17.07.-23.07.2023

  • Also schönes Spiel, aber ich würde das vermutlich nur mit 3 bis max. 5 Leuten spielen wollen. Wie immer gilt natürlich, wer Spaß dran hat, kann das gerne auch zu acht spielen ;)

    Bei uns ist das gerade mit den Kindern der absolute Renner - das sind dann immer 5er Runden und das empfinde ich auch als Limit. Gleichwohl sind Kinder in solchen Dingen (z.B. auch Memory) ja in der Regel stark, sodass eine Runde durchaus auch immer eine Weile anhält, bis jemand stoppt. Umgekehrt kann keines der Kinder auch nur ansatzweise bluffen, d.h., wenn sie sich nicht sicher sind, überlegen sie "ewig" und spätestens dann verliere ich immer jeglichen Überblick, wenn der Spielfluss unterbrochen wird dadurch. :D Aber auf jeden Fall ganz witzig, das kleine Spiel.

    #Thatsnotahat

  • Habe That's not a Hat nur von 5-7 Spielern gespielt un fand das hat durchaus jedes mal funktioniert. Man muss sich ja nicht jede Karte merken, teilweise reicht es zu wiederholen was die anderen Leute behaupten was die Karte wäre, weil die anderen können sich ja auch nicht alles merken. Außerdem betrifft mich bei 7 Leuten die Karte am anderen Ende des Tischs vermutlich sowieso nicht. Und das Chaos und das Nicht-Merken-Können ist ja auch irgendwie der Witz des spiels. Ich glaub eine Runde That's not a Hat in der sich jeder alles merken kann ist relativ langweilig.


    Ich find das Spiel an sich jetzt halt nicht so dolle. Aber mitspielen kann man das auf jeden Fall mal.

  • Am Sonntag war ich noch zu Besuch bei Mtn und wir haben zu 4. nen Eurotag gemacht. Ich bin ja eigentlich nicht mehr so der Eurospieler aber dachte ich schaue mal was so auf mich zu kommt, die Spiele die zur Auswahl standen haben mich größtenteils auch angesprochen, Wasserkraft finde ich selbst zB super und Darwins Journey stand auch zur Auswahl, das ich mir grad erst selbst besorgt hatte und gerne die Gelegenheit wahr nehme, das mal auszuprobieren.


    Außerdem ist's immer schön neue Menschen zu treffen und kennen zu lernen. War auch ne coole Truppe an dem Tag, hat gut funktioniert und wir haben einiges durch bekommen.

    Revive

    Den Auftakt macht dieses relativ aktuelle Euro das man in vieler Munde hört. Bei mir sind alle neuen Euros immer erst mal YAEs (Yet Another Euro) bis sie mir das Gegenteil beweisen. Jedes Jahr kommen hunderte davon raus, die Leute rasten aus, stehen in Essen ewig an, rennen den Läden die Bude ein, bestellen bei Online Shops bis zum umfallen und dann sind die halt meist doch eher Durchschnitt und man hätte in der Zeit auch einfach Brass spielen können.


    Revive hat mir aber gut gefallen und macht auch genug eigenes meiner Meinung nach. Ich bin großer Area Control Fan, daher mochte ich die räumliche Komponente auf dem Brett und es war dadurch nicht komplett solitär. Der Kartenmechanismus ist cool, da ist dann auch bissel Deck-Building und Engine-Building dabei, die freien Aktionen mit den Blitzen erlauben für schlaue Kombis und optisch gefällt's auch.


    Das Spiel ist zu 4. aber doch relativ schnell vorbei, nur 2 Leute haben es geschafft jeweils einen Meeple auf die Endgame-Scoring Bereiche in den Ecken zu bringen.


    Reicht jetzt (noch) nicht, dass ich mir das Teil selbst ins Regal stelle aber ich würde das auf jeden Fall wieder mitspielen, auch gerne. War ein cooles Teil.


    Darwin's Journey

    Ja das Teil hab ich mir ja selbst gekauft und ich kann gar nicht so direkt sagen warum. Damals viel um den PM herumgetanzt und es aufgrund des hohen Preises dann doch gelassen. Optisch hat's mich irgendwie angesprochen. Mittlerweile war meine Meinung auch, dass das vermutlich einfach nur ein YAE ist und nicht mehr so meinen Geschmack trifft, ich das bestimmt mal irgendwo ausprobieren kann und dann entscheiden kann ob ich das brauche. Dann kam aber ein gutes Angebot für den KS All-In zum KS Preis auf Kleinanzeigen und ich hab mal zugeschlagen.


