Beiträge von Wuschel im Thema „17.07.-23.07.2023“

    Danke für die ausführliche Antwort Smuntz ☺️


    Du hast natürlich recht, dass ein Spiel nicht immer thematisch perfekt sein muss um Spaß zu haben, generell ist mir Thema aber schon recht wichtig und Darwin's Journey fühlt sich für mich halt an einigen Stellen einfach mechanisch an, rein um mechanisch zu sein.


    Dass man an einem Spiel nur Spaß haben kann, wenn sich jeder Kringel thematisch erklären lässt, verstehe ich auch immer nicht so ganz ;) Hier aber ist das doch kein Problem. Die ersten gelieferten Exponate befriedigen den Reiz des Neuen - entsprechend hoch werden sie vergütet. Nach und nach lässt dieser Effekt nach (warum sollte da was "seltener" sein? Alle Inseln sind Neuland, alle Arten neu und einzigartig!). Dagegen verdichten sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die sich aufgrund der vermehrt beobachteten Arten und ihrer Eigenschaften zur Evolutionstheorie formen. Für mich passt das thematisch wunderbar.

    Wir leben mittlerweile in einer globalisierten Welt, daher stimmt das nicht mehr so ganz, aber früher hätte ich definitiv gesagt, dass etwas wofür man weiter reisen muss, so gesehen seltener ist. Jeder kann ne Tagesreise machen um irgendwas zu besorgen, aber wenn dafür nen Monat unterwegs ist, machen das schon weniger Leute. Und manche Spezies findet man eben erst auf der 3. Insel und mein thematischer Eindruck war zumindest, dass die halt weiter weg ist. Deswegen fand ich es etwas seltsam, dass man für die Spezies für die man sehr weit reisen musste, weniger Geld bekommt.

    Dass der "Reiz des Neuen", in einem Museum, welches speziell unterschiedliche Spezies ausstellen möchte nachlässt, find ich wenig nachvollziehbar, im Gegenteil, über eine Spezies von einer entfernten Insel (wie gesagt meine Vorstellung von dem ganzen, die ist vllt auch falsch) sollte es sich doch besonders freuen.

    Den Teil mit der Evolutionstheorie kann ich allerdings nachvollziehen, guter Punkt.


    Die Arbeiter aufzuwerten ist der einzige Punkt wo sich das Spiel für mich abhebt von anderen und den finde ich wirklich cool. Durch die Zielkarten hab ich aber das Gefühl, dass man da weniger frei ist und seinen Worker nicht so bauen kann/sollte wie man das gerne hätte, sondern wie die Karten es einem von Anfang an vordiktieren.

    Darum Augen auf bei der Besatzung! Bei so einer langen Reise heuert man ja nicht irgendeinen Heiopei an ^^ Die Spezialaktionen liegen offen auf dem Plan und man kann die Personen ja auch so wählen, dass ihre Siegel für den Bonus halbwegs mit den Anforderungen der Aktionen korrelieren. Der Bonus ist auch nicht unbedingt spielentscheidend, da sind die SP für die Ausbildung mit 5 oder 6 Siegeln schon sehr viel gewichtiger. Aber wenn man nichts liegenlassen möchte, schaut man eben auch schon bei Beginn darauf, genauso wie auf die Art des Bonus der Karte und wie früh oder spät im Spiel dieses ggf. für einen selbst Sinn machen kann.

    Natürlich hab ich direkt von Beginn an rauf geschaut, bringt mir aber halt nichts, wenn die Ziele auf den Karten nicht zu den Aktionen auf den Orten passen von den Siegeln her. ich kam in der Partie sowieso kaum an Siegel, der Platz für 2 Siegel war immer direkt belegt un wenn man schon nicht an Siegel kommt, hat man auch keine 3 roten auf einem Arbeiter um den unteren zu nehmen. Schon wieder ne Aktion verwenden um Startspieler zu werden (ich war 4. in der ersten Runde) wollte ich ungern, hätte ich vielleicht aber tun sollen.


    ich sehe noch nicht so wirklich wo es etwas besonderes macht.

