aktuelle Lage: Spielefabriken und Ozeanfracht ausgelastet

  • Oder sich mal fragen, warum man in China produzieren lässt und sich das bisher trotz der Transportwege und Transportkosten gelohnt hat - auf wessen Kosten.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Oder sich mal fragen, warum man in China produzieren lässt und sich das bisher trotz der Transportwege und Transportkosten gelohnt hat - auf wessen Kosten.

    Nicht der einzige, aber ein wichtiger Grund ist die technische Komponente.

    So lange die westlichen Produzenten nicht massiv aufrüsten, bleibt den Verlagen diese Entscheidung:


    a) mein Spiel hat nur Würfel, Spielkarten und ein paar Stanzbögen

    b) ich produziere in China


    (iirc ist es in den USA noch schlimmer, die Hersteller dort arbeiten mit völlig niedrigen Standards, alles vernümpftige Zeug muss zwangsweise woanders produziert werden)

  • Europa hat echt nicht mehr das technische Know How, um Kunststoff verarbeiten zu können? Oder sind die Produktionsanlagen alle in China & Co platziert worden, weil der Faktor Human Ressources da billiger ist und die Produktionsbedingungen vor allem auf Effektivität optimiert ist und Mensch und Umwelt keine oder nur eine Nebenrolle spielen?


    Solange das alles geklappt hat und wir Spieler mit günstigen Spielen versorgt wurden, konnten wir als Konsumenten da bequem wegschauen.

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  • ravn

    Gefühlt ist es eher so:


    Die haben ihre Maschinen angeschafft, bevor CMON und Konsorten das Genre "Brettspiel mit Tabletopstandard-Plastikminiaturen" erfunden haben.

    (dass in China die moderneren Maschinen stehen, gilt lange nicht nur für Brettspiele und liegt nur bedingt am niedrigen Lohn, sondern oft auch schlicht am Alter der Unternehmen)


    Und der Markt für solche Spiele ist vermutlich immer noch zu klein, dass sich das Aufrüsten nur bedingt lohnt.

    Bzw sind die europäischen Produzenten nach wie vor mit herkömmlichen Brettspielen mehr als genug ausgelastet.


    (Ich halte es auch für seltsam bis fragwürdig, dass wir unsere Konsumgüter zweimal um den Globus fliegen, bis wir sie kaufen. Aber so ist sie halt, unsere globalisierte Welt)

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Ich bin da auch kein Freund von. Sowohl Flugbenzin als auch Schiffsdiesel sind viel zu billig, aus ökologischer Sicht.

    Wobei man nicht unterschätzen darf, wie billig riesige Containerschiffe den Überseetransport gemacht haben. Die haben ja, pro Container gerechnet, praktisch keine Besatzung, und sind, gemessen am Volumen, auch ziemlich energieeffizient.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Wenn man sich mal überlegt das die großen Containerschiffe mittlerweile 18.000 Container fassen....wie wollte man das zusätzlich auf die Straße bringen?

    Man bräuchte 18.000 LKW zusätzlich, von den 18.000 Fahrern mal abgesehen, wie würde da die Klimabilanz aussehen?🤷‍♂️

    Einmal editiert, zuletzt von Rooster83 ()

  • Und wie kommen die 18.000 Container zum und vom Schiff? Richtig, per LKW. Es fallen also auch so 2 x 18.000 LKW-Fahrten an. ;)

    Du bräuchtest sie aber zusätzlich für den Transport von meinetwegen China nach sonstwo. So meinte ich das. Das die zum Hafen und vom Ankunfts-Hafen wieder weg transportiert werden war mir auch klar 😛😉

  • Ich bin da auch kein Freund von. Sowohl Flugbenzin als auch Schiffsdiesel sind viel zu billig, aus ökologischer Sicht.

    Wobei man nicht unterschätzen darf, wie billig riesige Containerschiffe den Überseetransport gemacht haben. Die haben ja, pro Container gerechnet, praktisch keine Besatzung, und sind, gemessen am Volumen, auch ziemlich energieeffizient.

    Ich habe von Maersk gelesen, dass sie mehrere neue CO2-neutrale Containerschiffe mit BioFuel-Antrieb bestellt haben. Die sind sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb signifikant teurer. Warum haben sie das gemacht? Image, und weil deren Kunden es fordern. Das sind natürlich keine Endverbraucher, sondern Firmen, die Waren transportieren lassen. Die werben mit CO2-neutralen Produkten, die Endkunden legen wert darauf, also zahlen die Firmen auch den Mehraufwand.