    Gestern kam die Retail-Variante von einem Mitspieler auf den Tisch und ich muss erstmal sagen, geil, dass die in so ner flachen Brass-Box kommt, das sollte mehr Spiele machen. Da ärgere ich mich schon ein wenig die CE zu haben, die doppelt so hoch ist, ich hatte extra BGG gecheckt, dort stand, dass die CE 9cm hoch ist un die normale 8.


    Das Spiel selbst versprüht leider harte YAE vibes. Das funktioniert alles gut, greift ineinander und der Besitzer und Erklärbar ist auch Kreise um uns gelaufen und hat uns mit 202 Punkte meilenweit abgegangen, ich war mit 99 nicht mal 3-stellig. Ich hatte Spaß bei dem Spiel, ich würde es nochmal spielen, aber ich bin mir noch nicht ganz sicher, wieso ich das spielen sollte wenn ich auch andere Euros, die ich dann doch besser finde, spielen könnte. Nach dem Mitspielen hätte ich es mir vermutlich nicht gekauft, bleibt jetzt die Frage was ich mit meinem Exemplar mache, ob ich das auspacke und etwas weiter erkunde, denn solche Spiele gefallen mir oft erst beim 2. mal besser wenn ich mehr durchgestiegen bin. Aber 3 Spieler ist ne Zahl die ich nur selten habe, meist sind wir doch eher 5 oder mehr und zu 4. gibt's genug Spiele die ich lieber spielen würde, die von 4 Spielern halt richtig profitieren.




    Was ist das Thema dieses Spiels? Wer sind wir? Sind wir alle Darwin? Sind wir Darwins Gehilfen? Wieso sind wir im Wettstreit? Wenn wir alle Darwin sind, wieso müssen wir dann Geld bezahlen um unsere eigenen Tagebücher (Worker Placement Spots) zu lesen? Wenn wir Darwins Gehilfen sind, wieso dürfen wir dan seine Tagebücher lesen und wieso verlangt er davon Geld für uns? Wieso ist überhaupt Geld im Spiel? Ich hab's nicht so ganz verstanden tbh.


    Es wirkt mechanisch um mechanisch zu sein, Geld ist halt da um das Worker Placement enger zu machen, ergibt thematisch aber wenig Sinn in meinen Augen. Die Inseln sind auch nur Leistegeklettere getarnt als Kringel die man schlechter entziffern kann. Das man im Museum Geld bekommt, wenn man als erste ne Spezies abliefert seh ich noch, wieso ich dann weniger Geld bekomme wenn schon mehr Spezies da sind, sehe ich nicht so wirklich, zumal die Spezies die man später abliefert ja seltener sein sollten, weil die Insel weiter weg ist. Wieso man dann plötzlich Evolutionstheoriepunkte bekommt wenn man später die Spezies abliefert und schon bissel was da ist im Museum, erschließt sich mir auch nicht. Wieso fahren wir Darwin hinterher?


    Die Arbeiter aufzuwerten ist der einzige Punkt wo sich das Spiel für mich abhebt von anderen und den finde ich wirklich cool. Durch die Zielkarten hab ich aber das Gefühl, dass man da weniger frei ist und seinen Worker nicht so bauen kann/sollte wie man das gerne hätte, sondern wie die Karten es einem von Anfang an vordiktieren. Ich selbst kam leider kaum dazu mir Siegel zu holen, weil der Spot für 2 Siegel immer als erstes belegt wurde.


    Nichtsdestotrotz hatte ich Spaß mit dem Spiel, klar hab ich viele Fehler gemacht in der Erstpartie, man sollte direkt Spezies abliefern um viel Geld zu haben und ich kam dann erstmal nicht an Geld weil keine neue Spezies mehr zu erreichen war vor den anderen. Klar hab ich schlecht gespielt, aber es war schon cool. Ist jetzt halt die Frage ob ich mehr Zeit drauf aufwenden möchte das Spiel weiter zu erkunden oder die lieber in andere Spiele stecke, die mir eigentlich besser gefallen. Mal schauen. Ich bin froh es mal gespielt zu haben und würde es definitiv wieder mitspielen, aber ich sehe noch nicht so wirklich wo es etwas besonderes macht.