    Das Gesamtkunstwerk von passendem (!) Thema und verwobenen Mechanismen. Am augenfälligsten ist, was Du selbst oben (von mir gefettet) geschrieben hast. Ich zitiere Zeilen aus meiner Spielvorstellung vom Januar '21 :

    Für mich ist's (bisher zumindest) halt nur ein Konvolut von Mechaniken die thematisch für mich nicht unbedingt Sinn ergeben. Finde das Thema kommt nicht wirklich durch und ergibt nicht immer Sinn. Wer sind wir? Sind wir alle Darwin oder sind wir Gehilfen von ihm? Wieso ist da Geld im Spiel? Was ist das mit dem um die Wette Briefe schreiben?


    Die Mechaniken greifen gut ineinander, keine Frage, aber bisher hatte ich zumindest noch keinen Wow-Effekt. Ich brauch bei solchen Spielen aber auch immer mindestens ne 2. Partie um das Spiel einigermaßen zu verstehen. Ist nur die Frage ob es ne 2. Partie gibt, wenn ich stattdessen auch was anderes spielen könnte, das ist wie so oft der Knackpunkt. Ich hab's ja aktuell hier, aber müsste es halt auch auspacken, auspöppeln und evtl sleeven, was nicht nur ne Wertminderung beim Verkauf ist sondern eben auch Arbeitsaufwand ist, nur um dann zu merken, dass es doch gehen kann.

    Alles sehr gute Punkte die ich so nicht gesehen habe in den 2 Partien die 2 1/2 Jahre auseinander lagen. Mein Gedanke war halt, dass wenn ich das Kunstwerk ganz am Anfang für 4 gekauft habe und ich es am Ende für 21 verkaufen kann, dass ja maximaler Gewinn ist. Aber wie so oft in Euros, is das wertvollste der Spielerzug / die Aktion und Künstler fördern ist in der Tat teuer, kostet nen Zug und Einfluss (dafür gibt's aber nette Boni teilweise muss man sagen), aber man kann den Künstler ja auch fördern in dem man direkt nen Bild kauft und die Anzahl an weißer Meeple in der Galerie ist ja durch die Anzahl der eigenen verkauften Gemälde beschränkt. Deswegen war ich auch der einzige, der 2 davon in der Galerie hatte.

    Meine Mitspieler haben es aber sehr gut geschafft, den Cashflow aufrechtzuerhalten. Ich hatte auch 3 braune und 2 weiße in der Galerie, wodurch ich mir auch mal gut 8 Geld holen konnte durch Boni. Aber ich hab schon gemerkt, dass der Cashflow vom verkaufen schon sehr hilfreich war.


    Jetzt habe ich definitiv Lust das Teil nochmal zu spielen :D


    Kuro-Okami  sNice24

    Man bekommt ja Zielkarten zu Beginn, welche sich auf ein Verkaufen der Gemälde beziehen. Braucht man Geld, ist der Verkauf natürlich auch sinnig - vor allem dann, wenn der Künstler deutlich an Ansehen zugenommen hat. Vor allem die finale Zielkarte macht ein Verkaufen von Bildern aber sehr sinnvoll. Dürfte ich fragen, wie viele Punkte ihr am Ende jeweils hattet?

    Ja was mir grad auffällt, ist dass ein korrektes verkauftes Bild 5 Punkte gibt, während 3 korrekte Bilder die am Ende hängen 10 Punkte geben, also nur 3,3 pro Bild. Dafür wäre das Kunstwerk das ich im Spiel verkauft habe, am Ende halt evtl nochmal mehr wert gewesen.


    Wir hatten 154:136:109 Punkte, diesmal ausnahmsweise Sieg für mich.

    Am Sonntag war ich noch zu Besuch bei Mtn und wir haben zu 4. nen Eurotag gemacht. Ich bin ja eigentlich nicht mehr so der Eurospieler aber dachte ich schaue mal was so auf mich zu kommt, die Spiele die zur Auswahl standen haben mich größtenteils auch angesprochen, Wasserkraft finde ich selbst zB super und Darwins Journey stand auch zur Auswahl, das ich mir grad erst selbst besorgt hatte und gerne die Gelegenheit wahr nehme, das mal auszuprobieren.


    Außerdem ist's immer schön neue Menschen zu treffen und kennen zu lernen. War auch ne coole Truppe an dem Tag, hat gut funktioniert und wir haben einiges durch bekommen.