    Das ist eine der ersten Auswirkungen von "der Käufer entscheidet, welche Waren produziert werden". Find ich super!


    Ich möchte nicht wieder meinen Diskurs darüber beginnen, warum man unwichtige Produkte wie Spiele nicht per Luftfracht transportieren sollte, aber da fängt es eben mit der Verantwortung schon an.

  • Gefühlt ist es mit Brettspielen aus China aber eher wie mit Kakao, der halt hierzulande nicht wächst.

    Im Gegensatz zu den Nordseegarnelen, die ich hier gefühlt nirgendwo mit Schale kaufen kann, sondern nur die nach Afrika geschipperten, dort ausgepulten und wieder zurück geschipperten Nacktgarnelen.


    Also: ja, es ist wahnsinnig, aber es ist nicht der schlimmste Auswuchs dieses Problems.

  • Man kann auch Spritzgusskomponenten in Europa herstellen lassen. Die Kunstoff-Komponenten von Skyliners (HiG, 2015) wurden in Slovenien hergestellt. Ich denke eher, dass die spezifische Expertise eben eher bei den Produzenten in Fernost zu finden ist und in Europa erst "herangezogen" werden muss

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Da wird sich CMON freuen, erhöht sich doch so die Marge bei Marvel Zombicide gleich noch mehr ohne was dafür tun zu müssen… oder glaubt ihr jedem KS Exemplar liegt etwas Geld der zuviel gezahlten Versandkosten bei? :/

  • Dafür müssten die Fullfillment Firmen die gesunkenen Containerkosten ja auch erstmal an die Creator weitergeben und diese dann auch nochmal an die Kunden. Sehe ich ehrlichgesagt nicht.

    Ausstehende Crowdfunding-Projekte:

    Arydia, Bad Karmas (Teburu), HEL - The Last Saga, Into The Godsgrave, Kingdoms Forlorn, Nanolith, Nova Aetas: Renaissance, Peacemakers: Horrors of War, RoboMon, Sword & Sorcery Abyssal Legends, Tainted Grail - Kings of Ruin, The Elder Scrolls (CTG), Unlikely Heroes, Vampire: Milan Uprising (Teburu), Warcrow Adventures, Witchbound

  • Da wird sich CMON freuen, erhöht sich doch so die Marge bei Marvel Zombicide gleich noch mehr ohne was dafür tun zu müssen… oder glaubt ihr jedem KS Exemplar liegt etwas Geld der zuviel gezahlten Versandkosten bei? :/

    Und auch hier: Containerkosten sind nur ein Teil der Shippinkosten.

    Abgesehen davon: Hast du eine Quelle dafür, dass "zu viel" gezahlt wurde?

  • Ich habe nur den Shitstorm mitbekommen, dass CMON hier wohl kräftig zugelangt hat für Versandkosten, die erst nächstes/übernächstes Jahr entstehen, wenn sich die Versandkostensituation evtl. entspannt hat.

    Wenn die Fullfillment Firmen die gesunkenen Kosten weitergeben, ist dennoch nicht gesagt, dass das auch CMON macht. Im umgekehrten Fall bleibt der schwarze Peter eh immer an CMON hängen und da deren Geschäftsmodell danach aussieht, als sei das Geld für aktuelle KS zur Fertigstellung für ausstehende KS gedacht, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass CMON einmal eingenommenes Geld wieder auszahlen möchte, geschweige denn kann.

  • Quelle für diese Behauptungen? CMON sind nicht die einzigen, die höhere Shippingkosten haben. Das betrifft alle und hat auch bisher jeden getroffen.

    CMON waren lediglich die ersten, die keine intransparenten Verrechnungen durchgeführt haben oder nachträglich zur Kasse beten.

    Einmal editiert, zuletzt von krakos ()

  • Bei der Ozeanfracht scheinen sich allmählich die Preise für Container in die Richtung des Niveaus vor Corona zu bewegen.

    Aus der Branche höre ich Ähnliches.


    Zu CMON: Vielleicht werden die Firmen über die nächsten Jahre 1. großzügiger kalkulieren und werden 2. die entstandenen Kosten erst wieder rein holen müssen.

