Bezüglich Preise rund um Brettspielproduktion bin ich heute auf einen interessanten Podcast gestoßen. Brettspiel Galaxie nennt der sich und beschäftigt sich mit der Produktion Asien vs Europa.
Beiträge von Stulle05 im Thema „aktuelle Lage: Spielefabriken und Ozeanfracht ausgelastet“
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Echt unverständlich, dass man für Behauptungen auch Belege sehen möchte. Wo kommen wir denn dahin...
Wenn ich sage "Wasser ist nass" und du dann sagst "ist nicht so, zeig mir mal Beweise" - Dann sehe ich da eher dich in der Beweispflicht zu zeigen das Wasser nicht nass ist.
Genauso sehe ich das bei dem was hier im Raum steht.
Wenn ich im Retail ein Spiel für 100€ + 0€ Versand kaufen kann das in der gleichen Charge aus der gleichen Fabrik kam wie ein Spiel das ich für 100€ + 50€ Versand kaufen kann, dann ist es für mich recht offensichtlich das bei dem Angebot mit dem Versand etwas ganz und gar nicht stimmen kann.
Besonders wenn man bedenkt das bei den Angebot ohne Versand noch ein Händler und ein Großhändler mitverdient während bei dem Angebot mit Versand alles direkt an den Hersteller geht.
Wenn du also sagst "doch ist alles total korrekt so" dann empfinde ich das du dafür erstmal einen Beweis vorlegen müsstest.
Deine Links zu Versand der teurer wird betrifft übrigens genauso die Händler und Großhändler.
Das alles teurer wird beschränkt sich doch nicht auf die Geschäftsbeziehung "KS Kunde zu KS Anbieter" - Der Container den Pegasus geliefert bekommt ist genau so viel teurer geworden wie der in dem die Produkte sind die direkt zum Kunden gehen und der Versand vom Container Hafen / Logistikzentrum zum Kunden ist genauso viel teurer geworden wie der Versand vom Händler zum Kunden - nur das dort auch noch mal der Versandschritt vom Großhändler/Verlag zum Händler dazwischen kommt und Händler und Großhändler eine Marge haben wollen.
Hier werden aber wieder zwei Extreme miteinander verglichen. Es gab einen Anbieter welcher das Spiel mal kurz für 100€ drin hatte? Wieviele von diesen Spielen wurden wirklich verkauft und ausgeliefert? Nach meinen schlechten Erfahrungen mit thalia glaube ich auch nur noch bedingt das man dje Spiele auf jeden Fall für den angebotenen Preis bekommt.
Muss der Anbieter mit den 100€ irgendeinen Gewinn erzielen? Hofft er darauf vielleicht noch andere Sachen zu verkaufen? Nochmal, bei Pegasus kostet das Spiel 149€. Daher sehe ich keinen Beleg dafür das da was nicht stimmen kann. Außerdem ist das ja nicht bei allen Kickstarter. So. Versuche mal günstig ein Weather Machine zu bekommen. Das wird wahrscheinlich auch in einem Jahr nicht verramscht.
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Es ist übrigens immer extrem schwer, Retail mit Einzelversand zu vergleichen.
Fängt damit an, ob eine Palette (z.B. mit 30 Stück) an eine Adresse oder diese Beispielhaften 30 Stück an 30 einzelne Adressen geliefert werden müssen.
Dann gibt es bei B2B andere Verträge als bei B2C.
Warum sollte es nicht Vergleichbar sein? Theoretisch müssten der Versand insgesamt, beim Vertrieb über Onlinehändler höher sein, als beim Direktvertrieb über Kickstarter.
Kickstarter: China -> Versanddienstleister (EU) -> Privatkunde
Online Handel: China -> Vertriebspartner (z.B. Pegasus) -> Online Handel (z.B. Fantasywelt) -> Privatkunde
Wie soll Variante 2 bitte preiswerter sein, wenn die Spiele zusammen produziert werden? Neben dem zusätzlichen Versand zwischen Vertriebspartner & Onlinehandel wollen diese ja ebenfalls mitverdienen.
Also ich könnte mir vorstellen wenn Pegasus zB noch viele weitere Spiele mitgeliefert bekommt, könnte es eventuell für sie günstiger werden. Wenn ich mir lediglich die Spiele von einen Kickstarter schicken lasse, bekomme ich eventuell nicht so gute Konditionen.