    Revive

    Den Auftakt macht dieses relativ aktuelle Euro das man in vieler Munde hört. Bei mir sind alle neuen Euros immer erst mal YAEs (Yet Another Euro) bis sie mir das Gegenteil beweisen. Jedes Jahr kommen hunderte davon raus, die Leute rasten aus, stehen in Essen ewig an, rennen den Läden die Bude ein, bestellen bei Online Shops bis zum umfallen und dann sind die halt meist doch eher Durchschnitt und man hätte in der Zeit auch einfach Brass spielen können.


    Revive hat mir aber gut gefallen und macht auch genug eigenes meiner Meinung nach. Ich bin großer Area Control Fan, daher mochte ich die räumliche Komponente auf dem Brett und es war dadurch nicht komplett solitär. Der Kartenmechanismus ist cool, da ist dann auch bissel Deck-Building und Engine-Building dabei, die freien Aktionen mit den Blitzen erlauben für schlaue Kombis und optisch gefällt's auch.


    Das Spiel ist zu 4. aber doch relativ schnell vorbei, nur 2 Leute haben es geschafft jeweils einen Meeple auf die Endgame-Scoring Bereiche in den Ecken zu bringen.


    Reicht jetzt (noch) nicht, dass ich mir das Teil selbst ins Regal stelle aber ich würde das auf jeden Fall wieder mitspielen, auch gerne. War ein cooles Teil.


    Darwin's Journey

    Ja das Teil hab ich mir ja selbst gekauft und ich kann gar nicht so direkt sagen warum. Damals viel um den PM herumgetanzt und es aufgrund des hohen Preises dann doch gelassen. Optisch hat's mich irgendwie angesprochen. Mittlerweile war meine Meinung auch, dass das vermutlich einfach nur ein YAE ist und nicht mehr so meinen Geschmack trifft, ich das bestimmt mal irgendwo ausprobieren kann und dann entscheiden kann ob ich das brauche. Dann kam aber ein gutes Angebot für den KS All-In zum KS Preis auf Kleinanzeigen und ich hab mal zugeschlagen.


    Gestern kam die Retail-Variante von einem Mitspieler auf den Tisch und ich muss erstmal sagen, geil, dass die in so ner flachen Brass-Box kommt, das sollte mehr Spiele machen. Da ärgere ich mich schon ein wenig die CE zu haben, die doppelt so hoch ist, ich hatte extra BGG gecheckt, dort stand, dass die CE 9cm hoch ist un die normale 8.


    Das Spiel selbst versprüht leider harte YAE vibes. Das funktioniert alles gut, greift ineinander und der Besitzer und Erklärbar ist auch Kreise um uns gelaufen und hat uns mit 202 Punkte meilenweit abgegangen, ich war mit 99 nicht mal 3-stellig. Ich hatte Spaß bei dem Spiel, ich würde es nochmal spielen, aber ich bin mir noch nicht ganz sicher, wieso ich das spielen sollte wenn ich auch andere Euros, die ich dann doch besser finde, spielen könnte. Nach dem Mitspielen hätte ich es mir vermutlich nicht gekauft, bleibt jetzt die Frage was ich mit meinem Exemplar mache, ob ich das auspacke und etwas weiter erkunde, denn solche Spiele gefallen mir oft erst beim 2. mal besser wenn ich mehr durchgestiegen bin. Aber 3 Spieler ist ne Zahl die ich nur selten habe, meist sind wir doch eher 5 oder mehr und zu 4. gibt's genug Spiele die ich lieber spielen würde, die von 4 Spielern halt richtig profitieren.




    Was ist das Thema dieses Spiels? Wer sind wir? Sind wir alle Darwin? Sind wir Darwins Gehilfen? Wieso sind wir im Wettstreit? Wenn wir alle Darwin sind, wieso müssen wir dann Geld bezahlen um unsere eigenen Tagebücher (Worker Placement Spots) zu lesen? Wenn wir Darwins Gehilfen sind, wieso dürfen wir dan seine Tagebücher lesen und wieso verlangt er davon Geld für uns? Wieso ist überhaupt Geld im Spiel? Ich hab's nicht so ganz verstanden tbh.


    Es wirkt mechanisch um mechanisch zu sein, Geld ist halt da um das Worker Placement enger zu machen, ergibt thematisch aber wenig Sinn in meinen Augen. Die Inseln sind auch nur Leistegeklettere getarnt als Kringel die man schlechter entziffern kann. Das man im Museum Geld bekommt, wenn man als erste ne Spezies abliefert seh ich noch, wieso ich dann weniger Geld bekomme wenn schon mehr Spezies da sind, sehe ich nicht so wirklich, zumal die Spezies die man später abliefert ja seltener sein sollten, weil die Insel weiter weg ist. Wieso man dann plötzlich Evolutionstheoriepunkte bekommt wenn man später die Spezies abliefert und schon bissel was da ist im Museum, erschließt sich mir auch nicht. Wieso fahren wir Darwin hinterher?