    Zug um Zug: Europa

    Wurde sich von einer Person in der Gruppe gewünscht. Ist okay, kann man mitspielen. Hab jetzt zum ersten mal die Europaversion gespielt, die is schon besser als die normale. Hat mir aber gezeigt, dass ich mein Exemplar des ersten Spiels ausziehen lassen kann, ich brauch das Spiel nicht mehr. Mitspielern meinetwegen, aber selbst vorschlagen werde ich das wohl nicht mehr.


    Der Kartenhalter des Brettspieltischs war bei dem Spiel aber wirklich Gold wert.



    The Gallerist

    Weiter ging es zu dritt. Das Teil hab ich schon mal gespielt vor 2 1/2 Jahren, damals wurde der Aufbau leider falsch gemacht, so dass zu wenig weiße Meeple im Umlauf waren und ein Spieler nicht so richtig rein kam, weil er eben keinen weißen Meeple abbekam, die sind ja doch nicht unwichtig.


    Mir gefällt das Teil echt gut, ich wünschte hier wäre mehr Fokus auf den Handel mit Kunstwerken, ich war der einzige der überhaupt mal ein Bild verkauft hat in der Partie und es war auch nur eines. Durch den Endgamebonus auf der Karte und die Tatsache, dass die Gemälde dann auch wieder verkauft werden, lohnt es sich meist einfach nicht ein Kunstwerk zu verkaufen.


    Aber das fördern von Künstlern, das frühe Entdecken und die daraus resultierende Wertsteigerung lässt mein Aktienherz höher schlagen. Ich liebe Aktienmechaniken in Brettspielen und das schlägt eben genau in die Kerbe.


    Die Rauswurf-Aktionen sind verwirrend und unübersichtlich vom Spielfluss, weil man da gerne mal vergisst, wer eigentlich dran ist. Ich verstehe wieso Lacerda das in keinem weiteren Spiel verwendet hat (korrigiert mich wenn ich falsch liege). Oft wird jemand Rausgeworfen, macht ne Aktion die relativ lang dauert und dann trägt man sich "wer is jetzt eigentlich dran?".


    Von allen 5 Lacerdas die ich gespielt habe (On Mars, The Gallerist, Lisboa, Weather Machine, Mercado de Lisboa) gefällt mir The Gallerist nach On Mars am besten. Den Preis finde ich allerdings nicht gerechtfertigt, der kommt nicht vom Material sondern davon, dass da Lacerda drauf steht.




    Alles in allem ein super Tag mit sehr netten Leuten und coolen Spielen. Dazu ist der Geeknson Bristol echt ein feiner Brettspieltisch muss ich sagen. Das Spielgefühl an nem normalen Tisch finde ich glaube immer noch besser als das in den Keller bücken, aber der Tisch ist cool. Optisch eine der wenigen Brettspieltische den ich ansprechend und nicht hässlich finde und der Kartenhalter ist wirklich mega. Ich komme gerne wieder.

  • The Gallerist

    Mir gefällt das Teil echt gut, ich wünschte hier wäre mehr Fokus auf den Handel mit Kunstwerken, ich war der einzige der überhaupt mal ein Bild verkauft hat in der Partie und es war auch nur eines. Durch den Endgamebonus auf der Karte und die Tatsache, dass die Gemälde dann auch wieder verkauft werden, lohnt es sich meist einfach nicht ein Kunstwerk zu verkaufen.

    Man bekommt ja Zielkarten zu Beginn, welche sich auf ein Verkaufen der Gemälde beziehen. Braucht man Geld, ist der Verkauf natürlich auch sinnig - vor allem dann, wenn der Künstler deutlich an Ansehen zugenommen hat. Vor allem die finale Zielkarte macht ein Verkaufen von Bildern aber sehr sinnvoll. Dürfte ich fragen, wie viele Punkte ihr am Ende jeweils hattet?

  • Man bekommt ja Zielkarten zu Beginn, welche sich auf ein Verkaufen der Gemälde beziehen. Braucht man Geld, ist der Verkauf natürlich auch sinnig - vor allem dann, wenn der Künstler deutlich an Ansehen zugenommen hat. Vor allem die finale Zielkarte macht ein Verkaufen von Bildern aber sehr sinnvoll. Dürfte ich fragen, wie viele Punkte ihr am Ende jeweils hattet?