  • Die Bemerkungen von Algathrac dürfte weniger gegen CMON gehen, sondern sich eher allgemein auf das Missverhältnis zwischen Creator und Backer bei Crowdfunding (im Vergleich zu Retail-Kauf) zielen. Wenn die Transport-Preise stark ansteigen, wird im Crowdfunding-Bereich ggf. auch nachträglich der Backer zur Kasse gebeten. Das ist in den letzten Jahren massenhaft passiert, bei CMON z.B. auch in der Form, dass nachher die Shipping-Preise im Pledge Manager mehr als das Doppelte von dem Preis waren, der während der Kampagne abgegeben war. Aber wenn die Preise umgekehrt genauso stark fallen, dann gibt es natürlich nichts zurück, das steckt alles der Macher selbst ein...

  • Das ist in den letzten Jahren massenhaft passiert, bei CMON z.B. auch in der Form, dass nachher die Shipping-Preise im Pledge Manager mehr als das Doppelte von dem Preis waren, der während der Kampagne abgegeben war. Aber wenn die Preise umgekehrt genauso stark fallen, dann gibt es natürlich nichts zurück, das steckt alles der Macher selbst ein...

    Während einer Kampagne sind es IMMER Schätzungen, bei CMON basierend auf vorherigen Kampagnen. Im Fall von MZ waren die geschätzten Zahlen ungefähr auf dem Level, wie man für "Undead or Alive" zahlen musste.

    Bei Cyberpunk waren die geschätzten Zahlen dann ungefähr auf dem Level von MZ.


    Hast du einen Beleg dafür, dass die realen Preise sinken und "die Macher" sich alles einstecken?


    edit: BTW: CMON hat NIE nachträglich die Backer zur Kasse gebeten (wie z.B. Mythic)

    3 Mal editiert, zuletzt von krakos ()

  • Bei der Ozeanfracht scheinen sich allmählich die Preise für Container in die Richtung des Niveaus vor Corona zu bewegen. Aus dem heutigen Handelsblatt Newsbriefing:


    Bin ich gespannt, ob diese Änderungen 1:1 so weitergegeben werden und nicht das selbe passiert wie mit dem Spritpreisen.

    Jetzt mal ernsthaft, hat Greedo wirklich zuerst geschossen?

  • Bei der Ozeanfracht scheinen sich allmählich die Preise für Container in die Richtung des Niveaus vor Corona zu bewegen. Aus dem heutigen Handelsblatt Newsbriefing:


    Bin ich gespannt, ob diese Änderungen 1:1 so weitergegeben werden und nicht das selbe passiert wie mit dem Spritpreisen.

    Diese wiederum sinken doch auch zuletzt wieder deutlich?

  • Aber wenn die Preise umgekehrt genauso stark fallen, dann gibt es natürlich nichts zurück, das steckt alles der Macher selbst ein...

    Das kommt auf den Macher an. Ich hatte schon diverse Projekte, wo der Creator in der Vergangenheit die Shipping Preise im Vergleich zur KS-Schätzung aufgrund geringerer tatsächlicher Kosten gesenkt hat. Mir fällt z. B. Wave 1 bei KDM ein. In letzter Zeit war das natürlich nicht der Fall aufgrund der ungünstigen Preisentwicklung.


    Dass manche profitorientierte Firma die Situation zum eigenen Vorteil nutzen, kann ich mir aber auch vorstellen.

  • Bin ich gespannt, ob diese Änderungen 1:1 so weitergegeben werden und nicht das selbe passiert wie mit dem Spritpreisen.

    Diese wiederum sinken doch auch zuletzt wieder deutlich?

    War eher bezogen auf die versuchte Entlastung vom Staat damals, bei dem die Konzerne die Preise aber einfach wieder auf den damaligen Preis gezogen haben und die Entlastung eher als Gewinn für die Tankstellen zugute kam.

    Klar sinkt der Preis wieder etwas. Allerdings erinnere ich mich noch an einen Literpreis Diesel für 1,00€. Sind momentan immer noch über +50%.

    Jetzt mal ernsthaft, hat Greedo wirklich zuerst geschossen?