    Die Arbeiter aufzuwerten ist der einzige Punkt wo sich das Spiel für mich abhebt von anderen und den finde ich wirklich cool. Durch die Zielkarten hab ich aber das Gefühl, dass man da weniger frei ist und seinen Worker nicht so bauen kann/sollte wie man das gerne hätte, sondern wie die Karten es einem von Anfang an vordiktieren. Ich selbst kam leider kaum dazu mir Siegel zu holen, weil der Spot für 2 Siegel immer als erstes belegt wurde.


    Nichtsdestotrotz hatte ich Spaß mit dem Spiel, klar hab ich viele Fehler gemacht in der Erstpartie, man sollte direkt Spezies abliefern um viel Geld zu haben und ich kam dann erstmal nicht an Geld weil keine neue Spezies mehr zu erreichen war vor den anderen. Klar hab ich schlecht gespielt, aber es war schon cool. Ist jetzt halt die Frage ob ich mehr Zeit drauf aufwenden möchte das Spiel weiter zu erkunden oder die lieber in andere Spiele stecke, die mir eigentlich besser gefallen. Mal schauen. Ich bin froh es mal gespielt zu haben und würde es definitiv wieder mitspielen, aber ich sehe noch nicht so wirklich wo es etwas besonderes macht.

    Zug um Zug: Europa

    Wurde sich von einer Person in der Gruppe gewünscht. Ist okay, kann man mitspielen. Hab jetzt zum ersten mal die Europaversion gespielt, die is schon besser als die normale. Hat mir aber gezeigt, dass ich mein Exemplar des ersten Spiels ausziehen lassen kann, ich brauch das Spiel nicht mehr. Mitspielern meinetwegen, aber selbst vorschlagen werde ich das wohl nicht mehr.


    Der Kartenhalter des Brettspieltischs war bei dem Spiel aber wirklich Gold wert.



    The Gallerist

    Weiter ging es zu dritt. Das Teil hab ich schon mal gespielt vor 2 1/2 Jahren, damals wurde der Aufbau leider falsch gemacht, so dass zu wenig weiße Meeple im Umlauf waren und ein Spieler nicht so richtig rein kam, weil er eben keinen weißen Meeple abbekam, die sind ja doch nicht unwichtig.


    Mir gefällt das Teil echt gut, ich wünschte hier wäre mehr Fokus auf den Handel mit Kunstwerken, ich war der einzige der überhaupt mal ein Bild verkauft hat in der Partie und es war auch nur eines. Durch den Endgamebonus auf der Karte und die Tatsache, dass die Gemälde dann auch wieder verkauft werden, lohnt es sich meist einfach nicht ein Kunstwerk zu verkaufen.


    Aber das fördern von Künstlern, das frühe Entdecken und die daraus resultierende Wertsteigerung lässt mein Aktienherz höher schlagen. Ich liebe Aktienmechaniken in Brettspielen und das schlägt eben genau in die Kerbe.


    Die Rauswurf-Aktionen sind verwirrend und unübersichtlich vom Spielfluss, weil man da gerne mal vergisst, wer eigentlich dran ist. Ich verstehe wieso Lacerda das in keinem weiteren Spiel verwendet hat (korrigiert mich wenn ich falsch liege). Oft wird jemand Rausgeworfen, macht ne Aktion die relativ lang dauert und dann trägt man sich "wer is jetzt eigentlich dran?".


    Von allen 5 Lacerdas die ich gespielt habe (On Mars, The Gallerist, Lisboa, Weather Machine, Mercado de Lisboa) gefällt mir The Gallerist nach On Mars am besten. Den Preis finde ich allerdings nicht gerechtfertigt, der kommt nicht vom Material sondern davon, dass da Lacerda drauf steht.




