steuerhinterzieher ist er sowieso gebrandtmart.


    Bleibt die Frage, wie einschneidend 3 1/2 Jahre Haft sind? Kann ich nicht beurteilen, wie "angenehm" man sich das Leben in Haft als Person eines Herrn Hoeneß machen kann? Bei Phoenix sprachen die von "offenen Vollzug" und nach 2/3 der Haftstrafe wäre alles gegessen.

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  • HI,


    Die eigentliche Frage ist doch: Ist der Pöbel nun milde gestimmt?


    Atti

  • Also ich werde mich in Zukunft davor hüten, 27 Millionen Steuern zu hinterziehen. Wer noch?

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  • Ich weiß nicht, wen ich persönlich schlimmer finden soll: die Hoeneß-Fans, die immer zu ihm halten werden und denken, dass er verurteilt wurde weil er nunmal Uli Hoeneß ist oder die Hoeneß-Hasser die sich freuen, dass er verurteilt wurde, eben weil er Uli Hoenes ist.


    Ganz nüchtern betrachtet ist die Sache doch relativ einfach:


    1. Hoeneß hat im Leben viel Gutes getan und hat sich durch seine Arbeit im Sport und auf anderen Feldern Respekt verdient.


    2. Hoeneß hat Steuern hinterzogen und muss dafür bestraft werden.


    Natürlich hat die mediale Aufmerksamkeit den Prozess und den Richter auf ihre Weise beeinflusst aber der Richter musste peinlich genau auf seine Urteilsbegründung achten, ansonsten schlägt der Bundesgerichtshof bei der Revision das Urteil dem heutigen Richter um die Ohren.


    @Attila: Wer ist für dich eigentlich der Pöbel?

  • 3 Jahre und 6 Monate Haftstrafe für Hr. Hoeneß. Das Runde muss ins Eckige.


    Wenn er eine Bank ausgeraubt hätte, hätte er für weniger Beute eine höhere Strafe erhalten (auch wenn er sich danach freiwillig gestellt hätte).


    Ich bin mal gespannt, ob sie in Revision gehen.
    Wenn Hoeneß noch was zu verbergen hat und befürchtet, daß noch was rauskommt, werden sie das sicherlich nicht tun, denn es könnte dann ja eine noch höhere Strafe geben.
    Vielleicht legt ja auch die Staatsanwaltschaft Revision ein, oder sogar beide ...


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Wenn Hoeneß noch was zu verbergen hat und befürchtet, daß noch was rauskommt, werden sie das sicherlich nicht tun, denn es könnte dann ja eine noch höhere Strafe geben.


    Bei einer Revision gibt es keine neue Beweisaufnahme

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Aber der Bundesgerichtshof könnte das Urteil als zu gering kritisieren und das Verfahren an eine andere Kammer übergeben. Und dann kann es für Hoeneß noch deutlich schlimmer werden.

  • Aber der Bundesgerichtshof könnte das Urteil als zu gering kritisieren und das Verfahren an eine andere Kammer übergeben. Und dann kann es für Hoeneß noch deutlich schlimmer werden.


    Nur wenn auch die Staatsanwaltschaft Revision einlegt. Die Revision von Hoeneß kann nur eine Verbesserung bringen

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Die Verlinkung ist ja echt nett aber sie erklärt nicht, was für DICH der Pöbel ist. Außer natürlich du hast den Wiki-Eintrag als deine Erklärung des Pöbels selbst geschrieben. Ansonsten muss ich mich Mixo anschließen.


    Klaus_Knechtskern: Danke für die Berichtigung, ich hatte das bei der Berichterstattung als allgemeinmöglichen Ausgang verstanden. Dann bin ich mal gespannt, ob der Staatsanwalt in Revision geht.


  • Ganz nüchtern betrachtet ist die Sache doch relativ einfach:
    1. Hoeneß hat im Leben viel Gutes getan und hat sich durch seine Arbeit im Sport und auf anderen Feldern Respekt verdient.
    2. Hoeneß hat Steuern hinterzogen und muss dafür bestraft werden.


    In den letzten Tagen wurde von diversen Stellen von Herrn Hoeneß als Gutmensch geredet, der eine soziale Ader hat und 5 Millionen Euro gespendet hat in diverse Projekte. Damit hat er sich dieses Gutmensch-Ansehen sozusagen verdient. Nur wo bleibt die Relation, wenn jemand 28,5 Millionen Euro Steuern hinterzieht und damit der Allgemeinheit vorenthält und zeitgleich sich als Gutmensch vermarktet, weil er 5 Millionen Euro spendet? Irgendwie passt das nicht zusammen und auch nicht ins Bild dieses Gutmenschen.