    Einmal editiert, zuletzt von fastshadow ()

  • Vermutlich wird man alle Spielarten sehen, die man sich bei der Belastung mit Frachtkosten denken kann. Wenn Projektgründer in Kampagnen während der hohen Shipping-Kosten hier einen größeren Cut in ihrer erwarteten Marge auf sich genommen haben, um die Backer nicht über Gebühr zu belasten, wäre es in meinen Augen voll OK, wenn sie jetzt nicht alle sinkenden Frachtkosten an Backer weitergeben sondern dies weiterhin für eine ausgewogene Belastung beider Seiten berücksichtigen. Somit auch ein wenig vergangene Marge zurückholen an statt jetzt alles an den Backer herauszugeben. Natürlich wird es jene geben, die sinkende Kosten für sich einbeziehen (tun sie letztlich bei den Rohstoffpreisen für die Produkte ja auch, nur haben wir als Backer darüber vermutlich weit weniger Transparenz). Frage ist ja auch, wie allgemein die getätigte Aussage ist - da sind ja noch die Shipping-Provider mit im Spiel, etc..


    Dennoch generell beruhigend zu hören (aus Konsumentensicht), dass sich die Preise wieder einpendeln. Mit Blick auf Naturschutz und Umweltbelastungen vermutlich ein weiterer Dolchstoß, da wir als Menschheit im Allgemeinen sehr schnell wieder in gewohnte Konsumverhalten zurückfallen werden, befürchte ich.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Was ich als nicht verstehe, warum nicht einfach die Karten auf den Tisch gelegt werden. Also das man mit exakten Zahlen gegenüber den Backern einfach belegt, wo wie viele Kosten angefallen sind. Das würde die ganzen Diskussionen vermeiden.

    Oder ist das aufgrund von Verträgen mit Dritten nicht wirklich möglich?

    Vielleicht kann man das nicht miteinander vergleichen, aber Aktiengesellschaften legen Quartalsweise Geschäftsberichte ab, indem die Zahlen für die Aktionäre nachvollzogen werden können.

    Jetzt mal ernsthaft, hat Greedo wirklich zuerst geschossen?

  • Was ich als nicht verstehe, warum nicht einfach die Karten auf den Tisch gelegt werden. Also das man mit exakten Zahlen gegenüber den Backern einfach belegt, wo wie viele Kosten angefallen sind. Das würde die ganzen Diskussionen vermeiden.

    Oder ist das aufgrund von Verträgen mit Dritten nicht wirklich möglich?

    Vielleicht kann man das nicht miteinander vergleichen, aber Aktiengesellschaften legen Quartalsweise Geschäftsberichte ab, indem die Zahlen für die Aktionäre nachvollzogen werden können.

    Weil es wurscht ist und keinen interessiert.

    Wieso ich das sage? Weil es diverse Firmen schon getan haben und trotzdem der immer gleiche Schmarrn hier geschrieben wird.

  • Was ich als nicht verstehe, warum nicht einfach die Karten auf den Tisch gelegt werden. Also das man mit exakten Zahlen gegenüber den Backern einfach belegt, wo wie viele Kosten angefallen sind. Das würde die ganzen Diskussionen vermeiden.

    Oder ist das aufgrund von Verträgen mit Dritten nicht wirklich möglich?

    Vielleicht kann man das nicht miteinander vergleichen, aber Aktiengesellschaften legen Quartalsweise Geschäftsberichte ab, indem die Zahlen für die Aktionäre nachvollzogen werden können.

    Weil es wurscht ist und keinen interessiert.

    Wieso ich das sage? Weil es diverse Firmen schon getan haben und trotzdem der immer gleiche Schmarrn hier geschrieben wird.

    Was heißt "immer der gleiche Schmarrn"? Wenn etwas belegt ist kann ich mir darüber Gedanken machen, ob das für mich so in Ordnung ist. Entweder mache ich dann mit oder nicht.

    Jetzt mal ernsthaft, hat Greedo wirklich zuerst geschossen?

  • Dass "immer wieder der gleiche Schmarrn" geschrieben wird, gilt für alles und jeden im Internet. Aber je mehr Transparenz, umso eher können die wenigen, die faktenbasiert diskutieren wollen, das dann auch tun...


    Vermutlich wird man alle Spielarten sehen, die man sich bei der Belastung mit Frachtkosten denken kann. [...]