    Ja was mir grad auffällt, ist dass ein korrektes verkauftes Bild 5 Punkte gibt, während 3 korrekte Bilder die am Ende hängen 10 Punkte geben, also nur 3,3 pro Bild. Dafür wäre das Kunstwerk das ich im Spiel verkauft habe, am Ende halt evtl nochmal mehr wert gewesen.


    Wir hatten 154:136:109 Punkte, diesmal ausnahmsweise Sieg für mich.

  • Ja was mir grad auffällt, ist dass ein korrektes verkauftes Bild 5 Punkte gibt, während 3 korrekte Bilder die am Ende hängen 10 Punkte geben, also nur 3,3 pro Bild. Dafür wäre das Kunstwerk das ich im Spiel verkauft habe, am Ende halt evtl nochmal mehr wert gewesen.


    Wir hatten 154:136:109 Punkte, diesmal ausnahmsweise Sieg für mich.

    Ja, entsprechend bildet sich natürlich ein Fokus. Ideeller Weise möchtest du verkaufen, was nicht so viel wert ist. Das besonders Wertvolle möchte man am Ende nicht nur in seiner Galerie haben, sondern nach Möglichkeit auch alleiniger Besitzer davon sein - und sie sollen sich natürlich auch auf den Zielkarten wiederfinden. Ehrlicherweise hatte ich bei dem Spiel aber auch noch keine Partie, in der nicht oder sehr wenig verkauft wurde, daher fand ich den Ansatz sehr interessant. Die Punkte sind auf jeden Fall nicht schlecht.

  • Ich denke, dass der Verkauf unvermeidbar ist, um den Cashflow aufrechtzuerhalten. Die wenigsten Gemälde, die ich zum Beginn des Spiels kaufe, möchte ich doch am Ende noch haben, oder? Ein Pushen des Künstlers ist ja recht teuer im Vergleich, sodass schnell ne müde Mark machen, eben auch sinnvoll ist um gegebenenfalls später Gemälde zu kaufen, die vielleicht gerade durch die höhere Anzahl weißer Meeple in der Galerie direkt mehr wert werden.

  • Alles sehr gute Punkte die ich so nicht gesehen habe in den 2 Partien die 2 1/2 Jahre auseinander lagen. Mein Gedanke war halt, dass wenn ich das Kunstwerk ganz am Anfang für 4 gekauft habe und ich es am Ende für 21 verkaufen kann, dass ja maximaler Gewinn ist. Aber wie so oft in Euros, is das wertvollste der Spielerzug / die Aktion und Künstler fördern ist in der Tat teuer, kostet nen Zug und Einfluss (dafür gibt's aber nette Boni teilweise muss man sagen), aber man kann den Künstler ja auch fördern in dem man direkt nen Bild kauft und die Anzahl an weißer Meeple in der Galerie ist ja durch die Anzahl der eigenen verkauften Gemälde beschränkt. Deswegen war ich auch der einzige, der 2 davon in der Galerie hatte.

    Meine Mitspieler haben es aber sehr gut geschafft, den Cashflow aufrechtzuerhalten. Ich hatte auch 3 braune und 2 weiße in der Galerie, wodurch ich mir auch mal gut 8 Geld holen konnte durch Boni. Aber ich hab schon gemerkt, dass der Cashflow vom verkaufen schon sehr hilfreich war.


    Jetzt habe ich definitiv Lust das Teil nochmal zu spielen :D


    Kuro-Okami  sNice24

  • Auch beim Thema "Kampage" muss man wissen, dass es sich hierbei eher um die Aneinanderreihung mehrerer one shots handelt, die mit einer netten Geschichte verbunden sind.

    Kurze Frage dazu: Wie hoch ist denn der Wiederspielwert der Szenarios? Beim flüchtigen Blick auf das was so durchs Netz geistert treibt es mir dahingehend den Andor-Schweiß auf die Stirn. Als ich da das erste Szenario das dritte mal spielen musste und jeder Schritt schon vorhersehbar war hätte ich das Spiel am liebsten schreiend in den Kamin geworfen (war übrigens auch die letzte Runde die ich jemals gespielt habe).


    Noch was: True Solo... möglich? sinnvoll?


    Danke

  • Es gibt eine Solo Modus mit eigenen Regeln - also mit einem Charakter alleine. Ob das sinnvoll ist, kann ich nicht sagen, da auch das Management von vier Charakteren solo nicht sonderlich aufwändig ist.