    Untern Strich bleibt für mich (aus der Ferne betrachtet) jemand übrig, der massig Steuern hinterzogen hat und ein wenig davon zur Image-Aufbesserung oder fürs eigene Gewissen wieder gespendet hat. Kann man da immer noch von Gutmensch reden? Ich meine nein!

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  • Ich wollte damit nur sagen, dass das eine mit dem anderen nicht vermischt werden sollte. Ich gehe davon aus, dass seine Arbeit bei Bayern München legal war. Somit hat er ein System aufgebaut, für das ich ihn respektieren kann. Seine Persönlichkeit sehe ich davon völlig getrennt, denn persönlich halte ich ihn für einen unsäglichen Moralapostel, der eigentlich nicht mehr in den Spiegel schauen können sollte ohne zu .... <X


    Die Strafe für die Steuerhinterziehung sollte doch gesprochen werden, ohne dass das Vorleben wichtig ist (außer natürlich andere Vorstrafen). Das ist natürlich schwer, weil er in den Medien umheimlich präsent ist und dadurch jeder eine Meinung zu ihm hat.


    Rein als persönliche Meinung: ich wäre für eine härtere Strafe gewesen. Er ist Ersttäter und hat sich, wenn auch missglückt, selbst gestellt aber wenn man bei der Summe nur 1/3 der möglichen Höchststrafe bekommt, bin ich mal gespannt, wann jemand die 10 Jahre knackt und mit welcher Summe ?(

  • Hi,


    Verstehe ich das richtig: Weil er ersttäter ist und sich selbst gestellt hat (oder es zumindest irgendwie versucht hat), sollte er härter bestraft werden?
    Hab ich das so richtig verstanden?


    Atti


  • Rein als persönliche Meinung: ich wäre für eine härtere Strafe gewesen. Er ist Ersttäter und hat sich, wenn auch missglückt, selbst gestellt aber wenn man bei der Summe nur 1/3 der möglichen Höchststrafe bekommt, bin ich mal gespannt, wann jemand die 10 Jahre knackt und mit welcher Summe ?(


    Die 10 Jahre knacken kann ja nur als "erreichen" gesehen werden, da § 370 AO das als oberen Strafrahmen festlegt. Wenn nun in einem Fall wie Hoeneß eine Selbstanzeige (selbst, wenn diese nicht vollständig und nicht vollkommen aufrichtig gemeint sein sollte) und ein sehr geständiger Angeklagter vorliegen, so muss das massiv in die Bewertung mit einfließen. Eine Strafe die auch nur im Ansatz an die 10 Jahr heran gekommen wäre, wäre definitiv falsch. 10 Jahre sind nunmal für die schlimmsten Fälle, die sich auf die schlimmste Art uneinsichtig und unkooperativ zeigen reserviert. Und so ein Fall lag hier nicht vor.


    Ich hatte mit ein paar Ex-Komilitonen und Ex-Lehrstuhlkollegen auf 3-4 Jahre gewettet und bin ganz zufrieden. Ob die Selbstanzeige korrekt war, kann ich aber nicht sagen (wie so ziemlich keiner von uns...). Die Entscheidung wird daher sicherlich zum BGH gehen. Hier gibt es doch viele Fragen, die von essenzieller Bedeutung sind: Welchen Einfluss haben Formfehler auf die Selbstanzeige? Wie genau müssen die Daten in dieser Anzeige sein, damit sie wirksam ist. Und wie verhält sich eine unwirksame Selbstanzeige zu der Forderung des BGH von 2008, dass ab 1 Mio eine Freiheitsstrafe ohne Bewährung grundsätzlich zwingend zwingend sei? Alles sehr spannend finde ich :)


    Weil es oben erwähnt wurde: Wenn die Vereidigung in Revision geht (was sie sicher tut), wird das auch die StA tun, eben damit das Urteil in beide Richtungen gehen kann. Zudem liegt ja das erkannte Strafmaß auch 2 Jahre unter dem geforderten.