    Natürlich. Wie (fast) immer ist die Masse weder schwarz noch weiß, sondern irgendeine Graustufe dazwischen. Natürlich haben die ehrlichen Kaufleute, die in der Vergangenheit Einschnitte in ihre Margen in Kauf genommen haben, um einmal ausgemachte Preise mit ihren Backern zu honorieren, es sich jetzt auch verdient, umgekehrt alte Lücken zu füllen und neue Puffer anzulegen.

    Aber interessant ist die Entwicklung der Frachtpreise insbesondere für die Macher, die in der Vergangenheit Nachforderungen wegen gestiegender Frachtkosten gestellt haben. Geben die jetzt bei aktuellen Kampagnen etwas zurück, und sei es nur in Form einer zusätzlichen Gratis-Promo? Oder was ist mit den aktuellen Kampagnen der Machern, bei denen es im PM dann auch einmal doppelt so teuer wie angekündigt wurde? Wird's da bei den jetzt startenden PMs günstiger als zuvor angekündigt? Oder wird trotzdem der zuvor während der Kampagne präsentierte geschätzte Preis für Shipping im PM einkassiert?

    Auch würde mich interessieren, wie die Kampagnen, die zuletzt extrem hohe Frachtkosten in Pledge Managern berechnet und das mit "so sind halt die Kosten aktuell" begründet haben, die stark gefallen Kosten gegenüber ihren Backern kommunizieren. Und da kann mir auch niemand erzählen, dass er jetzt schon Verträge gemacht hat mit 8000 Dollar Transportkosten pro Container, wenn das Spiel erst in einem halben oder ganzen Jahr fertigproduziert sein wird.

    Letztendlich läuft alles darauf hinaus, dass diejenigen, die ein neues Spiel eins bis zwei Jahre vor Lieferung schon bezahlen sollen (und dafür auch oft eine ordentliche Stange Geld bezahlen!), mit vollem Recht eine faire Behandlung erwarten. Einfach, weil es sonst immer sinnvoller ist, eine Retail-Veröffentlichung oder Zweitkampagne abzuwarten.

  • Also mir reicht es wenn ich bei einem Kickstarter mitmache und die Summe sehe die ich bezahlen muss um zu entscheiden ob es mir das Wert ist. Im Prinzip ist es mir auch egal wie sich der Preis zusammensetzt. Das ändert nichts an meiner Entscheidung. Natürlich wäre es ärgerlich wenn später die Retail Version eventuell günstiger ist weil zB die Frachtkosten gefallen sind aber deswegen mache ich ja nicht bei Kickstarter mit.


    Was die negativen Folgen der günstigen Preise angeht, da bin ich ganz bei HRune, leider wird dadurch auch wieder mehr konsumiert was für die Umwelt nicht ganz so gut ist.

    Besser schlecht gespielt als gar nicht (oder war es umgedreht? 🤔)

  • Also mir reicht es wenn ich bei einem Kickstarter mitmache und die Summe sehe die ich bezahlen muss um zu entscheiden ob es mir das Wert ist.

    Richtig. Während der Kampagne zählt nur, was man incl. aller Nebenkosten bezahlen soll und was man dafür dann bekommen soll.

    Aber das ist ja nicht so ganz die Realität. Was man tatsächlich bekommt, ist nicht immer das, was man erwartet (teils auch wegen bewusster Missverständlichkeiten beim Wecken von Erwartungen), der Umfang steht oft erst ganz kurz vor Ende exakt feststeht (Stretch Goals; neu auftauchende Add-Ons oder Pledge Level) und wenn man es mal ganz genau nimmt, dann weiß man mittlerweile beim Backen nie (!), was man am Ende unter dem Strich bezahlen wird, weil man nicht weiß, was später noch im PM oben drauf kommt.

    Und spätestens wenn im PM dann deutlich andere Versandkosten auftauchen als zuvor in der Kampagne angekündigt oder wenn gar bei laufender Kampagne noch Nachforderungen (oder freundliche Bitten um Nachzahlungen) kommen wegen krass gestiegener Frachtkosten, dann müssen wir doch auch wieder über Transparenz bei den Kosten und Zuverlässigkeit/Kundenfreundlichkeit des Machers reden...

    Crowdfunding ist eben nicht die normale Vorbestellung, sondern ein Verkaufssystem, bei dem der Backer sehr viel schlechter gestellt ist. Um dann trotzdem mitzumachen, kann er IMHO auch klare Erwartungen an das Verhalten der Macher haben.