    Ansonsten gibt es den Wiederspielwert natürlich: Andere Charaktere, andere Ausrüstung und Skills, andere Würfelergebnisse, andere Pattern, etc. Aber klar, was bei welchen Triggern passiert, kennt man natürlich schon - dafür ist das Spiel dann nicht random genug.

    Und wie geschrieben: ich finde das Spiel klasse, auch wenn ich es jetzt verkaufe.

  • Ein paar Anmerkungen zu #DarwinsJourney ...

    Das man im Museum Geld bekommt, wenn man als erste ne Spezies abliefert seh ich noch, wieso ich dann weniger Geld bekomme wenn schon mehr Spezies da sind, sehe ich nicht so wirklich, zumal die Spezies die man später abliefert ja seltener sein sollten, weil die Insel weiter weg ist. Wieso man dann plötzlich Evolutionstheoriepunkte bekommt wenn man später die Spezies abliefert und schon bissel was da ist im Museum, erschließt sich mir auch nicht.

    Dass man an einem Spiel nur Spaß haben kann, wenn sich jeder Kringel thematisch erklären lässt, verstehe ich auch immer nicht so ganz ;) Hier aber ist das doch kein Problem. Die ersten gelieferten Exponate befriedigen den Reiz des Neuen - entsprechend hoch werden sie vergütet. Nach und nach lässt dieser Effekt nach (warum sollte da was "seltener" sein? Alle Inseln sind Neuland, alle Arten neu und einzigartig!). Dagegen verdichten sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die sich aufgrund der vermehrt beobachteten Arten und ihrer Eigenschaften zur Evolutionstheorie formen. Für mich passt das thematisch wunderbar.

    Wieso fahren wir Darwin hinterher?

    Die HMS Beagle war nicht alleine unterwegs, wir fahren Darwins Schiff nicht hinterher, wir begleiten es. Niemand hindert Dich in diesem Spiel, vor der HMS Beagle zu segeln - nur dürfte sich der hierfür zu treibende Aufwand im Hinblick auf das Spielziel nicht unbedingt lohnen.

    Die Arbeiter aufzuwerten ist der einzige Punkt wo sich das Spiel für mich abhebt von anderen und den finde ich wirklich cool. Durch die Zielkarten hab ich aber das Gefühl, dass man da weniger frei ist und seinen Worker nicht so bauen kann/sollte wie man das gerne hätte, sondern wie die Karten es einem von Anfang an vordiktieren.

    Darum Augen auf bei der Besatzung! Bei so einer langen Reise heuert man ja nicht irgendeinen Heiopei an ^^ Die Spezialaktionen liegen offen auf dem Plan und man kann die Personen ja auch so wählen, dass ihre Siegel für den Bonus halbwegs mit den Anforderungen der Aktionen korrelieren. Der Bonus ist auch nicht unbedingt spielentscheidend, da sind die SP für die Ausbildung mit 5 oder 6 Siegeln schon sehr viel gewichtiger. Aber wenn man nichts liegenlassen möchte, schaut man eben auch schon bei Beginn darauf, genauso wie auf die Art des Bonus der Karte und wie früh oder spät im Spiel dieses ggf. für einen selbst Sinn machen kann.

    ich sehe noch nicht so wirklich wo es etwas besonderes macht.

    Das Gesamtkunstwerk von passendem (!) Thema und verwobenen Mechanismen. Am augenfälligsten ist, was Du selbst oben (von mir gefettet) geschrieben hast. Ich zitiere Zeilen aus meiner Spielvorstellung vom Januar '21 :

    ... Einsetzen eines Arbeiters in einen dieser Bereiche erfordert also, dass er über entsprechendes Wissen verfügt. Und wer mehr weiß, darf eben auch mehr tun, weil er es kann! Ein schöner Mechanismus, der eine simple Lebenswirklichkeit abbildet, kurioserweise aber so in WP-Spielen noch nicht zu sehen war. Insbesondere die (von Spiel zu Spiel variabel ausgelegten) Spezialaktionen erfordern mehr Wissen, was die Stärke der damit verbundenen Aktionen spiegelt.

    Es ist halt ein Expertenspiel, da muss man im ersten Spiel nicht alles gesehen haben, auch wenn es da ist :)

  • Danke für die ausführliche Antwort Smuntz ☺️


    Du hast natürlich recht, dass ein Spiel nicht immer thematisch perfekt sein muss um Spaß zu haben, generell ist mir Thema aber schon recht wichtig und Darwin's Journey fühlt sich für mich halt an einigen Stellen einfach mechanisch an, rein um mechanisch zu sein.


