Inspiritert vom SDJ-2024 Orakel-Thread, der gegen Ende ja zu einem Exkurs zum Thema Verpackungsmaterialen abgebogen ist, möchte ich das Thema aufgrund eines aktuellen Anlass doch nochmals aufwärmen (falls es nicht schon einen passenden Thread dafür gibt?).
Und zwar kamen bei mir heute zwei Spiele an:
- 3 Chapters von Amigo
- Minecraft Explorers von Ravensburger
Die beiden Spiele eignen sich bestens für dieses Thema. Wieso? Weil beide Verlage hier versuchen neue Wege zu begehen, aber ganz unterschiedlich daran scheitern bzw das Ganze noch nicht Zuende gedacht haben.
3 Chapters hat 2 Klebepunkte - leider sind diese nicht ganz transparent sondern milchig. Sicherlich möchte man damit die Klebepunkte hervorheben um überhaupt zu sehen dass es hier etwas abzuknibbeln bzw. durchzuschneiden gibt - leider jedoch sind die Klebepunkte von Amigo nicht gut - sie hinterlassen viel zuviel Kleber-Reste beim Ablösen. Zwar lassen sich die Klebepunkte selbst weitestgehend okay ablösen (auch wenn sie sehr fest draufbeklebt sind), jedoch hat man dann an beiden Seiten der Schachtel ganz unangenehm klebrige Flächen. Das geht wirklich besser, Amigo! Ich habe die hässlichen milchigen Klebepunkte daher wieder drauf geklebt, da ich fürchte da ansonsten andere Spiele, die man daneben lagert, an der Schachtel festkleben könnten und somit vllt. weitere Schäden verursacht oder halt einfach Schmutz angesammelt wird mit der Zeit. Vllt. gibt es ja einen guten Trick um die Klebereste rückstands- und schadfrei zu entfernen - diesen würde ich dann liebend gerne erfahren
Minecraft Explorers macht es mit den beiden Klebepunkten deutlich besser. Sie sind voll transparent, lassen sich sehr gut und leicht ablösen (und halten dennoch vergleichbar gut wie die von Amigo), und hinterlassen vor allem keinen unschönen Klebefilm beim Ablösen. Alles perfekt also? 1:0 jedenfalls für Ravensburger bzgl. der Klebepunkte.
Leider verspielt Ravensburger dann den Vorsprung wieder - denn wenn man die Schachtel öffnet traut man seinen Augen kaum - die beiden Kartenpäckchen sind allen ernstes in Plastikfolie eingehüllt. Ich dachte echt ich seh nicht recht. Was ist das bitte für ein Schildbürger-Streich, liebe Ravensburger? "Nach aussen" macht Ihr einen auf Nachhaltige Verpackung, aber im Innenleben ist es Plastik wie immer? Oh my. Führung verspielt, es steht 1:1, da Amigo die Karten in ein Papiertütchen gesteckt hat und vollständig auf Plastik verzichtet.
Fazit: Die beiden Verlage sind auf dem richtigen Weg aus meiner Sicht - wenn Sie es jetzt noch schaffen würden die jeweils bessere Lösung vom anderen abzugucken und umzusetzen wäre schon echt viel gewonnen. Es könnte doch so leicht sein (zumindest erweckt es den Anschein) aber diese beiden aktuellen Beispiele zeigen leider dass es das offenbar doch nicht so ist, bzw. sich die Verlage hier noch offenbar sehr schwer tun.