    Und @Attila : Auch wenn der "Pöbel" vielleicht etwas hart ausgedrück war, scheint mir dieser Fall mal wieder ein gutes Beispiel für eine Disskussionskultur, in der oft und gerne ohne Fach- und Tatsachenkenntnis einfach mal draufgehauen wird. Ich denke da an die vielen Bild-"Wer versteht unsere Justiz noch"-Berichte... Oder die große Diskussion über den Euro-Schirm. Da hatte auch keiner (mich eingeschlossen natürlich) eine Ahnung, aber jeder eine Meinung zu. Hier im Forum fand ich die Diskussion allerdings nicht übertrieben. Es wurden ja eher aktuelle Infos ausgetauscht. Und wenn ein Gut-Mensch wie Hoeneß, der immer gerne auf andere schimpft plötzlich selbst dumm dar steht, ist die Häme meiner Meinung nach nachvollziehbar in gewissen Grenzen. Es geht hier ja nicht um die Frage, OB er hinterzogen hat...

  • Rein als persönliche Meinung: ich wäre für eine härtere Strafe gewesen. Er ist Ersttäter und hat sich, wenn auch missglückt, selbst gestellt aber wenn man bei der Summe nur 1/3 der möglichen Höchststrafe bekommt, bin ich mal gespannt, wann jemand die 10 Jahre knackt und mit welcher Summe ?(


    Nein, das hast du nicht richtig verstanden. Es gibt Dinge, die für eine Strafmilderung sprechen (Ersttäter und Selbstanzeige). Diese Dinge kann ich auch als strafmildernd anerkennen. Soweit das positive. Nun kommt das aber. Die Summe der Hinterziehung ist für mich so unglaublich hoch, dass für mich trotz der für ihn sprechenden Umstände eine höhere Strafe angemessen wäre.


    Ich kann mir anders gesagt nicht vorstellen, wie einer noch mehr Steuern hinterziehen kann, um auch nur in die Nähe des Strafhöchstmaßes zu kommen. Für mich ist die Summe hier so hoch, dass ich vom Strafhöchstmaß ausgehen und davon die mildernde Umstände abziehen würde. Und das gäbe deutlich mehr als 3 Jahre 6 Monate. Soweit meine rein subjektive Meinung.

  • Hi,


    Verstehe ich das richtig: Weil er ersttäter ist und sich selbst gestellt hat (oder es zumindest irgendwie versucht hat), sollte er härter bestraft werden?
    Hab ich das so richtig verstanden?


    Atti


    Ich würde sagen: NEIN! Nach der Sache mit dem Ersttäter und dem selber stellen kam ein ABER. Also nach Yodas persönlicher Meinung ist es die Höhe des Betrages, weshalb er mehr erwartet hätte. So verstehe ich das.


    Gruß - Dancer


  • Wenn er eine Bank ausgeraubt hätte, hätte er für weniger Beute eine höhere Strafe erhalten (auch wenn er sich danach freiwillig gestellt hätte).


    Auch wenn solche Vergleiche immer ein wenig gefährlich sind, weil sie häufig wichtige Knackpunkte (bspw. das in Deutschland in Tagessätzen bestraft wird ) übergehen:
    Bankraub ist "schlimmer"? Also der pure reine Bankraub?
    Oder redest du hier von einem Bankräuber, der mit einer Waffe in eine Bank gestürmt ist und damit auch noch andere Menschen bedroht hat. Mitunter gar Geiseln genommen hat?
    Da würde ich dann schon noch persönlich mehr Schuld drin sehen.


    Unterm Strich mag freilich die selbe Summe Geld an Schaden rauskommen, aber solche Berechnungen / Vergleiche sind auch meist.. nunja.

  • Das Wort "Raub" impliziert, dass Menschen bedroht wurden. Sonst wäre es nur ein "Diebstahl".


    Hm, danke. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob der Laie (bspw. ich) dann nicht dennoch von "Bankraub" sprechen würde - so heißt das doch, wenn Räuber des Nachts in die Bank eingebrochen sind, oder? :)


    Das Hoeneß nun bewaffnet vor dem Steuervollzugsbeamten gestanden hat und die Ausgabe seiner Steuerschuld mit Drohungen verweigert hat, glaube ich bspw. nun nicht :D

  • Das Wort "Raub" impliziert, dass Menschen bedroht wurden. Sonst wäre es nur ein "Diebstahl".