  • Also mir reicht es wenn ich bei einem Kickstarter mitmache und die Summe sehe die ich bezahlen muss um zu entscheiden ob es mir das Wert ist.

    Richtig. Während der Kampagne zählt nur, was man incl. aller Nebenkosten bezahlen soll und was man dafür dann bekommen soll.

    Aber das ist ja nicht so ganz die Realität. Was man tatsächlich bekommt, ist nicht immer das, was man erwartet (teils auch wegen bewusster Missverständlichkeiten beim Wecken von Erwartungen), der Umfang steht oft erst ganz kurz vor Ende exakt feststeht (Stretch Goals; neu auftauchende Add-Ons oder Pledge Level) und wenn man es mal ganz genau nimmt, dann weiß man mittlerweile beim Backen nie (!), was man am Ende unter dem Strich bezahlen wird, weil man nicht weiß, was später noch im PM oben drauf kommt.

    Und spätestens wenn im PM dann deutlich andere Versandkosten auftauchen als zuvor in der Kampagne angekündigt oder wenn gar bei laufender Kampagne noch Nachforderungen (oder freundliche Bitten um Nachzahlungen) kommen wegen krass gestiegener Frachtkosten, dann müssen wir doch auch wieder über Transparenz bei den Kosten und Zuverlässigkeit/Kundenfreundlichkeit des Machers reden...

    Crowdfunding ist eben nicht die normale Vorbestellung, sondern ein Verkaufssystem, bei dem der Backer sehr viel schlechter gestellt ist. Um dann trotzdem mitzumachen, kann er IMHO auch klare Erwartungen an das Verhalten der Macher haben.

    Wenn man kurz vor Ende rein schaut, sollten doch die Kosten einigermaßen feststehen. Zumindest für die angebotenen Pakete. Wenn man im PM noch Zeug dazu nimmt, ist es doch klar das es teurer wird. Sind es dann so viele Spiele bei denen im PM plötzlich ganz andere Shipping Costs auftauchen wie noch während der Kampagne? Vielleicht habe ich in den letzten beiden Jahren auch zu wenig Kickstarter mitgemacht um das zu beurteilen aber ich kann mich gerade nicht daran erinnern das mir das öfter aufgefallen ist.

    Das mit dem schlechter stellen der Backer kann man so pauschal nicht sagen. Das unterscheidet sich doch von Projekt zu Projekt.

    Besser schlecht gespielt als gar nicht (oder war es umgedreht? 🤔)

  • Spannend wäre noch der Graph gegenüber dem €. Immerhin ist der € wieder über dem $...


    18.11.2022 = 1307$ = 1307/1.036€ = 1261€

    1.1.2020 = 1000$ = 1000/1.114€ = 898€


    In € sind es also immer noch 40% über Vor-Corona.

    Einmal editiert, zuletzt von Bernkastel () aus folgendem Grund: s/$/€/

  • […]

    Aber interessant ist die Entwicklung der Frachtpreise insbesondere für die Macher, die in der Vergangenheit Nachforderungen wegen gestiegender Frachtkosten gestellt haben. Geben die jetzt bei aktuellen Kampagnen etwas zurück, und sei es nur in Form einer zusätzlichen Gratis-Promo? Oder was ist mit den aktuellen Kampagnen der Machern, bei denen es im PM dann auch einmal doppelt so teuer wie angekündigt wurde? Wird's da bei den jetzt startenden PMs günstiger als zuvor angekündigt? Oder wird trotzdem der zuvor während der Kampagne präsentierte geschätzte Preis für Shipping im PM einkassiert?

    Meine reine Vermutung an dieser Stelle ist, dass das Gros der Macher, die in der Vergangenheit Nachforderungen gestellt hatten, bei neuen Kampagnen gar nicht in der Lage sein werden, da etwas zurück zu geben. Ich vermute da - und es ist wirklich reine Vermutung - Management- und Organisationsschwächen bei diesen Machern. Da ist die genähte Kante dann schon so knapp, dass gar keine Luft wäre, hier was zurückzugeben. Wäre schön, wenn sich einige der Macher durch ein Gratis-Promo dafür bedanken würden - ähnlich haben es manche ja aktuell gemacht, um mit Promos für geringes Geld das Budget für die Transportkosten etwas zu verbessern.