    Dass man an einem Spiel nur Spaß haben kann, wenn sich jeder Kringel thematisch erklären lässt, verstehe ich auch immer nicht so ganz ;) Hier aber ist das doch kein Problem. Die ersten gelieferten Exponate befriedigen den Reiz des Neuen - entsprechend hoch werden sie vergütet. Nach und nach lässt dieser Effekt nach (warum sollte da was "seltener" sein? Alle Inseln sind Neuland, alle Arten neu und einzigartig!). Dagegen verdichten sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die sich aufgrund der vermehrt beobachteten Arten und ihrer Eigenschaften zur Evolutionstheorie formen. Für mich passt das thematisch wunderbar.

    Wir leben mittlerweile in einer globalisierten Welt, daher stimmt das nicht mehr so ganz, aber früher hätte ich definitiv gesagt, dass etwas wofür man weiter reisen muss, so gesehen seltener ist. Jeder kann ne Tagesreise machen um irgendwas zu besorgen, aber wenn dafür nen Monat unterwegs ist, machen das schon weniger Leute. Und manche Spezies findet man eben erst auf der 3. Insel und mein thematischer Eindruck war zumindest, dass die halt weiter weg ist. Deswegen fand ich es etwas seltsam, dass man für die Spezies für die man sehr weit reisen musste, weniger Geld bekommt.

    Dass der "Reiz des Neuen", in einem Museum, welches speziell unterschiedliche Spezies ausstellen möchte nachlässt, find ich wenig nachvollziehbar, im Gegenteil, über eine Spezies von einer entfernten Insel (wie gesagt meine Vorstellung von dem ganzen, die ist vllt auch falsch) sollte es sich doch besonders freuen.

    Den Teil mit der Evolutionstheorie kann ich allerdings nachvollziehen, guter Punkt.


    Die Arbeiter aufzuwerten ist der einzige Punkt wo sich das Spiel für mich abhebt von anderen und den finde ich wirklich cool. Durch die Zielkarten hab ich aber das Gefühl, dass man da weniger frei ist und seinen Worker nicht so bauen kann/sollte wie man das gerne hätte, sondern wie die Karten es einem von Anfang an vordiktieren.

    Darum Augen auf bei der Besatzung! Bei so einer langen Reise heuert man ja nicht irgendeinen Heiopei an ^^ Die Spezialaktionen liegen offen auf dem Plan und man kann die Personen ja auch so wählen, dass ihre Siegel für den Bonus halbwegs mit den Anforderungen der Aktionen korrelieren. Der Bonus ist auch nicht unbedingt spielentscheidend, da sind die SP für die Ausbildung mit 5 oder 6 Siegeln schon sehr viel gewichtiger. Aber wenn man nichts liegenlassen möchte, schaut man eben auch schon bei Beginn darauf, genauso wie auf die Art des Bonus der Karte und wie früh oder spät im Spiel dieses ggf. für einen selbst Sinn machen kann.

    Natürlich hab ich direkt von Beginn an rauf geschaut, bringt mir aber halt nichts, wenn die Ziele auf den Karten nicht zu den Aktionen auf den Orten passen von den Siegeln her. ich kam in der Partie sowieso kaum an Siegel, der Platz für 2 Siegel war immer direkt belegt un wenn man schon nicht an Siegel kommt, hat man auch keine 3 roten auf einem Arbeiter um den unteren zu nehmen. Schon wieder ne Aktion verwenden um Startspieler zu werden (ich war 4. in der ersten Runde) wollte ich ungern, hätte ich vielleicht aber tun sollen.


    ich sehe noch nicht so wirklich wo es etwas besonderes macht.

    Das Gesamtkunstwerk von passendem (!) Thema und verwobenen Mechanismen. Am augenfälligsten ist, was Du selbst oben (von mir gefettet) geschrieben hast. Ich zitiere Zeilen aus meiner Spielvorstellung vom Januar '21 :

    Für mich ist's (bisher zumindest) halt nur ein Konvolut von Mechaniken die thematisch für mich nicht unbedingt Sinn ergeben. Finde das Thema kommt nicht wirklich durch und ergibt nicht immer Sinn. Wer sind wir? Sind wir alle Darwin oder sind wir Gehilfen von ihm? Wieso ist da Geld im Spiel? Was ist das mit dem um die Wette Briefe schreiben?