    Wikipedia sagt: "Als Bankraub oder Banküberfall bezeichnet man den Überfall auf ein Kreditinstitut mit dem Ziel, Geld und andere Wertgegenstände zu erbeuten. Obwohl der Begriff Raub eigentlich den Einsatz oder die Androhung von Gewalt voraussetzt, wird er umgangssprachlich auch für Einbrüche in Banken benutzt."
    Sorry, das war zwar nicht falsch, aber unsauber von mir ausgedrückt - von Bedrohung war ich nicht ausgegangen.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Hi,


    Natürlich war "Pöbel" hart ausgedrückt. Naund? :)
    Und in der Tat ist dieses Forum wirklich wohl das, wo man sich am wenigsten über Diskussionskultur beschweren kann. Es sind zwar leichte Ansätze des "Ich hab keine Ahnung, aber ich hau trotzdem mal drauf" zu erkennen, aber das ist nichts im Vergleich zu zu ziemlich allen anderen Foren. :)
    lten.
    Aus Spass hab ich man in Twitter #hoeness eingegeben und ich bin da echt Zwiegestalten. Das ist so ein Bullshit, da fragt man sich wie die Leute es überhaupt schaffen ihr Smartphone richtig rum zu halten um solche Stumpfsinn vom Stapel zu lassen ... andererseits treib es solche Stilblüten, das man da wirklich drüber lachen kann (auch wenn es so gar nicht gemeint ist).


    Es geht primär um Neid & Genugtuung und sonst um nix. Ich kenne die betreffende Person nicht persönlich und kann wirklich *nichts* über die Persönlichkeit sagen oder mir gar ein Urteil darüber erlauben (im Gegensatz zu den allermeisten die dazu was zu sagen haben - die wissen zwar auch nix, aber trotzdem alles besser - bis hin zu pseudo-psychologischen-"Analysen"). Wenn man den ganzen Bullshit drumherum mal ignoriert, dann bleibt nix anderes als jemand der scheinbar versucht hat durch einer Selbstanzeige einer möglichen Strafe zu entgehen. Das ist in die Hose gegangen. Pech gehabt. Was gibt es da gross rumzusülzen? Und jetzt noch Sondersendungen? Hallo? Geht es noch?


    *Kopfschüttel*


    Atti

  • Ich kann mir anders gesagt nicht vorstellen, wie einer noch mehr Steuern hinterziehen kann, um auch nur in die Nähe des Strafhöchstmaßes zu kommen. Für mich ist die Summe hier so hoch, dass ich vom Strafhöchstmaß ausgehen und davon die mildernde Umstände abziehen würde. Und das gäbe deutlich mehr als 3 Jahre 6 Monate. Soweit meine rein subjektive Meinung.


    Ok. Hätte mich jetzt auch ziemlich gewundert. (Obwohl mich es trotzdem etwas wundert, denn das heisst ja nicht anders als das es keine oder nur gering strafmildernde Umstände geben kann, wenn die Summe hoch nur genug ist .... seltsame Ansicht, aber ok)


    Atti

  • Naja, man kann wohl nicht verneinen, dass Hoeneß eine Person des öffentlichen Interesses ist.
    Das geht ja soweit, dass sogar die Verteidigung auskosten möchte, dass er ja viel für die Gesellschaft getan hat.


    Insofern denke ich schon, dass die Gesellschaft daran teil hat.
    Mir persönlich ist Hoeneß ziemlich egal. Das man *huch* 15 Millionen übersieht ist in meiner Welt schwer zu verstehen, aber darüber muss ich zum Glück auch nicht urteilen.


    Ansonsten halte ich mich an Ravn's Beitrag und bin nun abgeschreckt keine Summen über 20 Millionen von Steuern zu hinterziehen :)
    (Wenn ich mal in die Gelegenheit komme...)

  • Hi,


    Das liegt vermutlich daran, das du zwischen nichts und garnix über die Fakten weisst und dich auf höchst zweifelhafte Quellen verlässt (Stille Post Extrem Niveau).


    Atti

  • Ok. Hätte mich jetzt auch ziemlich gewundert. (Obwohl mich es trotzdem etwas wundert, denn das heisst ja nicht anders als das es keine oder nur gering strafmildernde Umstände geben kann, wenn die Summe hoch nur genug ist .... seltsame Ansicht, aber ok)


    Atti


    Wie kommst du darauf dass ich keine strafmildernde Umstände einrechne wenn ich extra noch aufzähle, was sich m.M. nach zurecht strafmildernd auswirkt?