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Ich denke, dass man mit Preisvergleichen Crowdfunding-Version vs. Retail-Version nicht wirklich auf einen grünen Zweig kommen kann. Dafür wird im Crowdfunding-Bereich zu viel künstlicher "value" generiert, indem man allerlei zweit- und drittbeste Design-Ideen in Erweiterungsschachteln packt (bzw. eine Handvoll Karten foliert) und das alles mit irgendwelchen phantasievollen Preisschildern versieht.
Rechnet man das mit, weil man Komplettierer und Sammler ist, dann ist Crowdfunding immer noch "günstig", weil man später oft nur noch schwer und/oder teuer an "wirklich alles" kommt. Rechnet man den oft nur begrenzt sinnvollen Zusatzkram dagegen raus, ist Crowdfunding in den letzten Jahren schon eher teuer geworden. Da gibt's kein allgemeingültiges richtig oder falsch. Da muss jeder selbst wissen, wo er sich einordnen möchte.
Ich glaube da sind sich hier ja auch fast alle einig das die Zeit bei der man richtig viel Geld spart wenn ein Projekt unterstützt vorbei sind. Die Frage ist, wie lange bleibt dann Kickstarter noch attraktiv für die Backer?
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edit: Grunddsätzlich ist Crowdfunding ja auch kein Mechanismus, um Geld zu sparen. Es ist eine Finanzierung. Wer mit dem Gedanken, Geld zu sparen, an die Sache rangeht, hat das Thema Crowdfunding nicht verstanden.
Ja und so gehe ich in Zukunft auch wieder damit um. Ich gehe bei dir ja in vielen Teilen deiner Argumentation mit, aber in Zukunft wird einfach viel weniger unterstützt und das sagen auch die Backerzahlen (nein, suche jetzt nicht die Backerzahlen der letzten Monate raus, ist nur eine Sichtprobe
). In Zukunft werden sehr viel mehr Menschen Geld sparen wollen und da ist Crowdfunding dann einfach nicht die richtige Plattform. Ist halt Schade, denn das war sie jahrelang.
Das wäre tatsächlich mal interessant herauszufinden ob die Zahlen zurück gehen. Gefühlt ist das in meinem Umfeld so das die Leute sich mehr Gedanken übers fördern machen und tatsächlich auch bei weniger Kickstarter mitmachen aber ob das weltweit auch so ist, keine Ahnung.
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umso verwunderlicher, dass Pegasus cthulhu wars für den aufgerufenen Preis bringt...auch mal Respekt und ein fettes Danke dafür!
Fairerweise muss man aber sagen das bei Pegasus CW 149€ kostet. Nur bei einigen Online Händlern mit Rabatt Codes kommt man letztendlich auf die Hobgoblin bei seiner Berechnung kommt. Aktuell sind die Preise aber auch bei den online Händlern wieder höher. Doch auch Pegasus hätte das Spiel ja nie herausbringen können wenn es nicht vorher über Kickstarter finanziert worden wäre. Wobei grundsätzlich kritischer über seine Kickstarter zu schauen schadet ja nie. Sinnvoller konsumieren ist ja nie verkehrt.
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Welche stark gefallenen Kosten? Die Kosten für Container sind nur ein Teil der Shippingkosten.
Welche Teile der Shippingkosten sind in den letzten drei Jahren denn vergleichbar stark angestiegen, und haben sich noch nicht erholt?
Also der Versand von Paketen über DHL ist zB vor kurzem erst teurer geworden.
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Also mir reicht es wenn ich bei einem Kickstarter mitmache und die Summe sehe die ich bezahlen muss um zu entscheiden ob es mir das Wert ist.
Richtig. Während der Kampagne zählt nur, was man incl. aller Nebenkosten bezahlen soll und was man dafür dann bekommen soll.
Aber das ist ja nicht so ganz die Realität. Was man tatsächlich bekommt, ist nicht immer das, was man erwartet (teils auch wegen bewusster Missverständlichkeiten beim Wecken von Erwartungen), der Umfang steht oft erst ganz kurz vor Ende exakt feststeht (Stretch Goals; neu auftauchende Add-Ons oder Pledge Level) und wenn man es mal ganz genau nimmt, dann weiß man mittlerweile beim Backen nie (!), was man am Ende unter dem Strich bezahlen wird, weil man nicht weiß, was später noch im PM oben drauf kommt.