    Alles in allem ein super Tag mit sehr netten Leuten und coolen Spielen. Dazu ist der Geeknson Bristol echt ein feiner Brettspieltisch muss ich sagen. Das Spielgefühl an nem normalen Tisch finde ich glaube immer noch besser als das in den Keller bücken, aber der Tisch ist cool. Optisch eine der wenigen Brettspieltische den ich ansprechend und nicht hässlich finde und der Kartenhalter ist wirklich mega. Ich komme gerne wieder.

    Habe That's not a Hat nur von 5-7 Spielern gespielt un fand das hat durchaus jedes mal funktioniert. Man muss sich ja nicht jede Karte merken, teilweise reicht es zu wiederholen was die anderen Leute behaupten was die Karte wäre, weil die anderen können sich ja auch nicht alles merken. Außerdem betrifft mich bei 7 Leuten die Karte am anderen Ende des Tischs vermutlich sowieso nicht. Und das Chaos und das Nicht-Merken-Können ist ja auch irgendwie der Witz des spiels. Ich glaub eine Runde That's not a Hat in der sich jeder alles merken kann ist relativ langweilig.


    Ich find das Spiel an sich jetzt halt nicht so dolle. Aber mitspielen kann man das auf jeden Fall mal.

    Habt ihr das Banner der Volksgunst richtig gespielt? Das hat leider im Deutschen einen nicht ganz ungravierenden Fehler aufgedruckt. Im Deutschen fehlt auf der Nicht-Mob Seite (weiß nicht wie sie auf Deutsch heißt) der "wenn seized flip", also wenn es abgenommen wird, dass man es dann auf die Mob-Seite drehen muss.


    Hab mein eigenes Exemplar noch nicht auf den Tisch gebracht bisher, aber das Spiel so schonmal mitgespielt und finde es auch richtig gut aber wie du sagst sehr komplex. Ich hab es glaube 3 mal gespielt bisher aber in großen Abständen und immer dachte ich mir "ich hab die Regeln verstanden, aber nicht das Spiel".

    Ist das angelehnt an dieses Red Dragon Inn / Zum Roten Drachen Kartenspiel, bei dem man die anderen unter den Tisch saufen muss? Also Spielmechanisch, nicht in der Realität.

    Salem 1692

    Spontan nach dem Teamevent auf der Arbeit gestern noch zum Spieleabend an der Uni und hab dort 2 Partien Salem 1692 mitgespielt. Ein Social Deduction Spiel, das ich ganz okay finde, der Besitzer mag es sehr, deswegen kommt's immer mal wieder auf den Tisch.


    Es hat Gameplay, man beschuldigt sich also nicht nur grundlos, aber das Gameplay finde ich eben nur okay. Jeder hat 5 Rollenkarten, die meisten sind "You're not a Witch" und wenige (je nach Spieleranzahl) sind "Witch" Karten. Hat man eine Witch Karte ist man eine Hexe für den Rest des Spiels. Man ist eliminiert wenn alle Karten aufgedeckt sind oder die Hexenkarte aufgedeckt wird. Im Spiel gibt es Phasen wo man sich vom linken Nachbar eine Karte nimmt, dabei kann man eben zur Witch werden.


    Spielt man 7 Anschuldigungen auf einen Spieler darf man eine seiner Karten aufdecken. Es fühlt sich an vielen stellen wie ein zufällig rumgestochere an aber evtl hab ich das Spiel da noch nicht genug durchschaut.


    Mit 6 Leuten waren wir auch etwas zu wenig für das Spiel meiner Meinung nach aber es funktioniert zu 6. BGG sagt auch es funktioniert von 6-12 Leuten und ist am besten mit 7-8.



    Dann hatte ich leider die heftigsten Kopfschmerzen meines Lebens und musste früher gehen.

    Wuschel

    Ja, eigentlich darfst Du das Spiel wegen seiner Einzigartigkeit gar nicht mehr ausziehen lassen.

    Ich sehe mich wirklich 0 als Sammler. Ich habe keine Verwendung für ein Spiel das ich nicht spiele. Letztendlich kommt's also einfach darauf ob ich das Ding häufig genug spiele und ob ich's vermissen würde. Viele Spiele die man "gut" findet vermisst man trotzdem nicht, wenn sie dann mal weg sind.

    Wuschel

    Ich finde My Fathers Work auch superspannend, habe aber leider kaum eine Chance Mitspieler dafür zu finden. Das liegt an der von Dir auch erwähnten Sprache und ihrem Anteil im Spiel.