    Weiter oben wurde geschrieben, dass nach dem BGH ab 1 Million € eine 1-jährige Gefängnisstrafe empfohlen wird. 1 Million €. Bei Hoeneß reden wir von der 27x Menge dessen, was laut den obersten deutschen Richtern sofort zu einer Gefängnisstrafe führen muss. Ich will jetzt keine Milchmädchenrechnung aufmachen und pro 1 Million € ein Jahr fordern, das wäre Schwachsinn. Aber für mein persönliches Rechtsempfinden (und von nichts anderem habe ich hier geschrieben) ist diese Summe so hoch, dass für mich erstmal nur die Höchststrafe in Frage kommt. Das wäre für mich der erste Schritt. Als zweiten Schritt würde ich nun überlegen, um wie viel % oder Jahre die vorliegenden mildernden Umstände dieses Strafmaß reduzieren. Ich würde für Herrn Hoeneß keine 10 Jahre fordern, das wäre deutlich zu viel. Aber bei der Summe effektiv nur 1/3 der möglichen Höchststrafe zu bekommen finde ich einfach unverständlich. Ich fand die Forderung der Staatsanwaltschaft angemessen, denn wie viel von den 3,5 Jahren wird er wirklich im Gefängnis sein? Die frühzeitige Entlassung wird er sich nicht verscherzen...

  • Hi,


    Ist ja ok - jeder kann ja seine Meinung dazu haben.


    Er wird sicher über kurz oder lang Tagsüber Freigang bekommen (eher früher als Später) und dann nach 2/3 die vorzeitige Entlassung beantragen. So wie es jeder andere auch machen würde. Und Gründe zu finden ihm das nicht zu gewähren, da muss man schon Kreativ sein.


    Also ich rechne damit Uli nächste Saison bei den Nachmittagsspielen Zuhause auf der Bühne zu sehen. Auswärts könnte das was knapp werden, aber ist sicher bei dem ein oder anderen Spiel auch möglich.


    Atti

  • Das Wort "Raub" impliziert, dass Menschen bedroht wurden. Sonst wäre es nur ein "Diebstahl".


    Ich würd auch einfach davon ausgehen, dass der Bankräuber zumindest den Bankangestellten "etwas nachdrücklicher" auffordern muss, das Geld rauszurücken... ;)


    Egal, das Thema ist ja auch schon wieder weitergewandert...

  • Meister Yoda: Die Höchststrafe wird nur dann verhängt, wenn sowohl ein besonders schwerer Fall vorliegt als auch der Täter die Tat weiterhin abstreitet und keinerlei Reue zeigt.


    Davon kann hier keine Rede sein. Hoeness hat gestanden und er hat - zumindest am ersten Prozesstag - seine Tat bedauert. (Ich hätte mir noch gewünscht, dass er dies in seinem Schlusswort am letzten Prozesstag erneut getan hätte, dann wäre es glaubwürdiger gewesen.) Und er hat nicht nur gestanden, sondern sich sogar selbst angezeigt. Es ist weiterhin unklar, ob das alles ohne seine Selbstanzeige wirklich aufgedeckt worden wäre oder nicht. Das alles ist strafmindernd.

  • DIE HOENESS-ERKLÄRUNG IM WORTLAUT:


    „Nach Gesprächen mit meiner Familie habe ich mich entschlossen, das Urteil des Landgerichts München II in meiner Steuerangelegenheit anzunehmen. Ich habe meine Anwälte beauftragt, nicht dagegen in Revision zu gehen. Das entspricht meinem Verständnis von Anstand, Haltung und persönlicher Verantwortung. Steuerhinterziehung war der Fehler meines Lebens. Den Konsequenzen dieses Fehlers stelle ich mich.


    Außerdem lege ich mit sofortiger Wirkung die Ämter des Präsidenten des FC Bayern München eV und des Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern München AG nieder. Ich möchte damit Schaden von meinem Verein abwenden. Der FC Bayern München ist mein Lebenswerk und er wird es immer bleiben. Ich werde diesem großartigen Verein und seinen Menschen auf andere Weise verbunden bleiben, solange ich lebe.


    Meinen persönlichen Freunden und den Anhängern des FC Bayern München danke ich von Herzen für ihre Unterstützung.“

  • Unabhängig von dem was er bzgl. der Steuerhinterziehung gemacht hat, ziehe ich dennoch meinen Hut vor der konsequenten Haltung und Handeln.


    Das könnte man aber auch völlig anders sehen, nämlich so wie ich schon gestern gleich nach dem Urteil (siehe oben):

    Ich bin mal gespannt, ob sie in Revision gehen.
    Wenn Hoeneß noch was zu verbergen hat und befürchtet, daß noch was rauskommt, werden sie das sicherlich nicht tun, denn es könnte dann ja eine noch höhere Strafe geben.
    Vielleicht legt ja auch die Staatsanwaltschaft Revision ein, oder sogar beide ...


    Für mich ist die Sache ziemlich klar ...


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.