    Auch würde mich interessieren, wie die Kampagnen, die zuletzt extrem hohe Frachtkosten in Pledge Managern berechnet und das mit "so sind halt die Kosten aktuell" begründet haben, die stark gefallen Kosten gegenüber ihren Backern kommunizieren. Und da kann mir auch niemand erzählen, dass er jetzt schon Verträge gemacht hat mit 8000 Dollar Transportkosten pro Container, wenn das Spiel erst in einem halben oder ganzen Jahr fertigproduziert sein wird.

    Das interessiert mich in der Tat auch stark, da ich absolut keinen Blick darauf habe, mit welchen Vorlaufzeiten und dann zu welchen Konditionen diese Transportverträge geschlossen werden. Ich kann mir aus den Kommunikationen in diversen Kampagnen über die letzten zwei Jahre ableiten, dass man hier in der Regel sehr agil unterwegs ist und diese Verträge recht kurzfristig vor dem Shipping-Termin geschlossen werden. Dann würde mich auch interessieren, in welcher Form man aus schon geschlossenen Verträgen wieder heraus kann - mit oder ohne Kosten.


    Mal schauen, was die Betreiber der Kampagnen, bei denen ich aktuell Backer bin, in den kommenden Monaten hierzu kommunizieren werden.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Ersparnisse bei den Containern werden wohl eher den unter Druck stehenden Margen zugeführt werden, als direkt in Form von Erstattungen und Senkungen weitergegeben.


    Gibt ja auch noch einige andere Kosten die nicht mehr so sind wie 2019 oder 2020.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Auch würde mich interessieren, wie die Kampagnen, die zuletzt extrem hohe Frachtkosten in Pledge Managern berechnet und das mit "so sind halt die Kosten aktuell" begründet haben, die stark gefallen Kosten gegenüber ihren Backern kommunizieren. Und da kann mir auch niemand erzählen, dass er jetzt schon Verträge gemacht hat mit 8000 Dollar Transportkosten pro Container, wenn das Spiel erst in einem halben oder ganzen Jahr fertigproduziert sein wird.

    Welche stark gefallenen Kosten? Die Kosten für Container sind nur ein Teil der Shippingkosten.

  • Auch würde mich interessieren, wie die Kampagnen, die zuletzt extrem hohe Frachtkosten in Pledge Managern berechnet und das mit "so sind halt die Kosten aktuell" begründet haben, die stark gefallen Kosten gegenüber ihren Backern kommunizieren. Und da kann mir auch niemand erzählen, dass er jetzt schon Verträge gemacht hat mit 8000 Dollar Transportkosten pro Container, wenn das Spiel erst in einem halben oder ganzen Jahr fertigproduziert sein wird.

    Welche stark gefallenen Kosten? Die Kosten für Container sind nur ein Teil der Shippingkosten.

    Welche Teile der Shippingkosten sind in den letzten drei Jahren denn vergleichbar stark angestiegen, und haben sich noch nicht erholt?

  • ist und diese Verträge recht kurzfristig vor dem Shipping-Termin geschlossen werden.

    Vielleicht dazu kurz aus einer anderen Industrie ein paar Einblicke. Container werden IMMER Spor gebucht und niemals langfristig.

    Die Reedereien geben dir überhaupt kein Angebot für in einem halben Jahr.

    Da es sich bei Brettspielen aber ja um sehr kleine Mengen (auf Container bezogen) handelt werden die sowohl die Buchung als auch die Organisation usw. sehr wahrscheinlich an einen Agenten ausgelagert haben, der sich um alles kümmert und pauschal einen Betrag bekommen wird.

    Es wird also noch eine Weile dauern bis dabei theoretisch etwas ankommen würde, wobei die Preise die hier für den Versand von Brettspielen aufgerufen werden in keinem Verhältnis zu den realen Kosten stehen die ein Containerversand verursacht.

  • Welche stark gefallenen Kosten? Die Kosten für Container sind nur ein Teil der Shippingkosten.

    Welche Teile der Shippingkosten sind in den letzten drei Jahren denn vergleichbar stark angestiegen, und haben sich noch nicht erholt?

    Also der Versand von Paketen über DHL ist zB vor kurzem erst teurer geworden.

    Besser schlecht gespielt als gar nicht (oder war es umgedreht? 🤔)