    Trotzdem würde ich es mir nicht anders wünschen. Die Sprache ist mit Absicht so "unnötig kompliziert", da sie, wie das gesamte Spiel, die Atmosphäre von Gothic Novels einfangen soll, und dazu genau so sein muss.

    Das wäre damit tatsächlich ein Spiel, bei dem ich eine Solovariante begrüßen würde.

    Ja mir ist bewusst, dass es Absicht ist, aber ich finde halt trotzdem das Verhältnis an Lesezeit zu Spielzeit nicht so gut.


    Ich spiele es so selten, weil ich es selten den Leuten zumuten möchte und weil man es doch eher nicht mit mehr als 3 spielen sollte und wenn wir uns zum Spielen treffen sind wir meist doch 4, 5 oder mehr Leute.

    Zum Glück können fast alle Leute mit denen ich spiele Englisch aber man muss sagen, My Father's Work ist nochmal ein Level über "Englisch können", da muss man schon Erfahrung haben mit der Sprache.


    Meine bessere Hälfte hat das Spiel vorgeschlagen und sie fand's auch wirklich gut und will es nochmal spielen, Euros sind halt null ihres aber der Rest drum herum gefällt ihr gut. Vielleicht kann ich's dann jetzt ein wenig mehr spielen und mal schauen, vllt kann ich irgendwann nen Haken dran machen und es weiter ziehen lassen, frisst ja schon gut Platz aber es ist ein absolut besonderes Spiel das den damaligen Kickstarterpreis auch wirklich wert war. Richtig gute Produktion, lediglich die Wissenstracker, die sind per Stretch Goal nachträglich hinzugefügt haben sind Bullshit , einfach normale Cubes nehmen. Der Produzent meinte auf BGG auch mal, dass er die Entscheidung bereut, die noch kurzfristig reingepackt zu haben.

    The Emerald Flame

    Nachdem wir das Teil Sonntag angefangen haben waren wir gehookt und wollten gestern direkt damit weiter machen. Sonntags haben wir in 2 1/2 Stunden 3/4 Rätsel des ersten Umschlags (von 3) gelöst. Gestern nach 1 1/2 Stunden hatten wir das 4. immer noch nicht gelöst. Wir sind auf dem richtigen Weg, wir haben uns viele Gedanken gemacht, viele Lösungsansätze gefunden und sind systematisch näher gekommen, aber irgendwie will's einfach nicht. Zwischendurch hab ich auch den Laptop rausgeholt und Python Skripte geschrieben um gewisse Lösungsideen schneller verifizieren oder ablehnen zu können. Noch wollen wir es ohne Hints lösen aber mal schauen wie wir darüber denken, wenn wir da nochmal 1-2 Stunden reinstecken ohne weiter zu kommen.


    Trotzdem hatten wir daran wirklich Spaß gestern.


    Pagan: Schicksal von Roanoke

    Nach lange Zeit dann doch mal wieder ein reines Zweipersonenspiel gekauft, eigentlich hab ich mir gesagt, dass ich die nicht mehr kaufe. Aber Zeiten und Lebenssituationen ändern sich eben nun mal und zumindest aktuell, schaff ich es auch zu zweit zu spielen.


    Beim lesen des Anfangsszenarios "Willkommen in Roanoke" wurde ich direkt stutzig. Die kosten das der Hexenjäger einen Dorfbewohner entlastet sinken von 3 auf 1 Beweise, während die Kosten, dass die Hexe das Ritual durchführen kann sinken nur von 3 auf 2 Gefälligkeiten. Dazu kommt, dass der Hexenjäger die Beweise nachhaltig bekommt, heißt er verbraucht nicht 3 Hinweise für einen Beweis, er bekommt einen Beweis wenn 3 da sind, während die Hexe 3 Geheimnisse verbrauchen muss um eine Gefälligkeit zu bekommen. Weiter brauch der Hexenjäger nicht auf jedem Dorfbewohner mindestens einen Hinweis zum exekutieren. Das las sich sehr so, als würde dieses Szenario es dem Hexenjäger leicht machen und genau so war es auch, es war ein easy win für den Hexenjäger, ohne, dass die Hexe auch nur irgendwie eine Chance hatte. Da hoffe ich, dass das mit den normalen Regeln besser wird.