    Die Mechaniken greifen gut ineinander, keine Frage, aber bisher hatte ich zumindest noch keinen Wow-Effekt. Ich brauch bei solchen Spielen aber auch immer mindestens ne 2. Partie um das Spiel einigermaßen zu verstehen. Ist nur die Frage ob es ne 2. Partie gibt, wenn ich stattdessen auch was anderes spielen könnte, das ist wie so oft der Knackpunkt. Ich hab's ja aktuell hier, aber müsste es halt auch auspacken, auspöppeln und evtl sleeven, was nicht nur ne Wertminderung beim Verkauf ist sondern eben auch Arbeitsaufwand ist, nur um dann zu merken, dass es doch gehen kann.

  • So, aufgrund von Urlaub kann ich dann doch mal wieder etwas Abwechslung in den Wochenbericht bringen (#TheIsofarianGuard ist aber schon wieder aufgebaut, Kampagne 2 läuft ^^).

    Da es ein bisschen Regen gab, und einen kaputten Knöchel, habe ich auch im Bergurlaub ein bisschen Zeit am Spieltisch verbracht.

    #Ukiyo, solo
    Viel brauche ich dazu ja nicht sagen – da habe ich mich durch weitere knifflige Level gespielt, und scheitere aktuell an einigen schweren. Die kleine Knobelei ist perfekt für kurze Pausen und macht einfach immer wieder sehr viel Spaß.

    #JumpDrive mit Erweiterung Terminal Velocity, solo
    Solo-Kampagne 4 habe ich im Urlaub gestartet und bin zuhause immer noch dran, da mir einfach der Genetics Victory (8 Gen-Symbole, 50+ Punkte) nicht gelingen will (ich fang nicht jedes Mal wieder ganz von vorne an, sondern versuche jetzt immer wieder den noch ausstehenden Teilsieg). Finde ich wirklich schwer, macht aber solo wirklich sehr viel Laune, ist auch super schnell gespielt. Klar – grade bei einer Aufgabe wie dieser kommt es schon sehr drauf an, wie die Karten liegen. Aber es war mehrfach jetzt schon ziemlich knapp, wird schon noch klappen.

    #AfterUs, solo
    Vom lieben Puma abgekauft, kam After Us mit in Urlaub und dort tatsächlich auch auf den Tisch, mittlerweile zuhause auch noch ein zweites Mal.

    Mich zogen an After Us Thema, Optik, und diese Karten-Anlege-Mechanik an. Leider muss ich sagen, dass ich es nach meinen beiden Solo-Partien nett, aber recht belanglos finde, und ich sehe da auch keinen hohen Wiederspielreiz drin. Die Karten sind immer sehr ähnlich, ich sehe keine unterschiedlichen Strategien, es gibt keinen anpassbaren Schwierigkeitsgrad…. Die zufälligen Gegenstände, die sich jede Partie ändern, die bringen ein bisschen Salz in die sonst ziemlich schale Suppe.

    Thema – ist natürlich komplett aufgesetzt und kommt auch null durch. Ob ich jetzt Affenstämme aufbaue oder eine neue Kaffeemaschine, macht null Unterschied. Ich hatte da jetzt auch nicht viel erwartet, aber es ist echt schon sehr abstrakt.

    Optik – natürlich herausragend, aber: viel zu wenig davon drin für mich. Kaum Unterschiede bei den Karten – alle Affen einer Stufe sind identisch, und auch die Einstiegs-Tamarinen unterscheiden sich nur durch ein farbliches Detail. Auf dem Spielbrett findet fast keine Illustration statt.