Und spätestens wenn im PM dann deutlich andere Versandkosten auftauchen als zuvor in der Kampagne angekündigt oder wenn gar bei laufender Kampagne noch Nachforderungen (oder freundliche Bitten um Nachzahlungen) kommen wegen krass gestiegener Frachtkosten, dann müssen wir doch auch wieder über Transparenz bei den Kosten und Zuverlässigkeit/Kundenfreundlichkeit des Machers reden...
Crowdfunding ist eben nicht die normale Vorbestellung, sondern ein Verkaufssystem, bei dem der Backer sehr viel schlechter gestellt ist. Um dann trotzdem mitzumachen, kann er IMHO auch klare Erwartungen an das Verhalten der Macher haben.
Wenn man kurz vor Ende rein schaut, sollten doch die Kosten einigermaßen feststehen. Zumindest für die angebotenen Pakete. Wenn man im PM noch Zeug dazu nimmt, ist es doch klar das es teurer wird. Sind es dann so viele Spiele bei denen im PM plötzlich ganz andere Shipping Costs auftauchen wie noch während der Kampagne? Vielleicht habe ich in den letzten beiden Jahren auch zu wenig Kickstarter mitgemacht um das zu beurteilen aber ich kann mich gerade nicht daran erinnern das mir das öfter aufgefallen ist.
Das mit dem schlechter stellen der Backer kann man so pauschal nicht sagen. Das unterscheidet sich doch von Projekt zu Projekt.
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Dass "immer wieder der gleiche Schmarrn" geschrieben wird, gilt für alles und jeden im Internet. Aber je mehr Transparenz, umso eher können die wenigen, die faktenbasiert diskutieren wollen, das dann auch tun...
Vermutlich wird man alle Spielarten sehen, die man sich bei der Belastung mit Frachtkosten denken kann. [...]
Natürlich. Wie (fast) immer ist die Masse weder schwarz noch weiß, sondern irgendeine Graustufe dazwischen. Natürlich haben die ehrlichen Kaufleute, die in der Vergangenheit Einschnitte in ihre Margen in Kauf genommen haben, um einmal ausgemachte Preise mit ihren Backern zu honorieren, es sich jetzt auch verdient, umgekehrt alte Lücken zu füllen und neue Puffer anzulegen.
Aber interessant ist die Entwicklung der Frachtpreise insbesondere für die Macher, die in der Vergangenheit Nachforderungen wegen gestiegender Frachtkosten gestellt haben. Geben die jetzt bei aktuellen Kampagnen etwas zurück, und sei es nur in Form einer zusätzlichen Gratis-Promo? Oder was ist mit den aktuellen Kampagnen der Machern, bei denen es im PM dann auch einmal doppelt so teuer wie angekündigt wurde? Wird's da bei den jetzt startenden PMs günstiger als zuvor angekündigt? Oder wird trotzdem der zuvor während der Kampagne präsentierte geschätzte Preis für Shipping im PM einkassiert?
Auch würde mich interessieren, wie die Kampagnen, die zuletzt extrem hohe Frachtkosten in Pledge Managern berechnet und das mit "so sind halt die Kosten aktuell" begründet haben, die stark gefallen Kosten gegenüber ihren Backern kommunizieren. Und da kann mir auch niemand erzählen, dass er jetzt schon Verträge gemacht hat mit 8000 Dollar Transportkosten pro Container, wenn das Spiel erst in einem halben oder ganzen Jahr fertigproduziert sein wird.
Letztendlich läuft alles darauf hinaus, dass diejenigen, die ein neues Spiel eins bis zwei Jahre vor Lieferung schon bezahlen sollen (und dafür auch oft eine ordentliche Stange Geld bezahlen!), mit vollem Recht eine faire Behandlung erwarten. Einfach, weil es sonst immer sinnvoller ist, eine Retail-Veröffentlichung oder Zweitkampagne abzuwarten.
Also mir reicht es wenn ich bei einem Kickstarter mitmache und die Summe sehe die ich bezahlen muss um zu entscheiden ob es mir das Wert ist. Im Prinzip ist es mir auch egal wie sich der Preis zusammensetzt. Das ändert nichts an meiner Entscheidung. Natürlich wäre es ärgerlich wenn später die Retail Version eventuell günstiger ist weil zB die Frachtkosten gefallen sind aber deswegen mache ich ja nicht bei Kickstarter mit.
Was die negativen Folgen der günstigen Preise angeht, da bin ich ganz bei HRune, leider wird dadurch auch wieder mehr konsumiert was für die Umwelt nicht ganz so gut ist.