    Ich konnte mir als Hexenjäger schnell eine Engine aufbauen mit der ich jeden Zug einen Beweis bekam, der in diesem Szenario dafür reichte in jedem Zug einen Dorfbewohner zu entlasten. So hatte ich schnell alle Grünen Bewohner entlastet, einen Blauen und nen Roten. Die Hexenspielerin hat nie irgendwas mit den roten Leuten gemacht, also dachte ich mir, dass es eine der beiden blauen sein muss und ich hab First-Try den richtigen gesnipt.


    Das Spiel verspricht schon ganz gut zu sein, aber dieses Einstiegsszenario zeigt für mich jetzt nicht die Stärken des Spieles, aber es kriegt nochmal ne Chance. Ob Zweipersonenduellspiele so richtig meines werden weiß ich aber immer noch nicht. Artwork un Produktion sind top.


    Wird auf jeden Fall nochmal getestet. Der PoS ist damit kurz runter auf 3, bis die Woche vermutlich ein neues Spiel, welches ich die Tage bei Kleinanzeigen gefunden habe, einzieht.

    My Father's Work

    Einer meiner ersten Kickstarter und das Spiel schlägt in eine seltsame Kerbe. War meine 3. Partie, die letzte lag aber schon etwas zurück. Es ist eigentlich ein Worker Placement Euro aber mit Szenarien und verzweigender Story über eine App und insgesamt extrem thematisch.


    Das Spiel ist ein Worker Placement Spiel über 3 Generation à 3 Runden. Nach jeder Generation verlieren wir all unserer Ressourcen (Zutaten, Geld und Wissen), lediglich Wissen welches man in seinem Anwesen aufgezeichnet hat und Räume die man seinem Anwesen hinzugefügt hat bleiben über Generationen erhalten. Das in sich ist finde ich schon ein sehr cooles Eurospiel Konzept, das für sich schon spannend sein kann.


    Dazu kommt aber noch ein Spielplan der aus einem Ringbuch mit ca 60 Seiten besteht und einer App, die einem zwischen jeder Runde Storyfetzen und Entscheidungen hinwirft, wodurch sich das Spiel jedes mal verändert. Es gibt 3 Szenarien mit 8 Enden, ich habe das 1. 3 mal gespielt und es ging jedes mal anders aus, am Anfang gab's aber viel Überschneidungen. Dadurch verändert sich eben auch der Spielplan, man schlägt auf eine andere Seite und hat dann mehr, weniger oder einfach andere Worker Placement spots.


    Zum Beispiel konnten wir recht früh mit Geld darauf bieten Bürgermeister zu werden und der Gewinner hat Siegpunkte bekommen und durfte entscheiden, ob eine Bank (WP Feld für 2 Geld) oder eine Bibliothek (WP Feld für Chemie-/Biologie-/Ingenieurwissen) errichtet wird. Ebenso haben wir mit einer bestimmten Aktion Geld in ein Krankenhaus investieren können, wer das meiste investierte bekam 5 Siegpunkte und je nachdem wie viel investiert wurde geht die Geschichte grundlegend anders weiter.


    Siegpunkte macht man hauptsächlich Experimente, die Eurotypische Auftragskarten sind, bei denen man Ressourcen X, Y und Z rein steckt und Siegpunkte und etwaige andere Effekte und/oder Ressourcen raus bekommt.


    Manche Aktionen, wie zB das Leichenteile auf dem Friedhof besorgen steigert unseren Creepy-wert und sind wir zu creepy, lassen uns die Dorfbewohner nicht mehr ins Dorf und wir haben keinen Zugriff mehr auf einige der Worker Placement Felder. Thematisch einfach sehr cool.


    Was ist das Problem mit dem Spiel? Das Verhältnis von Text zu Gameplay ist einfach "falsch". Wir spielen ein simples Worker Placement Spiel über 9 Runden mit 3-6 Arbeitern pro Runde und haben dafür zu 2. 3 Stunden benötigt weil man wirklich vieeeeel Text liest und seeeehr geschwollenem und unnötig komplexem Englisch. Die Sprache war dabei für uns zum Glück kein Problem (aber ich würde nie behaupten jeden Satz verstanden zu haben) sondern einfach die Menge.


    Immer noch unsicher was ich mit dem Spiel tun soll, es frisst den Platz von 2 Spielen im Regal, hat viel zu viel Text und zieht sich dadurch, gleichzeitig ist es aber wirklich super super cool, einzigartig und extrem thematisch.