    Mechanik – ich stehe total auf dieses Aneinanderlegen der Karten und Auslösen der passenden Kästchen. Ich hab das bei Tainted Grail schon sehr gemocht, und als klar war, dass es hier die zentrale Mechanik ist, wollte ich es unbedingt probieren. Leider kommt dem besonders solo aber nicht so viel Bedeutung bei wie gehofft. Die Ergebnisse sind doch meist sehr ähnlich, da die Karten alle sehr ähnlich sind. Klar, die einzelnen Affen haben dann besondere Schwerpunkte – mit dem Gorilla erzeuge ich mehr Wut, mit dem Mandrill gehe ich eher auf Siegpunkte. Aber solo hat man nur eine Chance, wenn man gewinnen will: man muss dem Bot immer gezielt Ressourcen wegnehmen. Das heißt, ich lege die Karten nicht zwingend so an, wie sie mir am besten passen würden, weil ich mir eigentlich gerne einen Orang-Utan holen würde – sondern ich muss sie so aneinander basteln, dass ich dem Bot seine ganzen Blumen wegnehmen kann, sonst holt er sich einen Stufe-2-Mandrill, und das gilt es unbedingt zu verhindern. In Partie 1 habe ich 52:90 verloren und war völlig irritiert, wie ich das je gewinnen sollte. Partie 2 habe ich dann nur noch 91:97 verloren – durch konzentriertes Einschränken des Bots. Dadurch geht mir aber das eigene Spielgefühl, das Spielen für mich, irgendwie verloren. Ich glaube, solo ist das interaktiver als im Multiplayer :D

    A propos Multiplayer: Samstag teste ich es zu dritt aus. Mal sehen, wie es sich da so anfühlt. Ich denke aber, dass ich es danach verkaufen werde.

    #EXIT Reise durch Mittelerde, zu zweit
    Es ist ein Klassiker: an einem Regentag in den Bergen packen mein Mann und ich ein EXIT aus. Ich hab immer eins mit. Dieses Mal traf es das Herr der Ringe EXIT, und ich wusste schon, dass das allgemein nicht so gut ankommt. Wir fanden es auch beide nicht sonderlich gut. Die Rätsel waren teils sehr kryptisch bis nervig und nicht innovativ, die Story völlig banal – wir haben es durchgezogen, aber wir hätten in den 1,5 Stunden glaub besser das Siedler Kartenspiel gezockt ;)


    #TheIsofarianGuard, solo
    Kaum wieder daheim, wurde direkt Kampagne 2 aufgebaut und mit den neuen Guards ins Abenteuer gestartet. Macht auch sofort wieder richtig Spaß, auch wenn es anfangs etwas wehtut, wieder so schwach zu sein :lachwein: Die neuen Guards spielen sich durchaus anders als ihre Vorgänger, und ich freue mich, sie weiter zu entdecken.

    Dann mal eine schöne Spielewoche euch allen :)

  • A propos Multiplayer: Samstag teste ich es zu dritt aus. Mal sehen, wie es sich da so anfühlt. Ich denke aber, dass ich es danach verkaufen werde.

    Bitte unbedingt berichten. Ich hab das Spiel auf meiner Interessenliste, aber habe auch die Befürchtung, dass es eher weniger spannend ist. Ich muss dann entscheiden, ob sich ein Anspielen in Essen lohnt.

    Dieses Mal traf es das Herr der Ringe EXIT, und ich wusste schon, dass das allgemein nicht so gut ankommt.

    Ja, das war kein gutes Exit-Spiel. Bin froh, dass es danach mit einer anderen Box besser weiter ging.


    Gruß Dee

  • #Oath ist nicht nur ein Mechanismenmonster, es erzählt auch eine Geschichte, und das ist für mich zumindest der eigentliche Reiz des Spiels (und warum es mir aktuell besser als Pax Pamir gefällt). Ich habe ein bisschen Sorge, dass sich mit weiteren Partien der Area-Control-Anteil (den ich beim Spielen völlig ignoriert habe) doch als deutlich wichtiger erweist als in der ersten Partie erkennbar

    Ich stimme zu bei der Geschichte. Und die Karten sind großartig. Und ja, es ist jetzt bei Pax Pamir als bei Root. Aber Pax Pamir ist halt auch einfacher und zugänglicher ... Und es kann oft noch jeder gewinnen. In Oath ist das nicht immer so. Wenn man einfach zu spät die falschen Visionen zieht ... Und in Oath empfinde ich die Kampfmechanik als größte Schwäche. Es ist irgendwie etwas kompliziert, was man alles wie angreifen kann und was dann für das nächste Spiel für Konsequenzen hätte...

    Aber es gab auch schon Partien wo mehr gekämpft wurde. Die wichtigen Schlachten drehten sich bei uns aber meist mehr um Artefakte und weniger um die Länder. Insgesamt kann ich dich eher beruhigen. Der Kern des Spiels wird nicht Ares Control, sondern bleibt beim Kampf/Verhandeln um die Reihenfolge wer wann am Gewinnen gehindert wird.